DE396452C - Verarbeitung von Rohtorf - Google Patents

Verarbeitung von Rohtorf

Info

Publication number
DE396452C
DE396452C DER56348D DER0056348D DE396452C DE 396452 C DE396452 C DE 396452C DE R56348 D DER56348 D DE R56348D DE R0056348 D DER0056348 D DE R0056348D DE 396452 C DE396452 C DE 396452C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bacteria
chemicals
peat
raw peat
processing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DER56348D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DER56348D priority Critical patent/DE396452C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE396452C publication Critical patent/DE396452C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verarbeitung von Rohtorf. Es sind Verfahren bekamst, welche wasserhaltigem Brennstoff, wie Torf, zu Zwecken beschleunigter Wasserentziehung oder zur V eredlung Chemikalien zusetzen. Auch gibt es Verfahren, welche auf Torf Bakterien einwirken lassen, um den Gehalt an Kohlenstoff anzureichern. Hier erfolgt ein Zusatz an Chemikalien, um den Bakterien als Nährstoff zu dienen. So soll - z. B. der Torf mit Fäulnisbakterien und Chemikalien, wie Salzen von Phosphorsäure, Kali und Magnesia, behandelt und bis auf - Prozent fester Bestandteile in Wasser aufgeschwemmt und unter Abschluß von Licht und Luft gehalten werden. Solche Verfahren .erfordern demnach Aufwendungen, welche der arme Brennstoff nicht zu tragen gestattet, ohne die Gewinnung von Torf noch unwirtschaftlicher zu machen als sie schon ist. Das britische Patent 162738 läßt Bakterien unter Zusatz von Kali (potash), also einem Pflanzennährstoff, einwirken. Auch hier ist die Gesamtwirkung wesentlich anders, als sie nachstehend dargestellt wird.
  • Die vorliegende Erfindung paßt sich den in der Natur auftretenden Verhältnissen und dem Wesen der minderwertigen wasserhaltigen fossilen Brennstoffe vollkommen an. Sie vermeidet die besondereKostenverursachendeBe.-handlung in geschlossenen Behältern und die Verwässerung des Brennstoffes. Anstatt der Nährstoffe enthaltenden Chemikalien wendet sie solche mehr katalytischer Wirkung an. Sie behandelt den Brennstoff, indem sie ihm bei der sonst üblichen Gewinnung am besten vor dem Eintritt in die Knet- oder Mischinaschine sowohl Chemikalien, z.. B. Soda wie Kalk und Kochsalz oder Chlormagnesium, ferner geringe Mengen von Bakterien, besonders von Schimmelpilzen, zusetzt. Die zugesetzten Salze sollen keine Nährstoffe für die Bakterien (Schimmelpilze) sein.
  • Der Luftabschluß derart, daß den Bakterien das Bestehen ermöglicht wird, ohne daß aber eine Verwesung stattfindet, ist am ehesten damit zu erreichen, daß den Formlingen eine Form unmittelbar nach dem Austritt aus der Knetmaschine gegeben wird, bei deren Herstellung sich die Außenhaut verschmiert. Die gerundete Form ergibt sich aus dem Zweck, daß sie bei geringster Oberfläche,größten Inhalt haben muß. Die bezeichneten Chemikalien, verseifend und als Elektrolyten wirkend, müssen bei ihrer künstlichen Anwendung zur vollen Ausnutzung der Wirkungsmöglichkeit fein verteilt' . (zerlegt sein. Die erforderliche Menge an Chemikalien kann stets nur durch Versuche festgestellt werden. Diese Menge hängt `wesentlich davon ab, inwieweit die vorhandenen Kolloide (oder wohl richtiger Gele) gealtert sind und dadurch der Einwirkung einen gewissen Widerstand entgegensetzen. Die Erfahrung lehrt infolgedessen, daß in derarti; gen Fällen (Specktorf) sogar die doppelte Menge der sonst volle Wirkung erzielend--n. Chemikalien angewendet werden muß. In gleicher Weise haben die Versuche ergeben, daß auch die Zusammensetzung des Gemisches der Chemikalien sich diesen Erfahrurigen anzupassen hat, wenn man finit billigsten Mitteln höchste Wirkung erzielen will. Grundsätzlich dürfte die Menge der anzuwendenden Chemikalien bei gleichzeiti er Anwendung der Bakterien oder Pilze i Prozent der Trockenbestandteile des Rohtorfes selten übersteigen, zumal die Wirkung der Bakterien oder Pilze die an Chemikalien erforderliche Menge vermindert. Ein :lehr oder Minder dieser oder jener Chemikalien wirkt auf die Beschaffenheit des Enderzeugnisses derart ein, daß z. B. ein Mehr an Kochsalz - natürlich in bescheidenen Grenzen - die Ausbeute an Koks steigern kann.
  • Mit der Form selber wie mit der Herstellung der Form wird dem Zweck gedient, die Oberflächenverdunstung zu vermindern, damit das Wasser nicht eher den Formling verlä ßt, als bis Chemikalien und Bakterien oder Pilze gewirkt haben. Erst mit weitgehender Wirkung tritt die natürliche Trennung des Wassers von den festen Bestandteilen ein, da verschieden geartete Gele zwar gegenseitig die Diffusion fast gänzlich verhindern. aber dem Wasser und den in ihm gelösten hristalloiden den Durchgang gestatten. Da runde Formlinge der natürlichen Gestalt eines wässerigen Körpers entsprechen. wird gleichzeitig die günstigste Bedingung für größtmögliche Scbrumpfung Schwindung) gegeben.
  • Die eingehenden Versuche haben gelehrt, daß die Anwendung der gerundeten Form mit verschmierter Oberfläche zusammen mit der Verwendung der Bakterien (Pilze'l und den bezeichneten Chemikalien weiterhin zuläßt, nicht bloß auf das Drehen und Wenden zu verzichten, sondern auch die gerundeten Formlinge von Beginn an zu stapeln. Während bei der Stapelung gewöhnlicher Soden in nassem Zustande eine Verfilzung eintritt, welche selbst in trockenen Zeiten die unteren. Soden nicht austrocknen läßt, hat sich gezeigt, daß die Formlinge nach der Behandlung nach vorliegender Erfindung selbst bei höheren Stapeln auch in den unteren Lagen den natürlichen Vorgang der Eigenentwässerung durchmachen. In den oberen Lagen. tritt mit zunehmender Schrumpfung ein Durcheinanderpurzeln der Formlinge ein, um so mehr als die Formlinge naturgemäß unter den eintretenden Druckwirkungen ihre Gestalt verändern. So ergibt sich als Vorteil von wesentlicher Bedeutung, daß die Stapelung keine Behinderung der Eigenentwässerung darstellt.
  • Die Wirkung der Behandlung des Rohtorfes nach vorliegender Erfindung bedeutet eine Verminderung in der Abhängigkeit der Torfgewinnung von Sonne und Feuchtigkeit. Da weiterhin die neuartige, der Natur abgelauschte Anwendung der dort wirksamen Stoffe unter gleichzeitiger Anpassung an die Eigenart des armen Brennstoffes infolge innerer Umlagerungen eine wesentliche Anreicherung der wertvollen Bestandteile hervorruft, ergeben sich so erhebliche wirtschaftliclie Vorteile, daß wohl endlich ein Weg gefunden ist, um die zahlreich vorhandenen Lagerstätten von Rohtorf wirtschaftlicher Verwertung zuzuführen.

Claims (1)

  1. P:1TnNT-ANSPRUcFI: Verfahren zur Verarbeitung von Rohtorf, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohtorf unmittelbar nach seiner Gewinnung sowohl geknetet und zerrissen als auch mit Bakterien, besonders mit Schimmelpilzen, und mit C hemikalien, wie Soda und Kochsalz, die keine Nährstoffe für die Bakterien i"Schimmelpilze) darstellen, vermischt und in gerundete Form gebracht wird.
DER56348D 1922-07-14 1922-07-14 Verarbeitung von Rohtorf Expired DE396452C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER56348D DE396452C (de) 1922-07-14 1922-07-14 Verarbeitung von Rohtorf

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DER56348D DE396452C (de) 1922-07-14 1922-07-14 Verarbeitung von Rohtorf

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE396452C true DE396452C (de) 1924-12-03

Family

ID=7410226

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DER56348D Expired DE396452C (de) 1922-07-14 1922-07-14 Verarbeitung von Rohtorf

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE396452C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2827151C2 (de) Verfahren zur Wasserbehandlung mittels Ozon
DE566153C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Furfurol
DE396452C (de) Verarbeitung von Rohtorf
DE1300079B (de) Verfahren zur Gewinnung von Saft aus zuckerhaltigen Pflanzenteilen, wie Zuckerrueben und Zuckerrohr
DE469372C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Zellstoff
DE621709C (de) Verfahren zur Verarbeitung von Ammoniakwasser auf einfache oder gemischte Ammonsalze
DE29640C (de) Verfahren, die Diffusionsrückstände der Zuckerfabrikation und dergl. für die j Entwässerung durch Pressen geeignet zu machen. !
DE514395C (de) Verfahren zur Herstellung von Glycerin aus Zucker durch Gaerung in alkalischer Loesung
DE420040C (de) Verfahren zur Herstellung vulkanisierter Kautschukmassen
DE580962C (de) Verfahren zur Herstellung von Kohle in kolloidalem und praktisch aschefreiem Zustande
DE279312C (de)
DE745660C (de) Verfahren zum Entsalzen von Brennstoffen
DE574921C (de) Verfahren zur Behandlung von pentosanreichen Pflanzen, wie Buchenholz, Stroh, Bambus, zwecks Gewinnung von Hydrolyseprodukten
DE369108C (de) Verfahren zur Herstellung von schwefelsaurem Kali und schwefelsaurer Kalimagnesia
DE355104C (de) Verfahren zur Verbesserung und Kuerzung der Walke
DE695523C (de) von Klaeranlagen
AT93845B (de) Verfahren zur Herstellung von Preßhefe.
DE2308629A1 (de) Verfahren zur reinigung von abwasser
AT265164B (de) Verfahren zur Gewinnung von Saft aus zuckerhaltigen Pflanzenteilen, sowie Anlage zur Durchführungs des Verfahrens
AT8179B (de) Verfahren zur Extraction von Zucker.
DE620990C (de) Verfahren zum Enteisenen von kohlensaeurehaltigem, keimfreiem Mineralquellwasser
DE346291C (de) Verfahren zur Entwaesserung von Braunkohle und Torf durch Behandlung mit solchen Loesungsmitteln, die, wie z. B. AEthylalkohol, sich leicht mit Wasser mischen
AT118863B (de) Verfahren zur Herstellung von Hefe.
DE377199C (de) Verfahren zur Nutzbarmachung der Endlauge von Kalifabriken
DE105850C (de)