DE392036C - Verfahren zur Gewinnung von reinem Ammoniumchlorid beim Ammoniak-Soda-Verfahren - Google Patents

Description

• Verfahren zur Gewinnung von reinem Ammoniumchlorid beim Ammoniak-Soda-Verfahren. Nach dem bekannten Schreibschen Verfahren der Gewinnung von Ammonchlorid aus Mutterlaugen der Ammoniaksodafabrikation wird die Abscheidung von Ammonchlorid durch gleichzeitiges Eintragen einer bestimmten Menge Ammoncarbonat und Kochsalz und Abkühlen bewirkt. Diese Arbeitsweise hat den Nachteil, daß alle Verunreinigungen des Kochsalzes (Ton, Sand) in das Ammonchlorid übergehen.
• Es wurde nun gefunden, daß man unter Beibehaltung des von S Chreib vorgeschlagenen, kontinuierlich arbeitenden Verfahrens der Ammoniaksodafabrikation reines Ammonchlorid dadurch erhalten kann, daß man Ammoncarbonat und Kochsalz nicht gleichzeitig zu der Lauge zusetzt, sondern nacheinander, und zwar in der Weise, daß man in die Lauge zunächst Ammoncarbonat einträgt, und zwar in den für die Wiederholung der Natriumbicarbonatfällung nötigen Mengen und auf + 5 bis o ° C abkühlt; dadurch scheidet sich ein großer Teil der Ammonchloridmenge in reinem Zustand ab, die durch das Schreibsche Verfahren ausgebracht werden kann. Die Lauge wird alsdann, z. B. durch Dekantieren, von dem abgeschiedenen reinen Ammonchlorid getrennt; die weiterhin für einen neuen Sodaprozeß nötige Menge Kochsalz wird in die Lauge eingerührt und dadurch dann der übrige Teil des Ammonchlorids in weniger reinem Zustand abgeschieden. Man erhält so eine Endlauge, die nur noch 3 bis 7 Prozent Ammonchlorid (je nach dem Grade der Abkühlung) enthält.
• Beispiel: In i cbm Lauge der Zusammensetzung 2i,o Prozent Ammonchlorid, 6 Prozent Kochsalz, 3 Prozent Kohlensäure und 1,8 Prozent Ammoniak werden 72 kg Ammoniak und 6o kg Kohlensäure gegeben, worauf auf -f- 3 ° C gekühlt wird. Durch die aussalzende Wirkung des Ammoncarbonats werden 4o bis 50 kg Chlorammon in reiner Form ausgefällt; der Ammonchloridgehalt der Lauge fällt damit auf 14,7 Prozent Ammonchlorid. Nunmehr rührt man 16o kg Kochsalz in die Lauge ein und kühlt abermals; dadurch fällt eine weitere Menge von iio bis 115 kg weniger reines Ammonchlorid aus; die Endlauge hat die Zusammensetzung 4 Prozent Ammonchlorid, 22,o Prozent Kochsalz; sie wird nach weiterem Zusatz von Kochsalz und Wasser auf Natriumbicarbonat verarbeitet.

Claims (1)

1. E PATENTANSPRUCH: Verfahren zur -Gewinnung von reinem Ammoniumchlorid beim Ammoniak-Soda-Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ammoniaksodalauge zunächst mit Ammoniumcarbonat versetzt und durch ' Kühlung einen großen Teil des Ammonium- I chlorids in reiner Form abscheidet, worauf behufs weiterer Gewinnung von Chlorammon Kochsalz zugefügt und gegebenen falls abermals gekühlt wird, wobei die zu zusetzenden Mengen von Ammoniumcarbonat bzw. Kochsalz so bemessen werden, daß die Lauge eine für einen neuen Sodaprozeß geeignete "Zusammensetzung erhält.