DE398C - Apparat zum Verkohlen pflanzlicher Stoffe in Wolle, wollenen Tüchern und Lumpen - Google Patents
Apparat zum Verkohlen pflanzlicher Stoffe in Wolle, wollenen Tüchern und LumpenInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C5/00—Carbonising rags to recover animal fibres
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Description
1877.
Klasse 29.
CF. GADEMANN in BIEBRICH.
Apparat zum Verkohlen pflanzlicher Stoffe in Wolle, wollenen Tüchern und Lumpen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom ι I.September 1877 ab.
Der Apparat hat den Zweck, die vegetabilischen Stoffe in Wolle, wollenen Lump en und
Tüchern, als Baumwolle, Knötchen, Strohtheile
etc., zu zerstören oder so mürbe zu machen, dafs man sie leicht entfernen kann,
ohne der thierischen Wolle oder der Farbe derselben Schaden zu thun.
Der Apparat zum Reinigen der Wolle oder der Lumpen besteht aus einem ι ο mm starken
Eisenblechcylinder von 2 m Durchmesser und 2 m Länge, dessen beide Enden mit zwei luftdichten
Deckeln verschlossen sind (siehe beiliegende Zeichnungen Blatt I).
Im Innern des Cylinders befindet sich eine Röhrenwindung, welche es ermöglicht, den inneren
Raum desselben auf 110—1300 C. durch überhitzten
Wasserdampf zu erwärmen.
Der zur Heizung nöthige Dampf geht im Mittelpunkte des Deckels durch das Rohr a in
die Röhrenwindung b und entweicht, nachdem er seine Wärme abgegeben, durch den Hahn C.
Durch die an einem Deckel des Cylinders angebrachte Oeffnung d werden die zu carbonisirenden
Stoffe hineingeworfen und alsdann der Deckel dieser Oeffnung luftdicht verschlossen.
Durch die hohle Axe des Deckels E geht ein Zweiwegrohr F, dessen Oeffnung G in Verbindung
mit einem Luftverdünnungs-Apparat steht, welcher ein Vacuum von ca. 45 cm Quecksilbersäule
im Innern des Carbonisationsraumes hervorbringt. Durch das Zweiwegrohr geht ferner
ein Rohr H, welches zum beliebigen Einlassen von Luft dient.
Die Oeffnung J im Zweiwegrohr F ist durch ein Rohr mit einer Retorte in Verbindung gebracht,
in welcher Salzsäuregas aus Schwefelsäure und Salz entwickelt wird.
Alle beschriebenen Rohrabzweigungen können durch Hähne geöffnet oder geschlossen werden.
Das Salzsäuregas geht, bevor es durch die Oeffnung J in den Cabonisationscylinder gelangt,
durch eine Woulff 'sehe Flasche, in welcher sich Schwefelsäure befindet, die den Zweck hat, das
noch in dem Gase sich befindende Wasser aufzunehmen. Das Gas geht dann, ohne leicht zu
condensiren, in den erhitzten Carbonisationscylinder, in welchem sich dasselbe um so
weniger condensiren kann, als darin eine Temperatur von HO0C. herrscht.
Hitze und Salzsäuregas bringen in Gemeinschaft die Carbonisation der vegetabilischen Stoffe
hervor, welche der Wolle beigemischt sind, und der Procefs geht wie folgt vor sich:
Der Cylinder wird auf seine Normalhitze gebracht und die zu carbonisirenden Stoffe werden
zur Oeffnung d hineingeworfen, dann der Deckel der Oeffnung geschlossen.
Nachdem dies geschehen, wird der Cylinder beständig um seine Axe gedreht, damit die zu
carbonisirenden Stoffe während des Processes gehörig durcheinander geworfen werden.
Die darin befindliche Wolle oder Lumpen nehmen nun nach und nach die im Cylinder
befindliche Temperatur an und geben ihre wenige Feuchtigkeit, welche sie immerhin noch besitzen,
als Schweifs ab; jetzt wird der Luftsauge-Apparat in Gang gesetzt, welcher die feuchte Luft aus
dem Cylinder zieht, während durch das Rohr H wieder Luft der Atmosphäre in den Cylinder
geht, bis die Lumpen oder Wolle im Cylinder vollkommen trocken und durch und durch auf
TTO0C. erhitzt sind.
Ist nun die Waare vollkommen trocken und die nöthige Temperatur von 1100C. vorhanden,
so wird der Hahn am Rohr H geschlossen, somit das Lufteintreten in den Cylinder verhindert
und eine Luftleere von 45 cm Quecksilbersäule durch den immer noch im Gange befindlichen
Luftsauge-Apparat im Cylinder erzeugt.
Ist die nöthige Luftverdünnung eingetreten, so wird der Hahn, welcher die Oeffnung G mit
dem Luftsauge-Apparat verbindet, abgeschlossen und dem Salzsäuregas durch die Oeffnung J,
durch Oeffnung eines Hahnes Einlafs gewährt, welches dann in Verbindung mit der im Cylinder
herrschenden Wärme die vegetabilischen Stoffe in der Wolle carbonisirt oder »zerstört«, indem
das trockene Salzsäuregas dieselben zersetzt, während es die thierische Substanz nicht angreift.
Bei fertigen Tüchern, in welchen sich Kletten oder Baumwollfasern befinden, welche "aus der
der Wolle beigemischten Kunstwolle herstammen, entfernt der Erfinder die vegetabilischen Stoffe
auf gleiche Art und Weise, nur wendet er hierzu den auf Blatt II der beiliegenden Zeichnung dargestellten
Apparat an.
Derselbe besteht aus einem aus Eisenblech gefertigten Behälter, in welchem sich die Walze g
befindet. Das zu carbonisirende Tuch wird zu einem endlosen Bande an beiden Enden mit
einer wollenen Schnur, nachdem es über die Walze g gezogen, zusammengenäht und so läuft
das endlose Tuchstück langsam über die Rolle, so dafs alle Theile des Tuches mit dem im
Behälter befindlichen Gase in Berührung kommen und gleichmäfsig erwärmt werden.
Die Heizung im Behälter wird genau, wie im oben beschriebenen Carbonisationscylinder, durch
überhitzten Dampf hervorgebracht.
Am Rohre b tritt der zur Heizung nöthige Dampf ein, geht durch die Röhrenwiiidung k
und entweicht durch das Rohr F aus dem Behälter.
Am Rohre α geht die nöthige Luft in den Behälter, bei e wird der Luftverdünnungs-Apparat
angebracht und durch das Rohr d gehen die zur Carbonisation nöthigen Gase in den Behälter.
Auf diese Weise werden die in dem Tuchstück
sich befindenden, vegetabilischen Stoffe während einer halben Stunde vollkommen carbonisirt,
ohne dafs die Farbe angegriffen wird oder bei weifsem Tuche ein gelblicher Ton auf
dem Tuche erzeugt wird.
Der Vortheil, den der neue Apparat bietet, ist folgender:
Es wird die Wolle (oder die Lumpen oder die Tücher) ehe sie der Wirkung der Salzsäure
ausgesetzt werden, vollkommen trocken gemacht und auf no0 C. erwärmt, wodurch jede Condensation
des Gases vermieden wird. Da das Salzsäuregas sich sehr leicht in Wasser löst und
als Lösung auf die Farbe und die Wolle schädlich einwirkt, so ist der Umstand, dafs vorher
alles Wasser aus der Wolle entfernt wird, ein sehr wichtiger.
In der That wird in diesem Apparat eine vollkommene Carbonisirimg der vegetabilischen
Beimengungen erzielt, ohne der Wollsubstanz im geringsten zu schaden und ohne selbst
weifse Lumpen rostgelb zu färben, wie dies in anderen Apparaten, welche auf der Anwendung
der Salzsäure beruhen, der Fall ist.
Es wird eine raschere Wirkung in diesem Apparate erzielt, da durch die Luftverdünnung
mehr Salzsäuregas in dem Räume sich befindet, als wenn darin die Luft mit dem Gas gemischt
wäre.
Claims (2)
1. Die innere Heizung eines luftdichten Eisenbehälters
durch überhitzten Dampf oder Hochdruckwasserheizung, in Verbindung mit einem Luftverdünnungs-Apparat zum Zwecke, wie
oben beschrieben.
2. Das vorherige Trocknen der Stoffe durch wiederholte Erhitzung und Aussaugung der
Luft und Einlassen von frischer Luft, zum Zwecke, sie für die Behandlung mit trockenem
Salzsäuregas vorzubereiten, wie oben beschrieben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE398T | 1877-09-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE398C true DE398C (de) |
Family
ID=70959163
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE398DA Expired - Lifetime DE398C (de) | 1877-09-10 | 1877-09-10 | Apparat zum Verkohlen pflanzlicher Stoffe in Wolle, wollenen Tüchern und Lumpen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE398C (de) |
-
1877
- 1877-09-10 DE DE398DA patent/DE398C/de not_active Expired - Lifetime
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