DE547685C - Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen fuer Sprengkapseln und Zuendhuetchen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen fuer Sprengkapseln und Zuendhuetchen

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DE547685C
DE547685C DEH127793D DEH0127793D DE547685C DE 547685 C DE547685 C DE 547685C DE H127793 D DEH127793 D DE H127793D DE H0127793 D DEH0127793 D DE H0127793D DE 547685 C DE547685 C DE 547685C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/34Compositions containing a nitrated organic compound the compound being a nitrated acyclic, alicyclic or heterocyclic amine

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Sprengkapseln und Zündhütchen Als Initialzündstoffe für Sprengkapseln und Zündhütchen sind bereits die Metallsalze der verschiedensten Tetrazolderivate vorgeschlagen worden. Wenn sie keinen Eingang in die Technik gefunden haben, so ist dieses auf einige unzulängliche Eigenschaften dieser Salze zurückzuführen, z. B. mangelnde Handhabungssicherheit beim Tetrazolazid, Unbeständigkeit des D,iazoaminotetrazoles und ungenügende Wirkung der Azotetrazolsalze.
  • 11n Sinne vorliegender Erfindung wurden nun in den Salzen und Estern des bisher unbekannten Nitrotetrazoles überaus wirkungsvolle, beständige und durchaus handhabungssichere Initialsprengstoffe aufgefunden, die vor dein bisher benutzten Knallquecksilber und Bleiazid beträchtliche Vorteile aufweisfal.
  • leas jetzt erst dargestellte Nitrotetrazol ist nicht durch Nitrierung des Tetrazoles zugänglich, kann aber leicht und mit sehr guter Ausbeute bei Einwirkung von überschüssiger salpetriger Säure auf Diazotetrazol in Gegenwart von Kupfer oder Kupfersalzen hergestellt und in Form des sauren Kupfersalzes isoliert werden.
  • Es ist eine gut kristallisierende, jedoch äußerst hygroskopische Substanz, die an der Luft sofort zerfließt. Infolge des stark negativen Einflusses der Nitrogruppe auf den sauren Tetrazolring ist das Nitrotetrazol eine Säure von solcher Stärke, daß es die Salze der Mineralsäuren zerlegt. Es ist überaus explosiv, kann aber im freien Zustande infolge seiner Hygroskopizität keine Anwendung finden. Die Salze haben im wasserfreien Zustande alle den Charakter von Initialexplosivstoffen, doch ist hinsichtlich praktischer Anwendung die Auswahl wegen der Wasserlöslichkeit und des Kristallwassergehaltes vieler dieser Salze etwas eingeschränkt.
  • Von den wasserlöslichen Salzen ist das Natriumsalz als Ausgangsprodukt für verschiedene Schwermetallsalze von Bedeutung. Es wird aus dem obenerwähnten sauren Kupfersalze durch Behandlung mit kochen-<ler Natronlauge erhalten und kristallisiert mit vier Molekülen Kristallwasser in langen Prismen.
  • Für die technische Anwendung als Initialzündstoffe kommen in erster Linie das Silber-, Quecksilber- und basische Bleisalz in Betracht. Die ersten beiden werden durch Fällen der stark salpetersauren Lösungen der Nitrate mit einer Natriumnitrotetr azollösung in der Wärme hergestellt, während das basische Bleisalz zweckmäßiger durch Behandeln einer heißen Nitrotetrazollösung mit überschüssigem Bleihydrot_vd oder Bleioxyd gewonnen wird.
  • Die Initiierfähigkeit dieser Salze ist bedeutend und übertrifft, gemessen an den Grenzladungen, zum Teil noch die des Bleiazides. - *.. . - . - . ., Diese Gr@:nzladtingen -gegen Tetryl betragen bei Bleiäzid -ö;ö:ä g,' bei basischem Bleinitrotetrazol o,oz g, bei Quecksilbernitrotetrazol o,oo6 g, bei Silbernitrotetrazol o,oo5 g.
  • Gegenüber dem Bleiazide besitzen die Nitrotetrazolsalze den Vorzug einer guten Zündlichkeit und Beständigkeit gegen Kohlensäure. Sie sind unter allen üblichen Lagerverhältnissen chemisch völlig stabil und werden durch Feuchtigkeit nicht in ihrer Zündfähigkeit beeinträchtigt.
  • Der starke Initiiereffekt macht sie besonders zur Sensibilisierung schwächerer Initialsprengstoffe oder solcher Explosivstoffe geeignet, die infolge ihrer geringen Auslösegeschwindigkeit normalerweise nicht mehr zur Kategorie der ausgesprochenen Initialzündmittel rechnen. Beispielsweise wird die Grenzladung des Knallquecksilbers gegen Tetryl durch Zusatz von io°)o Quecksilbernitrotetrazol von 0,23 g auf o,oq.g und durch 2o0,1, gar auf o,o2 g herabgesetzt. Bleitrinitroresorcinat wird bei einem Gehalte von 2o°/" Quecksilbernitrotetrazol zu einem wirkungsvollen Initialsprengstoff mit einer Grenzladung von 0,03 g.
  • Überraschenderweise besitzen auch die Ester des Nitrotetrazoles gute Initiierfähigkeit, wenn auch nicht in dem Ausmaße der Salze. Beispielsweise weist der durch Einwirkung von Dimethylsulfat auf eine Lösung von Natriumnitrotetrazol erhältliche Methvlester immer noch eine Grenzladung von o,1 g gegen Tetryl auf. Infolge ihrer Schmelzbarkeit sind die Ester jedoch etwas zündträge und benötigen daher eine etwas stärkereZündflamme oder Aufsatz einer besonderen Anfeuerungsladung.
  • Die günstigen Verbrennungsverhältnisse der Nitrotetrazolsalze und -ester ergeben ungewöhnlich hohe Explosionstemperaturen, die sich bei Verarbeitung dieser Zündstoffe zu Zündsätzen für Gewehrzündhütchen usw. besonders vorteilhaft auswirken. Zur weiteren Steigerung des thermischen Effektes und Milderung der Brisanz. werden die Salze und Ester in üblicher Weise mit Sauerstoffträgern, verbrennlichen Substanzen, Friktionsmitteln usw. kombiniert. Irgendein Sensibilisierungszusatz wie beim Bleitrinitroresorcinat ist hier infolge genügender Schlagempfindlichkeit nicht erforderlich.
  • Die Verwendung dieser Nitrotetrazolsalze und -ester bietet somit bemerkenswerte Vorteile auf dem Gebiete der Sprengkapsel- und Zündhütchenfabrikation.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Sprengkapseln und Zündhütchen beliebiger Art, gekennzeichnet durch die Verwendung der Salze und Ester des Nitrotetrazoles für sich allein oder in Verbindung und Mischung mit anderen Initialsprengstoffen, Sprengstoffen, Sauerstoffträgern und den üblichen Zündsatzkomponenten.
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