DE856433C - Einrichtung zum Fixieren von Farben oder Impraegniermitteln durch Behandlung mit Dampf in Textilgut - Google Patents
Einrichtung zum Fixieren von Farben oder Impraegniermitteln durch Behandlung mit Dampf in TextilgutInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zum Färben und Imprägnieren von Textilgut u. dgl.,
wie z. B. losem Fasermaterial (Baumwolle, Wolle, Zellwolle, Seide und Kunstseide), halbfertigen und
fertigen Gespinsten, Garnen im Strähn, auf Spulen, auf Kettbäumen, als Spinnkuchen, Geweben, Strick-
und Wirkwaren in unverarbeitetem oder verarbeitetem Zustand aus natürlichen oder künstlichen
Fasern, ferner z. B. von Samt, Filzen, Strohgeflechten,
Leder, Pelzen u. dgl.
Einrichtungen zum Färben und Imprägnieren von Textilien u. dgl., bei denen mit Unterdruck gearbeitet
wird, sind an sich bekannt. Eine derartige Einrichtung besteht beispielsweise aus einem Unterdruck-
und einem Überdruckkessel mit Luftpumpe, welche Kessel durch eine Rohrleitung mit dem
Flotten- und Farbbehälter verbunden sind·. Mittels der Luftpumpe wird in einem Kessel das Vakuum
erzeugt, im anderen Kessel die Druckluft, wobei an Stelle von Druckluft gegebenenfalls gespannter
Dampf verwendet werden kann, der gleichzeitig auch zur Heizung der Flotte dient. Mit dieser bekannten
Einrichtung, bei welcher die Luft aus dem Behandlungsgefäß nicht verdrängt, sondern abgesaugt wird,
läßt sich ohne besondere Maßnahme kein sehr hohes Vakuum erzeugen. Überdies sind derartige Einrichtungen
kompliziert zu bedienen; die Zeit bis zur Erreichung eines hohen Vakuums dauert für den
praktischen Betrieb zu Färberei- und Imprägnierung
sz wecken zu lange.
Diese bekannten Einrichtungen dienen daher meist nur zur Beförderung der Färb- bzw. Behänd^
lungsflotte von einem diese enthaltenden Vorratsgefäß in den eigentlichen das zu behandelnde Gut
enthaltenden Behälter bzw. zu deren Rückleitung, unter Umständen auch zum Durchdrücken der Behandlungsflüssigkeit
durch das in üblicher Weise geschichtete oder anderweitig gelagerte Behandlungsgut.
ίο Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Einrichtung
zum Färben und Imprägnieren von Textilgut u. dgl., die gekennzeichnet ist durch einen das zu
behandelnde Gut aufnehmenden Behälter, der mit mindestens einem Einlaß zum Zuführen von Dampf
sowie einem Auslaß für die vom Dampf verdrängte Luft versehen ist und mit einer Vorrichtung zur
Kondensation des Dampfes zwecks Erzeugung eines Vakuums im Behälter sowie vorzugsweise einer Zufuhrleitung,
einer Abflußleitung und einer Umwälzungsvorrichitung für die Behandlungsflüssigkeit ausgerüstet
ist. Hierdurch wird ermöglicht, vorgängig des Färbe- und Imprägnierungsverfahrens die Luft
aus dem Behandlungsbehälter und gleichzeitig auch aus dem zu behandelnden Gut zu verdrängen, so daß
die nachfolgend eingelassene Behanddungsflüssiigkeit
tief in das von Luft befreite Gut eindringen kann.
Die Vorrichtung zur Kondensierung des Dampfes im Behälter kann aus einer Berieselungsvorrichtung
für die Außenwand des Behälters bestehen. Es ist zweckmäßig, den Behälter über diie Zufuhrleitung,
die Abflußleitung und die Umwälzunigsvorrichtung für die Behandlungsflüssjgkeit mit einem Vorratsbehälter
für die Behandlungsflüssigkeit zu verbinden. Gegebenenfalls kann innerhalb oder außerhalb
des Behälters ein Mischkondemsator oder ein Oberflächenkondensator
an Stelle der Berieselungsvorrichtung für die Außenwand des Behälters für die
Kondensierung des Dampfes angeordnet sein.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Einrichtung schematisch im
Schnitt dargestellt.
Gemäß Fig. ι ist in dem Druckbehälter ι das zu
behandelnde Gut 2 in einem sogenannten Tragkorb 3 in üblicher Weise aufgeschichtet. Das mit dem Behalter
ι durch Rohrleitungen 4, 5 bzw. 6 verbundene Gefäß 7 enthält die Behändlungsflüssigkeit. Bd geöffneten Absperrorganen 8, 9 gelangt die Behandlungsflüssigkeit
aus dem Vorratsgefäß 7 in den Behalten. Mittelsder Umwälzungsvorrichtung iokann
die Behandlungsflüsisigkeit nach öffnung des Absperrorgaras
11 und Schließung des Absperrorgans 8 durch die Leitung 6 angesaugt und1 über die Leitung
5 im Kreislauf durch den Behälter 1 und das Gut 2, bei Änderung der Strömungsrichtung der
Umwälzungsvorrichtung 10 auch in umgekehrter
Richtung, hindurchgeführt bzw. wieder durch die Leitung 4 nach öffnung des Absperrorgans 8 in das
Gefäß 7 zurückgeführt werden.
In den Behälter 1 führt die mit dem Absperrorgan 12 versehene Dampfanechlußleitung 13, die zum
Einlassen des Dampfes bei Inbetriebsetzung der Einrichtung dient. Am Boden des Behälters 1 befindet
sich die Ablaßleitung 14 mit dem Absperrorgan 15, durch welche die vom Dampf verdrängte Luft, gegebenenfalls
auch die Behandlungsflüssigkeit aus dem Behälter 1 abgelassen wird. Durch die Leitung
16 mit dem Absperrorgan 17 wird die Außenseite des Behälters 1 mit Kaltwasser berieselt, zwecks
Kondensation des Dampfes in demselben. Die Leitung 18 mit dem Absperrorgan 19 dient zur Beheizung
der Behandlungsflüssigkeit. Mittels des Manometers 20 wird der Druck angezeigt, der im Behälter
herrscht.
Der Behandlungsvorgang, d. h. das Färben und Imprägnieren des Gutes, vollzieht sich wie folgt: das
zu behandelnde Material wird in den Behälter ι trocken oder naß eingebracht, der Behälter geschlossen,
worauf man durch die Leitung 13 Dampf einströmen läßt. Der einströmende Dampf verdrangt
die Luft, die durch die Ablaßleitung 14 entweicht. Nachdem die Luft abgeführt ist, werden die Leitungen
13 und 14 geschlossen, und mittels der Leitung 16 wird Kaltwasser an den Behälter 1 gespritzt.
Dieses außen an den Behälter gespritzte Wasser bewirkt eine Kühlung der Wände und damit eine
Kondensation des Dampfes im Innern des Behälters. Durch neuerliches Einströmenlassen von Dampf
aus der Leitung 13 und öffnen der Austrittsleitung 14 wird das gebildete Kondenswasser zusammen mit
der Restluft abgeführt. Anschließend wird der eingeschlossene Dampf wieder kondensiert. Diese
Manipulation kann mehrmals wiederholt werden. Hierauf wird im Gefäß 7 befindliche Behandlungsflüssigkeit
durch die Leitungen 4 und 5 in den Behälter ι befördert und nach Erreichung des gewünschten
Flüssigkeitsstandes im Behälter 1 das Absperrorgan 8 in der Leitung 4 geschlossen. Durch
die Umwälzungsvorrichtunig 10 wird in bekannter
Weise die Behandlungsflüssigkeit umgewälzt. Durch die gelochte Leitung 18 kann während des Behändlungsprozesses
Dampf in die Behandlungsflotte geführt werden zum Anheizen derselben auf eine für
den Prozeß möglichst günstige Temperatur.
Die beschriebene Einrichtung ermöglicht ein gutes Durchdringendes zu behandelnden Gutes, z. B. eines
Fasergutes, dadurch, daß die diesem anhaftende Luft durch die Erzeugung eines hohen Vakuums annähernd
völlig entfernt wird. Die fast völlige Entfernung des Sauerstoffs aus dem Fasergut ist speziell
bei der Verwendung gewisser Farbstoffe notwendig. Versuche haben beispielsweise ferner ergeben, daß
mit Hilfe der beschriebenen Einrichtung gegenüber den eingangs erwähnten bekannten Einrichtungen
wesentliche Wärmemengen eingespart werden können, die bei gewiesen Färbeversuchen über 50 °/o
betrugen.
Gemäß Fig. 2 ist in dem Druckbehälter 21 das zu
behandelnde Gut 22 auf einem gelochten hohlen Baum 23 aufgewickelt. In den Behälter 21 führt eine
Dampfanschlußleitung 24 mit Absperrorgan 25, die zum Einlassen von Dampf bei Inbetriebsetzung der
Einrichtung dient. Am Boden des Behälters 21 befindet
sich die Ablaßleitung 28 mit dem Absperrorgan 29, durch welche die vom Dampf verdrängte
Luft aus dem Behälter 21 abgelassen wird. Durch
die Leitung 26 mit Absperrorgan 27 kann zum
Dämpfen des zu behandelnden Gutes Dampf in den
hohlen Baum 23 eingeführt werden, der dann durch die gelochte Wandung des Baumes austritt und
durch das zu behandelnde Material strömt. Durch eine Ablaßleitung 30 mit Absperrorgan 31 kann die
Dampfströmungsrichtung auch umgekehrt werden; der Dampf tritt dann durch Leitung 24 in den Behälter
ein, durchströmt das zu behandelnde Gut, gelangt durch die Wandung des hohlen Baumes 23 und
ίο wird durch die Leitung 30 abgeführt. Durch die
Leitung 32 mit Absperrorgan 33 wird die Außenseite des Behälters 21 mit Kaltwasser berieselt
zwecks Kondensation des Dampfes in demselben. Mittels des Manometers 34 wird der Druck angezeigt,
unter dem der Behälter 21 steht. Der Behandlungsvorgang vollzieht sich wie folgt:
Das Material, in welchem Farbe oder ein Imprägniermittel fixiert werden soll, wird in den
Behälter 21 eingebracht, der Behälter geschlossen, worauf man durch die Leitung 24 Dampf einströmen
läßt. Der einströmende Dampf verdrängt die Luft, die durch die Ablaßleitung 28 entweicht. Nachdem
die Luft abgeführt ist, werden die Leitungen 24 und 28 geschlossen, und mittels der Leitung 32 wird
Kaltwasser an den Behälter 21 gespritzt. Dieses außen an den Behälter gespritzte Wasser bewirkt
eine Kühlung der Wände und damit eine Kondensation des Dampfes im Innern des Behälters. Durch
neuerliches Einströmenlassen von Dampf aus der Leitung 24 und öffnen der Austrittsleitung 28 nach
Erreichung des atmosphärischen Druckes kann der Vorgang wiederholt werden, wodurch restliche Luft
abgeführt und damit das Vakuum erhöht werden kann. Hierauf wird durch die Leitung 26 Dampf eingelassen,
der durch den gelochten hohlen Baum 23 das zu behandelnde Material 22 durchströmt. Er
wird aus dem Behälter durch die Ablaßleitung 28 abgelassen. Das Absperrorgan 29 in der Ablaßleitung
28 dient hierbei zur Drosselung, so daß die Behandlung des Materials im Behälter 21 unter einstellbarem
Überdruck erfolgen kann. Es ist auch möglich, statt den Behandlungsdampf durch Leitung
28 abzulassen, letztere Leitung zu schließen und den Behandlungsdampf durch Kühlung der Außenwände
zu kondensieren. In diesem Fall kann das Fixieren unter Vakuum vorgenommen werden. Die beschriebene
Einrichtung ermöglicht ein besseres Durchdringen des zu behandelnden Gutes mit Dampf dadurch,
daß die diesem anhaftende Luft durch die Erzeugung eines fast völligen Vakuums entfernt wird.
Die fast völlige Entfernung des Sauerstoffes aus dem Gut ist speziell bei der Verwendung gewisser Farbstoffe
vorteilhaft. Versuche haben beispielsweise ferner ergeben, daß mit Hilfe der beschriebenen Einh
richtung gegenüber den eingangs erwähnten bekannten Einrichtungen wesentliche Wärmemengen eingespart werden können, die bei gewissen Dämpfversuchen
über 700Zo betrugen.
Claims (6)
1. Einrichtung zum Fixieren von Farben oder
Imprägniermitteln durch Behandlung mit Dampf in Textilgut u. dgl., gekennzeichnet durch einen
Behälter für das zu behandelnde Gut, der mit An-Schlüssen zum Zuführen von Dampf und einer
Austrittsöffnung für die durch den Dampf verdrängte Luft sowie mit einer Vorrichtung zur
Kondensation der Dampffüllung des Behälters zwecks Erzeugung eines hohen Vakuums versehen
ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Abflußleitung und eine Umwälzungsvorrichtung'
des Behälters für diie Behandlungsflüssigkeit.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur
Kondensation der Dampffüllung des Behälters als Kühlwasserberieselungsvorrichtung für die
Außenwände des Behälters ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter über die Zufuhrleitung,
die Abflußleitung und die Umwälzungsvorrichtung mit einem Vorratsbehälter für
die Behandlungsflüssigkeit verbunden ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Kondensation
des Dampfes aus einer Berieselungsvorrichtung für die Außenwand des Behälters
besteht.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter mit einer
Beheizungsvorrichtung für die Behandlungsflüssigkeit ausgerüstet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
5498 11.52
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|---|---|---|---|
| DEK578A Expired DE856433C (de) | 1943-03-30 | 1949-11-15 | Einrichtung zum Fixieren von Farben oder Impraegniermitteln durch Behandlung mit Dampf in Textilgut |
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| FR (1) | FR941614A (de) |
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE1039464B (de) * | 1954-04-22 | 1958-09-25 | Pluria Ab | Vorrichtung zum Nassbehandeln, insbesondere zum Faerben oder Bleichen, von korn-, faden- oder faserfoermigem Material |
| DE1053463B (de) * | 1951-08-15 | 1959-03-26 | Pluria Ab | Verfahren zum Bleichen, zum Faerben und zu jeder anderen Fluessigkeitsbehandlung von korn-, faden- oder faserfoermigem Material |
-
1946
- 1946-04-09 FR FR941614D patent/FR941614A/fr not_active Expired
-
1949
- 1949-11-15 DE DEK578A patent/DE856433C/de not_active Expired
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| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE1053463B (de) * | 1951-08-15 | 1959-03-26 | Pluria Ab | Verfahren zum Bleichen, zum Faerben und zu jeder anderen Fluessigkeitsbehandlung von korn-, faden- oder faserfoermigem Material |
| DE1039464B (de) * | 1954-04-22 | 1958-09-25 | Pluria Ab | Vorrichtung zum Nassbehandeln, insbesondere zum Faerben oder Bleichen, von korn-, faden- oder faserfoermigem Material |
Also Published As
| Publication number | Publication date |
|---|---|
| FR941614A (fr) | 1949-01-17 |
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