DE399623C

DE399623C - Verfahren zum Wiederverwendbarmachen von Kupferdrucktuechern

Info

Publication number: DE399623C
Application number: DEK83586D
Authority: DE
Original assignee: VER PUTZTUCH WERKE GmbH
Current assignee: VER PUTZTUCH WERKE GmbH
Priority date: 1922-10-16
Filing date: 1922-10-17
Publication date: 1924-07-24

Description

Verfahren zum Wiederverwendbarmachen von Kupferdrucktüchern. Die in Druckereien zum Abreiben der eingefärbten Kupferdruckplatten verwendeten Tücher, vielfach Musselingaze, wurden bis jetzt, wenn sie mit Farbe so stark verschmiert waren, daß sie nicht weiter gebraucht werden konnten, weggeworfen und vernichtet, weil man nicht glaubte, sie wieder verwendbar machen zu können. Die bisher unternommenen Versuche, sie für erneute Verwendung herzurichten, haben nicht zum Ziele geführt. Zunächst macht schon das Reinigen der Tücher von der Farbe große Schwierigkeiten. Als technisch ganz undurchführbar wurde aber die Aufgabe betrachtet, die gereinigten Tücher wieder in eine ihre Verwendung als Kupferdrucktücher ermöglichende Verfassung zu bringen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Tücher, um sie wieder verwendbar zu machen, durch Extraktion gereinigt und sodann mit einer Stärkelösung imprägniert, um ihnen eine gewisse, für den Verwendungszweck erforderliche Steifigkeit zu geben. Praktisch wird das Imprägnieren in der Weise ausgeführt, daß die gereinigten Tücher durch eine Stärkelösung, der zweckmäßig etwa Borax zugesetzt ist, gezogen und in ausgeschlagenem Zustande getrocknet werden. Nach dem Trocknen werden sie dann wenigstens an den Kanten geglättet, z. B. durch Aufbügeln.
Die Reinigung der Putztücher gründet sich darauf, daß dieselben in ein Lösungsmittel gebracht werden, welches Farbe und Öl löst, also beispielsweise Petroleumäther. Um die Reinigung durchzuführen, drückt man die gebrauchten Putztücher ziemlich fest in einen, Blechzylinder, welcher unten einen Ablaßhahn besitzt und dessen Deckel sich luftdicht aufsetzen läßt.- Bevor man den Deckel aufsetzt, schließt man den Ablaßhahn und begießt die Putztücher mit so viel Lösungsmittel, daß die Flüssigkeit, nachdem sich die Putztücher vollgesaugt haben, dieselben ganz überdeckt. Der Deckel ist durch ein Rohr mit einem Behälter verbunden, der ungefähr dem Inhalt des die Putztücher enthaltender. Blechzylinders hat. An diesem Rohr befindet sich ebenfalls ein Absperrhahn. Nachdem der Deckel auf den Blechzylinder aufgesetzt ist, läßt man das Lösungsmittel 12 Stunden auf die Putztücher einwirken. Nach Verlauf dieser Zeit öffnet man den unter dem Reinigungszylinder befindlichen Hahn und füllt hierauf den über dem Deckel befindlichen Behälter mit Wasser, worauf der zwischen Deckel und Wasserbehälter angeordnete Hahn ebenfalls geöffnet wird. Dabei läuft das mit Farbe und Öl gesättigte Lösungsmittel nach unten ab, wobei das Wasser aus dem oberen Behälter nachströmt und die in dem Blechzylinder befindlichen Putztücher durchspült. Die Wasserspülung wird so lange vorgenommen, bis nur- noch reines Wasser aus dem Reinigungszylinder austritt.
Durch Destillation in geeigneten Apparaten wird das Lösungsmittel einerseits und Farbe und Öl andererseits wieder gewonnen.
Eine andere Methode die Putztücher zu reinigen besteht darin, daß man den Weg der Verseifung einschlägt. Hierbei bringt man die Putztücher in einen Kessel, übergießt sie mit schwacher Natronlauge und erhitzt bis zum Kochen so lange, bis alles Fett verseift ist.
Natürlich können auch andere Reinigungsmethoden, die sich durch die Praxis ergeben, angewandt werden.
Das Wiedi-.rverwendbarmachen der Tücher, nach dem beschriebenen Verfahren entspricht einem seit langem empfundenen Bedürfnis, das in Anbetracht des außerordentlich großen Verbrauchs und der ungeheuren Kosten der Anschaffung neuer Tücher in neuster Zeit äußerst dringend geworden ist. Von Bedeutung ist aber die Tatsache, daß im Gegensatz zu der bisherigen Ansicht, die Tücher könnten überhaupt nicht für erneute Verwendung beim Kupferdruckverfahren regeneriert werden, die nach dem vorliegenden Verfahren aufgearbeiteten Tücher sich den neuen Tüchern nicht nur als ebenbürtig, sondern sogar als überlegen erweisen. -

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Wiederverwendbarmachen von Kupferdrucktüchern, dadurch gekennzeichnet, daß die Tücher durch Extraktion gereinigt und sodann mit einer Stärkelösung imprägniert werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die gereinigten Tücher nach dem Durchziehen durch die Stärkelösung in ausgeschlagenem Zustande getrocknet und mindestens an den Kanten geglättet werden.