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Anlage zum Reinigen-von ölfässern Es sind Faßspülvorrichtungen bekannt,
in denen mit Hilfe einer geeignetenLauge o. dgl. die Rückstände des Faßinhalts beseitigt
werden. Derartige Vorrichtungen eignen sieh vornehmlich für die Reinigung von Treibstoff-Fässern,
also Fässern, welche Dieselöl, Benzol, Benzin o. dgl. enthalten. Schwierigkeiten
entstehen indessen, wenn diese Spülvorrichtungen zum Reinigen von Fässern benutzt
werden, welche Ölflüssigkeiten, wie Autoöl, Maschinenöl, Speiseöl, Transformatorenöl
u. dgl., enthalten. Diese Schwierigkeiten beruhen darauf, daß es keine dünnflüssigen
Reinigungsmittel gibt, welche imstande sind, in kaltem Zustand die Ölrückstände
und vor allem die festen Rückstände, wie Verkrustungen usw., aus derartigen Fässern
zu entfernen.
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Das mit der Erfindung verfolgte Ziel besteht darin, eine Anlage zum
Reinigen von Ölfässern zu schaffen, welche die Reinigungsarbeit mit möglichst geringem
Zeitaufwand durchzuführen gestattet, und zwar mit dem Erfolg, daß die Fässer die
Anlage füllfertig verlassen.
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Die Erfindung besteht darin, daß drei mit einer Transportbahn für
den Faßträger ausgerüstete Arbeitsstationen zum Spülen mit heißer Lauge, mit Wasser
und zum Nachspülen mit heißem Öl vorgesehen sind. Das Faß wandert unter Benutzung
des Faßträgers bzw. des mit diesem zusammenwirkenden Transportwagens auf der vorerwähntenTransportbahn
von einer Arbeitsstation zur anderen, um der jeweiligen Behandlung in ausreichendem
Maße unterworfen zu werden.
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Die Nachspülung mit heißem Öl hat vor allem den Vorteil, daß das Faß
in einem Arbeitszug füllfertig wird, ohne daß es getrocknet werden muß, und zwar
wird der Trocknungsvorgang dadurch ersetzt, daß das Faß von der Spüllauge durch
Wasser und danach von dem Wasser durch das Nachspülen mit Öl befreit wird.
Das Faß ist zum Schluß mit einem unschädlichen Ölfilm ausgekleidet, der darüber
hinaus noch rostschützend wirkt.
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Nach Überführung des Fasses mittels des Faßträgers von der einen zur
anderen Arbeitsstation ist jeweils nur notwendig, einen Anschluß herzustellen, durch
den das Reinigungsmittel dem zu reinigenden Faß zugeleitet wird.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung erfordert nur einen geringen Aufwand
an Kosten für die Beschaffung der Erstellung. Der Platzbedarf der Anlage ist ebenfalls
gering, und die Betriebsmittel sind von größter Wirtschaftlichkeit, da Dampf zweckmäßig
nur für eine Doppelmantelheizung an den entsprechenden Apparaturteilen benötigt
wird. Im übrigen ist erfindungsgemäß auch dafür gesorgt, daß sich die verwendeten
Spülmittel, abgesehen von dem billigen Wasser, bis zur vollkommenen Ausnutzung im
Umlauf befinden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung
einer Anlage und der dazugehörigen Teile zur Reinigung
von Fässern
in Übereinstimmung mit dem Verfahren gemäß der Erfindung hervor. Es zeigen Abb.
i eine schematisch gehaltene Ansic@e; teilweise im Schnitt, einer Anlage gemäß ur
Erfindung;; °Y°.
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Abb. 2 eine Seitenansicht auf die Vorrich=@,' tun- gemäß der Erfindung;
Abb. 3 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung; Abb. 4 die Düsenanordnung
für die Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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Die Anlage gemäß den Abb. i bis 3 setzt sich aus drei Arbeitsstationen
I, II, III zusammen. An der Arbeitsstation I wird das zu reinigende Ölfaß mit .heiße:
Lauge behandelt. In der Arbeitsstation II erfolgt das Auswaschen mit Wasser, und
an der Arbeitsstation III wird der Wasserfilm innerhalb des Ölfasses durch einen
Ölfilm ersetzt. Zur Unterstützung des zu reinigenden Fasses, das in den Abb. i bis
3 nicht dargestellt ist und lediglich in Abb. 2 durch gestrichelte Linien bei i
angedeutet ist, dient .ein Faßträger 2. Dieser ist mit einem Fahrgestell 3. vereinigt,
das auf einer Transportbahn 4 verschoben werden kann. Zur Sicherung der Einstellung
des Faßträgers und damit des Fasses an den einzelnen Arbeitsstationen dienen Rasten
5, in denen die Rollen oder Räder des Fahrgestells jeweils zum Stillstand kommen.
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In der Arbeitsstation I wirkt das zu reinigende Ölfaß mit einem Behälter
6 zusammen. Dieser besitzt einen Doppelmantel 7,
der durch Dampf oder Wasser
beheizt wird. Der Dämpfeintritt erfolgt bei dem Eintrittsstutzen 8, und das Kondensat
kann an dem Ablaufstutzen 9 abgelassen werden. In dem Behälter 6 befindet sich heiße
Lauge, und es ist zweckmäßig ein Siebeinsatz aus Drahtgase o. dgl. io vorgesehen.
Die Pumpe ii hat den Zweck, die Laugenflüssigkeit aus dem Behälter in das auf dem
Faßträger ruhende Faß einzuführen und ist deswegen einerseits mit einem in den Behälter
hineinragenden Ansaugrohr 12 und andererseits mit einem Schlauch 13 (siehe Abb.
2) ausgestattet, an welch letzterem ein Rohr 14 angeschlossen ist. Dieses Rohr 14
trägt an seinem oberen Ende eine Spritzdüse 15, die zur Einführung in das zu reinigende
Faß bestimmt ist (siehe die gestrichelte Lage 16 in Abb. 2).
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Der Faßträger weist eine Wiege oder Schaukel 17 auf, die in den U-förmigen
Schienen 18 des Gestells geführt ist. Das Auflager für das Faß i ist mit i9 bezeichnet.
Der Faßträger besitzt weiterhin eine Traverse 2o mit einer mittleren Öffnung 21,
durch welche das Rohr 14, welches die Düse 15 trägt, hindurchgeführt werden kann.
Das Aufbringen des Fasses auf den Faßträger erfolgt in einer geeigneten und an Ausspülv
orrichtungen für Fässer bekannten Weise. Das gleiche gilt ,.für die Einführung Gier
Düse in das Faße N re.
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as Ausspülen geht so vor sich, daß der ege eine Schaukelbewegung erteilt
und .','teichzeitig die Pumpe in Tätigkeit gesetzt wird. Das Faß wird hierbei in
der Längsrichtung geschaukelt. Beide Bewegungen können getrennt mit der Hand ausgeführt
werden. Man kann aber auch den Antrieb der Pumpe mit dem Antrieb der Wiege kuppeln
und beide Vorrichtungen mechanisch antreiben.
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Der Düse wird bei der hier dargestellten Vorrichtung während der Bewegung
der Apparatur eine senkrechte und eine drehende Bewegung aufgezwungen. Hierzu dient
die inAbb.4 angedeutete, gestrichelteSteuerungskurve 22. Zum Antrieb der Düse ist
nach Abb.4 eine durch einen Fußhebel zu betätigende Seilführung 23 vorgesehen, indessen
ist auch die Möglichkeit gegeben, die Düsenbewegung von. der Schaukelbewegung derart
abzuleiten, daß während des Schaukelns ein Druckhebel, welcher an der Schaukel angebracht
ist, auf den Rand des Laugenbehälters aufsetzt und dabei die Düse, welche federnd
aufgehängt ist, in die Höhe drückt, derart, daß, wenn die Schaukel eine rückläufige
Bewegung antritt, die Düse wieder in die Anfangslage zurückkehrt. Zweckmäßig ist
eine geeignete Sicherung vorgesehen, um zu verhüten, daß Lauge aus der Düse austreten
kann, wenn kein Faß aufgebracht ist, siehe hierzu beispielsweise den Deckel 22a
in Abb.4. Es könnte sonst vorkommen, daß jemand beim Vorbeigehen an den Pumpenhebel
stößt und heiße Lauge herumspritzt. Das könnte für umstehende Personen gefährlich
sein.
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An der Arbeitsstation II, dem das zu reinigende Faß mittels des Faßträgers
zugeführt wird, befindet sich ein Behälter 24, dem das Spülwasser dauernd zuströmt.
Durch diese Einrichtung wird der auf der Faßinnenwand befindliche Laugenrest durch
einen Wasserfilm ersetzt. Im Gegensatz zur Arbeitsstation I wird hier nicht mitUmlaufspülung
gearbeitet, sondern das Spülmittel (Wasser) läuft dauernd frei ab, so daß ein richtiges
Auswaschen vorgenommen wird, das so lange fortgesetzt wird, bis im Innern des Fasses
wirklich nur noch laugenfreies, klares Wasser ist.
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An der Arbeitsstation III ist wiederum ein mit Doppelmantel ausgestatteter
Behälter 25 vorgesehen, der in, ähnlicher Weise ausgebildet und an eine Pumpe 26
usw. angeschlossen ist, wie der Behälter 6 an der Arbeitsstation I. Inhalt des Behälters
ist heißes 01 (Spindelöl,
Transformatorenöl, flüssiges Paraffin
usw.). Das Öl wird hier im Kreislauf ausgenutzt und ersetzt den an der Arbeitsstation
II im Faß gebildeten Wasserfilm durch einen Ölfilm. Die Wahl des Öles wird so getroffen,
daß es für die spätere Füllung unschädlich ist. In dem Behälter 25 tritt nur Wasser
und Öl auf, infolgedessen dient er gleichzeitig als Wasserabscheider, da sich das
Wasser im unteren l:egeligen Teil des Behälters 25 ansammelt und dort abgelassen
werden kann.
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Die Anlage gemäß der Erfindung ist in den meisten in der Praxis auftretenden
Fällen geeignet, eine befriedigende und einwandfreie Reinigung von Ölfässern zu
erzielen. Sollte in einigen besonders hartnäckigen Fällen, beispielsweise bei stark
anhaftenden inneren Verkrustungen, die Roinigungswirkung nicht gänzlich ausreichen,
so kann mit Erfolg eine der eingangs erwähnten Faßrollspüleinrichtungen in geeigneter
Weise in die Anlage mit einbezogen werden. Die Anlage als solche arbeitet aber auch
dann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, also ohne jegliche Trockeneinrichtungen.