DE288220C - - Google Patents

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DE288220C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/58Treatment of water, waste water, or sewage by removing specified dissolved compounds
    • C02F1/62Heavy metal compounds
    • C02F1/64Heavy metal compounds of iron or manganese

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Treatment Of Water By Ion Exchange (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVi 288220 KLASSE 85*. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Juli 1913 ab.
Daß Körper mit großer Oberflächenentwicklung verschiedene Stoffe auf ihrer Oberfläche in mehr oder weniger starkem Maße zu absorbieren vermögen, ist bekannt; diese Erscheinung konnte Wislicenus auch an der »gewachsenen Tonerde«, einer faserigen Modifikation des Aluminiumhydroxyds, bestätigen, die entsteht, falls Aluminiumgrieß mit Quecksilberchloridlösung befeuchtet (aktiviert) wird
ίο (vgl. Zeitschrift für angewandte Chemie 1907, S. 1676, sowie Patentschrift 202166 der Kl. 12). Ferner weiß man, daß auch die Gele, insbesondere das Tonerdehydrogel,. eine starke Absorptionskraft für Salze, Säuren und Basen aufweisen (s. van Bemmelen »Die Absorption«. Deutsch von Wo. Ostwald, 1910, S. 48); freilich ist hierbei Bedingung, daß sie möglichst frisch bereitet wurden und bei der Koagulierung möglichst wenig Elektrolyt zugegen war. Es wurde nun gefunden, daß, wenn man aktiviertes Aluminium nicht nur anfeuchtet, sondern in Wasser- oder Salzlösungen hineinbringt, das Aluminiumhydroxyd im Gelzustand auftritt, und hier eine sehr einfache Methode vorliegt, jederzeit Tonerdehydrogel im Entstehungszustand sowie in höchster Reinheit zu erzeugen und technisch für die Enthärtung, Enteisenung, Entmanganung und Entsalzung von Gebrauchs- und Trinkwässern nutzbar zu machen. Das neue Verfahren nutzt nicht nur die Absorption, sondern auch die Hydrolyse aus. Wie schon van Bemmelen zeigte (a. a. O. S. 445), wird von den Hydrogelen bei der Absorption häufig auch eine hydrolytische Spaltung von Salzen hervorgebracht, die im Dispersionsmittel zugegen sind, und zwar handelt es sich je nach der Art des Salzes bald um eine Absorption der Base, bald um eine solche der Säure. Es wurde nun weiter gefunden, daß das Tonerdehydrogel aus dem hauptsächlichsten Härtebildner der Wässer, dem Gips, das Sulfation bzw. die Schwefelsäure zu absorbieren vermag, und so, selbst in geringen Mengen zugesetzt, insbesondere die mechanische Festigkeit des Kesselsteinansatzes verhindert. Ist das Tonerdehydrogel in größerer Menge zugegen, so bringt es eine Enthärtung zustande, wobei das entstehende Calciumhydroxyd weiter auf das Monocalciumcarbonat des Speisewassers enthärtend einwirkt. Dazu kommt, daß das Calciumhydroxyd sich in dünner Schicht über den sich absetzenden Schlamm lagert und nicht weiter diffundiert. In ähnlicher, gleich günstiger Art verhält sich das Tonerdehydrogel auch gegenüber dem Calciummonocarbonat sowie gegenüber den Eisen-, Magnesium-, Mangansalzen usw.
Erwähnt sei noch, daß unter Aktivierung des Aluminiums alle jene Einflüsse zu verstehen sind, welche dieses Metall befähigen, in Wasser oder neutral reagierenden Lösungen unter Bildung von Al(OH)3 in Lösung zu gehen; es kann also für den vorliegenden Zweck nicht nur das von Wislicenus angegebene Verfahren benutzt werden, sondern man gelangt auch zum Ziel durch mechanische Amalgamierung des Aluminiums, durch Alu-
miniumlegierungen, die wie ζ. B. die Devardasche Legierung (Cu = 50, Zn = 5, Al = 45), auf Wasser einwirken, durch anodisches Inlösunggehenlassen von Aluminium usw. Bezüglich der enthärtenden Wirkung, die durch aktiviertes Aluminium oder durch das von ihm erzeugte Tonerdehydrogel erreicht wird, seien folgende Versuchsreihen angeführt. Die Härte-
bestimmung erfolgte durch Titration von je 100 ecm des behandelten und filtrierten Wassers 50 mit Clarkscher Normalseifenlösung, und die Enthärtung geschah im Durchschnitt dadurch, daß ein aktiviertes Aluminiumblechstück von 60 X 20 X 0,5 mm während 6 Stunden mit 150 ecm der Wasserprobe zusammengebracht 55 wurde.
Art des Wassers Verbrauch an normaler Seifenlösung nach der Behandlung
Steglitzer Leitungswasser vor der Behandlung 16,4 ecm
(Härtegrad 3,7)
Steglitzer Leitungswasser (Aluminiumblech von
doppelter Oberfläche, 20 Stunden wirkend)
30,5 ecm
(Härtegrad 7,5)
9,2 ecm
(Härtegrad 1,9)
Steglitzer Leitungswasser mit Zusatz von Na Cl.
20 Stunden Einwirkungszeit
30,5 ecm
(Härtegrad 7,5)
7,1 ecm
(Härtegrad 1,4)
Steglitzer Leitungswasser (50 ecm) mit der äqui
valenten Menge Al (OH)3, aus aktiviertem Blech
und destilliertem Wasser gewonnen (50 ecm),
versetzt. 3 Stunden Einwirkungszeit
30,5 ecm
(Härtegrad 7,5)
4,2 ecm
Brunnenwasser aus Genthin (50 ecm + 50 ecm
destilliertes Wasser). Doppelte Al-Oberfläche.
10 Stunden Einwirkungszeit
30,5 ecm
(Härtegrad 7,5)
5,3 ecm
Ein zweites Mal in gleicher Weise behandelt 28 ecm 2,5 ecm
28 ecm
Um große Mengen Wasser zu behandeln, wird so verfahren, daß Filtertuchsäcke, welche die aktivierten Al-Bleche, -Spähne usw. oder auch durch aktiviertes Al entstandenes Al (OH)3 enthalten, in das Wasser hereingehängt werden. Der Al (0H)3-Schlamm kann zweckmäßig in Kochsalzlösung hineingebracht und dann nachträglich weiter verwendet werden. Die Bedeutung des Verfahrens liegt vor allem darin, daß es gelingt, eine Enthärtung zu bewirken, ohne das Wasser an anderen Salzen, z. B. Natriumsalzen, anzureichern.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zum Enthärten, Enteisenen, Entmanganen und Entsalzen von Gebrauchs- und Trinkwasser, für welches eine Entkeimung praktisch nicht in Frage kommt, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser mit aktiviertem Aluminium oder mit dem aus aktiviertem Aluminium entstandenen Al (O H)3 in Berührung gebracht wird.
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DE (1) DE288220C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747629C (de) * 1939-03-02 1944-10-06 Carbo Norit Union Verwaltungs Verfahren zur Bereitung von Trinkwasser aus Waessern, die durch Huminverbindungen verunreinigt sind

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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