DE4006165A1 - Verfahren zur herstellung von cyproteronacetat - Google Patents
Verfahren zur herstellung von cyproteronacetatInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J53/00—Steroids in which the cyclopenta(a)hydrophenanthrene skeleton has been modified by condensation with a carbocyclic rings or by formation of an additional ring by means of a direct link between two ring carbon atoms, including carboxyclic rings fused to the cyclopenta(a)hydrophenanthrene skeleton are included in this class
- C07J53/002—Carbocyclic rings fused
- C07J53/004—3 membered carbocyclic rings
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J71/00—Steroids in which the cyclopenta(a)hydrophenanthrene skeleton is condensed with a heterocyclic ring
- C07J71/0005—Oxygen-containing hetero ring
- C07J71/001—Oxiranes
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Description
Cyproteronacetat (17α-Acetoxy-6-chlor-1α,2α-methylen-4,6-pregnadien-3,20-dion)
wurde erstmals in der DE-AS 11 58 966 beschrieben, und zwar als Substanz mit
starker gestagener Wirksamkeit, sowohl nach subkutaner als auch nach peroraler
Applikation. Später stellte sich heraus, daß Cyproteronacetat außerdem ein besonders
stark wirksamer kompetitiver Antagonist des Androgens (Antiandrogen)
ist; es gilt heutzutage als das Standard-Antiandrogen (Friedmund Neumann, Rudolf
Wiechert; Die Geschichte von Cyproteronacetat, Ungewöhnliche Wege bei der
Entwicklung eines Arzneimittels, MPS Medizinisch Pharmazeutische Studiengesellschaft
e. V., Mainz 1984). Aufgrund seines einzigartigen Wirkungsspektrums findet
dieser Wirkstoff in verschiedenen Arzneimitteln Verwendung, wie z. B. in
Diane®-35 zur Bekämpfung von Androgenisierungserscheinungen bei Frauen wie
Akne oder Seborrhö bei gleichzeitiger oraler Kontrazeption oder in Androcur®
zur Triebdämpfung bei Sexualdeviationen des Mannes und beim hormonabhängigen,
inoperablen Prostatacarcinom.
Zur Synthese des Cyproteronacetats existieren verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise
die in der DE-AS 11 58 966 beschriebene Reaktionssequenz
Alle diese Reaktionsschritte werden in Lösungsmitteln durchgeführt, die jeweils
zur Isolierung von II, III bzw. IV wieder entfernt werden müssen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß sich Cyproteronacetat herstellen läßt, indem
kristallines II
mit gasförmigem Chlorwasserstoff in Abwesenheit eines Lösungsmittel zur Verbindung
der Formel III
umgesetzt und in dieser in einem zweiten Schritt mit einer Base die 1α-Chlormethylfunktion
zum 1α,2α-Methylen-Dreiring geschlossen wird und anschließend
wasserlösliche Reaktionsprodukte ausgewaschen werden und das Cyproteronacetat
getrocknet wird.
Vorteilhafte Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Kristallines 17α-Acetoxy-6α,7α-epoxy-1α,2α-methylen-4-pregnen-3,20-dion reagiert
mit gasförmigem Chlorwasserstoff in Abwesenheit von Lösungsmitteln
schnell und vollständig unter epoxydringöffnender Addition/Eliminierung zur
entsprechenden ungesättigten 6-Chlorverbindung III, die wie bei der Lösungsreaktion
isoliert werden kann. Man erhält wie bei der Lösungsreaktion zusätzlich
eine Öffnung des carbocyclischen Dreirings.
Um die durch Ausbildung einer flüssigen Phase (HCl · H₂O) auftretenden Behinderungen
der Gas/Festkörper-Reaktion auszuschalten, ist es zweckmäßig, der kristallinen
Ausgangsverbindung II vor deren Umsetzung mit Chlorwasserstoff ein
Trockenmittel beizumengen (etwa im Gewichtsverhältnis 1 : 1). Vorzugsweise wird
als Trockenmittel Magnesiumsulfat (MgSO₄ · nH₂O; n=1,8-2,5) verwendet, jedoch
ist auch der Zusatz von Calciumchlorid, Natriumsulfat sowie anderer als Trockenmittel
geeigneter Salze oder Kieselgel, Aluminiumoxid oder ähnliche möglich.
Man erhält mit HCl aus gereinigtem oder aus technischem II in einer gasdurchströmten
Säule bei Raumtemperatur in 5 Stunden quantitativ die Verbindung III,
wobei sich die Kristalle über gelb nach tief-orange verfärben. Diese Farbe verblaßt
beim Abpumpen der überschüssigen HCl.
In einem zweiten Schritt muß der carbocyclische Dreiring des Cyproteronacetats
stereospezifisch geschlossen werden. Dies gelingt mit den basischen Gasen Dimethylamin
und Trimethylamin oder mit den bei Raumtemperatur flüssigen Basen Diethylamin
oder Piperadin.
Das entstandene Aminhydrochlorid wird danach mit Wasser weggelöst (gleichzeitig
auch gegebenenfalls zugesetztes Trockenmittel) und das unlösliche Cyproteronacetat,
vorzugsweise durch Anlegen eines Vakuums, getrocknet.
Die Vorteile des Verfahrens liegen in der Vermeidung organischer Lösungsmittel
und der Möglichkeit, die Gase bei nur stöchiometrischem Verbrauch im Kreis zu
führen. Es handelt sich somit um ein ressourcenschonendes und umweltverträgliches
Verfahren.
Die Ausbeute an Cyproteronacetat ist quantitativ, auch bei Verwendung von
technischem, aus der Produktion stammenden Ausgangsprodukt der Formel II
(Reinheit 80-90%).
Das nachfolgende Ausführungsbeispiel dient der näheren Erläuterung der Erfindung.
Die Synthese der Ausgangsverbindung I, die nach der in der DE-AS 11 58 966
enthaltenen Vorschrift zur Verbindung II weiterverarbeitet wird, erfolgt
nach den aus der US-A 31 27 396 oder der DE-AS 11 83 500 hervorgehenden Verfahren
aus Hydroxyprogesteronacetat.
10 g 17α-Acetoxy-6α,7α-epoxy-1α,2α-methylen-4-pregnen-3,20-dion werden mit 10 g
MgSO₄ · 2,3 H₂O (Riedel de Häen) vermischt und auf einer Chromatographiesäule
mit Kühlmantel 5 Stunden bei 20-25°C von HCl-Gas (8 l/h) durchströmt. Danach
wird das auf der Säule befindliches Gas durch Evakuieren entfernt, die Säule bei
0°C von unten mit Dimethylamin-Gas durchströmt bis das Kondensat die Kristalle
bedeckt. Nach 4 bis 8 Stunden wird das Flüssiggas unter Auftauen abgezogen und
das lockere Kristallgemisch mit insgesamt 500 ml Wasser von MgSO₄ und
(CH₃)₂NH₂Cl befreit. Im ¹H-NMR-Spektrum des getrockneten Rückstands (10,4 g)
sind nur die Absorptionen von Cyproteronacetat zu sehen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Cyproteronacetat (17α-Acetoxy-6-chlor-1α,2α-
methylen-4,6-pregnadien-3,20-dion)
dadurch gekennzeichnet, daß kristallines II
mit gasförmigem Chlorwasserstoff in Abwesenheit eines Lösungsmittels zur Verbindung
der Formel III
umgesetzt und in dieser in einem zweiten Schritt mit einer Base die 1α-
Chlormethylfunktion zum 1α,2α-Methylen-Dreiring geschlossen wird und anschließend
wasserlösliche Reaktionsprodukte ausgewaschen werden und das
Cyproteronacetat getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der kristallinen Verbindung
vor deren Umsetzung mit Chlorwasserstoff ein Trockenmittel zugesetzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Trockenmittel
MgSO₄ · nH₂O (n=1,8-2,5) zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung mit
gasförmigem Chlorwasserstoff bei Raumtemperatur durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schritt im
selben Reaktionsgefäß wie die Umsetzung mit gasförmigem Chlorwasserstoff
durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Base im zweiten
Schritt Dimethylamin oder Trimethylamin verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Base im zweiten
Schritt Diethylamin oder Piperidin verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904006165 DE4006165A1 (de) | 1990-02-25 | 1990-02-25 | Verfahren zur herstellung von cyproteronacetat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904006165 DE4006165A1 (de) | 1990-02-25 | 1990-02-25 | Verfahren zur herstellung von cyproteronacetat |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4006165A1 true DE4006165A1 (de) | 1991-08-29 |
Family
ID=6401066
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904006165 Withdrawn DE4006165A1 (de) | 1990-02-25 | 1990-02-25 | Verfahren zur herstellung von cyproteronacetat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4006165A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1995003319A1 (en) * | 1993-07-23 | 1995-02-02 | The Procter & Gamble Company | Cyproterone acetate thioacetate |
WO1995003320A1 (en) * | 1993-07-23 | 1995-02-02 | The Procter & Gamble Company | Cyproterone thiopivalate |
CN101298465B (zh) * | 2008-06-26 | 2011-02-16 | 湖北葛店人福药业有限责任公司 | 一种环丙孕酮醋酸酯的合成方法 |
CN108409824A (zh) * | 2018-03-13 | 2018-08-17 | 岳阳环宇药业有限公司 | 醋酸环丙孕酮的制备工艺 |
-
1990
- 1990-02-25 DE DE19904006165 patent/DE4006165A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5439901A (en) * | 1993-07-23 | 1995-08-08 | The Procter & Gamble Company | Cyproterone thiopivalate |
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CN108409824A (zh) * | 2018-03-13 | 2018-08-17 | 岳阳环宇药业有限公司 | 醋酸环丙孕酮的制备工艺 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8130 | Withdrawal |