DE373426C - Initialzuendsaetze - Google Patents

Initialzuendsaetze

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DE373426C
DE373426C DEH77206D DEH0077206D DE373426C DE 373426 C DE373426 C DE 373426C DE H77206 D DEH77206 D DE H77206D DE H0077206 D DEH0077206 D DE H0077206D DE 373426 C DE373426 C DE 373426C
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DE
Germany
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initial
quinonediazides
explosive
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B35/00Compositions containing a metal azide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Initialzündsätzs. Alle bisherigen Versuche, das zur Herstellung von Initialzündsätzen benutzte Knallquecksilber durch Diazoverbindungen zu ersetzen, scheiterten immer wieder an der leichten Zersetzlichkeit und außerordentlichen Empfindlichkeit dieser Körper. Aus diesen Gründen ist es bis heute nicht gelungen, diese Klasse explosiver Verbindungen der Sprengstofftechnik nutzbar zu machen.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wurde nura die Beobachtung gemacht, daß solche Diazoverbindungen, die aus den Diazoniumsalzen der mit negativen Substituenten besetzten o- und p-Amidophenolen durchAnhydrisierung und chinoide Umlagerung entstehen, ganz hervorragend beständige Körper darstellen, die im Hinblick auf ihre günstigen explosiven Eigenschaften und den in durchaus normalen Grenzen sich haltenden Empfindlichkeitsgrad ein ausgezeichnetes Initialzündmittel zur Füllung von Sprengkapseln, Zündhütchen u. dgl. abgeben.
  • Diese Chinondiazide erhält man aus den entsprechenden AmiJophenolen durch Dianotierung in saurer Lösung. Es sind schönkristallisierende, in Wasser kaum lösliche Körper von einer für Diazoverbindungen höchst bemerkenswerten Beständigkeit, und zwar wächst die Beständigkeit mit der Zahl der eingeführten negativen Substituen12,i. So vertragen die zweifach substituierten Abkömmlinge längeres Kochen mit Wasser ohne die geringste Stickstoffabspaltung und lassen sich aus kochendem Alkohol und Azeton ohne Zersetzung umkristaIlisieren. Bei gewöhnlicher Temperatur sind sie auch: in feuchtester Atmosphäre unbegrenzt lange haltbar.
  • Praktische Bedeutung kommt hauptsächlich dien nitrierten Chinondiaziden zu, da die INTitrogruppe nicht nur die Beständigkeit ganz bedeutend beeinflußt, sondern auch den Energiegehalt und die Brisanz gewaltig vergrößert.
  • Der wichtigste Vertreter dieser Klasse ist das 4-6-Dinitrochinon-2-diazid erhältlich aus dem q.-6 Dinitro-2-amidophenol (Pikraminsäure), dem Reduktionsprodukt ,der Pikrinsäure mit Schwefelammonium. Es bildet j e nach der Darstellungsweise gelbbraune Blättchen oder gelbe Kristallkörner, die in kaltem Wasser fast unlöslich, in heißem sehr schwer löslich sind. In warmem Alkohol und Azeton lösen sie sich leicht und lassen sich hieraus gut umkristallisieren.
  • Die explosiven Eigenschaften ähneln denjenigen des Knallquecksilbers. In kleinen ;Mengen freiliegend entzündet, verpufft das Dinitrochinondiazid mit großer heller Flamme ohne brisante Erscheinungen; dagegen kommt es in gepreßtem Zustand, _ insbesondere bei Einschluß in einer Sprengkapselhülse oder sonstigen Umhüllung sofort zur Detonation und äußert infolge seines größeren Gasvoltiinens und höheren Energiegehaltes bedeutend kräftigere Wirkung als das Knallquecksilber. Es eignet sich daher in ganz besonderen Maße zur Herstellung von Sprengkapseln und anderen brisanten Initialzündern, u:id zwar sowohl nach dem Prinzip der einfachen als auch der kombinierten Ladung.
  • Vorzüge des neuen Zündmittels sind der im Vergleich zum Knallquecksilber bedeutend niedere Preis, die weit geringere Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit und die große Handhabungssicherheit des Produktes. Letztere wichtize Eigenschaft ist dem Umstand zuzuschreiben, daß die Kristalle des rein:zrl;anischen, kohlenstoffreichen Dinitrocbinondiazides weich, leicht zerdrückbar, elastisch und von inneren Spannungen frei sind und daher auf mechanische Impulse nicht in dem 'Maße reagieren, wie die spröden, harten, scharfkantigen und oftmals von Spannungszuständen erfüllten Kristalle der metallhaltigen Fuhmir_ate und Azide.
  • Die Eigenschaft, in ganz kleinen @Iengcn nicht die volle Detonationsgeschwindigkeit zti erlangen, läßt in Verbindung mit der günstigen Schlagempfindlichkeit das Dinitrochinondiazid auch Zur Herstellung von Zündsätzen für Perkussionszündhütchen sehr geeignet erscheinen, da in diesem Fall weniger auf eine brisante Wirkung als vielmehr auf eine :ni'>glichst heiße und lang anhaltende Stichflamme Wert gelegt wird. Ganz besonders kommt die intensive Zündwirkung des Dinitrochinondiazides in Verbindung mit trägen Sauerstoffträgern, wie Barium- und, Kaliumnitrat, in rostfreien Zündsätzen zum Ausdruck, da die im Vergleich zum Knallquecksilberkohlenstoff größereAffinität des Kohlenstoffes dieserVerbindung zu dem verhältnismäßig fest gebundenen Sauerstoff der genannten Nitrate zii einer vollständigeren und intensiveren Um@etzung und Verbrennung der einzelnen Zündsatzbestandteile führt. Bekanntlich v eranlaßte die ungenügende Ausnutzung des Nitratsauerstoffes durch das kohlenstofarane Knallquecksilber einen Zusatz einer leicht verbrennlichen kohlenstoffreichen Substanz, wie Kaliumpikrat, Trinitrotoluol und anderen mehr, der jedoch seinen Zweck nur teilweise ,#rfü:lt, weil das Knallquecksilber infolge der allzu raschen Verpuffung die Reaktion nur unvollkommen einleiten kann. Dieser Umstand offenbart den großen Vorteil des neuen Zündmittels, das sowohl den die Entzündung einleitenden Initialkörper als auch den die Intensität der Zündung erhöhenden explosiven Kohlenstoffträger in sich vereinigt und dadurch Zündwirkungen erzielen läßt, die mit den knallquecksilberhaltigen rostfreien Zündsätzen nicht erhalten: werden konnten.
  • Nicht minder günstig verhält sich das Dinitrochinondiazid in solchen Patronen, in denen der Zündsatz zugleich die Rolle des Treibmittels übernimmt, z. B. in Floberthütchen. Infolge des größeren Gasvolumens un<1 des höheren Energiegehaltes wächst bei gleichbleibender Ladung die Anfangsgeschwindigkeit, was eine Verbesserung der Durchschlagkraft und der Streuungsverhältnisse zur Folge hat.
  • Das Dinitrochinondiazid kann in allen diesen angeführten Fällen sowohl für sich allein Verwendung finden, als auch in Verbindung und Mischung mit anderen Initialzündmitteln, Sprengstoffen, Sauerstoffträgern und sonstigen Zündsatzkornponenten. Die Art und Menge eventueller Zusätze wird durch den jeweiligen Verwendungszweck bestimmt und ist Sache praktischer Erfahrung.

Claims (3)

  1. PATENT-ANspRÜcHr i. Initialzündsätze, gekennzeichnet durch die Verwendung negativ substituierter ortho-und'-para-Chinondiazide (Diazophenolanhydride).
  2. 2. Initialzündsätze nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung =iitrierter ortho-und-para - Chinondiazide (Diazoph,enolanhydride).
  3. 3. Initialzündsätze nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung des Dinitrochinondiazides (Dinitrodiazophenolanhydrides). q. Initialzündsätze für Sprengkapseln und ähnliche brisante Initialzünder, von Zündsätzen für Zündhütchen, Floberthütchen und sonstigen Perkussions- und Friktionszündvorrichtungen, gekennzeichnet durch die Verwendung der in den Ansprüchen i bis 3 bezeichneten Initialzündmittel in Verbindung und Mischung mit anderen Initialzündmitteln, Sprengstoffen, Sauerstoffträgern und den üblichen Zündsatzkomponenten.
DEH77206D 1919-05-29 1919-05-29 Initialzuendsaetze Expired DE373426C (de)

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