DE883160C - Verfahren zur Frostschutzvernebelung pflanzlicher Kulturen - Google Patents
Verfahren zur Frostschutzvernebelung pflanzlicher KulturenInfo
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- DE883160C DE883160C DEA12669A DEA0012669A DE883160C DE 883160 C DE883160 C DE 883160C DE A12669 A DEA12669 A DE A12669A DE A0012669 A DEA0012669 A DE A0012669A DE 883160 C DE883160 C DE 883160C
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G13/00—Protecting plants
- A01G13/06—Devices for generating heat, smoke or fog in gardens, orchards or forests, e.g. to prevent damage by frost
- A01G13/065—Frost protection by generating fog or by spraying
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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Description
Es ist bekannt, pflanzliche Kulturen dadurch gegen Spätfröste zu schützen, daß man über ihnen
Schutznebel erzeugt, welche das Absinken der Temperatur verhindern bzw. verzögern. Zur Herstellung
solcher Nebel bediente man sich bisher der sogenannten Nebelfässer. Es ist auch bekannt,
daß man mit Hilfe von Verbrennungskraftmaschinen durch Überdosierung und unvollständige
Verbrennung des Kraftstoffes Nebel erzeugen kann. Ferner ist es bekannt, daß sich durch Einspritzen
von Nebelsäuren in den Auspuff von Verbrennungskraftmaschinen die sogenannten Säurenebel
entwickeln lassen. Im ersten Falle erhält man ölige, d. h. wasserunlösliche Nebel. Die Entwicklung
von Säurenebeln schädigt die Vegetation und führt außerdem zu starken Korrosionsschäden
an den Maschinenteilen.
Man hat auch bereits Steinkohlenteer, Naphtha, Rohöl, Pech, Naphthalin, Teer, Anthrazen u. dgl.
mittels eines Stromes von Verbrennungsgasen zu ao diesem Zweck vernebelt.
Es wurde nun gefunden, daß sich in besonders einfacher, wirksamer und unschädlicher Weise
Frostschutzvernebelungen von pflanzlichen Kulturen vornehmen lassen, indem man die biologisch as
unschädlichen, hygroskopischen, verdampfbaren, höhersiedenden mehrwertigen flüchtigen Alkohole,
wie z. B. Glykole, Polyglykole, ihre Äther und Ester, oder die entsprechenden Verbindungen des
Glycerins mittels eines Stromes von Verbrennungsgasen vernebelt.
Infolge ihrer raschen Kondensation und ihrer hygroskopischen Eigenschaften entwickeln diese
Verbindungen in feinster Verteilung an der Luft
starke, schwere und geruchlich fast neutrale Nebel, die durch ihre starke sahnige Beschaffenheit und
Schwere allen bisher bekannten, nach anderen Verfahren hergestellten Schutznebeln gegen Spätfroste
überlegen sind. Nachdem sich die gebildeten Aerosole auf den Pflanzen niedergeschlagen haben,
werden sie durch Regen und Tau leicht abgewaschen, ohne die Kulturen irgendwie zu
schädigen.
to Amine wirken in ähnlicher Weise. Vorteilhaft ist es, wenn man den obenerwähnten Glykolen und
verwandten Verbindungen als einfachstes Amin Ammoniak in wässeriger oder dampfförmiger Form in
solchen Mengen zusetzt, daß es mit der in den Verbrennungsgasen enthaltenen Kohlensäure zu
Ammoniumcarbonat neutralisiert wird. Das auf diese Weise in der Luft entstehende feinstverteilte
Ammoniumcarbonat wirkt sowohl als Kondensationsmittel wie auch als Nebel.
Selbstverständlich kann man die genannten Nebelbildner grundsätzlich in mit Wasser verdünnter Form anwenden.
Selbstverständlich kann man die genannten Nebelbildner grundsätzlich in mit Wasser verdünnter Form anwenden.
Gegebenenfalls kann mit der Frostschutzvernebelung gleichzeitig eine Verteilung von fungiziden,
bakteriziden oder Insektiziden Wirkstoffen bekannter Art über der betreffenden Pflanzenkultur
verbunden werden, indem man den Nebelbildnern Zusätze dieser Art beimischt. Das mit
Hilfe des Stromes von Verbrennungsgasen zur Frostschutzvernebelung gebildete Aerosol trägt
dann gleichzeitig in feinster Verteilung die erwähnten Wirkstoffe zur Bekämpfung von tierischen
und pflanzlichen Schädlingen und bringt beim Herabsinken diese Wirkstoffe in gleichmäßiger
Form auf die Kulturen, Man erhält dabei durch die Verdampfung und Kondensation in der Luft
eine bedeutend feinere Verteilung sowohl der
Nebeltröpfchen wie des Wirkstoffes, als mit irgendeinem der bisher bekannten Zerstäubungsapparate
erzielbar ist. Gegenüber dem bisher üblichen Verfahren der Verräucherung von Schädlingsbekämpfungsmitteln
mit Hilfe von Brennsätzen liegt der Vorteil darin, daß keine Zersetzung
der Wirkstoffe erfolgt, wenn man das Wirkstoffgemisch an geeigneter Stelle in die Führung
der Verbrennungsgase einführt.
Das Verfahren der Erfindung kann mit jedem Gerät ausgeübt werden, das über eine gewisse Zeitdauer
fortlaufend einen Strom von Verbrennungsgasen liefert. Als solche kommen beispielsweise
die Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere Motoren u. dgl., in Frage, aus deren Auspuffrohr
dauernd Verbrennungsgase ausströmen. Darüber hinaus eignen sich als Hilfsmittel für die Ausübung
des Vernebelungsverfahrens grundsätzlich alle Geräte, die mit einem mit Gas, Öl oder Kohle beheizten
Brenner arbeiten und einen genügend starken und einigermaßen stetigen Strom von
Verbrennungsgasen erzeugen, um einen einigermaßen zielbaren Nebelstrahl zu entwickeln, der
über eine gewisse Entfernung auf die Stelle gerichtet werden kann, die vernebelt werden soll.
Das vorliegende Verfahren wurde zur Frostschutzvernebelung, gegebenenfalls unter gleichzeitiger
Dispersion von pflanzenzüchterischen Wirkstoffen, entwickelt. Selbstverständlich kann
das Verfahren darüber hinaus für alle anderen Zwecke verwendet werden, bei denen es darauf ankommt,
in einfacher Weise rasch, einfach und wirkungsvoll einen dichten Nebel herzustellen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Frostschutzvernebelung
pflanzlicher Kulturen, dadurch gekennzeichnet, daß biologisch unschädliche, hygroskopische,
verdampfbare, hochsiedende mehrwertige Alkohole oder deren Äther und Ester mittels eines
Stromes von Verbrennungsgasen vernebelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß den genannten organischen Verbindungen Ammoniak zugesetzt wird,
welches mit der Kohlensäure der Verbrennungsgase unter Bildung von Ammoniumcarbonat
reagiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die organischen
Verbindungen mit Wasser gestreckt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den
zur Nebelbildung dienenden Stoffen noch an sich bekannte fungizide, bakterizide oder
insektizide Wirkstoffe in Lösung, Emulsion oder Suspension zugesetzt werden.
Angezogene Druckschriften:
O. W. Kessler und W. Kaempfert: »Die Frostschadenverhütung«, Reichsamt für Wetterdienst, Wissenschaftliche Abhandlungen, Bd. VI, Nr. 2, Verlag J. Springer, Berlin, 1940, S. 123, 124, 125, 129, 132 und 135.
O. W. Kessler und W. Kaempfert: »Die Frostschadenverhütung«, Reichsamt für Wetterdienst, Wissenschaftliche Abhandlungen, Bd. VI, Nr. 2, Verlag J. Springer, Berlin, 1940, S. 123, 124, 125, 129, 132 und 135.
© 5266 7.53
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEA12669A DE883160C (de) | 1950-12-31 | 1950-12-31 | Verfahren zur Frostschutzvernebelung pflanzlicher Kulturen |
GB29369/51A GB701186A (en) | 1950-12-31 | 1951-12-14 | Production of a smoke screen for protecting vegetation against frost |
FR1046479D FR1046479A (fr) | 1950-12-31 | 1951-12-17 | Procédé de production d'un brouillard protégeant de la gelée les cultures végétales |
AT176390D AT176390B (de) | 1950-12-31 | 1951-12-18 | Verfahren zur Frostschutzvernebelung pflanzlicher Kulturen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA12669A DE883160C (de) | 1950-12-31 | 1950-12-31 | Verfahren zur Frostschutzvernebelung pflanzlicher Kulturen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE883160C true DE883160C (de) | 1953-07-16 |
Family
ID=6922582
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEA12669A Expired DE883160C (de) | 1950-12-31 | 1950-12-31 | Verfahren zur Frostschutzvernebelung pflanzlicher Kulturen |
Country Status (4)
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DE (1) | DE883160C (de) |
FR (1) | FR1046479A (de) |
GB (1) | GB701186A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1246488B (de) * | 1964-12-11 | 1967-08-03 | Director Of Nat Inst Of Agricu | Verfahren zur Frostschutzvernebelung pflanzlicher Kulturen |
Families Citing this family (3)
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DE3425343A1 (de) * | 1984-07-10 | 1986-01-23 | Fa. Günther Schaidt, 2000 Schenefeld | Fluessigkeit fuer verdampfer |
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- 1950-12-31 DE DEA12669A patent/DE883160C/de not_active Expired
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1951
- 1951-12-14 GB GB29369/51A patent/GB701186A/en not_active Expired
- 1951-12-17 FR FR1046479D patent/FR1046479A/fr not_active Expired
- 1951-12-18 AT AT176390D patent/AT176390B/de active
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
Cited By (1)
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DE1246488B (de) * | 1964-12-11 | 1967-08-03 | Director Of Nat Inst Of Agricu | Verfahren zur Frostschutzvernebelung pflanzlicher Kulturen |
Also Published As
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GB701186A (en) | 1953-12-16 |
FR1046479A (fr) | 1953-12-07 |
AT176390B (de) | 1953-10-10 |
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