DE613789C - Verfahren und Vorrichtung zur Verteilung von Schaedlingsbekaempfungsmitteln in feinster Form - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Verteilung von Schaedlingsbekaempfungsmitteln in feinster Form

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DE613789C
DE613789C DES111429D DES0111429D DE613789C DE 613789 C DE613789 C DE 613789C DE S111429 D DES111429 D DE S111429D DE S0111429 D DES0111429 D DE S0111429D DE 613789 C DE613789 C DE 613789C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N25/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Environmental Sciences (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Catching Or Destruction (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Verteilung von Schädlirigsbekämpfungsmitteln in feinster Form Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Vergasung von Mitteln, die für die Schädlingsbekämpfung verwendet werden, und eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
  • Es ist bereits seit langem bekannt, derartige Mittel, wie z. B. Schwefel, Perchloräthan, Chlorameisensäureester, Dekahydronaphthalin, Betanaphthol, Isobutylalkohol, Glycerin o. dgl., einzeln oder in Mischung miteinander zu vergasen oder zu verdampfen und die entstehenden Gase oder Dämpfe in die zu vergasenden Räume zu leiten. Am bekanntesten ist das Verfahren, nikotinhaltige Dämpfe herzustellen. Zu dem Zweck hat man bisher nikotingetränktes Papier oder Papierrollen in einem Behälter zum Glimmen gebracht, wobei unter gleichzeitiger Hindurchsaugung der Luft die dabei entstehenden Nikotindämpfe nach den Stellen gedrückt werden, wo die Schädlinge vernichtet werden sollen. Die Praxis hat ergeben, daß das Papier nicht mit heller Flamme verbrennen darf, weil dadurch die Wirkung des Nikotins zum größten Teil verlorengeht. Diese Vorrichtung ist teuer und wenig wirksam und bringt für die damit arbeitenden Personen in gesundheitlicher Beziehung Gefahren mit sich. Ferner ist es bekannt, nikotinhaltiges Pulver auf elektrischen Heizplatten bzw. beheizten Metallbändern zu verdampfen, wobei mittels eines Ventilators die entstehenden Dämpfe an die Verwendungsstellen gedrückt werden. Der Ventilator kann jedoch leicht versagen und verteuert außerdem die Anlage bedeutend. Auch diese Vorrichtung ist wenig wirksam, da der Nikotingehalt des Pulvers nur gering ist.
  • Da Nikotindämpfe für Insekten ein sehr starkes Haut- und Atmungsgift sind, haben sie bereits überall Anwendung gefunden und verdrängen auch wegen ihrer Billigkeit und Ungefährlichkeit immer mehr das Blausäuregas. Blausäure bedeutet trotz zugesetzter Reizstoffe immer eine große Gefahr für Menschen und Haustiere. Neben anderen Nachteilen greift sie auch die zu Nahrungs-und Futterzwecken gebrauchten Produkte sehr stark an.
  • Noch schwieriger ist es, Schwefel oder ähnliche Verbindungen zu verdampfen, da hierzu noch höhere Temperaturen erforderlich sind; auch kann sich der Schwefel trotz größter Vorsicht leicht entzünden, wobei die sich entwickelnde, stets als Pflanzengift wirkende schweflige Säure namentlich in geschlossenen Räumen großen Schaden anrichtet.
  • Die vorliegende Erfindung benutzt die bekannten Mittel, vermeidet aber die bisher damit verbundenen Nachteile. Sie besteht in einem besonderen Verfahren der Vergasung bzw. Zerstäubung, d. h. der allerfeinsten Verteilung der obengenannten und für die Bekämpfung von Schädlingen seit langem verwendeten Mittel entweder einzeln oder in Mischung miteinander und in einer besonderen Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens. Von den zu vergasenden oder in feinster Weise zu verteilenden Mitteln werden in einem stark- erhitzten bzw. beheizten Behälter unter Abschluß der Außenluft bestimmte Mengen oder Dosen zur Verdampfung oder Zerstäubung gebracht. Dabei kann man auf zwei Wegen vorgehen. Der erste Weg besteht darin, daß die vorgenannten Mittel einzeln oder in Mischung in größerer Menge in den stark erhitzten Behälter gebracht und dort auf eine Temperatur erhitzt werden, die erheblich höher liegt als die Siedetemperatur des Wassers, worauf eine tiefer siedende Flüssigkeit, wie beispielsweise Wasser, in solcher Menge eingeführt wird, daß eine momentane restlose Verdampfung der eingeführten Flüssigkeitsmenge nach Art einer Verpuffung eintritt. Dieser Weg ist auch gangbar für feste, in Flüssigkeit nicht lösbare, aber bei einer bestimmten Temperatur schmelzbare Mittel, wie beispielsweise Schwefel und Betanaphthol. Diese Mittel werden in dem erhitzten Behälter zum Schmelzen gebracht, worauf in der gleichen Weise, wie oben erläutert, Flüssigkeit bzw. Wasser eingeführt wird, das sofort verpufft. Dadurch werden Teile der flüssigen, stark erhitzten Mittel in feiner Verteilung mitgerissen und der Verrsasungsstelle zugeführt.
  • Der zweite Weg besteht darin, daß die zu verteilenden Mittel, die in einer Flüssigkeit löslich oder mit ihr mischbar sind, zusammen mit dieser in solcher Menge bzw. solchen Dosen dem stark erhitzten Behälter zugeführt werden, daß eine momentane und restlose Verdampfung nach Art einer Verptiffung eintritt, in welchem Falle im Behälter überhaupt keine Ansammlung irgendwelcher Mittel stattfindet. Durch die Erfindung wird es möglich, Mittel zur Anwendung zu bringen, die einen wesentlich höheren Siedepunkt besitzen als Wasser und sie lediglich durch Verdampfung des Wassers den zu vergasenden Räumen in allerfeinster Verteilung zuzuführen.
  • So siedet beispielsweise das Nikotin erst bei einer Temperatur von :246,5' C, Schwefel bei 444,5' C, Betanaphthol bei 285 bis 29o' C usw. Bei der momentanen restlosen Verdampfung tritt eine momentane Druckerhöhung im Innern des Raumes auf, die die entstehenden Gase oder Dämpfe mit großer Geschwindigkeit aus dem Behälter heraus-und in die Leitungsrohre hineintreibt, ohne daß mechanische Mittel, wie Ventilatoren o. dgl., erforderlich sind. Durch dieses Verfahren wird erreicht, daß Mittel, die in erhitztem Zustand sich an der Luft entzünden oder unerwünschte Verbindungen mit dem Sauerstoff der Luft eingehen, wie beispielsweise Schwefel, ohne diese Nachteile feinst verteilt werden können.
  • Da Reinnikotin trotz des hohen Siedepunktes äußerst flüchtig und auch schnell an der Luft verharzt, wodurch die Wirksamkeit stark beeinträchtigt wird, wählt man zweckmäßig folgende Mischung, die diesem Übelstande abhilft: So% Reinnikotin, strohhell, 95/989., 2o'/, ß-naphthol, :2o1/0 Glycetin, iol/, Isobutylalkohol, wobei noch die insekticide Wirkung von Betanaphthol und Isobutylalkohol wertsteigernd ist. Die Mischung ist klar löslich und hinterläßt keinerlei Rückstände.
  • Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Apparates im Schnitt dargestellt. Er besteht aus dem Innengefäß a, welches mit elektrischen Heizkörpern b beheizt wird. Diese Teile sind von einem Mantel c umgeben und wasserdicht abgeschlossen. Der Strom wird durch das Kabel d zu-eführt. Auf dem Deckel e befindet sich der Stutzen f, durch welchen die Füllung des Apparates mit festen Stoffen stattfindet. Der Abzug der Gase geschieht durch ein am Stutzenf vorgesehenes Abzweigrohr g, auf welchem ein besonders isolierter Schlauch h aufgesteckt wird, urn die Gase an den Verwendungsort zu leiten. Ferner befindet sich auf dem Deckel e der Dosierapparat i, welcher die Flüssigkeit aufnimmt. Der Zufluß der Flüssligkeit wird -durch eine Reguliervorrichtung k reguliert. Um den Verbrauch der elektrischen Energie auf ein Minimum herabzudrücken, ist der Apparat nach allen Seiten isoliert.
  • Da Frischluft in deni#,pparat keinen freien Zutritt hat, ist Feuergefährlichkeit ausgeschlossen. Die angegebenen Chemikalien verdampfen bei :2oo' C und darüber. Die entstehenden Gase müssen deii Innenraum des Apparates mittels eigenen Druckes durch den Stutzen g verlassen und können dem Raum frei entweichen oder durch Verwendung des Schlauches h an den Verwendungsort geleitet werden. Der auf dem Apparat befindliche Dosierapparat ermöglicht es, beliebige Mengen zu verdampfen. Die Menge richtet sich nach dem Rauminhalt der zu vergasenden Räume. Die Abmessungen des Apparates richten sich nach den erforderlichen Leistungen. Der Apparat kann tragbar oder fahrbar ausgeführt werden. I. Beispiel Mit großem Erfolge wird das Verfahren zur Bekämpfung des Mehltanes und zur Bekämpfung tierischer Schädlinge in Gewächshäusern angewandt.
  • Im erste'ren Falle füllt man den beheizten Behälter etwa bis zur Hälfte mit Schwefel in beliebiger Form, d. h. mit gemahlenem oder stückigein Schwefel. Infolge der Erhitzung schmilzt der Schwefel. Sobald der flüssige Schwefel genügend erhitzt ist, was daran zu erkennen ist, daß am Einfüllstutzen Dämpfe zu entweichen beginnen, gibt man aus dem Dosiergefäß bestimmte Mengen Wasser hinzu, die infolge der hohen Temperatur des Sch-wefels momentan verdampfen und dabei einen Teil des flüssigen Schwefels vernebeln bzw. zerstäuben, so daß er in feinster Verteilung auf die mit Mehltau befallenen Pflanzen aufgebracht wird. II. Beispiel Im zweiten Falle, wo es sich um die Bekämpfung von tierischen Schädlingen handelt, verwendet man in erster Linie Nikotin, und zwar, da Reinnikotin sehr flüchtig ist und schfiell in der Luft verharzt, nimmt man am besten eine Mischung, wie sie oben beschrieben ist. Diese Mischung wird ebenfalls wieder in den Behälter eingefällt, und sobald die Temperatur genügend hoch gestiegen ist, was sich am Entweichen geringer Dämpfe zeigt, wird ebenfalls wieder Wasser oder eine Lösung von Glycerin mit Wasser aus dem Dosiergefäß in geringen Mengen eingeführt, das momentan verdaml>ft und Teile des Nikotins mitreißt.
  • Es können auch beide Verfahren niiteinander kombiniert werden, indem man in den Schwefel aus dem Dosiergefäß geringe Mengen von einer Nikotinmischung mit Wasser einführt. Das wird natürlich nur in den Fällen angewendet, wo es sich um Bekimpfung von Mehltau und gleielizeitig tierischer Schädlinge handelt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i.
  2. Verfahren zur Verteilung von Schädlingsbekämpfungsmitteln in feinster Form, dadurch gekennzeichnet, daß in einem geschlossenen Behälter Schädlingsbekämp,-fungsmittel von hohem Siedepunkt erheblich über die Siedetemperatur des Wassers bei gewöhnlichem Druck erhitzt und auf dieser Temperatur gehalten werden, worauf intermittierend Flüssigkeiten von niedrigem Siedepunkt in solchen Mengen eingeführt werden, daß eine momentane restlose Verpuffung der eingeführten Flüssigkeit eintritt, durch die Teile des Schädlingsbekämpfungsmittels mitgerissen und in feinster Verteilung mit den entweichenden Dämpfen fortgeführt werden. :2.
  3. Ausführungsform des Verfa ' hrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Schädlingsbekämpfungsmittel mit der zu verdampfenden Flüssigkeit gemischt oder in ihr gelöst in den erhitzten geschlossenen Behälter eingeführt werden. 3. Vorrichtung zur Ausführung der Verfahren nach Anspruch i und :2, dadurch gekennzeichnet, daß das Innere eines isolierten, luftdicht abgeschlossenen beheizten Behälters mit einem Dosiergefäß (i), durch welches bestimmte Mengen von Flüssigkeit in bestimmten ' Zeitabschnitten üi das Innere des B#ehältürs eingelassen werden können, und mit einer Anschlußleitung (g, h) zur Fortleitung der entstehenden Dämpfe verbunden ist.
DES111429D 1930-11-29 1930-11-29 Verfahren und Vorrichtung zur Verteilung von Schaedlingsbekaempfungsmitteln in feinster Form Expired DE613789C (de)

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DE (1) DE613789C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE880967C (de) * 1949-07-14 1953-06-25 Boehringer Sohn Ingelheim Verfahren zur Herstellung von Raeucherpapier zur Bekaempfung von Insekten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE880967C (de) * 1949-07-14 1953-06-25 Boehringer Sohn Ingelheim Verfahren zur Herstellung von Raeucherpapier zur Bekaempfung von Insekten

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