DE876335C - Verfahren zur Erzeugung von Aerosolen, insbesondere von Insekticiden, Fungiciden undBaktericiden - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Aerosolen, insbesondere von Insekticiden, Fungiciden undBaktericiden

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DE876335C
DE876335C DES23241A DES0023241A DE876335C DE 876335 C DE876335 C DE 876335C DE S23241 A DES23241 A DE S23241A DE S0023241 A DES0023241 A DE S0023241A DE 876335 C DE876335 C DE 876335C
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DE
Germany
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dicyandiamide
mixture
ammonium nitrate
cyanamide
pills
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DES23241A
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English (en)
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Armand-Jean Courtier
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Compagnie de Saint Gobain SA
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Compagnie de Saint Gobain SA
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N25/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests
    • A01N25/20Combustible or heat-generating compositions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05GMIXTURES OF FERTILISERS COVERED INDIVIDUALLY BY DIFFERENT SUBCLASSES OF CLASS C05; MIXTURES OF ONE OR MORE FERTILISERS WITH MATERIALS NOT HAVING A SPECIFIC FERTILISING ACTIVITY, e.g. PESTICIDES, SOIL-CONDITIONERS, WETTING AGENTS; FERTILISERS CHARACTERISED BY THEIR FORM
    • C05G3/00Mixtures of one or more fertilisers with additives not having a specially fertilising activity
    • C05G3/60Biocides or preservatives, e.g. disinfectants, pesticides or herbicides; Pest repellants or attractants

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Description

  • Verfahren zur Erzeugung von Aerosolen, insbesondere von Insekticiden, Fungiciden und Baktericiden Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, das sehr verschiedenartige Materialien und insbesondere Insekticide, Fungicide, Bakterici-de, und viele andere Materialien in einen staubförmigen Schwebezustand als, Aerosole zu versetzen gestattet.
  • Die Erfindung ist insbesondere für die Bildung von Aerosolen aus solchen chemischen oder anderen. Stoffen vorteilhaft, für die eine allzu starke Tempcraturerhähun:g schädlich ist.
  • Es ist bekannt, Insekticide in Form von Aerosolen zu verwenden und diese Aerosole mit Hilfe von Explosivstoffen herzustellen, .die mit dem Insekticid vermischt sind und die im Moment der Entzündung dieses in außerordentlich feine Teilchen diispergieren, die sich mehr oder weniger lange in der Atmosphäre im Schwebezustand halten können und die kleinsten Zwischenräume der Wandungen, mit denen sie in Berührung kommen, durchdringen können. Mit den bisher vorgeschlagenen Explosivstoffen ist die Ausbeute der Dispersion, d. h. das Gewichtsverhältnis des in ein Aerosol verwandelten zum eingesetzten, Insekticid meistens; sehr gering.
    Der Grund
    -überwieenden =Teä;l -darin zit
    suchen, daß wähnend der Entzündung das Gemisch
    auf eine co hohe Temperatur gebracht wird; daß
    ein Teil dies, Insekticids; zerstört.wiir d: Dieser Nar-h-
    teil ist besonders, merklich bei ofganiischen Insekti-
    ciden, wie> z. B. Di-(Paraehlorphenyl)-i, i-Trichlor-
    -ättham-2, 22 oder.: Benzolhexachlorid (Hexachlä@r-
    cyclohex-au) : CJI. Cis.
    Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die
    Vermeidung dieser Nachteile und gibt gleichzeitig
    verschiedene andere Vorteile, die weiter unten, er-
    wähnt werden.
    Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht
    darin, d2:B drei.- zu dispergienende Stoff mit Cyan.-
    arid und/older Dicyandiamid vermi:sieht und die
    Mischung auf eine ausreichende Temperatur ge-
    bracht wird, um die exotherme Umsetzung des
    Cyanamids und/ader des D:icyandiamnds herbei-
    zuführe,.
    Es ist bekannt, daß, wenn man Cyanamü,d oder -
    Dicyam;diamüd der Wärme aussetzt, eine heftige
    exothernie Umsetzung eintritt, die von der Ent-
    wicklung einer großem: Menge Rauchs begleitet ist.:,
    Dsiese Reaktion ist sehr komplex und umf aßt gleich- .
    zeitig eine Polymerisation und eine teilwenise Zer-
    setzung der Stoffe.
    Versuche haben gezeugt, da,B unter denerfindungs-
    gemäßen BiedingungM- praktisch -die volle Menge
    des zu dispergierenden Stöffes in den -Schwebe-
    zustand versetzt werden kann. . - --
    Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. zu
    erzielende Dispersion ergibt noch andere Vorteile:
    Der Vorgang bringt kennerlei Gefahren mit sich,,
    da äe gebildetem Gase unbrennbar sind. Die Zer-
    setzungsreaktion ist ;sehr leicht einzuleiten und zu
    unterhalten,. Es. genügt, die e-rfindungsgem;äßen
    Mischungen auf einer kleinen Flamme =erhitzen,
    biss nach einigem, Augenblicken der Ausbruch eines
    sehr fein. . Raüehs, auftritt, - -der - mit dem zu
    diispergierenden Stoff beladen ist. Diesem verbleibt
    seinerseits: in der Außenluft bzw. in; der Raumluft
    wahrend einen- längen Zeitdauer im Schwebezustand.
    Besondere Materialien zur Durchfühxung des er-
    findungsgemäßen Verfahrens stind nicht erforderlich.
    Dde Menge des zu verwendenden Cyän,ämiids
    und/oder Dicyandiämids-ist stärk veränderlich. Es
    wundre jedoch gefunden, daß die besten Ergebnisse
    dann. erzielt werden, wenn deren Menge mindestens
    in der Größenordnung von einem Gewichtsteil auf
    ,ein Teil des zu di:spergierenden Stoffes gewählt ist:
    Für Insekticide kann, man sogar einen. größeren
    Anteil Cyanamid und Di.cyandüami,d verwenden, da
    diese Stoffe die Chitinpanzer der=ihsbkten ängneif en
    urd=dämnb-ciiäirkum@g=das @Insäkfiici.d_ s-beä:.u.n,-stigen.
    = bie Verwenduüg_-vän:- Cyänainlid :.ündJde@r 'Di-
    cyäridi@ami.d in_-Mischung -mit arideren.=Subistanzen,
    ditä. bei-' ihrer - thern@;isiclibn - Zersetzung -;einte =b,e-
    stifnrn@ Wärmemerigb entvxrsckeilr;- b@ispiel;s@@veise
    Amrani:umnittat; <ist= im -IZähünen s - Erfnidung#;-
    gedänkens@ bells iriög`lich=
    @-.Nachstali@d="'vvärdbn @ eintg@ ::B,ei@@i@e@le==fütr- die
    Diüirekrführ@uirg dis- arfiilünys,gemäißetr.--Vbr-äth,rons
    g@gebem.: =@n diels@ü.@@if@%e1@e`tüirst däs.=D`i-yP::änacl@löir-
    -pheniyl)-i, i-Tiichloräthan-2, 2, 2 der Einfachheit halber als Dichlordiphenyltrichloräthan bezeichnet. Beispiel i 'Man zerstampft in .einem Mörser io g Dichloirdiphenyltrichloräthan, mit 25 g kristallisiertem Cyanatnid. Die Mischung wird in einem Raum von etwa 64 mg Inhalt in ein Metallgefäß von 25o ccm . über einer kleinen Spiritusflamme gegeben. Nach i Minnte Erwärmung zeigt sich eine heftige Reaktion, und eine sehr starke Rauchentwicklung, die nach etwa 5 Minuten aufhört.
  • Folgende Wirkungen sind dann festzustellen: a) Ein. Gitterkäfig mit sechzig Tauflieger (Dro--so#phila) wird für 15 Minuten in, der Atmosphäre des Raumes belassen. Die Insekten sind durch das. Aerosol ernsthaft geschädigt. 30 Minuten, nachdem sie aus dem Raum herausgenommen wurden, liegen sie am Boden und nach i Stunde bewegen sie nur noch die Beine.
  • b) Um die Wirkung des Aerosods. auf die Wände des Raumes zu messen, befestigt man an diesen zehn Filterpapierstücke von o,6 dm2 Fläche. Die Stricke werden für 2o Minute in der Atmosphäfre belassen und dann einzeln -in je ein Petei=Gefäß mit zwei Grillen. gelegt. Nach zwei Tagen stellt man, fest, daß So % der Grillen tot sind.
  • _ - c) Um die Ausbeute der Dispersion zu messen, läßt man ein Volumen, von 8oo 1 der Raumluft kurz nach der Verstäubung innerhalb von 3 Minuten durch ein Löschpapier von i dm2 Oberfläche hin:-durchströmen. Das. Papier wird darauf in, kochender alkoholischer Kalilauge von halbnormaler Konzentration auS,gezogen. Man: neutralisiert dann mit Salpetersäure und bestimmt das Gewicht des Chlors. nach dem Volhard-Verfahren. Man findet,dann eine Menge, die 112 mg Chlor und 9 g Dvchlordiphenyltrichloräthan für 64 m3 Rauminhalt entspricht, während i o g dieses. Insekticids eingesetzt waren.
  • d) Die Teillchengröße wird 8 Minuten nach der Dispersion in der Raumatmoisphäxe auf folIgende Weise gemessen: @So-cm. vom Boden des Raumes entfernt ordnet man senkrecht einen Objektträger _ eines Mikroskops, zwischen zwei Elektroden von '3 cm Abstand an. Für 8 Sekunden legt man eine Spannlang von io ooo V zwischen diesen beiden Elektroden an. Der Objektträger wird dann mit einem Mikroskop mit fünfhundertfacher Vergrößerung untersucht.
  • Man bemerkt nur zwei Flecke, deren Durchmesser scheinbar größer als 5 mm ist, etwa dreißig von ungefähr 3 mm und mehrere Hundert, deren °scheinbarer - Durchmesser - unterhalb. -von 2 mm liegt. Praktisch, die ganze Menge er Teilchen besitzt dementspsechend einen tatsächlichen. Durchmesser deutlich unterhalb von 5 Mikron. Dies erklärt die Beständigkeit des Aerosolls; = das sich fair -mehrere `Stunden im Schwebezustand. halten kann.
    . . - cB@isrpi@zl 2.
    Man: arbeitet wie. oben, aber mit folgender
    Mischung: -iö g Dichomdiphenyltrichloräth@an, io a
    -kri:sralli.s,iertiüs = Cy anarrni;d', -. ia g - Ammoniumnitrat.
    Die Ergebnisse entsprechen im wesein.lichen denen des Beispiels i. Sämtliche, Taufliegen und .Io°/o der Grillen sind tot. Die auf dem Objektträger niedergeschlagenen Teilchen besitzen die gleichen Dimensionen wie, vorstehende.
  • Beispiel 3 :Ulan arbeitet wie oben, jedoch mit folgender Mischung: S-Dicyandiamid, iog Dichlord.iphenyltrichlor äthan.
  • Die Gewichtsbestimmung des Insekticids zeigt. ela.ß nur d. g dispergiert wurden. Tote Grillen konnten nicht beobachtet werden, jedoch lagen die Taufliegen nach 2 Stunden am Boden. Die Ausheute der Dispersion ist nicht so güm.stig wie in den vorhergehenden Beispielen, was darauf zurückzuführen ist, daß die Umwandlung des D:icyandiamids weniger exotherm verläuft- als die des Cyanamids. Man gibt deshalb zweckmäßig, wie in dem nachfolgenden Beispiel, Ammoniumnitrat zu Dicyandiamid hinzu. Beispiel q. Man arbeitet mit der folgenden Mischung: 13 g Dicyandiami.d, 12 g Ammoniumnitrat, io g Dichlordiphenyltrich.loräthan.
  • Die Ergebnisse sind dann die gleichen wie im Beispiel i. Beispiel 5 Man stampft in einem Mörser i o g liandelsüibliches ;,-Hexachlo@rcyclohexan;, 20g Dicyandiamild..
  • Die Mischung wird in ein Eisengefäß von doo cm-3 gegeben und mit einer Gasflamme in einem Raum von ungefähr 64 em3 erwärmt. Nach 2 Minuten Erwärmung zeigt sich eine starke Rauchentwicklung, die für 2- bis 3 Minuten andauert. An der Wand des Raumes sind wie in den vorhergehenden Bleispielen senkrecht zehn Fi.lterpapierstücke von o,6 dm2 Fläche angeordnet. Die Stücke werden der -Itmospliä,re des Raumes etwa io Minuten ausgesetzt und dann einzeln in Petri-Gefäße mit jez-#vei'Grillen gelegt. 24 Stunden danach sind sämtliche Grillen tot. Beispiel C; Man arbeitet wie oben, jedoch mit einer Mischung von io g y-Hexach@lorcyclohexan, io g Ammoniumnitrat, io g Dicyandiamid.
  • Die E.rggeb.nisse- entsprechen denen des vorhergehenden Beispiels.
  • Beispiel 7 Man arbeitet wie oben, jedoch finit einer Mischung von io g Z-Hexachlorcyclohexan, 20 g kristallisiertem Cyanami.d.
  • Die Ergebnisse .sind die gleichen -,vie in dein beiden vorhergehenden Beispielen.
  • Die Dispersion der Insekticide nach dem erfmdungSgemä,ßen Verfahren kann -man sich in folgender-ZVeise vorstellen: Die Mehrzahl der Insekticide wird unterhalb ihres Siedepunktes unter atmosphärischem Druck zersetzt, so, da:ß man sie, bei diesem Druck und unter noirmalen: Bedingungen nicht verdampfen, kann.
  • Andererseits sind diese Insekticide in flüssigem Zustand fast oder gar nicht in Cyanamid oder Dicyandia.miid löslich.
  • DieMasse des Cya,namids oder des Dicyandiamids, die das Insektici.d enthält., kann demzufolge im Augenblick der Umsetzung als eine Mis.chun.g zweier ineinander unlöslicher Flüssigkeiten a:ufgafaßtwerden.. Es ist bekannt, daß, wenn man eine solche Mischung absaugt, man bei atmosphärischem Druck ihre Bestandteile bei. einer unterhalb des Siedepunktes. bei diesem Druck liegenden Temperatur verdampfen kann. Man kann. also annehmen., daß es sich bei den Mischungen von In ,eliticiden mit Cyanamid und/oder Dicyandiamid ebenso verhält, wenn die heftige exotherine Reaktion der letzteren nach der Erfindung einsetzt, da diese sehr wahrscheinlich ebenfalls eine: Art Absaugung des Cyanamids oder des Dieyandiamids hervorruft.
  • Die ausgezeichnete Ausbeute der Dispersion. erklärt sich wahrs .heinlich durch den Umsitand, daß die höchsterreichte Temperatur während der exothermen Umsetzung des Cyanamids und/oder des Dicyandiamids in der Masse ständig unterhalb der Zeirsetzungstemperatur des Inselcticidis verbleibt. Andererseits befindet sich das verdampfte Ins@elit:icid in unstabilem Gleichgewicht, da seine Dampfspannung bei normalerTemp"e!ratur wesentlich unterhalb des Atmosphärendrucks liegt. Es kondensiert sich dementsprechend sofort und man kann feststellen, da.ß die so, aus einem Dampf erhaltene Dispersion sehr viel feiner ist als die, die man. durch, rneichanische Zerkleinerung des, Insekticids im flüssigen Zustand erreichen könnte.
  • Es wurde auch gefunden, daß bei Verwendung von Dicyandiamid in Verbindung von Ammoniumnitrat zur Verstäubung von Insekticiden die Möglichkeit besteht, eine Mischung dieser Stoffe mit dem Insekticid in Form eines festen Körpers herzustellen, von dem man Patronen. oder Pillen herstellen kann" die sehr viel handlicher sind als die oben beschriebenen pulvrigen Mischungen. Dieses Ergeb:nie läißt sich leicht gemäß der weiteren Erfindung dadurch erzielen, daß nran das, Insekticid mit einer Mischung von Dicyandiamid und Ammo,iiiumni;tra:t schmilzt, wobei. das Mengenvelrhält@ nie zwischen 75 bis 3o Gewichtsprozent Dicyandiamid auf 25 bis 7o Gewichtsprozent. Ammon.iuxnnitrat gewählt werden kann..
  • Dann wird die geschmolzene Mischung, die zwei iibereinanderliegende Schichten bildet, zur Emulsions.bildung verrührt und im emulsionierten Zustand durch Abkühlung verfestigt.
  • Tatsächlich wurde beobachtet, daß die vorstehende Mischung in geschmolzenem Zustand aus getrennten Phasen besteht; daß jedoch einfachesi Rühren genügt, um eine der flüssigen Phasen in der anderen leicht zu emulgieren.
  • Beim Abkühlen verfestigt sich diese Emuls an ohne Absetzen, so daß man einen festen Körper erhält, der das Inisekticid in, feiner Verteilung in der verfestigten Mischung von Dicvandia.mid und Ammoniumnitrat enthält. Ebenso wurde gefunden, daß Dicyandiamid und Ammoniumnitrat eine eutektische Mischung mit dem niedrigen Schmelzpunkt von etwa i i2°' bilden. Die cuteiktische Mischung entspricht 66 Gewichtsteilen, Ammoniumnitrat auf 34 Gewichtsteile Dicyandiami@d.
  • Es ist daher vorteilhaft, zur Herstellung der Patronen oder Pillen für die Erzeugung des Aerosols eine Mischung von Dicyandiami.d und Ammoniumnitrat zu wählen, die so nahe wie möglich an der eutektischen Mischung liegt, um so wenig wie möglich zum Schmelzen heizen zu müssen, wodurch die Zersetzung des Insekticids mit Sicherheit vermieden werden kann.
  • Die Erfindung ist indessen nicht auf die Verwendung einer dem Eutektikum nahekommenden Mischung von Dicyandiamid und Ammoniumnitrat beschränkt.
  • 70% Ammoniumnitrat sind nicht zu überschreiten, weil dann die Gefahr eintritt, daß die Mischung im Moment der Bildung des Aerosols durch Erwärmung sich durch Eigenverbirennung mit Flammenbildung zersetzen könnte, wodurch die Temperatur so, hoch steigen würde, daß das Insekticid teilweise zerstört würde.
  • Umgekehrt ist es nicht empfehlenswert, weniger als 25 % Ammoniumnitrat zu wählen, weil dann die Mischung mit Dicyandiami@d bei einer wesentlich höheren Temperatur erst schmilzt.
  • Die flüssige Emulsion von Insekticiden, Dicyandiamid und Ammoniumnitrat kann. in jeder geeigneten Form, beispielsweise in zylindrischen. Formen, abgekühlt werden.
  • Da die verfestigte Mischung hygroskopisich ist, ist es zweckmäßig, sie gegen Feuchtigkeit durch eine dichte Hülle zu schützen, beispielsweiisewasserdichtes Papier, Lack, Paraffin: usw. Besonders zweckmäßig ist die Verwendung von Paraffin; es genügt nämlich, nur eine kleine Menge in die Form zu geben, bevor die insekticide Mischung eingegossen wird. Nach der Verfestigung in der Form bedeckt das Paraffin das Präparat vollständig und erleichtert gleichzeitig das Herausnehmen aus der Form.
  • Im nachfolgenden werden einige Anwendungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens. gegeben Beispiel 8 Man gibt in eine beheizte Knetvorrichtung io kg Dichlordiphenyltrichloräthan, 13,3 kg Ammoniumnitrat und 6,7 kg Dicyandiami;d. Man knetet, bis die Mischung etwa die Temperatur von i2o° erreicht. Die flüssige Emulsion wird dann in zylindrische Formen von 5 cm Durchmesser und 5 cm Höhe gegossen, in die man vorher i bis 2 ccm geschmolzenes Paraffin gegeben hat. Sobald die Zylinderverfestigt sind, nimmt man sie aus derForm und erhält hundertdreißig Zylinder, von denen jeder etwa 150 g wiegt. Einer dieser Zylinder wird zur Beseitigung von Fliegen. in einem Stall verwendet. Zu diesem Zweck wird der Zylinder in ein oben offenes Eisengefäß von ungefähr 21 Inhalt gegeben, der auf ein elektrisches Heizgerät vom.. 5oo Watt gestellt wird. Nach 1/4 Stunde Heizung Ist- der Zylinder in ein Aerosol verwandelt, das: sich in dem verschlossenen Stall ausgebreitet hat. Sämtliche Fliegen liegen am Boden und nach 2 Stunden fliegt keine Fliege mehr im Stall.
  • Beispiel 9 Man gibt in eine Knetvorrichtung io kg y-Hexachlor-Cyclohexan, 13,3 kg Ammoniumnitrat, 6,7 kg Dicyandiami:d. Man bringt die Mischung auf i2o°, indem man wie oben knetet und gießt sie in der gleichen, Weise. Man. erhält ebenfalls hundertdreißig Zylinder vom. 5 cm Durchmesser und 5 cm Höhe. Siebzig dieser Zylinder werden in einem Rezipienten von 8o cm Durchmesser und 8o ein Höhe gelegt, der auf einem Dreifuß steht und .mit einer Spiritusflamme geheizt werden kann. Das ganze wird in einem Weinberg von ungefährt i ha um 4 Uhr früh um Mitte Mai bei ruhiger Witterung aufgestellt. Man muß ungefähr 41 Spiritus verbrennen, um die Mischung in ein Aerosol zu verwandeln; dies dauert etwa 1/z Stunde. Die insektici.den Dämpfe halten sich noch bis 6,3o Uhr. Der Niederschlag von Insekticiden auf den jungen Trieben tötet die aktiven Larven der Reblaus und des Traubenwicklers. Beispiel io Man gibt in eine Knetvorrichtung io kg i, -2,4, 5, 6, 7, i o, io-Octachlor-4, 7-Methylen4, 7, 8, 9=I"-tra;hy.dro hydrinden, 12 kg Ammoniumnitrat, 8 kg Dicyandiamid.
  • Man erhitzt die Mischung auf angenähert i2o° und gießt nach dem Kneten .die Flüssigkeit in zylindrische Formen solcher Gestalt, daß Pillen von i cm Durchmesser und o,8 cm Dicke entstehen. Diese Pillen werden in einer Apparatur verwendet, die sie etwa mit einer Geschwindigkeit von zehn Pillen je Minute in einem mit einer Spiritusflamme beheizten Rezipienten befördert. Der entwickelte Rauch wird durch eine Rohrleitung einem Gebläse zugeführt. Die gesamte Apparatur wird auf einen Karren montiert, der auf einem Feld geschleppt werden kann und dessen Räder den ganzen mechanischen Teil betätigen. Zur Vernichtung der Insektenlarven benötigt man auf diese Weise ungefähr zweitausend Pillen auf i ha.
  • Die gemäß der Erfindung durch beliebiges Erhitzen der insekticiden Patronen oder Pillen erzeugten Aerosole sind so dicht und halten sich so lange, daß sie auch zum Schutz der Saaten gegen Frühjahrsfröste verwendet werden können. Wie zum Schutz von Weinbergen genügt .dabei die Zersetzung von io kg der Mischung je Hektar.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung vom. Aerosolen, insbesondere von Insekticiden, Fungiciden und Baktericiden,dadurch gekennzeichnet, daß der zu dispergierende Stoff mit Cyanamid und/oder Dicyandiami:d vermischt und die Mischung auf eine solche Temperatur erhitzt wird, bei der die exotherme Umsetzung .des Cyanamids eintritt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß .die verwendet-, Menge Cyanamid oder Dicyandiamid mindestens gleich der Menge des zu dispergierenden Stoffes gewählt wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Cyanamid und/oder dem Dicyandiamid ein Stoff beigemischt wird, der bei seiner thermischen Zersetzung Wärme entwickelt, beispielsweise Ammoniumnitrat.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, gekennzeichnet durch die Erhitzung von Patronen oder Pillen, die durch Vermischen des zu dispergierenden Stoffes mit Ammoniumnitrat undDicyandiamid imVerhältnis von 75 bis 300/0 Dicyandiamid auf a5 bis 70%Ammoniumnitrat; anschließendes Schmelzen und Verrühren sowie Abkühlen in geeignetenFormenerhalten werden.
  5. 5. Verfahren nachAnsprüch4, gekennzeichnet durch die Erhitzung von Patronen oder Pillen, die zum Schutz gegen Feuchtigkeit mit einer geringen Menge geschmolzenen Paraffins überzogen werden, beispielsweise dadurch, daß es in die Formen vor dem Eingießen der Mischung gegeben wird.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, gekennzeichnet durch die Erhitzung von Patronen oder Pillen mit einem Mischungsverhältnis von etwa 34% Dicyandiamid auf 66% Am.moniumnitrat.
DES23241A 1950-05-26 1951-05-24 Verfahren zur Erzeugung von Aerosolen, insbesondere von Insekticiden, Fungiciden undBaktericiden Expired DE876335C (de)

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DES23241A Expired DE876335C (de) 1950-05-26 1951-05-24 Verfahren zur Erzeugung von Aerosolen, insbesondere von Insekticiden, Fungiciden undBaktericiden

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DE (1) DE876335C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1109445B (de) * 1959-03-19 1961-06-22 Armand Jean Courtier Raeuchermittel zur Schaedlingsbekaempfung

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1109445B (de) * 1959-03-19 1961-06-22 Armand Jean Courtier Raeuchermittel zur Schaedlingsbekaempfung

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