Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Desinfektionsmittel, das in
vorteilhafter Weise bei der Desinfektion von im allgemeinen begrenzten
Flächen, beispielsweise innerhalb von Gebäuden und Fahrzeugen, wie
Bussen, Krankenwägen und dergl. verwendet werden kann, sowie ein
Desinfektionsverfahren unter Verwendung dieses Mittels.
Stand der Technik
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Bei der Desinfektion einer begrenzten Fläche, beispielsweise des
Innenraums eines Krankenwagens muß bei einer routinemäßigen allgemeinen
Reinigung eine zeitaufwendige Desinfektionsarbeit verrichtet werden, die
das Wischen mit einem Scheuerlappen und einer Desinfektionslösung umfaßt.
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Der Krankenwagen muß zumindest auf einem bestimmten Sauberkeitsgrad
gehalten werden, da seine Funktion darin besteht, Patienten zu
transportieren, die während des Transports bereits einer anfänglichen Behandlung
unterzogen werden. Zu diesem Zweck ist eine routinemäßige Desinfektion
eine wichtige Maßnahme. Es besteht ein allgemeines Einverständnis
darüber, daß die durchschnittliche Zahl an lebensfähigen koliformen
Bakterien, Staphylokokken, allgemeinen Bakterien, Pilzen und dergl. nicht mehr
als 10 kolonienbildende Einheiten (CFU/10 cm²) und vorzugsweise nicht
mehr als 5 CFU/10 cm² betragen soll [Kyukyu Iryo no Kiso to Jissai: 1
Kyukyu Gyomu to Kyukyu Iryo] (Grundlagen und Praxis der Notfallmedizin:
1. Notfallbearbeitung und Notfallmedizin, Hrsg. Notfallabteilung der
Städt. Feuerwehr Tokio, veröffentlicht von Joho Kaihatsu Kenkyusho).
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Das herkömmliche Desinfektionsverfahren umfaßt die Verwendung einer
wäßrigen Lösung eines bestimmten Desinfektionsmittels, z.B. von Cresol,
durch manuelles Wischen mit einem Scheuerlappen oder durch Sprühreinigung
mittels eines von Hand oder elektrisch betätigten Sprühgeräts. In
bestimmten außergewöhnlichen oder unvermeidbaren Fällen wird eine
Desinfektionslösung auf der Basis von Glutaraldehyd, die bekanntlich ein
wirksames Sterilisationsmittel/Desinfektionsmittel darstellt, verwendet.
Beispielsweise wird Glutaral mit Wasser auf eine Konzentration von etwa 1
bis 2 % verdünnt und durch Wischen mit einem Scheuerlappen aufgebracht.
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Doch ist das herkömmliche Desinfektionsverfahren nicht nur
zeitaufwendig, sondern auch insofern unzureichend, als man kaum sämtliche Winkel
und Ecken für eine gründliche Desinfektion erreicht. Da die verdünnte
Desinfektionslösung durch Sprühen aufgebracht wird, verbleibt das Wasser
auf der behandelten Oberfläche, und die gewünschte Desinfektionswirkung
wird in winkligen Bereichen nicht erzielt, so daß kein
zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wird.
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Bei Verwendung von Glutaraldehyd zur Reinigung mit einem
Scheuerlappen bleibt der reizerzeugende und stechende Geruch lange Zeit bestehen.
So bleibt der Geruch beispielsweise 12 bis 24 Stunden in der Luft.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Desinfektionsmittel
bereitzustellen, das in vorteilhafter Weise zur Desinfektion von
begrenzten Bereichen, beispielsweise innerhalb eines Krankenwagens, unter
jeglichen Umständen eingesetzt werden kann, das eine sehr starke
Desinfektionswirkung gewährleistet, das sich leicht unter Praxisbedingungen
zubereiten läßt und das keinen reizerzeugenden Geruch hervorruft.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein
Desinfektionsverfahren bereitzustellen, bei dem das Desinfektionsmittel gleichmäßig auf
sämtliche Winkel und Ecken von derartigen begrenzten Räumen aufgebracht
werden kann.
Zusammenfassende Darstellung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein Desinfektionsmittel bereitgestellt, das
Wasser, eine Pufferlösung, z.B. eine wäßrige Lösung von Diethanolamin, 65
- 80 % Alkohol und 2 bis 4 % Glutaraldehyd enthält.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Alkohol unter
Ethanol, Isopropylalkohol und denaturiertem Ethylalkohol ausgewählt.
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Vorzugsweise wird das vorstehende Mittel hergestellt, indem man ein
Grundgemisch aus hochkonzentriertem Alkohol und einem Duftstoff mit 10
bis 20 Vol.-% einer 20 prozentigen (wäßrigen) Lösung von Glutaraldehyd und
3 bis 7 Vol.-% einer Pufferlösung, z.B. einer 1,0 bis 2,0 prozentigen
wäßrigen Lösung von Diethanolamin, vermischt.
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Da Glutaraldehyd einen reizerzeugenden Geruch aufweist, der es
erforderlich macht, daß nach jedem Reinigungsvorgang eine Zwangsbelüftung
mit einem Gebläse oder dergl. vorgenommen wird, wird, wie vorstehend
erwähnt, vorzugsweise ein Duftstoff zugesetzt, um diesen unangenehmen
Geruch zu maskieren.
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Beträgt die Konzentration an Glutaraldehyd in diesem Gemisch weniger
als 2 %, so wird die Desinfektionswirkung in erheblichem Maße
beeinträchtigt,
während die Verwendung von Glutaraldehyd in einer Konzentration von
mehr als 4 % unerwünscht ist, da es dann beim Reinigungsvorgang zu einem
intensiven reizerzeugenden Geruch kommt und der Geruch nach dem Reinigen
über längere Zeit hinweg bestehen bleibt.
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Die Konzentration des Alkohols im Desinfektionsmittel liegt
vorzugsweise im vorstehend erwähnten Bereich von 65 bis 80 %, da sowohl eine
größere als auch eine geringere Menge an Alkohol zu einer schlechten
Desinfektionswirkung führt.
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Beim vorstehend erwähnten hochkonzentrierten Alkohol kann es sich um
einen relativ flüchtigen und biozid wirkenden konzentrierten Alkohol, wie
Ethanol, Methanol oder mindestens 80 prozentiger Isopropylalkohol, oder
um die entsprechenden Alkohole, die mit bestimmten Denaturierungsmitteln
denaturiert sind, handeln. Beispielsweise lassen sich denaturierte
Alkohole erwähnen, die durch Vermischen von hochkonzentriertem Ethanol mit
Denaturierungsmitteln, wie Methanol, Isopropylalkohol und dergl. erhalten
worden sind, oder insbesondere der sogenannte methanoldenaturierte
Alkohol, der durch Zugabe von 5 kg 95 prozentigem Methanol zu 200 l 95
prozentigem Ethanol hergestellt worden ist.
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Da die Verwendung von Ethanol allein kostspielig ist, ist es
bevorzugt, einen denaturierten Alkohol, beispielsweise den vorstehend
erwähnten methanoldenaturierten Alkohol zu verwenden. Isopropylalkohol mit
einer Konzentration von 80 bis 90 % kann ebenfalls aus Sicherheitsgründen
in vorteilhafter Weise verwendet werden.
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Mit dem vorstehenden Desinfektionsmittel lassen sich hervorragende
Sterilisations- und Desinfektionswirkungen aufgrund des desinfizierenden
Glutaraldehyds erreichen. Glutaraldehyd ist eine auf chemischem Wege
synthetisierte Substanz, von der gezeigt worden ist, daß sie verschiedene
Bakterien, Tuberkelbazillen, Pilze, bakterielle Sporen und Viren abtötet.
Die Verwendung einer Lösung von Glutaraldehyd in Alkohol ruft eine
ausreichende Sterilisations- und Desinfektionswirkung hervor.
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Insbesondere aufgrund der Verwendung des konzentrierten Alkohols als
Grundbestandteil zur Verdünnung des Glutaraldehyds ist eine starke
Verdünnung des Glutaraldehyds möglich. Außerdem übt der konzentrierte
Alkohol selbst eine hervorragende Sterilisations- und Desinfektionswirkung
aus, so daß auch bei einer mäßigen Menge an Glutaraldehyd eine
ausreichende Wirkung erzielt werden kann.
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Da das Desinfektionsmittel ferner eine Pufferlösung enthält, kann
der pH-Wert der Anwendungslösung auf etwa 7,5 bis 8,5 gehalten werden, so
daß die Desinfektionswirkung nach der Anwendung mindestens etwa 10 Tage
anhält. Ferner ist die Einverleibung des Duftstoffs als Maskierungsmittel
wertvoll, indem er den reizerzeugenden Geruch von Glutaraldehyd
ausschaltet.
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Da außerdem das erfindungsgemäße Desinfektionsmittel leicht
bereitgestellt werden kann, indem man den Grundalkohol, wie konzentriertes
Ethanol, Isopropylalkohol oder denaturierten Alkohol, der unter
Verwendung von Methanol oder dergl. als Denaturierungsmittel hergestellt worden
ist, wobei das Denaturierungsmittel gegebenenfalls auf die vorstehend
erwähnte Weise mit einem Duftstoff versehen worden ist, mit einer
handelsüblichen 20 prozentigen Lösung von Glutaraldehyd und einer Pufferlösung,
beispielsweise einer wäßrigen Lösung von Diethanolamin, vermischt, läßt
sich das erfindungsgemäße Mittel leicht am Einsatzort herstellen und
direkt verwenden.
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Das erfindungsgemäße Desinfektionsverfahren unter Verwendung des
vorstehenden Desinfektionsmittels ist dadurch gekennzeichnet, daß ein
Desinfektionsmittel, das durch das vorstehende Mischverfahren hergestellt
worden ist, verteilt und in fein verteilter Form mit Hilfe eines
Druckgases versprüht wird. Im allgemeinen wird das vorstehende
Desinfektionsmittel durch Versprühen von etwa 70 bis 80 ml pro 25 m³ aufgebracht.
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In bezug auf das vorstehend erwähnte Druckgas ist es bevorzugt, sich
des Verdampfungsdrucks von verflüssigtem Kohlendioxidgas zu bedienen. in
diesem Fall muß das Desinfektionsmittel in einem Mischungsverhältnis
unterhalb der Zerstäubungsexplosionsgrenze des Alkohols in bezug auf
Kohlendioxidgas versprüht werden. Diese Grenze liegt bei etwa 0,001 Vol.-%.
Das vorstehende Verhältnis wird im Hinblick auf die Tatsache, daß die
untere Explosionsgrenze von Alkohol in Luft 3,3 Vol.-% beträgt, bevorzugt.
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Das verflüssigte Kohlendioxidgas wird mit einem Überdruck von etwa
3 - 6 kg/cm² versprüht.
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Beim Versprühen auf diese Weise wird das vorstehend erwähnte Des
infektionsmittel zu Ultramikroteilchen zerstäubt und kann gleichmäßig im
gesamten besprühten Raum in sämtliche Nischen und Ecken diffundieren. Die
Desinfektionswirkung von Glutaraldehyd kann sich sofort entfalten.
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Insbesondere bei Verwendung von Kohlendioxidgas besteht keine
Möglichkeit zu chemischen Reaktionen mit den vorstehend erwähnten
Bestandteilen, so daß keine Veränderungen der Eigenschaften des Mittels
befürchtet werden müssen. Außerdem können der Glutaraldehyd und der
hochkonzentrierte
Alkohol im Desinfektionsmittel eine hervorragende synergistische
Desinfektionswirkung entfalten.
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Zudem kann bei Verwendung von Kohlendioxidgas als Gas hohen Drucks
die Ausfällung von in die Luft gesprühten Desinfektionsteilchen durch die
Wirkung des spezifischen Gewichts von Kohlendioxidgas gefördert werden.
Außerdem kann durch Verwendung einer großen Menge an Kohlendioxidgas die
Möglichkeit einer Entzündung oder Explosion trotz der Verwendung von
Alkohol als Grundlage in dem Mittel vollständig beseitigt werden. Somit
kann die Zusammensetzung in sicherer Weise auch an Orten versprüht
werden, wo Feuergefahr besteht.
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Somit kann die Zusammensetzung eingesetzt werden, um innerhalb von
kurzer Zeit in wirksamer und zuverlässiger Weise begrenzte Flächen, wie
den Innenraum eines Krankenwagens, zu desinfizieren.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Fig. 1 ist eine schematische Vorderansicht einer Sprühvorrichtung
unter Verwendung von verflüssigtem Kohlendioxid, die zur
erfindungsgemäßen Desinfektion eingesetzt wird.
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Fig. 2 zeigt eine Abwicklungszeichnung eines Krankenwagens zur
Darstellung der Punkte, die auf Mikroorganismen geprüft werden.
Ausführliche Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
Beispiel 1
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Ein Desinfektionsmittel mit einem Gehalt an Ethanol (Alkohol) in
einer Konzentration von 71,25 % und Glutaraldehyd in einer Konzentration
von 4,00 % wurde durch Vermischen von 850 ml 95 prozentigem Ethanol, 200
ml einer 20 prozentigen wäßrigen Lösung von Glutaraldehyd (STERIHYDE L
der Firma Maruishi Pharmaceutical) und 50 ml einer Pufferlösung, d.h.
einer 1,25 prozentigen wäßrigen Lösung von Diethanolamin, die durch Lösen
von 1,25 ml 99 prozentigem Diethanolamin in 98,75 ml destilliertem Wasser
zubereitet worden war, hergestellt.
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In diesem Desinfektionsmittel blieb ein pH-Wert von 8,0 auch nach
Ablauf von 10 Tagen erhalten, ohne daß es zu chemischen Veränderungen des
Wirkstoffs kam.
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Dieses Desinfektionsmittel wurde in zwei Krankenwägen (Wagen A in
Betrieb und Wagen B als Ersatzwagen) durch Versprühen von jeweils 40 ml
des Mittels in den Wagen (Rauminhalt 12,67 m³) eingesetzt, und zwar an
vier Stellen, nämlich an der vom Fahrersitz aus gesehenen rechten und
linken Türe, an der seitlichen Schiebetüre und an der rückwärtigen
Klapptüre. Der Sprühvorgang erfolgte innerhalb von 40 Sekunden mittels eines
Sprühgeräts unter Verwendung des Verdampfungsdrucks von verflüssigtem
Kohlendioxidgas. Anschließend wurden die Wägen 20 Minuten zur
Durchführung der Desinfektion dicht verschlossen.
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Die vorstehend erwähnte Sprühvorrichtung weist, wie in Fig. 1
gezeigt, beispielsweise eine Heizvorrichtung (12) mit steuerbarer
Temperatur und eine Druckeinstellvorrichtung (13) auf, die in der
Ausströmleitung (11) eines Kohlendioxidzylinders (10), der mit Kohlendioxidgas
gefüllt und mit einem Abgabemechanismus vom Siphon-Typ versehen ist,
vorgesehen ist, wobei ein Desinfektionsmittelbehälter (14) und die
Ausströmleitung (11) jeweils mit einer Sprühpistole (15) verbunden sind. Das
verflüssigte Kohlendioxid wird zur Verdampfung und zur anschließenden Abgabe
erwärmt. Gleichzeitig wird der Druck des verdampften Gases dazu
verwendet, das im Behälter (14) bereitgestellte Desinfektionsmittel zu
versprühen.
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Nach der vorstehenden Desinfektionsbehandlung wird an verschiedenen
Stellen, die in Fig. 2 mit den eingekreisten Ziffern 1 - 25 bezeichnet
sind, nach vier Klassen von Mikroorganismen gesucht, nämlich nach
koliformen Bakterien, Staphylokokken, allgemeinen Bakterien und Pilzen. Zum
Nachweis der vier Gruppen von Mikroorganismen werden die Kolonien, die
sich nach Züchtung auf jeweiligen speziellen Medien gebildet haben,
gezählt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Die nach der Desinfektionsbehandlung erhaltenen Werte werden mit den
Werten der Mikroorganismenzählung (vor der Behandlung) unmittelbar nach
einer Innenreinigung des Wagens (Wischen mit einem feuchten Tuch)
verglichen. Diese Werte sind ebenfalls aufgeführt.
Beispiel 2
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Synthetischer, mit Methanol denaturierter Alkohol, der durch Zugabe
von 24 ml 95 prozentigem Methanol zu 766,0 ml 95 prozentigem Ethanol
hergestellt worden ist, wurde als Verdünnungsalkohol verwendet. Ein Gemisch
aus 790 ml dieses Verdünnungsalkohols und 10 ml eines Duftstoffs für
Maskierungszwecke wurde als Grundlage verwendet. Ein Desinfektionsmittel mit
einer Alkoholkonzentration von etwa 76 % und einer
Glutaraldehydkonzentration von 3 % wurde durch Vermischen dieser Grundlage mit 150 ml der
gleichen 20 prozentigen wäßrigen Lösung von Glutaraldehyd wie in Beispiel
1 (das vorstehend erwähnte STERIHYDE L) und 50 ml einer Pufferlösung,
d.h. einer 1 prozentigen wäßrigen Lösung von Diethanolamin, die durch
Lösen von 1 ml 99 prozentigem Diethanolamin in 99 ml destilliertem Wasser
zubereitet worden war, hergestellt. Dieses Desinfektionsmittel wies auch
nach Ablauf von 10 Tagen einen pH-Wert von 7,8 bis 8,2 auf, ohne daß es
zu chemischen Veränderungen des Wirkstoffs kam.
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Dieses Desinfektionsmittel wurde sodann auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 in zwei Krankenwägen (Wagen A in Betrieb und Ersatzwagen B)
durch Versprühen von jeweils 40 ml des Mittels im Wagen (Rauminhalt 12,67
m³) an drei Stellen eingesetzt, nämlich an den beiden Türen auf der
linken Seite und an der rückwärtigen Klapptüre. Die Anwendungszeit betrug 40
Sekunden. Die Anwendung erfolgte mittels eines Sprühgeräts unter
Ausnutzung des Verdampfungsdrucks von verflüssigtem Kohlendioxid. Die Wägen
wurden zur Desinfektion 20 Minuten hermetisch verschlossen.
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Sodann wurde an den 25 vorerwähnten Stellen nach den vier Klassen
von Mikroorganismen gesucht. Zum Vergleich wurde die gleiche
Mikroorganismenzählung vor der Desinfektionsbehandlung durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
dargestellt.
Beispiel 3
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In diesem Beispiel wurde 88,7 prozentiger Isopropylalkohol als
Verdünnungsalkohol anstelle des synthetischen, mit Methanol denaturierten
Alkohols des vorstehenden Beispiels 2 verwendet. Ein Gemisch aus 780 ml
dieses Alkohols und 20 ml eines Duftstoffs zu Maskierungszwecken wurde
als Grundlage verwendet. Ein Desinfektionsmittel mit einer
Alkoholkonzentration von etwa 70 % und einer Glutaraldehydkonzentration von 3 % wurde
durch Vermischen der Grundlage mit 150 ml 20 prozentiger
Glutaraldehydlösung (das vorstehend erwähnte Produkt STERIHYDE L) und 50 ml einer
Pufferlösung, d.h. einer 2 prozentigen wäßrigen Lösung von Diethanolamin
(hergestellt durch Lösen von 2 ml 99 % Diethanolamin in 98 ml
destilliertem Wasser) hergestellt.
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Wie beim Desinfektionsmittel von Beispiel 2 ergaben sich auch bei
diesem Desinfektionsmittel nach Ablauf von 10 Tagen bei einem pH-Wert von
7,8 oder darüber keine chemischen Veränderungen des Wirkstoffs.
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Dieses Desinfektionsmittel wurde zur Desinfektion von Krankenwägen
durch Versprühen auf die in Beispiel 2 angegebene Weise verwendet, wonach
sich die Prüfung auf Mikroorganismen anschloß. Es wurden praktisch die
gleichen Ergebnisse wie mit dem Desinfektionsmittel von Beispiel 2
erhalten.
Vergleichsbeispiel
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Zu Vergleichszwecken wurde ein Desinfektionsmittel durch Vermischen
von 760 ml einer Mischung aus 95 prozentigem Ethanol und 200 ml einer 20
prozentigen Chlorhexidingluconat-Lösung (20 prozentige MASKIN-Lösung der
Firma Maruishi Pharmaceuticals) mit 40,0 ml einer 20 prozentigen
Glutaraldehydlösung (das vorstehend erwähnte Produkt STERIHYDE L) und 0,8 ml 99
prozentigem Diethanolamin (Puffer) hergestellt. Dieses
Desinfektionsmittel wies bei einer Messung unmittelbar nach der Herstellung einen pH-Wert
von 8,0 auf. Nach Ablauf von 4 Stunden wurde das Mittel jedoch trüb, was
auf die Reaktion zwischen der MASKIN-Lösung und dem Diethanolamin
zurückzuführen war. Das Mittel zeigte dann einen pH-Wert von 7,2.
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Das Desinfektionsmittel dieses Vergleichsbeispiels wurde auf die
gleichen zwei Krankenwägen (Wagen A in Betrieb und Ersatzwagen B) wie in
den vorstehenden Beispielen aufgebracht, indem man jeweils 20 ml der
Zusammensetzung in den Wagen (geschätzter Rauminhalt 9 m³) an zwei Stellen,
nämlich der Türe auf der linken Seite des Fahrersitzes und der
rückwärtigen Klapptüre, innerhalb von 20 Sekunden mittels eines Sprühgeräts, das
sich des natürlichen Verdampfungsdrucks von verflüssigtem Kohlendioxid
bediente, eingesetzt. Die Wägen wurden sodann zur Desinfektion 15 Minuten
dicht verschlossen. Anschließend erfolgte die Prüfung auf Mikroorganismen
an den 25 vorerwähnten Stellen. Die gleiche Prüfung auf Mikroorganismen
war vor der Behandlung durchgeführt worden. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 3 aufgeführt.
Tabelle 1
Mikroorganismenzählung: kolonienbildende Einheiten CFU/10 cm²)
Krankenwagen A (Wagen in Betrieb)
allgemeine Bakterien
koliforme Bakterien
Staphylokokken
Pilze
Quelle
vor nach Behandlung
Mitte des rückwärtigen Gangs
Mitte des Gangs neben der Seitentüre
Stufe an der Seitentüre
Oberfläche des Seitensitzes
Deckel des unteren Behälters
Boden des unteren Behälters
Unterseite des Patientenkissens
Oberfläche der Trage
Oberfläche des Rads der Trage
Boden unter dem Rad
Oberfläche der Sauerstoffflasche
Oberfläche des Waschbeckens
Mitte der linken Seitenwand
Mitte der linken Fensterscheibe
Innenseite der Seitentür
Mitte der rechten Seitenwand
Mitte der rechten Fensterscheibe
Mitte der inneren Oberfläche der rückwärtigen Tür
Mitte der rückwärtigen Fensterscheibe
Mitte der Decke
Sitz des Helfers
Telefon am Sitz des Fahrers
Amaturenbrett vor dem Sitz des Helfers
Steuerrad
Fahrersitz
Gesamt
Mittelwert
SD (Standardabw.)
SE (Standardfehler)
AR
(Rate des Auftretens in %)
Tabelle 1 (Forts.)
Mikroorganismenzählung: kolonienbildende Einheiten CFU/10 cm²)
Krankenwagen B (Ersatzwagen)
allgemeine Bakterien
koliforme Bakterien
Staphylokokken
Pilze
Quelle
vor nach Behandlung
Mitte des rückwärtigen Gangs
Mitte des Gangs neben der Seitentüre
Stufe an der Seitentüre
Oberfläche des Seitensitzes
Deckel des unteren Behälters
Boden des unteren Behälters
Unterseite des Patientenkissens
Oberfläche der Trage
Oberfläche des Rads der Trage
Boden unter dem Rad
Oberfläche der Sauerstoffflasche
Oberfläche des Waschbeckens
Mitte der linken Seitenwand
Mitte der linken Fensterscheibe
Innenseite der Seitentür
Mitte der rechten Seitenwand
Mitte der rechten Fensterscheibe
Mitte der inneren Oberfläche der rückwärtigen Tür
Mitte der rückwärtigen Fensterscheibe
Mitte der Decke
Sitz des Helfers
Telefon am Sitz des Fahrers
Amaturenbrett vor dem Sitz des Helfers
Steuerrad
Fahrersitz
Gesamt
Mittelwert
SD (Standardabw.)
SE (Standardfehler)
AR (Rate des Auftretens in %)
Tabelle 2
Mikroorganismenzählung: kolonienbildende Einheiten CFU/10 cm²)
Krankenwagen A (Wagen in Betrieb)
allgemeine Bakterien
koliforme Bakterien
Staphylokokken
Pilze
Quelle
vor nach Behandlung
Mitte des rückwärtigen Gangs
Mitte des Gangs neben der Seitentüre
Stufe an der Seitentüre
Oberfläche des Seitensitzes
Deckel des unteren Behälters
Boden des unteren Behälters
Unterseite des Patientenkissens
Oberfläche der Trage
Oberfläche des Rads der Trage
Boden unter dem Rad
Oberfläche der Sauerstoffflasche
Oberfläche des Waschbeckens
Mitte der linken Seitenwand
Mitte der linken Fensterscheibe
Innenseite der Seitentür
Mitte der rechten Seitenwand
Mitte der rechten Fensterscheibe
Mitte der inneren Oberfläche der rückwärtigen Tür
Mitte der rückwärtigen Fensterscheibe
Mitte der Decke
Sitz des Helfers
Telefon am Sitz des Fahrers
Amaturenbrett vor dem Sitz des Helfers
Steuerrad
Fahrersitz
Gesamt
Mittelwert
SD (Standardabw.)
SE (Standardfehler)
AR (Rate des Auftretens in %)
Tabelle 2 (Forts.)
Mikroorganismenzählung: kolonienbildende Einheiten CFU/10 cm²)
Krankenwagen B (Ersatzwagen)
allgemeine Bakterien
koliforme Bakterien
Staphylokokken
Pilze
Quelle
vor nach Behandlung
Mitte des rückwärtigen Gangs
Mitte des Gangs neben der Seitentüre
Stufe an der Seitentüre
Oberfläche des Seitensitzes
Deckel des unteren Behälters
Boden des unteren Behälters
Unterseite des Patientenkissens
Oberfläche der Trage
Oberfläche des Rads der Trage
Boden unter dem Rad
Oberfläche der Sauerstoffflasche
Oberfläche des Waschbeckens
Mitte der linken Seitenwand
Mitte der linken Fensterscheibe
Innenseite der Seitentür
Mitte der rechten Seitenwand
Mitte der rechten Fensterscheibe
Mitte der inneren Oberfläche der rückwärtigen Tür
Mitte der rückwärtigen Fensterscheibe
Mitte der Decke
Sitz des Helfers
Telefon am Sitz des Fahrers
Amaturenbrett vor dem Sitz des Helfers
Steuerrad
Fahrersitz
Gesamt
Mittelwert
SD (Standardabw.)
SE (Standardfehler)
AR (Rate des Auftretens in %)
Tabelle 3
Mikroorganismenzählung: kolonienbildende Einheiten CFU/10 cm²)
Krankenwagen A (Wagen in Betrieb)
allgemeine Bakterien
koliforme Bakterien
Staphylokokken
Pilze
Quelle
vor nach Behandlung
Mitte des rückwärtigen Gangs
Mitte des Gangs neben der Seitentüre
Stufe an der Seitentüre
Oberfläche des Seitensitzes
Deckel des unteren Behälters
Boden des unteren Behälters
Unterseite des Patientenkissens
Oberfläche der Trage
Oberfläche des Rads der Trage
Boden unter dem Rad
Oberfläche der Sauerstoffflasche
Oberfläche des Waschbeckens
Mitte der linken Seitenwand
Mitte der linken Fensterscheibe
Innenseite der Seitentür
Mitte der rechten Seitenwand
Mitte der rechten Fensterscheibe
Mitte der inneren Oberfläche der rückwärtigen Tür
Mitte der rückwärtigen Fensterscheibe
Mitte der Decke
Sitz des Helfers
Telefon am Sitz des Fahrers
Amaturenbrett vor dem Sitz des Helfers
Steuerrad
Fahrersitz
Gesamt
Mittelwert
SD (Standardabw.)
SE (Standardfehler)
AR (Rate des Auftretens in %)
Tabelle 3 (Forts.)
Mikroorganismenzählung: kolonienbildende Einheiten CFU/10 cm²)
Krankenwagen B (Ersatzwagen)
allgemeine Bakterien
koliforme Bakterien
Staphylokokken
Pilze
Quelle
vor nach Behandlung
Mitte des rückwärtigen Gangs
Mitte des Gangs neben der Seitentüre
Stufe an der Seitentüre
Oberfläche des Seitensitzes
Deckel des unteren Behälters
Boden des unteren Behälters
Unterseite des Patientenkissens
Oberfläche der Trage
Oberfläche des Rads der Trage
Boden unter dem Rad
Oberfläche der Sauerstoffflasche
Oberfläche des Waschbeckens
Mitte der linken Seitenwand
Mitte der linken Fensterscheibe
Innenseite der Seitentür
Mitte der rechten Seitenwand
Mitte der rechten Fensterscheibe
Mitte der inneren Oberfläche der rückwärtigen Tür
Mitte der rückwärtigen Fensterscheibe
Mitte der Decke
Sitz des Helfers
Telefon am Sitz des Fahrers
Amaturenbrett vor dem Sitz des Helfers
Steuerrad
Fahrersitz
Gesamt
Mittelwert
SD (Standardabw.)
SE (Standardfehler)
AR (Rate des Auftretens in %)
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Wie aus den vorstehenden Daten in den Tabellen 1 - 3 hervorgeht,
wurde festgestellt, daß aufgrund der Desinfektionsbehandlung in den
Beispielen 1 und 2 die Anzahl der an den jeweiligen Stellen nachgewiesenen
Mikroorganismen und die durchschnittliche Mikroorganismenzahl im
Vergleich zu den entsprechenden Werten vor der Behandlung sehr deutlich
verringert waren. Die Desinfektionswirkung war so beschaffen, daß die Werte,
die in der Notfallmedizin besonders erstrebenswert sind, vollständig
erreicht werden konnten.
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Obgleich das Mittel von Beispiel 1 einen für Glutaraldehyd
charakteristischen, reizerzeugenden Geruch von sich gibt, ist die Zeitspanne zur
erfindungsgemäßen Sprühbehandlung sehr kurz, so daß eine Zwangsentlüftung
mittels eines Gebläses im Anschluß an die Desinfektionsbehandlung den
Restgeruch beseitigen kann. Somit ist das Mittel von Beispiel 1 ebenfalls
als Desinfektionsmittel geeignet.
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Die Desinfektionsmittel der Beispiele 2 und 3 enthalten einen
Duftstoff für Maskierungszwecke, so daß sie keinen reizerzeugenden Geruch von
Glutaraldehyd zurücklassen. Diese Mittel stellen somit verbesserte
Ausführungsformen des Mittels von Beispiel 1 dar und sind für die Anwendung
besonders geeignet.
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Obgleich das Vergleichsdesinfektionsmittel ebenfalls eine
ausreichende Desinfektionswirkung entfaltete, führte dieses Mittel zu
chemischen Reaktionen. Nach Ablauf von 4 Stunden war der pH-Wert auf 7,2
abgefallen. Die Desinfektionswirkung nahm in relativ kurzer Zeit ab. Somit
war dieses Mittel hinsichtlich der Stabilität unterlegen.
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Wie vorstehend erwähnt, rief das erfindungsgemäße
Desinfektionsmittel beim Versprühen unter Ausnutzung des Verdampfungsdrucks von
verflüssigtem Kohlendioxid eine Desinfektionswirkung hervor, die mit der
Wirkung, die durch Wisch- oder Sprühbehandlung mit beliebigen herkömmlichen
Wirkstoffen vergleichbar oder dieser Wirkung überlegen war. Die
Sprühbehandlung erforderte nur eine kurze Zeitspanne. Eine gleichmäßige
Desinfektionsbehandlung konnte in sämtlichen Nischen und Ecken erreicht
werden.