DE3929637C1 - - Google Patents
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- A61L2/16—Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
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- A01M—CATCHING, TRAPPING OR SCARING OF ANIMALS; APPARATUS FOR THE DESTRUCTION OF NOXIOUS ANIMALS OR NOXIOUS PLANTS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entwesen von Gebäu
den für die Lagerung und/oder Verarbeitung von organischen
Produkten, insbesondere von Mühlen.
Derartige Gebäude müssen in bestimmten Zeitabständen ent
west werden. Bei der Entwesung von beispielsweise Müh
len geht man bisher so vor, daß zunächst die Türen und Fen
ster der Mühle abgedichtet werden, worauf in die Innenräume
der Mühle Methylbromid (CH3Br) eingeleitet wird. Nach erfolg
ter Entwesung werden die Abdichtungen wieder entfernt und
die Mühlenräume gelüftet. Der gesamte Vorgang vom Beginn des
Abdichtens bis zum Abschluß der Lüftung dauert je nach Größe
der Mühle in etwa drei Tage; das Entwesen wird deshalb zur
Vermeidung eines Produktionsausfalls meist an verlängerten
Wochenenden, beispielsweise über die Osterfeiertage, vorge
nommen.
Diese Entwesung mit Methylbromid ist sehr wirksam, vergleichs
weise kostengünstig und kann, bei der erwähnten Zeitwahl,
ohne Produktionsausfall durchgeführt werden. Ein beträchtli
cher Nachteil besteht jedoch darin, daß Methylbromid ein Gift
stoff ist, so daß es bei mangelhafter Anwendung und/oder Ent
fernung zu einer Personengefährdung kommen kann und darüber
hinaus, nach der Entwesung wird das Methylbromid in die Umge
bung entlassen, zu einer beträchtlichen Belastung der Umgebung.
Aus Gründen des Personen- und des Umweltschutzes besteht so
mit das Bedürfnis eines Ersatzes des Methylbromids durch ein
ungefährliches und ungiftiges Entwesungsmedium.
Es ist bekannt, daß eine Entwesung mittels Heißluft durch
geführt werden kann. Dabei muß aber die Heißluft eine Tem
peratur von zumindest 90 bis 100°C haben. Bei der Entwe
sung von oder in Metallbehältern ist dieses Heißluftverfah
ren durchaus brauchbar, bei Gebäuden, wie etwa Mühlen, da
gegen, deren Einrichtungen und Installationen zumindest teil
weise hitzeempfindlich sind, kann dieses Verfahren verständ
licherweise nicht angewendet werden. Weiterhin ist bekannt,
daß mittels einer Kohlendioxidatmosphäre entwest werden kann.
Freilich führt dieses Verfahren nur dann zu vertretbaren Ent
wesungszeiten, also Zeiten von wenigen Tagen, wenn mit ver
gleichsweise hohen Drücken gearbeitet wird. Auch dieses Ver
fahren kann somit zum Entwesen von Mühlen nicht eingesetzt
werden, weil eine druckfeste Abdichtung einer Mühle nicht
möglich ist und bei Verwendung von Kohlendioxid unter Normal
druck die Entwesungszeit viel zu lange, etwa zwei bis vier
Wochen, dauern würde. Von wissenschaftlichen Untersuchungen
her ist zwar bekannt geworden, daß die Entwesungswirkung von
Kohlendioxid auch dadurch gesteigert werden kann, daß man das
Kohlendioxid auf höhere Temperaturen bringt. In der Praxis
jedoch ist von dieser Erkenntnis bei der Entwesung von Gebäu
den und Räumen der eingangs erwähnten Art kein Gebrauch ge
macht worden, zum einen, weil man befürchtete, ähnlich hohe
Temperaturen wie beim Heißluftverfahren anwenden zu müssen,
zum anderen, weil wirtschaftliche Überlegungen dagegen standen;
es erscheint aus Kostengründen nicht tragbar zu sein, in einer
Mühle, deren Rauminhalt bis zu 100 000 m3 betragen kann, die
verständlicherweise nicht exakt abdichtbar ist und deren Ein
richtung, Installationen und innere Wandflächen, die ein be
vorzugter Aufenthaltsort von Schädlingen sind, beträchtlich
erwärmt werden müssen, über mehrere Tage eine warme bzw. heiße
Kohlendioxidatmosphäre aufrechtzuerhalten.
Aus der DE 32 25 515 ist ein Verfahren zum Untergassetzen von
Gebäuden bekannt, bei welchem Flüssiggas von einem Vorrat in
ein in dem Gebäude befindlichen, mit Absperrorganen und Dü
sen versehenen Verteilersystem gedrückt und an vorher fest
gelegten Stellen versprüht wird. Bei diesem für die Schäd
lingsbekämpfung bestimmten Verfahren wird jedoch mit hoch
giftigen gasförmigen Verbindungen gearbeitet, also gerade
mit solchen Gasen, wie sie aus Gründen des Umweltschutzes
vermieden werden sollen.
Die DE-OS 22 03 027 offenbart ein Verfahren zum Desinfizie
ren begehbarer Räume mit Hilfe eines gasförmigen Desinfektions
mittel. Bei diesem insbesondere für Krankenhäuser bestimmten
Verfahren werden Desinfektionsmittel zum Abtöten von Bakterien
und Pilzarten verwendet; weder das Verfahren noch die Desin
fektionsmittel eignen sich zur Befreiung der hier interessie
renden Gebäude von Käfern und dergleichen, also zu einer wirt
schaftlichen Entwesung. Schließlich ist aus der DE 34 45 990
ein Verfahren zur Entwesung von pflanzlichen und tierischen
Produkten bekannt, bei dem die Produkte in einen Autoklaven
eingebracht und in diesem mit einem Gas, beispielsweise Koh
lendioxid, unter Druck behandelt oder abwechselnd einem Vakuum
und Gasdruck ausgesetzt werden. Dieses bereits vorab angespro
chene Verfahren, das einen druckfesten Behälter voraussetzt,
eignet sich nicht für die Entwesung von Gebäuden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein Verfahren
zum Entwesen von Gebäuden für die Lagerung und/oder Verarbei
tung von organischen Produkten, insbesondere Mühlen, das bezüg
lich Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Dauer dem Methylbromid-
Verfahren im wesentlichen entspricht, auch bezüglich der Scho
nung des Gebäudes und seiner Einrichtungen, im Gegensatz zum
Methylbromid-Verfahren aber ungefährlich und umweltfreundlich
ist. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
Gemäß der Erfindung wird also zunächst das Gebäude, beispiels
weise Mühle, abgedichtet, wobei es genügt, wenn bei einem der Außen
atmosphäre entsprechenden inneren Luft- bzw. Gasdruck eine Abdichtung
in etwa gewährleistet ist. Selbstverständlich wird das Ver
fahren umso wirtschaftlicher, je besser diese Abdichtung ist,
jedoch hängen die Möglichkeiten in der Praxis von den jewei
ligen Umständen ab. Nach dieser Abdichtung wird dann durch
ein vergleichsweise kostengünstiges Medium die Gebäudewandung
vorgewärmt, d.h. dafür Sorge getragen, daß zumindest die inne
ren Oberflächenbereiche der Wandungen und die Einrichtungen
eine Temperatur von zumindest 27 bis 30°C aufweisen. Diese
Vorerwärmung ist sehr wesentlich, weil sich erfahrungsgemäß
Schädlinge gerade in Ritzen und Ecken bevorzugt aufhalten. Am
einfachsten und kostengünstigsten ist es, in den einzelnen
Mühlenräumen Lufterwärmer aufzustellen; es ist aber auch mög
lich, erhitzte Luft von außen her in die Mühle einzuleiten.
Wenn dann die Mühlenräume ausreichend "durchgewärmt" sind,
wird die in der Mühle befindliche warme Luft weitgehend durch
eine warme Kohlendioxidatmosphäre ersetzt. Durch die Vorerwär
mung und durch das ebenfalls warme Kohlendioxid wird erreicht,
daß die Schädlinge infolge temperaturaktivierter organischer
Funktionen das Kohlendioxid sehr stark in sich aufnehmen; da
bei ist auch die Löslichkeit des Kohlendioxids in den Körper
flüssigkeiten der Schädlinge erhöht. Die Folge davon ist,
daß die Entwesung in einer brauchbaren Zeit erfolgt, d.h. die
Schädlinge in wenigen Stunden, spätestens in wenigen Tagen,
tot sind. Die Erwärmung des Kohlendioxids und die Aufrechter
haltung der Temperatur während der Entwesungszeit können
ebenfalls durch innerhalb der fraglichen Räume aufgestell
te Erhitzungsgeräte bewirkt werden, jedoch ist es vorzuzie
hen, das Kohlendioxid in bereits erwärmtem Zustand in die
Mühle einzuleiten. Die Einleitung sollte möglichst im unter
sten Mühlenbereich erfolgen; das Kohlendioxid, das ja schwe
rer als Luft ist, verdrängt dann langsam die Warmluft nach
oben und, beispielsweise durch eine offene Dachluke, nach
außen. Im allgemeinen muß während der Entwesungszeit warmes
Kohlendioxid nachgeliefert werden, wobei Häufigkeit und
Menge der Nacheinführung von der Gas- und Wärmedichtheit der
Mühlenwandungen abhängt.
Nach Ablauf der Entwesungszeit, beispielsweise nach zwei Ta
gen werden die Abdichtungen entfernt, und die Mühle wird
"gelüftet", wozu es im allgemeinen genügt, alle Türen und
Fenster zu öffnen.
Die Kohlendioxid-Luft-Atmosphäre sollte möglichst reich an
Kohlendioxid sein; ein Kohlendioxidanteil von zumindest 60%
ist vorzuziehen. In diesem Fall kommt man dann bei einer Tem
peratur zwischen 30 und 40°C des Kohlendioxids mit einer Ein
wirkungszeit zwischen 3 Tagen und einem halben Tag aus, ar
beitet man beispielsweise mit einer Kohlendioxidatmosphäre
von 60 bis 80% CO2 und einer Temperatur von 39°C, dann kann
der Entwesungsvorgang, einschließlich der Abdichtung, der
Luft-Vorerwärmung auf zumindest 39°C, der eigentlichen Ent
wesung mit Kohlendioxid, der Entfernung der Abdichtung und
der Luft, innerhalb eines verlängerten Wochenendes stattfin
den, ähnlich wie im Fall der Verwendung des giftigen Methyl
bromids. Auch Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit sind durch
aus mit dem Methylbromid-Verfahren vergleichbar. Andererseits
aber besteht nach dem "Lüften" keine Gefahr für die das Mühlen
innere wieder betretenden Personen, und die Außenatmosphäre
wird, weil Kohlendioxid ein neutrales Gas ist, nicht belastet.
Selbstverständlich kann das beschriebene Verfahren zahlreiche
Abwandlungen erhalten, ohne den Bereich der Erfindung zu ver
lassen. Dies gilt insbesondere für die Dauer der einzelnen
Verfahrensstufen, für die Temperaturen, soweit sie sich in
den beanspruchten Grenzen halten, und für die Mittel zum Er
reichen und Erhalten der gewünschten Temperaturen. Auch die
Anwendung ist selbstverständlich nicht auf Mühlen beschränkt,
vielmehr kann das erfindungsgemäße Entwesungsverfahren auch
bei anderen Gebäuden und Räumen Anwendung finden, in denen
sich Maschinen befinden, an den Wänden elektrische Kabel ver
laufen und dergleichen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Entwesen von Gebäuden für die Lagerung
und/oder Verarbeitung von organischen Produkten, ins
besondere von Mühlen, mit folgenden Verfahrensschritten:
- a) Der Innenraum des Gebäudes wird gegenüber der Außen atmosphäre abgedichtet.
- b) Der Luftinhalt des Gebäudes wird auf eine Temperatur zwischen 35 und 50°C gebracht und so lange auf dieser Temperatur gehalten, bis die Innenwände des Gebäudes eine Temperatur von zumindest 27°C angenommen haben.
- c) Der Luftinhalt des Gebäudes wird weitgehend durch eine Kohlendioxidatmosphäre einer Temperatur zwischen 30 und 40°C ersetzt, und die Kohlendioxidluftatmosphäre wird bei dieser Temperatur während einer Zeitspanne von wenigen Stunden bis zu wenigen Tagen aufrechter halten.
- d) Die Abdichtung des Gebäudes wird wieder entfernt und der Innenraum des Gebäudes wird von der Kohlendioxid luftatmosphäre befreit.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die einen Anteil von überall zumindest 60% Koh
lendioxid aufweisende Kohlendioxidluftatmosphäre auf eine
Temperatur zwischen 32 und 38°C gebracht und bei dieser Tem
peratur eineinhalb bis zweieinhalb Tage aufrechterhalten
wird.
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