DE2028322C3 - Verfahren zur Reinigung von verunreinigtem Wasser - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von verunreinigtem Wasser

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DE2028322C3
DE2028322C3 DE19702028322 DE2028322A DE2028322C3 DE 2028322 C3 DE2028322 C3 DE 2028322C3 DE 19702028322 DE19702028322 DE 19702028322 DE 2028322 A DE2028322 A DE 2028322A DE 2028322 C3 DE2028322 C3 DE 2028322C3
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diatomaceous earth
treated
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wastewater
treatment
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DE19702028322
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English (en)
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DE2028322A1 (de
DE2028322B2 (de
Inventor
Kazuo; Watanabe Mikio; Fukui Morisaki (Japan)
Original Assignee
Hokuriku Chemical Machinery Co. Ltd, Komatsu; Sakai Textile Manufacturing Co. Ltd, Fukui; (Japan)
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Publication date
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Description

2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfärben und Reinigen von industriellen Abwässern, wie Farbabwasser, Zelistoffabwasser u.dgl.
Industrielle Abwasser werden üblicherweise mit !«Coagulations- und Ausfall-Chemikalien, physiologischen und chemischen Aufschlämmitteln oder durch Adsorption mit Aktivkohle behandelt. Diese Verfahren eignen sich jedoch alle nicht für die Behandlung von großen AbwassermenRcn, da sie hohe installationskosten, hohen Wartungsaufwand sowie eine große Anlageflüche erfordern. Insbesondere die Entfärbung ist nicht zufriedenstellend. Mit Hilfe von Diatomeenerdeais Filter-Hilf-Hilfmittel verwendenden Verfahren ist es zwar möglich, Trinkwasser wirksam zu filtrieren bzw. zu behandeln, soweit bekannt, ist Diatomeenerde jedoch bisher nicht als Entfärbungsmittel für farbhaltiges oder verschmutztes Wasser angewandt worden.
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Diatomeenerde bzw. von Perlit ähnlicher Zusammensetzung für die Entfärbung und Reinigung von farbhaltigen industriellen Abwässern.
Genauer gesagt, wird beim erfindungsgemäßen Verfahren Diatomeenerde oder Perlit einer sauren Behandlung und Aktivierung durch Brennen unterworfen, um die darin enthaltenen Metalloxyde, wie AI2O3, Fe2Oj usw. in wasserlösliche Salze einer Mineralsäure, wie Salzsäure oder Schwefelsäure oder ein Gemisch derselben, umzuwandeln und hierbei ein Behandlungsmittel zu bilden, welches Koagulation-, Adsorptions- und Entfärbungseigenschaften besitzt. Das Behandlungsmittel kann mit industriellem Abwasser vermischt werden und bildet Flocken, die durch Adsorption auf den Teilchen der behandelten Di-Tabelle !
40 atomeenerde bzw. des Perlits gewachsen sind. Diese (locken werden sodann ausgelallt und durch Filtrieren abgetrennt.
Perlit kann auf ähnliche Weise behandelt werden und besitzt ähnliche Eigenschaften wie Diatomeenerde. Obwohl die Erfindung im folgenden in Anwendung auf die Behandlung von industriellem Abwasser mit Diatomeenerde beschrieben ist, gelten die folgenden Ausführungen daher in sinngemäßer Abwandlung auch für Perlit.
Die Zeichnung zeigt ein Durchflußschema zur Veranschaulichung verschiedener Verfahrensschritte bei der Reinigung von industriellem Abwasser nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Bei der Durchführung dieses Verlahrens wird zunächst Diaiomcenerde mit einer Mineralsäure behandelt und dann auf noch näher zu beschreibende Weise gebrannt. Die gebrannte Diatomeenerde wird pulverisiert, worauf Körnchen mit einer Teilchengröße von unter 1,68 mm (12 mesh) abgetrennt werden. Die pulverisierte Diatomcenerde wird in einem Mischbehälter 1 mit industriellem Abwasser vermischt. Die Teilchen der behandelten Diatomeenerde wirken als Kerne, die im Wasser enthaltene Verunreinigungen adsorbieren und auf denen sodann Flocken wachsen. Da': die Flocken enthaltende Wasser wird 30 bis 60 Minuten lang in einem Ausfall- und Abtrennbehäller2 belassen, um die Flocken sich absetzen zu lassen. Die überstehende klare Flüssigkeit wird mittels eines Filters 3 abgefiltert und das FiItrat wird sodann ausgetragen, nachdem es in einem Neulralisierbehäller4 neutralisiert worden ist. Die Koagulation und die Entfärbung erfolgen durch wasserlösliche Aluminium- und/ oder Eisen-Salze, die in der mit Säure behandelten und gebrannten Diatomeenerde enthalten sind. Der im Ausfall- und Abirennbehälter 2 ausgefällte und abgesetzte Schlamm wird in einem Filters dehydriert und gefiltert, worauf die erhaltene, filterkuchenartige Substanz getrocknet und in einem Ofen 6 bei einer Temperatur von etwa 300 C 5 Minuten lang gebrannt wird, um wiederverwendet wenden zu können.
Vorzugsweise wird Diatomeenerde verwendet, die mit einer Mineralsäure behandelt und durch Brennen aktiviert worden ist. Bei einem Versuch wurde ein Abwasser durch Dispersion von 250 ppm (Teile je Million Teile) (CO.D. 160 ppm) eines Farbstoffs, beispielsweise Resolin Blau BR, in Wasser hergestellt und wurde die für eine 100%ige Entfärbung der gefärbten Flüssigkeit erforderliche Menge an Diatomeenerde mit dem C.O.D.-Wert verglichen, wie dies in Tabelle I dargestellt ist. Zu Vergleichszwecken enthält die. Tabelle I auch die Ergebnisse mit natürlicher Diatomeenerde und mit einem handelsüblichen Diatomeenerde-Filtermittel.
Diaiomeenerdcsortc Menge an Entfärbung Al-Gehalt CO. D.
Diatomeenerde
(g) (%) (H)-'1B) (ppm)
Natürlich 10 100 14 600 11
Behandelt mit Säure 1 100 23 000 11
und aktiviert durch
Brennen
Handelsübliche 2UU*) 4 0 145
Diatomeenerde
*) Im Hinblick auf tlie schlechte Entlarbungswirkung des handelsüblichen Mittels wurden 200 g davon eingesetzt.
L- r.n.lunftSgemälJ werden die Koagulalionseigen-
Ii der McUillsa!/e von Aluminium und/oder
SCh; ι «röllini(islit:hcm AusmulJ ausgenutzt, wobei
ElSCr«cbnis der Reinigungshehandlung mil /uneh-
dllS lor Menge an SaI/ verbesser- werden kann. Die
^rlcnilc Tabelle 11 zeigt ein Bespiel für den
h S\n wisserlöslichem l;e und ΛΙ in der mil Säure
ÜC hl„iclien und durch Brennen aktivierten Dial Miieen-
erclc.
die gebildeten !locken ausfallen zu lassen und abzutrennen. Die überstehende klare Flüssigkeit wurde mittels des Filters 3 nitriert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 111 aufgeführt.
Tabelle Il
Siiurebehandelte
und gebrannte
Djatonieenerde
6,7
KS
ΛI
2,3
Ii e i s ρ i e 1
Tabelle
Säurebehandelte und gebrannte Diatomeenerde Rohmaierial-
Dialomeenerde
Pulverisierte
Aktivkohle
Handelsübliches
Filterhilfsmittel Angewandte Knilarhung Menge
CO. SX
H)
200
100 100
11
11 20 145
s- und Filtrierversuch bei einer llüssigi Farbstoff, nämlich Resolin Blau BR,
^Tonmaterial wurde Diatomeenerde verwendet, : wie sie in Tamasu City, Ishikawa Prefecture, Japan hergestellt wird. Das Rohmaterial wurde pulverisiert midie Teilchen einer Grolle von weniger als etwa Tr ι (12 mesh) wurden abgetrennt. Die rcsthehcn Tdlicn wurden mit einer Mineralsäure, dh SaIz-•iure Schwefelsäure oder einem Gemisch dieser ς uren behandelt und dann durch Brennen bei einer Snerlr von 300 C aktiviert. Die aktivierten Tc.l-Ihen der Diatomeenerde wurden in einer Menge von S in Wasser eingegeben, das mit 250 ppm Resol,η Bteu BR gefärbt war. Der pH-Wert der gelarbten it im Mischbehälter wurde au! unter 4,5 Il Die Flüssigkeit wurde im Mischbehälter kopuliert'und entfärbt und dann 30 bis 60 Minuten lang im Ausfall- und Abtrennbehälter belassen, um Die behandelte Flüssigkeit besaß einen C.O.D.-Wu-t von unter 20 ppm, wie dies durch d.e Vorschr I en s bezüglich der Öffentlichen Ordnung und des CO. D.Werts gefordert svird.
Beispiel 2
,o Tabelle IV enthält einen Vergleich der Ergebnisse von Versuchen betreffend die Wasserqual.lal uner Abtlüssigkeit vor und nach der ernndungsgcmaßtn Rcinigungsbehandlung. Die Probe der unt fernen Ähllüssigkeit enthält einen dispergieren ^bstoll
,s einen Oberllächenaktivator, anorganische Salze und
E^eSrurundgebrann^ wurde als Reinigungsmittel in einer Menge vor S je Liter Abllüssigkeil eingesetzt; d.e Versuchsergeb 4o nisse sind in Tabelle IV aufgeluhrt.
Fahlbraun 261
Dunkelblau 158
31,4
:o,9
10 9
mehr als 30 100
mehr als 30 l0°
Wenn das Abwasser auf diese Weise der erfindungs- Tabelle V
gemäßen Reinigungsbehandlung unterzogen wird, ist, ss T—j^T :—:
bei einer Herabsetzung der CO. D.-Konzentration des i-ntuirbungsmiuci behandelten Abwassers auf etwa 30 ppm, eine 100%ige Entfärbung möglich.
Beispiel 3
Dieses Beispiel veranschaulicht die Wiederverwendung der aus der ausgefällten und abgetrennten, fillerkuchcp.arligen Substanz zurückgewonnenen Diatomeenerde durch Trocknung und Brennen derselben. Die untersuchte Abflüssigkeit enthielt 250 ppm dispergierten Farbstoff, z.B. Resolin Blau BR; die Ergebnisse sind in Tabelle V aufgeluhrt.
Angewandte I-.ntlarbung CO. O.
Menge
(g/l) ("A) (ppm)
Regenerierte 10 Diatomeenerde Wie eingangs erwähnt, bietet die Erfindung bei Anwendung auf die Reinigungsbchandlung von industriellem Abwasser die folgenden Vorteile:
1. Das erfindungsgemäß verwendete Behandlungsmittel wirkt auf das gefärbte Abwasser unter Bildung von großen Flocken ein, durch welche die
Wirkung der Koagulation und Unifärbung verstärkt wird.
Das Mittel erhöht die Bildungs- und Ausfällgcschwindigkeit der Flocken und gewährleistet hierdurch eine einfache und schnelle Abtrennung derselben.
Beim Filtrieren mittels eines Filters bewirkt die durch einen Ausfall- und Abtrennbehäller abgetrennte überstehende klare Flüssigkeit eine geringere Verstopfung des Abscheiders.
Da der durch den Ausfall- und Abtrennbehälter abgetrennte, ausgefällte Schlamm siliziunihalligc Schalen enthält, kann er leicht dehydriert und gefiltert werden.
5. Die Vernichtung oder anderweitige Verwendung des dehydrierten Filterkuchens ist einfach.
(i. Die Kcinigungsbchandlung kann jahreszeitlich unabhängig das ganze Jahr über durchgeführt werden.
7. Die Kosten für Hinrichtung und Wartung der Uchandlungsanlagc sind niedrig.
8. Das erllndungsgcmäßc Verfahren verhindert, dall industrielles Abwasser die Öffentliche Ordnung und Gesundheit gefährdet.
9. Die ausgefällte und abgetrennte filterkuchcnartige Substanz kann zur Wiederverwendung zurückgewonnen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Reinigung von verunreigtem Wasser, bei welchem das Abwasser mil einem koagulierenden, adsorptive!! und entfärbenden Mittel vermischt wird und die gebildete ' Ocken anschließend vom Abwasser abgetrenn .erden, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Diatomeenerde oder Perl it vorgenommen wird, die bzw. das vorher einer Behandlung mit Salzsäure oder Schwefelsäure unterworfen und sodann gebrannt worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verunreinigte Abwasser und das Mittel 30 bis 60 Min. lang in einem Auslall- und Abtrennbehälter belassen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der ausgefällte Schlamm getrocknet und gebrannt und sodann zur Wiederverwendung zum Verfahren zurückgeführt wird.
DE19702028322 1969-11-29 1970-06-09 Verfahren zur Reinigung von verunreinigtem Wasser Expired DE2028322C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP9548969 1969-11-29
JP9548969A JPS4949069B1 (de) 1969-11-29 1969-11-29

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2028322A1 DE2028322A1 (de) 1971-06-03
DE2028322B2 DE2028322B2 (de) 1977-04-21
DE2028322C3 true DE2028322C3 (de) 1977-12-01

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