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Verfahren zur Bereitung von Trinkwasser aus Wässern, die durch Huminverbindungen
verunreinigt sind Es ist bekannt, daß .man die organischen, dem Wasser einen schlechten
Geschmack und Geruch und ein. unschönes Aussehen gebenden Verbindungen, wie Humusstoffe
o. ,dgl.,durch Zusatz ausflöckender Chemikalien niederschlagen und durch Filtration
oder Absetzenlassen .des Niederschlages aus den Wässern entfernen kann. Diese Arbeitsweise
besitzt jedoch dien Nachteil, @daß sie eine geniaue Dosierung der ausflockenden
Chemikalien und eine genaue chemische Kontrolle verlangt. Weiterhin macht diese
Arbeitsweise eine Sonderbehandlung. der Wässer zur Abtrennung der Ausflockung erforderlich.
Bei,; Abtrennung der Ausflockung durch Ti.ltratiön wird die Fi.ltrationsleistung
durch .die Niederschläge erheblich beeinträchtigt. Es ist auch schon vorgeschlagen
worden, die Wässer in Gegenwart von Luft über Eisen oder Eisenoxyd zu leiten und
im Anschluß hieran kurze Zeit kräftig zu verrühren. Bei dieser Arbeitsweise entsteht
in den Wässern ein eisenhaltiger Schlamm, durch den die kolloiden Verunreinigungen
niedergeschlagen werden und der ebenfalls durch Filtration oder Absetzenlassen von
den Wässern getrennt werden muß. Das Verfahren besitzt somit die gleichen Nachteile
wie die torbeschriebene Arbeitsweise. Bei einem anderen Verfahren zur Beseitigung
von tierischen oder pflanzlichen gelösten oder suspendierten sowie mineralischen
Stoffen wird das Wasser mit einer Legierung des Alum-ini@ums mit Metallen behandelt,
die, wie z. B. Zinn, dem Aluminium gegenüber elektronegativ sind, d. h. in der Spannungsreihe
der Metalle in erheblicher Entfernung an Aluminium liegen. Bei dem Verfahren tritt
eine Lösung und anschließende Ausflockung (des Aluminiums in den Wässern ein, und
das Verfahren hat somit ebenfalls den
Nachteil, dar eine Sonderbehandlung
zur Abtrennung der Ausflockung erforderlich ist. Das gleiche gilt von einem anderen
bekannter. Verfahren, gemäß dem das Wasser zunächst mit Wasserstoffaustauschstoffen
zur Bildung von Säuren aus im Wasser enthaltenen Salzen behandelt und danach der
Behandlung mit imlöslichen Oxyden oder Hydroxyden von Eisen, Aluminium, Zinn, Zink
usw. zur Beseitigung der gebildeten Säuren unterworfen wird. Die Oxyde bzw. Hvdroxvde
können bei diesem Verfahren in der zweiten Verfahrensstufe selbst erzeugt werden,
indem die säurehaltige Flüssigkeit mit entsprechenden 1Ietall@en oder Legierungen,
beispielsweise einer Aluminium-Zink-Legierung, in Berührung gebracht wird. Auch
hier beruht die reinigende Wirkung ausschließlich auf der Bildung eines Oxydes bzw.
eines Hydroxvdniederschl.ages.
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Dem -so Bekannten gegenüber besteht die Erfindung darin, daß man die
mit Huininverbindungen verunreinigten, weder Kohlensäure noch andere --Nlineralsäuren
enthaltenden Wässer mit Legierungen -des Aluminiums mit Magnesium und/oder Calcium
in Form von Pulver, Spänen, Folien, Granulat, `'Volle o. dgl. in Berührung bringt.
Man kann die Behandlungsstoffe in Wasser anrühren oder auch das Wasser über :die
Stoffe oder über Mischungen der Stoffe mit Sand oder anderen Filtermitteln filtrieren.
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Die -Legierungen des Aluminiums mit Magnesium und Calcium führen in
Berührung mit den Humuswässern im Gegensatz zu den bekannten Verfahren nicht zur
Lösung und Ausflockung von Aluminium in den Wässern, sondern es bilden sich auf
der Oberfläche .der Legierungen Humusverbindungen, die das Behandlungsmittel allmählich
mit einer haftenden grünbraunen Schicht überziehen, die mechanisch oder durch
Einwirkenlassen stark verdünnter Säuren oder Laugen leicht wieder entfernt werden
kann. Die Notwendigkeit der Filtration des Niederschlages und die dafinit verbundenen
Nachteile kommen somit erfindungsgemäß in Fortfall. Es bilden sich vielmehr auf
der Oberfläche des Behandlungsmittels lediglich dünne Ablagerungsschichten, die
den Filterwiderstan,l nicht erhöhen und eine Regeneration des Filtermittels ermöglichen.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, hartes Wasser finit Aluminium zu
behandeln, um es als Waschwasser oder Kesselspeisewasser geeignet zu machen. Auch
ist es bekannt, in Wasser enthaltene freie Kohlensäure durch Behandeln des Wassers
mit Magnesium oder Magnesiumlegierungen zu binden. Weiterhin soll nach einem anderen
bekannten Vorschlag aktiviertes Aluminium oder aus aktiviertem Aluminium entstehendes
Aluminiuinhydroxyd zum Enthärten, Enteisenen, Entmallganeii und Entsalzen auf Wasser
zur Anwendung gebracht werden. Bei keinem dieser bekanilten Verfahren handelt es
sich jedoch um flie Entfernung von in Wässern enthaltenen Huniusstoffen, und es
schließt auch keiner dieser Vorschläge die ErILenlitilis ein, claG mineralsäurefreie
Wässer unter V ermei(hilig @-on Ausflockungen mit Legierungen des Aluininiums mit
Calciuin bzw. Magnesium voll den Humusstoffen befreit werden können.
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In den Fällen, in denen die erfindungsgeznäP Je Behandlung der Wässer
finit den abgegebenen Legierungen nicht zur Beseitigung sämtlicher Verunreinigungen
ausreicht, kalin man sie auch in Kombination mit einem Adsorptionsmittel, z. B.
Aktivkohle, zur An-«-endung bringen. Ein derartiger Fall kann beispielsweise vorliegen,
wenn in einem Olicrtlächenwasser neben Humusstoffeli noch andere Geschmack oder
Geruch schädigende Stoffe. wie z. B. Phenol, vorhanden sind. Die kombinierte Behandlung
kann hierbei in der Weise erfolgen, daß man die Wiisser über _Iischungen der Legierungen
mit dem Adsorptionsmittel oder nacheinander über Schichten der Einzelstoffe leitet.
In besonderen Fällen, in denen auch eine Sterilisierung des Wassers notwendig ist,
kann man das Verfahren auch mit einer Entkeimung z. B. durch Chlorierung oder durch
Einwirkenlassen von Metallen oder Metallsalzen verbinden, die, wie z. B. Kupfer
und Silber oder .deren Salze, eine oligodynamische Wirkung auslösen. Sind die Wässer
stark mechanisch verunreinigt, so empfiehlt es sich, eine mechanische Vorfiltration
z. B. durch Kies-, Sand- oder Koksf lter vorzunehmen. Beispiel Ein durch Huminverbindungen
gefärbtes Wasser, dessen Färbung 75 mg Pt/1 betrug und -das nach geeigneter Vorbehandlung
von freier Kohlensäure befreit war, wurde ül)er eine Filterschicht, bestehend aus
Drehspänen einer llagnesiu?n Alttniiniuin-Legierung (9611j, Mg und .I °/, Al), geleitet.
Die Drehspäne hatten eine Dicke von 1/`, mm. Die Filterschichthöhe betrug
30 cm@bei einem Durchmesser des kreisförmigen Filters von 2,1 cm. Beim Hindurchleiten
des Wassers durch die Filterschicht sank die Farbe von 75 mg Pt/1 auf 2 fing Ptll
herab. Nach Durchgang von 40 1 Htiminwasser begann die Farbe des Filtrates sehr
langsam wieder anzusteigen.