DE3919836A1 - Verfahren und anlage zum coupieren der anfangswindungen und/oder endwindungen eines drahtbundes - Google Patents
Verfahren und anlage zum coupieren der anfangswindungen und/oder endwindungen eines drahtbundesInfo
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Description
Walzt man in einem modernen Drahtwalzwerk Draht aus einem Knüppel
oder Block, so erhält man nach Maßgabe des Blockgewichtes und der
Drahtdicke einen Draht vorgegebener Länge, jedoch kann, insbesondere
beim Walzen ohne Zug nicht verhindert werden, daß am Anfang und/oder
am Ende ein Drahtabschnitt entsteht, der den Qualitätsanforderungen
und/oder Dickentoleranzanforderungen nicht genügt und abgeschnitten
werden muß. Dieses Abschneiden wird im Rahmen der Erfindung als
Coupieren bezeichnet. Es wird regelmäßig durchgeführt, wenn der Draht
bereits zu Windungen ausgefächert ist.
Die Erfindung betrifft konkret ein Verfahren zum Coupieren der Anfangs
windungen und/oder Endwindungen eines Drahtbundes im Zuge des Aus
fächerns von zu Drahtbunden zusammenzulegendem Walzdraht hinter dem
Fertigblock einer Drahtwalzstraße, an die ein Windungsleger für den
Draht, ein Rollgang, ein Hauptförderer und ein Sammeldorn angeschlos
sen sind, wobei der Windungsleger auf den Rollgang und der Rollgang
auf den mit einer vorgegebenen Hauptfördergeschwindigkeit laufenden
Hauptförderer arbeiten und der Sammeldorn zumindest ein Drahtbund
aufnimmt, wobei der Draht in Windungen auf dem Rollgang ausgefächert
wird sowie die Windungen dem Hauptförderer übergeben werden, auf dem
bei einer Behandlungsausfächerung der Windungen eine Kühlung des
Drahtes erfolgt, wobei außerdem auf dem Hauptförderer die Anfangs
windungen und/oder Endwindungen coupiert werden. Es versteht sich,
daß zwischen dem Fertigblock und dem Windungsleger eine Wasserkühl
strecke angeordnet sein kann. Die Kühlung auf dem Hauptförderer ist
im allgemeinen, aber nicht notwendigerweise, eine gesteuerte Kühlung
mit metallurgischen Zielen. Das Coupieren erfolgt mit geeigneten Hilfsvor
richtungen, wird aber auch heute noch von Hand durchgeführt. In einem
Drahtbund, das dem Markt zugeführt wird, muß der Draht vom Anfang
bis zum Ende den Qualitätsanforderungen und Toleranzen entsprechen.
Das Coupieren muß entsprechend genau und trotz der hohen Walzge
schwindigkeit moderner Drahtwalzwerke störungsfrei erfolgen. Es ver
steht sich, daß die erforderlichen Messungen dem Coupieren vorgeschal
tet sind und die Meßergebnisse beim Coupieren berücksichtigt werden.
Für die bekannten Maßnahmen, von denen die Erfindung ausgeht, ist
zunächst wesentlich, daß die Kühlung auf dem Hauptförderer werkstoff-
und produktbezogen so erfolgt, daß der fertig behandelte gebündelte
Draht die vorgegebenen Qualitätsparameter ausreichend genau aufweist.
Insoweit kommt es auf das Maß der Behandlungsausfächerung und die
Hauptfördergeschwindigkeit an. Es versteht sich, daß die Behandlungs
ausfächerung und die Hauptfördergeschwindigkeit, produktbezogen, unter
schiedlich eingestellt werden. Im einzelnen ist in diesem Zusammen
hang und zu den auftretenden Problemen folgendes zu bemerken:
Es ist bekannt, an Drahtwalzstraßen den Draht nach der Walzung mit
dem Windungsleger auszufächern und auf einem bewegten Förderer ab
zulegen. Von dem Förderer werden die Windungen auf einen Sammeldorn
geworfen. Dort wird das Drahtbund gesammelt, abtransportiert, gepreßt
und für den Transport gebunden. Dieser Förderer ist im Sinne der Er
findung der Hauptförderer. Auf dem Hauptförderer erfolgt üblicherweise
die schon angesprochene Kühlung des Drahtes (vgl. US 32 31 432). Von
den Windungen, die zu einem Drahtbund zusammengefaßt werden, müssen
die Anfangswindungen und Endwindungen, denen z.B. eine Drahtlänge
von bis zu 5 m entspricht, abgeschnitten werden. Beim Walzen von
Draht, der auf dem Hauptförderer mit Luft vergütet wird, müssen vom
Anfang bei Beginn eines Walzvorganges sogar 20 bis 30 m abgeschnitten
werden, weil zu Beginn eines Walzvorganges eine Wasserkühlung vor dem
Ablegen des Drahtes in Windungen auf dem Hauptförderer noch nicht
möglich ist. Dieses Abschneiden wird von Hand durchgeführt, entweder
während der Draht auf dem Hauptförderer liegt oder nach dem Sammeln
des Bundes, jedoch vor dem sogenannten Kompaktieren und Binden, dem
die Drahtbunde üblicherweise unterworfen werden. Die beschriebenen
Maßnahmen sind sehr arbeitsaufwendig und verursachen hohe Personal
kosten. Hinzu kommt, daß es sich um eine anstrengende, heiße und wenig
angenehme Arbeit handelt, wobei häufig auch unexakt gearbeitet wird.
Es ist vorgeschlagen worden, die beschriebenen Maßnahmen automatisch
durchzuführen (japanische Patentanmeldung 58-1 95 202, japanische Offen
legung 60-97 923) . Es handelt sich dabei um einen neben dem Haupt
förderer des ausgefächerten Drahtes in Transportrichtung des Drahtes
verfahrbaren Automaten, der am Anfang und Ende des jeweiligen Bundes
eine bestimmte Zahl von Windungen abschneidet, aufnimmt und ab
transportiert. Diese Maßnahmen haben in die Praxis bisher wenig Ein
gang gefunden, weil sie störanfällig sind. Die Störungen beruhen darauf,
daß der Windungsleger nicht völlig gleichmäßig arbeitet. Insbesondere
bei dünnen Drahtabmessungen unter 7 mm Durchmesser ist dieses der
Fall. Schwankungen beim Austritt der Windungen aus dem Windungsleger
führen dazu, daß Windungen auf dem Förderer von einer voreilenden
Bindung "überholt" werden. Das bedeutet, daß eine Windung, die mit
gegenüber der Sollgeschwindigkeit erhöhter Geschwindigkeit aus dem
Windungsleger austritt, vor dem Auftreffen auf den Hauptförderer in
Transportrichtung gleichsam weiter fliegt und vor einer vorher aus dem
Windungsleger ausgetretenen Windung zu liegen kommt. Das hat zur
Folge, daß der beschriebene Automat zwar die gewünschte Windung ab
schneiden kann, jedoch ein Abtransport der Windung nicht möglich ist,
da sie durch die vorgeeilte Windung festgehalten wird. Die Lösung
dieses Problems wird dadurch erschwert, daß bestimmte Qualitäten auf
dem Hauptförderer aus metallurgischen Gründen sehr langsam abkühlen
müssen und deshalb die Windungen so dicht wie möglich auf dem
Hauptförderer gelegt werden. In einem solchen Falle ist ein Überholen
der Windungen besonders leicht möglich. - Die Präzision des Arbeitens
eines Windungslegers so zu verbessern, daß das beschriebene Überholen
nicht eintritt, ist bisher nicht gelungen.
Bekannte Anlagen sind häufig so gebaut, daß unmittelbar hinter dem
Windungsleger ein Rollgang von etwa 1 bis 2 m Länge angeordnet ist.
Hinter dem Rollgang folgt in Transportrichtung des Drahtes der Haupt
förderer, der z. B. als Kettenförderer ausgebildet ist. Zweck dieses dem
Hauptförderer vorgeschalteten Rollganges ist es, ein Verhaken der aus
dem Windungsleger austretenden Drahtspitze zu Beginn eines Walzvorgan
ges zu verhindern. Entsprechend ist der Rollgang ausgelegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene
Verfahren so zu führen, daß das Coupieren der Anfangswindungen und/oder
Endwindungen und der Abtransport der abgeschnittenen Anfangs
windungen bzw. Endwindungen ohne Schwierigkeiten erfolgen kann. Der
Erfindung liegt fernerhin die Aufgabe zugrunde, eine Anlage anzugeben,
mit dem das erfindungsgemäße Verfahren besonders einfach durchgeführt
werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Rollgang bei
Austritt der Anfangswindungen und/oder Endwindungen eines zu bilden
den Drahtbundes aus dem Windungsleger mit einer Rollgangsgeschwindig
keit betrieben wird, die größer ist als die Hauptfördergeschwindigkeit,
wobei die Drahtwindungen auf dem Rollgang mit einer Coupierausfäche
rung abgelegt werden, die größer ist als die Behandlungsausfächerung,
daß der Rollgang auf die Hauptfördergeschwindigkeit umgeschaltet wird,
sobald oder bevor die erste der mit Coupierausfächerung ausgelegten
Windungen den Hauptförderer erreicht und die mit Coupierausfächerung
ausgelegten Windungen dem Hauptförderer übergeben werden, und daß
das Coupieren auf dem Hauptförderer im Bereich der Coupierausfächerung
der Windungen durchgeführt wird, - während die folgenden Windungen
auf dem Rollgang wieder mit Behandlungsausfächerung ausgelegt werden.
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung kann die erhöhte Roll
gangsgeschwindigkeit für das Ablegen der Windungen mit Coupieraus
fächerung produktabhängig geändert werden. Es versteht sich, daß im
Rahmen der Erfindung das Coupieren von Hand ausgeführt werden kann.
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung erfolgt jedoch das
Coupieren automatisch mit Hilfseinrichtungen, wie sie eingangs beschrie
ben sind.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Anlage zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, wie sie in den Ansprüchen 4 und 5
gekennzeichnet ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh
rungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen
in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Anlage für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 1.
Die in den Figuren dargestellte Anlage für die Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens arbeitet hinter dem Fertigblock 1 einer
Drahtwalzstraße, die sich links anschließt. Sie besteht im Ausführungs
beispiel aus einer Wässerkühlstrecke 2, einem Windungsleger 3 für den
Draht, einem Rollgang 4, auf dem man die ausgefächerten Drahtwin
dungen 5 erkennt, einem Hauptförderer 6 und einem Sammeldorn 7, für
die Aufnahme der Windungen 5 von einem zu bildenden Drahtbund 8.
Die Anordnung ist so getroffen, daß der Hauptförder 6 mit einer vor
gegebenen produktabhängig einrichtbaren Hauptfördergeschwindigkeit ar
beitet. Diese ist in den Fig. 1 und 2 durch einen Pfeil angedeutet wor
den. Es versteht sich, daß der Hauptförderer einen entsprechenden An
trieb aufweist, der nicht gekennzeichnet wurde. Der vorgeschaltete Roll
gang 4 hat einen eigenen Antrieb. Er ist zum Zwecke des Coupierens von
Anfangswindungen und Endwindungen eines Drahtbundes 9 auf dem Haupt
förderer 6 mit einer Rollgangsgeschwindigkeit antreibbar, die größer ist
als die jeweils eingerichtete Hauptfördergeschwindigkeit. Der Abschneide
automat 9 ist bei Fig. 2 angedeutet. Im übrigen ist die Anordnung so
getroffen, daß diese erhöhte Rollgangsgeschwindigkeit auf die Hauptför
dergeschwindigkeit umgeschaltet werden kann. Es ist ein Rechner vorge
sehen, der den Rollgang nach Maßgabe des durchzuführenden Coupierens
gemäß Programm- und/oder Meßdaten steuert, was nicht gezeichnet wurde.
Der Rollgang 4 wird bei Austritt der Anfangswindungen 5 und/oder End
windungen 5 eines zu bildenden Drahtbundes 8 aus dem Windungsleger 3
mit einer Rollgangsgeschwindigkeit betrieben, die größer ist als die
Hauptfördergeschwindigkeit. Der Rollgang 4 wird auf die Hauptförderge
schwindigkeit umgeschaltet, sobald oder bevor die erste der mit Coupier
ausfächerung ausgelegten Windungen den Hauptförderer erreicht hat, so
daß die mit Coupierausfächerung ausgelegten Windungen 5 dem Hauptför
derer übergeben werden. Sie liegen in der Reihenfolge der Herstellung
im Windungsleger. Die abzuschneidenden Windungen können mit dem
Schneidautomaten 9, ohne sich zu verhaken, leicht und sauber abgetrennt
werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Coupieren der Anfangswindungen und/oder Endwin
dungen eines Drahtbundes im Zuge des Ausfächerns von zu Drahtbunden
zusammenzulegendem Walzwerk hinter dem Fertigblock einer Drahtwalz
straße, an die mittelbar oder unmittelbar
- ein Windungsleger für den Draht,
- ein Rollgang,
- ein Hauptförderer und
- ein Sammeldorn
angeschlossen sind, wobei der Windungsleger auf den Rollgang und
der Rollgang auf den mit einer vorgegebenen Hauptfördergeschwindig
keit laufenden Hauptförderer arbeiten und der Sammeldorn zumindest
ein Drahtbund aufnimmt, wobei der Draht in Windungen auf dem Roll
gang ausgefächert wird sowie die Windungen dem Hauptförderer über
geben werden, auf dem bei einer Behandlungsausfächerung der Win
dungen eine Kühlung des Drahtes erfolgt, wobei außerdem auf dem
Hauptförderer die Anfangswindungen und/oder Endwindungen des Draht
bundes coupiert werden, dadurch gekennzeich
net, daß der Rollgang bei Austritt der Anfangswindungen und/oder
der Endwindungen eines zu bildenden Drahtbundes aus dem Windungs
leger mit einer Rollgangsgeschwindigkeit betrieben wird, die größer ist
als die Hauptfördergeschwindigkeit,
wobei die Windungen auf dem Rollgang mit einer Coupier
ausfächerung abgelegt werden, die größer ist als die Be
handlungsausfächerung,
daß der Rollgang auf die Hauptfördergeschwindigkeit umgeschaltet wird,
sobald oder bevor die erste der mit Coupierausfächerung ausgelegten
Windungen den Hauptförderer erreicht und die mit Coupierausfächerung
ausgelegten Windungen dem Hauptförderer übergeben werden, und
daß das Coupieren auf dem Hauptförderer im Bereich der
Coupierausfächerung der Windungen durchgeführt wird,
während die folgenden Windungen auf dem Rollgang mit Behandlungs
ausfächerung ausgelegt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die er
höhte Rollgangsgeschwindigkeit für das Ablegen der Windungen mit Cou
pierausfächerung produktabhängig geändert wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Coupieren automatisch durchgeführt wird.
4. Anlage für die Durchführung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 3 mit
- Windungsleger für den Draht,
- Rollgang,
- Hauptförderer mit Sammeldorn für die Aufnahme der Windungen von zumindest einem Drahtbund,
wobei der Hauptförderer mit einer vorgegebenen, produktabhängig ein
richtbaren Hauptfördergeschwindigkeit arbeitet, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Rollgang einen eigenen Antrieb auf
weist und zum Zwecke des Coupierens von Anfangswindungen und/oder
Endwindungen eines Drahtbündels auf dem Hauptförderer mit einer Roll
gangsgeschwindigkeit antreibbar ist, die größer ist als die jeweils
eingerichtete Hauptfördergeschwindigkeit, und daß diese Rollgangsge
schwindigkeit auf die Hauptfördergeschwindigkeit umschaltbar ist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rechner
vorgesehen ist, der die Geschwindigkeit des Rollgangs nach Maßgabe
des durchzuführenden Coupierens gemäß Programm- und/oder Meßdaten
steuert.
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Legal Events
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8141 | Disposal/no request for examination |