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Einrichtung zum kontinuierlichen Zuführen von in Bundform
vorliegendem Walzband in ßearbeitungslinien für Bänder Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zum kontinuierlichen Zuführen von einer Behandlung zu
unterziehendem, in Bundform vorliegenden Walzband in Bearbeitungslinien für Bänder,
wie bspw. Bandbeizen.
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Es ist bekannt., die zu behandelnden Bunde mit inkonstanter Geschwindigkeit
abzuhaspeln, die Bandenden zu schopfen und das Ende eines Bandes mit dem Anfang
des folgenden Bundes zu verbinden. Der die Verbindung bewirkenden Maschine ist ein
Bandspeicher nachgeordnet, über den das Band geführt wird, und dem es kontinuierlich
entnehmbar ist. Die Verbindung-kann durch Ausklinken von in Öffnungen des zu verbindenden
Bandes eingreifende Bandteile oder durch eine Art Punktschweißung als reine Heftschweißung
ausgebildet sein, die nach Durchführung der Behandlung wieder getrennt wird. Das
gleiche gilt für durch Stumpfschweißung gebildete Verbindungen: Sie würden bei einer
späteren Verarbeitung des behandelten Bandes, insbesondere beim weiter-en Auswalzen,
sich störend auswirken. Zur Erstellung walzfähiger Verbindungen ist es daher erforderlich,
die bspw. durch eine S#umpfschweißung erstellte Verbindungsstelle durch Hobeln,
Notschen, Schleifen oder dergl. nachzuarbeiten.
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Die für das Schweißen sowie ggf. eine Nachbearbeitlung erforderlichen
Stillstandszeiten werden durch Bandspeicher ausgeglichen, die im a##lgemeinen als
Bandschlingengruben ausgebildet sind, und in die das 3and mit intermittierender
Geschwindigkeit
eingegeben wird, während es deren Ende mit kontinuierlicher,
Dein Bearbeitungslinie angepasster Geschwindigkeit entnommen wird. Die zum Ausgleich
der langen Stillstandszeiten erforderlichen großen Kapazitäten der Schlingengruben
bringen es mit sich, daß das Band beim Einlaufen, Stapeln und Weiterlaufen vielfach
knickt und Oberflächenschäden erleidet, die-bei den folgenden Bearbeitungsvorgängen
nicht völlig behebbar sind und den Wert des zu erstellenden Fertigbandes erheblich
mindern. Durch den Verzicht auf die Möglichkeit des Erstellens walzfähiger Verbindungen
jedoch kann unter ausschließlicher Verwendung des der zeitraubenden Nachbearbeitung
nicht unterliegenden Heftens, wie die US-Patentschrift 2 246 456 zeigt, eine Einrichtung
erstellt werden, bei der so geringe Kapazitäten des am Einlauf der Bearbeitungslinie
vorgesehenen Bandspeichers erforderlich werden, daß sich Ausführungen desselben
verwenden lassen, wie sie bspw. vom Auslauf von Bandbeizen bekannt sind und bei
denen das Gewicht der durch den Bandspeicher zu schiebenden Bandmengen infolge dieser
geringen Kapazität wesentlich niedriger ist sowie ggf. freihängendes Band verwendet
werden kann, so daß im Falle der Verwendung von Heftverbindungen die erwähnten Bandbeschädigungen
ver" meidbar sind.
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In der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, daß auf die Mög-
lichkeit
des Erstellens walzfähiger Verbindungen nur ungern verzichtet wird. Die bezogenen
Rohbunde entsprechen vielfach in ihrer Größe bzw. ihrem spezifischen Gewicht (kg/mm)
nicht den für das Kaltwalzen gewünschten Werten, so daß mehrere, bspw. drei oder
vier, Rohbunde zu einem walzfähigen Großbund zu vereinigen sind. Uni hierbei die,
oben erwähnten Bandschäden zu vermeiden, sind andere Bandspeichersysteme entsprechender
Kapazität angewendet worden, bei denen bspw. das Band über Trommeln großen Durchmessers
zu mehreren im aesentlichen sich horizontal erstreckenden Schlaufen geformt ist.
Mindestens die an einer Seite vorgesehenen Trommeln sind auf einem entlang einer
langen Führung kraftbetrieben Cahrbaren Bandschlaufenwagen vorgesehen. Zwar werden
die Bandschäden
hierdurch weitgehend ausgeschlossen, die zur jeweiligen
Straffung des Bandes aufzuwendenden Kräfte sind aber relativ hoch, so daß die langen
Führungen zur Erzielung der nötigen Stabilität einen hohen Aufwand bedingen, und
auch der durch die im Band auftretenden Längs- und Verformungskräfte stark belastete
Antrieb verlangt große zu installierende und im Betrieb verbrauchte Leistungen.
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Es ist weiterhin bekannt, die Verbindung von Rohbunden zu einem zum
DLurchlauf durch Bearbeitungslinien vorgesehenen Großbund in räumlich getrennt aufgestellten,
bearbeitungsmässig vorgeordneten Vorbereitungslinien zu bewirken. Auch hier fallen
noch relativ lange, für das Aufbringen solcher Bunde auf den Bearbeitungslinien
vorgeordneten Ablaufhaspel, das öffnen des Bundes, Abschälen und Thichten des Bundanfanges
entfallende Totzeiten an, die zu ihrem Ausgleich wieder umfangreiche Schlingengruben
erfordern, in denen die oben aufgeführten Bandschäden auftreten können, wenn nicht
gemäß US-Patentschrift 2 2-46 456 T,:;ile des 3andeinlaufes doppelt vorgesehen werden.
Durch den getrennten Aufbau ergeben sich relativ hohe zusätzliche Kosten durch zusätzliche
Anlagen, den zusätzlichen, hohen itaumoedarf, durch die zusätzlichen Transportwege
in Verbindung mit dem Abnehmen und Aufbringen der Großbunde von Haspeln sowie Personalkosten,
da die selbständige, räumlich entfernte Voroereitungslinie auch gesondertes Personal
verlangt.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Einrichtung zum kontinuierlichen
Zuführen von Walzbändern in Bearbeitungslinien für solche Bänder, bspi-i. Baildoeizen,
zu schaffen, welche es erlaubt, von Rohbunden ablaufende Walzbänder durchzusehen
und deren Enden bzw. die oeim Ausschneiden von Fehlstellen aus dem 3and sich ergeoenden
Enden walzfähig miteinander zu verbinden, ohne daß der zur Herstellung scleher 'Verbindungen
benötigte-Zeitaufwand erhebliclie materielle Aufwentungen bei der Erstellunc bzii.
beiin 3etriebe der Einrichtung erfordert. Ins-U
besondere soll der
zusätzliche arbeitsmässige und apparative Aufwand geBonderter Verarbeitungslinien
oder aber der besonders aufwendiger umfangreicher Bandspeicher vermieden werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe, indem dem zum Ablaufen der Rohbunde vorgesehenene
Haspel eine Schweißstation nachgeordnet wird, die mit Vorrichtungen zur Nachbearbeitung
der jeweiligen Schweißstelle zur Erzielung walzfähiger Verbindungen ausgestattet
ist. Der Schweißstation folgend wird ein an sich bekannter Doppelhaspel nachgeordnet,
dessen ihr zugewandter Haspel zugeführte Bänder aufnimmt, während der ihr abgewandte
Haspel über eine weitere, Heftschweißungen bewirkende Schweißmaschine und den zugeordneten
Bandspeicher in die Bearbeitungslinie abläuft. Die*Einrichtung ist hierbei so ausgestaltet,
daß der erste Haspel des Doppelhaspels bei Erreichen seiner bzw. einer vorgegebenen
Kapazität stillgelegt wird: beim Auslaufen des Walzbandes aus dem zweiten Haspel
wird der Doppelhaspel umgesetzt, so daß seine beiden Haspel ihre Funktion vertauschen.
Die Kapazität des ersten Haspels ist nur der Größe der zu verarbeitenden Rohbunde
anzupassen, während die der Haspel des nachgeordneten Doppelhaspels der Größe der
bearoeiteten, der Bearbeitungslinie zu entnehmenden Bunde anzupassen ist. Während
beim Umhaspeln vom ersten auf den zweiten Haspel beim Verschweißen von Bundenden
walzfähige Verbindungen erstellt werden, wird der in den 3andeinlauf der Bearbeitl-mgslinie
einlaufende Anfang eines *,%,#-alzbandes mit dem Ende des vorhergehenden durch eine
S"hweiQuung verjunden, die keiner Nachuearbeitung unterliegt und damit im wesentlichen
als Heftschweißung während des Durchlaufes durch die Bearoeitungslinie dient. Die
für die Ausführung der Heftschweißung erforderliche Stillstandszeit, ist so gering,
daß-sie durhh einen Bandspeicher geringer Kapazität ausgeglichen zu wzerden vermag.
In Folge der geringen Kapazität genügt es, eine ci
einfache Schlaufengrube
mit frei durchhängenden Schlaufen vorzusehen. In einer solchen.Schlaufengrube sind
gegenseitige Berührungen und Beschädigungen des Bandes, ein Knittern der Seiten
und dergleichen, ausgeschlossen, so daß die geforderte Bandschonung erreicht ist.
Die Anwendung eines Doppelhaspels., dessen Haspelvorrichtungen wechselweise wirksam
werden, hilft, eine gesondeite Bundübergabe von einem Haspeldorn zum andern zu vermeiden.
Solche Doppelhaspel sind an sich bereits inbesondere von Reversierwalzwerken bekannt,
bei denen die Erstellung offener Haspel mit durch die einseitige Lagerung bedingten
hohen asymmetrischen Belastungen als zu großer Aufwand empfunden wird; als Lösung
bieten sich Doppelhaspel an, bei denen dem ersten Haspel das Band zugeführt wird,
während der zweite Haspel beim Walzprozeß mitwirkt. Als Schlaufengrube kann eine
Ausführung mit einer Kammer gewählt werden; es hat sich aoer auch oewährt, durch
mehrkammerige Shhlaufengruben das 3and in mehreren Schlaufen zu führen. Zweckmässig
wird hierbei der Schlaufendurchgang begrenzt, so daß Berührungen mit dem Boden der
Schlaufengruben ausgeschlossen werden.
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Im einzelnen soll die Erfindung folgend an Hand eines Ausführungsbeispieles
sowie einer dieses erläuternden Zeichnung dargest ellt werden.
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In dieser Figur ist ein Abwickelhaspel 1 dargestellt, von dem
ein Rohbund 2 abläuft. Das Band 3 wird nach Durchlaufen des Treib- und Richtrollenaggregates
4 der Schweißstation 5
zugeführt, die neben der Schweißmaschine Einrichtungen
zum Nachbearbeiten der Jeweiligen Schweißstelle, bspw. dQrch Hobeln, Notschen oder
dergleichen, aufweist. Das Band wird hinter der'Schweißstation 5 auf den
Dorn 6 eines Doppelhaspels 7 aufgewickelt. Der Doppelhaspel '( ist
mittels eines Drehtellers 8 und einer in der Figur nicht dargestellten Antriebseinrichtung
um seine vertikale Achse jeweils um 18o 0 schwenkbar ausgebildet.
Der
auf dem zweiten Dorn 9 des DoppelhasPels 7 angeordnete Bund lo wird
abgehaspelt; das ablaufende Band 11 durchläuft die Schweißmaschine 12 und
wird über die Treibvorrichtung 13
in der Schlaufengrube 14 zugeführt.. der
es durch den Treibapparat 15 gehoben, zwei Schlaufen 16 und
17 bildet, die frei innerhalb der Schlaufengrube hängen, so daß eine Beschädigung
des Bandes ausgeschlossen erscheint. Beim Verlassen der Schlaufengrube läuft das
Band über eine Umlenkrolle 18
und wird nach Durchlaufen von Treibrollen, bspw.
Anordnung 193 der Bearbeitungslinie, bspw. einer Beize, zugeführt.
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Die vorliegende Erfindung geht von der Überlegung aus, daß üblicherweise
das Gewicht der hohbunde 2 bzw. 2o vom Gewicht der verarbeiteten Blöcke abhängt.
Zur Erzielung von bearbeiteten Bunden mit einem Bundgewicht von bspw. 21 kg/mm ist
es oft erforderlich, mehrere kleine Rohbunde hintereinander abzuhaspeln und walzfähig
zu verbinden, d.h. ihre Enden miteinander zu verschweißen und die Schweißstelle
so zu bearbeiten, daß bei der weiteren Verarbeitung, insbesondere weiterem Walzen,
keine Schwierigkeiten auftreten. Der Eingarigsteil der nach dem erfindungsgemässen
Verfahren arbeitenden Anordnung entspricht dem bekannter Anlagen völlig: Auf einem
Bandoundwagen liegt ein hohbund 2o in Bereitschaft, und die vom Haspel 2 ablaufenden
Bänder werden unter Bearbeitung der Schweißstellen in der Schweißstation
5 miteinander vereinigt. Der das ablaufende Band aufnehmende Dorn
6 des Doppelhaspels 7 paßt sich in seiner Wickelgeschwindigkeit der
Ablaufgeschwindigkeit des Bandes 3 völlig an: Während des Vorlaufes des Bandes
hält er dieses unter Spannung, und während der Stillstandszeiten zum Bundwechsel
im Haspel 2 sowie Verschweißen der Bandenden und nach Bearbeiten der Schweißstelle
steht auch er still und zompensiert somit durch seine Speicherkapazität die insbesondere
in der Schweißstation 5 auftretenden erheblichen 3tillstandszeiten.
Das
walzfähige Verbinden von Bandenden und die hiermit verbundenen erheblichen Stillstandszeiten
gelten nicht nur für den Ablauf eines Rohbundes; beim Ausführungsbeispiel ist es
möglich, während des Abhaspelns des Rohbundes das Band zu beobachten bzw. zu kontrollieren,
um beim Auftreten bzw. Auffinden von Fehlstellen im Band diese herauszutrennen und
die hierbei entstehenden Bandenden walzfähig zu verbinden. Sind auf diese Weise
mehrere Rohounde 2 auf dem Dorn 6 aufgewickelt, so daß die vorgesehene bzw.
vor-gegebene Kapazität des erstellten Bundes erreicht ist, wird entweder an einem
Bundende des Haspels 1 oder, falls definierte Bundlängen gewünscht werden,
nach D#-;archtrennen des Bandes 3 bspw. in der Schere 21 auf Grund einer
Messung bzw. Beobachtung der weitere Vorlauf gestoppt, bis das auf dem Haspeldorn
9 befindliche Bund lo völlig abgelaufen ist. Nach Auslaufen des Endes des
3.--.ndes 11 aus dem Doppelhaspel '7 wird dieser mittels des Drehtisches
8 um 18o 0 um seine vertikale Achse gedreht, so daß nunmehr der einen
vollen Bund aufweisende Haspeldorn 6 vor der Schweißmaschine 12 steht. Das
bereits in der Schere 21 geschopfte Ende des -3andes 11 steht nunmehr in
der Schweißmaschine 12 dem von außen ablaufenden t#nde des Bandes 3 gegenüber
und wird mit diesem, bspw. durch Stumpfschweißung, vereinigt. Da diese Schweißung
als reine Heftschweißung dient, ist es nicht- erforderlich, auch hier zeitraubende
Nachbearbeitungsvorgänge vorzusehen. Die Halbdrehung bzw. die Wechselzeit des Doppelhaspels
7 sowie der einfache S,#hweißvorgang in der Schweißmaschine E lassen
sich derart kurz Sestalten, da113 zum Ausgleich der nur geringen Stillstandszeit
des 3andendes 11 in der Seluieißmaschine li:f eine nur #-eringe Kapazität
der 3andschlaufengrube 14 erforderlich ist. Eine 3andselilaufengrube derartig geringer
Kapazität ajer lä.l.#t sich ohne oesondere Sch--,ierigkeiten so auszbilden, daß
die gewünschte Speicherkapazität bei frei durchhängendem -iand erreicht iv:ird.
--ns-1)esondere bei mehrere
Schlaufen 16, 17 aufweisenden
Bandschlaufengruben erweist es sich als zweckmässig, den Treibappa'raten-, insbesondere
Treibapparat 15, eine Regeleinrichtung vorzuordnen, welche auf' ihre Antriebseinrichtung
einwirkt und zumindest die Schleifenlänge derart begrenzt, daß ein Aufliegen des
Bandes, bspw. auf dem Grubenboden, sicher vermieden wird. Die in der Schweißmaschine
12 bewirkte Heftschweißung durchläuft die Treib- und Abquetschwalzen der, nachgeordneten
Beize ohne Schwierigkeiten, und beim Aufteilen des kontinuierlich geförderten 3andes
am Ende der Beize kann in an sich bekannter Weise das Band an einer dem Entnahmehaspel
vorgeordneten Stelle vor und/oder nach der Heftschweißung durchgetrennt bzw. geschopft
werden. Es werden damit ohne besonders aufwendige Mittel einkontinuierlicher Durchlauf
des Bandes durch eine Bearbeitungslinie erzielt, wobei der Bedarf mehrere hohbunde
walzgerecht zu einem Ausgangsbund zusammengefaßt sowie Fehlstellen herausgetrennt
werden, ohne daß ein unangemessener Mehraufwand erforderlich wird oder die Gefahr
wertmindernder Beschädigungen des Bandes besteht.