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Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Benzin Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Klären von Benzin, insbesondere von solchem,
das zur Reinigung von Kleidungsstücken und anderen Gegenständen in Waschmaschinen
gedient hat.
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Die Erfindung bewirkt einerseits eine für die Bedürfnisse des Betriebes
vollkommene Klärung des Benzins, andererseits schafft sie ein schnelles und sparsames
Klärverfahren, das ermöglicht, die zum Betrieb einer Reinigungsanlage notwendige
Benzinmenge auf ein möglichst kleines Maß zu verringern. Die Erfindung umfaßt gleichzeitig
eine besondere Klärvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Das Verfahren nach
der Erfindung stellt eine Verbesserung der bekannten Verfahren zur Reinigung gebrauchten
Benzins mittels alkalischer Lösungen dar, bei denen die im Benzin gelösten öle und
Fette verseift und die entstandenen Seifen emulgiert werden, und besteht darin,
daß das von festen Verunreinigungen mechanisch getrennte Benzin in eine alkalische
Lösung eingespritzt wird, welche noch eine geringe Menge eines neutralen Salzes,
wie Kochsalz oder Kaliumfluorid, und eines alkalisch reagierenden Entfärbungsmittels
gelöst enthält und mit einer Schicht eines stark klebrigen Stoffes, wie Leimlösung,
bedeckt ist.
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Eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist in der
beiliegenden Zeichnung dargestellt. Abb. i zeigt in schematischer Darstellung einen
senkrechten Schnitt durch die Klärvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
der Erfindung.
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Abb. 2 ist ein waagerechter Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i.
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Abb.3 zeigt eine Ausführungsform des verwendeten Zerstäubers.
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Die Klärvorrichtung besteht im wesentlichen aus zwei Kammern, einer
unteren Verseifungskammer i und einem oberen Klärraum 2. Die Verseifungskammer i
hat die Form eines doppelwandigen Trichters 3, 4. Die innere Wand des Trichters
3, 4 bildet gleichzeitig den Boden des Absatzraumes 2 und ist nach unten durch ein
Rohr 5 verlängert, das nach außen mündet. Der Trichter 4 ruht auf kleinen Winkeleisen
6 und ist mit Haken oder Ringen versehen, damit er zum Reinigen herausgehoben werden
kann.
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Die beiden Kammern i und 2 sind miteinander durch einen Kranz kleiner
Löcher 7 verbunden, der in der Nähe der zylindrischen Wand der Kammer 2 angeordnet
ist. Schaulöcher 8 sind in Abständen über die einzelnen Teile der Vorrichtung verteilt,
damit man den Verlauf der Vorgänge verfolgen kann. Ein Auslaßrohr g für das gereinigte
Benzin befindet sich im oberen Teil der Kammer 2.
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Im Inneren der Verseifungskammer i ist ein kreisförmiges und an seinem
Ende geschlossenes Rohr io zum Einführen des Benzins angeordnet. Dieses Rohr trägt
eine Anzahl
von Flüssigkeitszerstäubern i i (Abb. 2 und 3) von
beliebiger, an sich bekannter Bauart, durch die das Benzin unter Druck in fein verteiltem
Zustand in den Klärbottich eingespritzt wird. Hähne 13, i4., 15, 16 sind
an den verschiedenen Teilen der Vorrichtung vorgesehen.
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Zur Inbetriebsetzung wird die alkalische Lösung bis zu einer etwas
über dem Hahn 13 liegenden Ebene in die Kammer i gepumpt. In dieser alkalischen
Lösung ist eine kleine Menge Kochsalz und ein alkalisch reagierendes Entfärbungsmittel
gelöst.
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Über die alkalische Lösung wird durch den Hahn 13 ein Stoff von starker
Klebrigkeit, z. B. tierischer oder pflanzlicher Leim, gepumpt, der,wegen seines
geringen spezifischen Gewichtes auf der alkalischen Lösung schwimmt.
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Das zu reinigende Benzin, das in einer Zentrifuge bekannter Art von
festen Verunreinigungen, namentlich von festen Körpern, die es außerhalb der Waschmaschine
aufgenommen hat, nach Möglichkeit befreit ist, wird dann; durch die Zerstäuber i
i unter Druck in die alkalische Lösung eingespritzt, wobei innige Mischung des Benzins
und der alkalischen Lösung und rasche Verseifung der im Benzin gelösten öle und
Fette eintritt. Die entstandene Seife wird infolge der Gegenwart des Neutralsalzes
in feine Flocken übergeführt, die, da sie leichter als die alkalische Lösung sind,
an die Oberfläche steigen und sich unter der Leimschicht ansammeln.
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Das von den fettigen Bestandteilen befreite Benzin steigt in der alkalischen
Lösung infolge des Unterschiedes des spezifischen Gewichtes nach oben. Da die Benzintröpfchen
außerordentlich fein sind, besitzen sie nur einen geringen Auftrieb und steigen
nur langsam, so daß die Verseifung genügend Zeit hat, sich zu vollziehen, bevor
die Tröpfchen an der Oberfläche der alkalischen Lösung ankommen. Während des Aufsteigens
werden farbige Verunreinigungen von dem löslichen Entfärbungsmittel aufgenommen.
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Die Trichterform der Kammer i, deren Ouerschnitt von unten nach oben
zunimmt, bewirkt eine weitere Verzögerung - des Auftriebes der Benzintröpfchen in-der
alkalischen Lösung. Die Tröpfchen dringen dann durch die Leimschicht hindurch, während
der Leim die nicht verseifbaren Staubteilchen, die mitgerissen -waren, zurückhält.
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Durch den Kranz kleiner Löcher 7 hindurch gelangt das Benzin alsdann
in die Klärkammer 2 längs der zylindrischen Wand derselben. Trotz der starken Wirbelbildung
in der Kammer i herrscht in der Kammer 2 die größte Ruhe, wodurch das Absetzen der
letzten. mitgerissenen. Verunreinigung ermöglicht wird. Diese sinken durch den Trichter
q. nach unten und sammeln sich schließlich am Boden des Rohres 5, von wo sie durch
den Hahn 16 abgelassen werden können.
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Der Hahn 13 dient zum Entfernen der Schmutzteilchen, die sich unter
der Leimschicht auf der alkalischen Lösung ansammeln.
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Das Benzin verläßt die Klärvorrichtung durch das Rohr 9 in vollständig
gereinigtem Zustande.
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Es ist zu beachten, daß die Klärkammer 2 nicht unbedingt über der
Verseifungskammer i angeordnet sein muß, wie in der Zeichnung dargestellt ist, sondern
daß sie auch seitlich angebracht sein kann, mit oder ohne Zwischenschaltung eines
Endfilters. Die Erfindung gestattet die Reinigung von Waschbenzin in annähernd ununterbrochenem
Betriebe und die Erzeugung eines Benzins, welches frisches und durch Destillation
gereinigtes Benzin an Reinigungskraft übertrifft. Bei seiner Verwendung zur Reinigung
von Kleidungsstücken liefert es Erzeugnisse, welche frei von dem unangenehmen Benzingeruch
sind und nach dem Bügeln den geschätzten neuen Griff aufweisen, d. h. den Eindruck
frisch appretierter Gewebstoffe erwecken.
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Es ist bekannt, Gebrauchsbenzin dadurch zu reinigen, daß man es mittels
Düsen in alkalische Klärflüssigkeit einspritzt, welche mit einer Schicht von Entfärbungskohle
bedeckt ist. Diesem bekannten Verfahren gegenüber bietet die vorliegende Erfindung
infolge der Verwendung von alkalischen Klärflüssigkeiten, in welchen ein neutrales
Salz und ein alkalisches Entfärbungsmittel gelöst sind und welche mit einer stark
klebrigen Schicht bedeckt sind, die folgenden Vorteile: i. Das neue Verfahren ist
annähernd ununterbrochen durchführbar. Bei ihm wird das zu reinigende Benzin in
stetigem Strome von der Einspritzstelle durch die Verseifungskammer, den Klärraum
und das Auslaßrohr 9 hindurchgeführt und verläßt letzteren im fertiggereinigten
Zustande, während bei dem bekannten Verfahren die jeweils in Betrieb genommene Menge
Schmutzbenzin mehrere Stunden in dem Klärtank bleibt und auch die verwendete Entfärbungskohle
durch die gebildete Seife und im Benzin enthaltenen Staub verstopft wird und öfter
erneuert werden muß.
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2. Die auch bei den Erzeugnissen des bekannten Verfahrens gegenüber
frischem oder destilliertem Benzin erhöhte Reinigungsfähigheit wird in wesentlich
höherem Maße erzielt, so daß es möglich ist, Hüte, Pelze, Seiden-und Wollwaren ohne
Mitverwendung von eiggensc hergestellten Benzinseifen zu reinigen.
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3. Bei der Verwendung. des :gemäß vorliegender
Erfindung
behandelten Benzins zur Reinigung von Kleidungsstücken sind letztere nach der Reinigung
frei von Benzingeruch und besitzen nach dem Bügeln den geschätzten neuen Griff.
Diese Wirkungen zeigen Kleidungsstücke, welche mittels des nach dem bekannten Verfahren
behandelten Benzins gereinigt worden sind, nicht oder in erheblich geringem Maße.
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Die Ursachen dieser vorteilhaften Wirkungen sind nicht völlig aufgeklärt.
Vermutlich beruhen sie, abgesehen von der längeren Verwendbarkeit des löslichen
Entfärbungsmittels, darauf, daß die entstehenden Seifen sich infolge des Gehaltes
der alkalischen Lösung an neutralem Salz in hoch disperser Form abscheiden, in welcher
sie auch vorhandenen Staub restlos zurückhalten, und daß die Leimschicht außer dem
Benzin auch etwas Leim, Glycerin und verhältnismäßig viel Seife durchläßt, welche
sich in dem Benzin, vielleicht kolloidal, löst.