DE105850C - - Google Patents

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DE105850C
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charcoal
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/312Preparation
    • C01B32/336Preparation characterised by gaseous activating agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Man benutzt die Knochenkohle entweder in der Form von Körnern oder als Pulver. Die pulverförmige Kohle wird entweder als Filtrir-Einlage benutzt oder aber man vermischt sie, event, unter Zusatz von anderen Stoffen, mit dem zu entfärbenden oder zu klärenden Material und bringt diese Mischung in eine Filterpresse. Den hierbei erhaltenen Kuchen benutzte man entweder zu Düngzwecken oder aber man belebte ihn nach irgend einem der bekannten Verfahren wieder, welche auf eine Verkohlung der aufgenommenen organischen Stoffe hinauslaufen, oder aber auch mittels überhitzten Dampfes (vergl. Stammer, Lehrbuch der Zuckerfabrikation, 2. Auflage [1887], S. 692).
Die vorliegende Erfindung hat nun ein Verfahren zum Gegenstand, welches es ermöglicht, diesen Filterkuchen ohne vorhergehende Wiederbelebung durch Verkohlung nochmals für Filtrirzwecke benutzen zu können. Das neue Verfahren ist somit selbst nicht als Wiederbelebung aufzufassen, sondern als eine Operation, welche zwischen zwei Wiederbelebungen einschaltbar ist. Zu diesem Zweck unterwirft man den Filterkuchen, ohne ihn zu waschen, der Einwirkung von nicht überhitztem Dampf von 2 bis 3 kg Spannung, so , dafs der ganze Kuchen auf etwa 1050 C. erwärmt wird.
Es hat sich nun herausgestellt, dafs bei einer derartigen Behandlung dieser Kuchen ohne Weiteres, also ohne Wiederbelebung, von neuem mit grofsem Vortheil zu Filterzwecken benutzt werden kann.
Man mufs sich die Wirkung dieser Behandlungsweise (nach Angabe des Erfinders) in der Weise vorstellen, dafs die gepulverte Knochenkohle zweierlei Eigenschaften hat, nämlich eine entfärbende Eigenschaft, welche darin besteht, dafs die Kohle die Farbstoffe der zu entfärbenden Flüssigkeit aufnimmt und .auf sich niederschlägt, und ferner eine klärende Eigenschaft, welche darin besteht, dafs die Kohle auf sich den gröfsten Theil der gummi- und eiweifsartigen Stoffe, sowie die Mineralsalze niederschlägt. Diese letztgenannten Stoffe, namentlich die Gummistoffe, erschweren es der Knochenkohle, ihre entfärbenden Eigenschaften zur Geltung zu bringen.
Bezeichnet man beispielsweise die entfärbende Kraft der Kohle mit D und ihre klärende Kraft mit C, so wird bei einer erschöpften Kohle D -\- C gleich Null sein; es ist somit bei den bisherigen Filtrationsmethoden an eine Weiterbenutzung einer solchen Kohle ohne vorhergehende Wiederbelebung nicht zu denken. Behandelt man aber eine derart vollständig erschöpfte Kohle vorliegender Erfindung gemäfs mit nicht überhitztem Dampf, so müssen die Albuminstoffe, welche nur wenig fest auf dem Kohlenstaub haften, coagulirt und unlöslich gemacht werden. Sie bilden mit dem Gummi und den Farbstoffen bei dieser Behandlungsweise einen unschädlichen Lack, der gleichzeitig auch einen Theil der von der Kohle aufgenommenen Salze mit sich reifst.
Es folgt hieraus ohne Weiteres, dafs die vollständig erschöpfte Knochenkohle bei
der Behandlung mit nicht überhitztem Dampf ihre klärende Eigenschaft fast gänzlich und einen Theil der entfärbenden Eigenschaften theilweise wiedergewinnt.
Man kann dieses in Zahlen so ausdrucken, dafs Thierkohle, bei der D + C gleich Null ist, durch die Behandlung nach ' vorliegender Erfindung etwa die Hälfte ihrer entfärbenden Eigenschaften ■ und etwa 9/]0 ihrer klärenden Eigenschaft wiedergewinnt und dafs sie somit nach der Behandlung etwa ]/2 D -f- 9/io ^ an Werth vorstellt. Unterwirft man daher, das Thierkohlenpulver, welches bei den bisherigen Verfahren nur den Werth D -\- C besitzt, dem Verfahren nach vorliegender Erfindung, so liefert sie, sofern sie einmal nach vorliegendem Verfahren behandelt ist, noch den Werth i/2 D + 9/10 C oder im Ganzen D -f C + V2 D + 9/10 C, also 1,9 C + 1,5 D. Eine nochmalige Behandlung der Thierkohle giebt ihr etwa 8/10 der klärenden Eigenschaft und 1Z10 ihrer entfärbenden Eigenschaft wieder, sodafs man im Ganzen leicht nach vorliegendem Verfahren aus einer Kohle, welche an und für sich nur den Werth D -f- C besitzt, leicht zu einem Werth von etwa 16/10 D + 27/io ^ §e~ langen kann.
Man kann das vorliegende Verfahren nicht mit einer Wiederbelebung bezeichnen, denn diese hat ausschliefslich den Zweck, die organischen Stoffe durch Verkohlen zu zerstören, wobei die Verkohlung entweder durch Feuer oder durch Behandlung mit überhitztem Dampf vorgenommen wird. Nach vorliegendem Verfahren werden die organischen Stoffe überhaupt nicht zerstört, sondern nur unlöslich gemacht, wodurch sie nicht weiter die ursprünglichen Eigenschaften der Kohle stören können.
Es steht somit vorliegende Erfindung auch im Gegensatz zu dem Verfahren, nach welchem die Kohle mit nicht überhitztem Dampf gewaschen bezw. getrocknet werden soll (vergl. Stammer, Seite 691 u. 692). Denn diesem Waschen mit Dampf geht ein Waschen mit Wasser voraus, und es sind somit die Eiweifsstoffe, welche vorliegender Erfindung gemäfs durch den Dampf coagulirt und gefällt werden sollen, bereits aus der Kohle herausgeschafft, so dafs die mit vorliegender Erfindung erstrebten chemischen Wirkungen des Dampfes auf die Eiweifs- und Farbstoffe'gar nicht eintreten können.
Man verfährt in der Praxis vortheilhaft in der Weise, dafs man die frische Thierkohle auf schon möglichst geklärte Säfte wirken läfst, während man die nach dem neuen Verfahren theilweise wiederbelebte Kohle auf die weniger reinen Dicksäfte einwirken läfst.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren, erschöpfte Knochenkohle ohne vorheriges Ausglühen nochmals zum Filtriren geeignet zu machen, dadurch gekennzeichnet, dafs man sie nach ihrer Trennung vom Filtergut ohne vorherige Waschung mit nicht überhitztem Dampf behandelt.
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