DE2830253C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Stapeln von Bandteilen von Walzbändern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Stapeln von Bandteilen von WalzbändernInfo
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Description
In Bandbearbeitungsanlagen besteht öfters die Forderung größere Bandteile, insb. am Anfang und «
Ende eines Bandes, auf einfache und schnelle Art aus dem Bandlauf zu entfernen. So wird häufig bei Edelstahl
und Nichteisenmetallen, die z. B. in einem Reversierduo gewalzt wurden, das nichtgewalkte Ende abgetrennt, an
ein zu walzendes Band angeschweißt und so immer «o wieder verwendet. Die wiederverwendeten Enden
haben eine Länge von 4 bis 10 m.
Zur Vermeidung von Zeitverlusten wird bei häufigem Anfall längerer, zu beseitigender Bandteile gefordert,
die langen Bandteile unzerstückelt zu beseitigen, z. B. in « der Länge von 4—10 m neben der Bandbehandlungsanlage
zu stapeln. Bei bekannten Anlagen ist zu diesem Zweck in der Band-Bearbeitungs-Anlage hinter der
Schere ein langer Rollgang angeordnet, auf den die Bandteile aufgeschoben werden und nach dem Abschneiden
von einem Spezialkran ergriffen und nach einem Quertransport aus dem Bandlauf heraus seitlich
neben der Band-Bearbeitungs-Anlage unter Bildung eines Stapels abgelegt werden.
Von Nachteil ist hierbei, daß der Rollgang innerhalb der Bandbehandlungsanlage auf die max. Bandlänge
ausgelegt sein muß, so daß der Platzbedarf der Anlage erheblich ist. Es können hierbei auch Verluste am Ende
des Bandes entstehen, da das Band auf einer größeren Länge nicht mehr unter Zugspannung gehalten wird.
Weitere Nachteile in der Arbeitszeit ergeben sich z;. B., wenn lediglich kürzere Bandteile entfernt werden sollen
oder Bänder verarbeitet werden, aus denen keine Teile entnommen werden. In all diesen Fällen wird die Zeil für
das Einbringen des Bandes in die Anlage vergrößert. ^
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens vorzuschlagen, die ohne große Verluste an Platz und Zeitbedarf ein Stapeln auch langer, abgeschnittener
Bandteile neben der Bandbearbeitungsanlage ermöglichen.
Diese Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daS man den abgeschnittenen
Bandteil im Bandlauf zu einem Ring einrollt, den Ring in der Querrichtung aus dem Bandlauf bis zur Stapelstelle
transportiert, und wieder in den gestreckten Zustand entrollt und dann das gestreckte Bandteil auf die
Stapelstelle ablegt Das Verfahren hat den großen Vorteil, daß der zu einem Ring aufgerollte Bandteil nur
einen Bruchteil der Strecke innerhalb der Band-Bearbeitungs-Anlage benötigt und gleichzeitig ein platzsparendes
Stapeln der Bandteile auf der Stapelstelle möglich ist, da der Ring unmittelbar nach dem
Transport aus der Bandbearbeitungsanlage wieder entrollt wird.
Eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist eine mit Biegerollen für das Einrollen
und Biegerollen für das Entrollen ausgerüstete Maschine auf, die in Querrichtung zum Bandlauf zwischen einer
Position im Bandlauf hinter der Schere und einer Position vor der Stapelstelle für die abgeschnittenen
Bandteiie verfahrbar ist. Einrollmaschinen für Bänder, die nach dem Prinzip einer Biegemaschine arbeiten,
wobei das Band zum Einrollen durch einen aus drei Rollen bestehenden Biegesatz gebogen wird, gehören
zum Stcnd der Technik (siehe »Herstellung von kaltgewalztem Band«, Verlag Stahl-Eisen Düsseldorf,
1970, Seite 167). Um das Ausrollen unmittelbar neben der Bandbehandlungsanlage vor der Stapenstelle zu
ermöglichen, ist beim Anmeldungsgegenstand die Biegemaschine auch mit einem Biegesatz zum Ausrollen,
z. B. mit drei Rollen, ausgerüstet Hierfür ist lediglich eine zusätzliche Biegerolle erforderlich, da die beiden
anderen Biegerollen sowohl für das Einrollen als auch für das Ausrollen eingesetzt werden können. Gemäß
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Biegerollen aufweisende Maschine um die eigene Achse
drehbar, so daß die räumliche Anordnung der Stapelstelle in bezug auf die Bandbearbeitungsanlage
freier wählbar ist.
Besonders bevorzugt wird eine Auführungsform, bei der die Biegemaschine von der außen angeordneten
Eintrollbiegerolle eine den Bandlauf erfassende Meßschranke, ζ. B. eine Lichtschranke, aufweist, die den
Antrieb der Biegemaschine ein vom Bandende des abgeschnittenen Bandteils ausgelöstes Stop-Signal gibt.
Diese Lichtschranke verhindert einerseits, daß beim Einrollen des langen Endes zum Ring das hintere Ende
zu weit eingezogen wird. Der Einrolivorgang wird unterbrochen, bevor das hintere lange Ende die außen
liegende Entrollbiegerolle erreicht hat. Beim Entrollen ist daher kein gesondertes Einfädeln erforderlich.
Außerdem dient die Meßschranke dazu, die Biegemaschine nach dem Entrollen wieder stillzusezten. Für eine
automatische Bedienung der Bandbearbeitungsanlage kann das Stop-Signal außerdem genutzt werden, um
unmittelbar nach dem Auslösen des Stop-Signals mit dem Quertransport aus dem Bandlauf bis in die Position
vor der Stapelstelle zu beginnen.
Ein wesentlicher Vorteil der anmeldungsgemäßen Lehre ist darin zu sehen, daß der wenig Platz innerhalb
der Bandbearbeitungsanlage einnehmende eingerollte Bandteil unmittelbar nach dem Quertransport aus der
Bandbearbeitungsanlage hinaus wieder in den gestreckten Zustand entrollt und dann gestreckt auf der
Stapelstelle abgelegt wird. Somit ist es möglich, bei
platzsparender Anordnung eine Vielzahl von Bandteilen zu stapeln und zu einem späteren Zeitpunkt eine
Vielzahl gestapelter Bandteile gesammelt abzutransportieren. Gleichzeitig ergibt sich der Vorteil, daß die
Enden nach dem Entrollen gerichtet sind und unverändert der Wiederverwendung zugeführt werden können.
Bei platzsparender Anordnung ergibt sich nur eine
geringe Behinderung für das Bedienungspersonal, wobei gegenüber dem bekannten Quertransport mit
Kran die Unfallgefahr geringer ist Bei der bevorzugten Ausführuugsform der Biegemaschine mit Meßschranke
ergibt sich außerdem der Vorteil, daß die Anlage weitgehend vollautomatisch arbeitet
Nachfolgend wird die Erfindung anhand des in den Figuren gezeigten Beispiels erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht und
F i g. 2 eine Draufsicht
Das von der Haspel 1 ablaufende Metallband 2 durchläuft zunächst eine Rollenrichtmaschine 3 und
passiert anschließend eine Schere 4. Das Metallband 2, das z. B. eine Stärke von 3 mm hat, weist ein etwa 8 m
langes Ende 5 erheblich größerer Stärke, z. B. 8 mm, auf. Dieses stärkere lange Ende 5 muß vom Metallband 2
abgetrennt und aus der Bandbearbeitungsanlage entfernt werden. Das lange Ende 5 wird mittels der Schere >5
4 vom Metallband abgetrennt und von einer Biegemaschine 6 zu einem Ring 7 aufgerollt
Wie F i g. 2 zeigt, ist die Biegemaschine 6 auf Schienen
8 quer zum Bandlauf zwischen der Bandposition 9 und der Position 10 vor einer Stapelstelle f 1 verfahrbar. 3d
Die Biegemaschine 6 weist vier Biegerollen 14, ?5,16
und 17 auf. Im Anschluß an die letzte Biegerolle 17 ist ein Rollenkäfig 18 angeordnet der den Ring 7 aufnimmt
Durch Eintauchen der Biegerolle 16 zwischen die Biegerollen 15 und 17 wird das lange Ende 5 beim
Einrollen zum Ring 7 gekrümmt, während beim Ausrollen die Biegerolle 15 zwischen die außen
angeordnete Entbiegerolle 14 und die Biegerolle 16 eintaucht, so daß das zum Ring 7 gebogene lange Ende
wieder in den gestreckten Zustand umgeformt wird. Vor der außen angeordneten Entbiegerolle 14 ist eine den
Bandlauf erfassende Meßschranke 19, z. B. eine Lichtschranke, angeordnet, die an den Antrieb der
Biegemaschine 6 ein Stop-Signal gibt, wenn nach dem Passieren des langen Endes 5 der Weg zwischen den
beiden Meßorganen der Meßschranke 19 frei ist
Im gezeigten Beispiel ist die Stapelstelle 11 parallel
neben der Rollenrichtmaschine 3 angeordnet, so daß der eingerollte Ring 7 in Gegenrichtung zum Bandlauf aus
der Biegemaschine 6 gefördert und dann auf der Stapelstelle 11 abgelegt wird. Die Biegemaschine 6 ist
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform so konstruiert daß sie sich um eine vertikale Achse drehen kann, so
daß die Stapelstelle 11 ebensogut in Querrichtung zum
Bandlauf oder auf der gegenüberliegenden Seile der Schienen 8, d. h. spiegelbildlich zur gezeigten Anordnung,
eingerichtet werden kann. Die Funktionsweise ist wie folgt:
Das am vorderen Ende des Bandes 2 angeschweißte lange Ende 5 wird von den Biegerollen 15, 16 und 17
zum Ring 7 verformt und von der Biegemaschine 6 aufgenommen. Die Schere 4 trennt das lange Ende vom
Band 2 ab. Sobald das abgetrennte Ende die Meßschranke 19 passiert hat wird der Antrieb der
Biegerollen gestoppt, so daß das hintere Ende des langen Endes 5 noch vor der Biegerolle 14 zum
Stillstand kommt. Das Stop-Signal gibt außerdem den Befehl, daß die Biegemaschine 6 aus der Position 9 quer
zum Bandlauf bis in die Position 10 verfahren kann. Damit ist der Weg für das Band 2 frei, so daß für die
Entfernung des langen Endes 5 nur eine kurze Zeitunterbrechung gegeben ist In der Position 10 vor
der Stapelstelle 11 treten die Biegerollen 14, 15, 16 in Funktion im Sinne des Entrollens, so daß das lange Ende
5 in gestrecktem und gerichtetem Zustand auf der Stapelstele 11 abgelegt wird. Der entsprechende
Vorgang wiederholt sich, wenn das hintere Ende vom Band 2 abgeschnitten wird, oder beim nächstfolgenden
Band, bis auf der Stapelstelle 11 eine Vielzahl abgeschnittener langer Enden 5 abgelegt sind. Diese
Vielzahl langer Enden 5 kann dann gesammelt abtransportiert werden. Das Entrollen des Rings 7 an
der Stapelstelle 11 kann parellel zu den Arbeiten erfolgen, die innerhalb der Bandbearbeitungsanlage für
das Metallband 2 notwendig sind. So kann das Entrollen erfolgen, während das Metallband 2 das Bearbeitungsgerüst 12, z. B. eine Längsteilschere, passiert und zur
Aufwickelhaspel 13 gelangt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Stapeln von Bandteilen von Walzbändern, wobei der mindestens vier Meter
lange vom Walzband abgeschnittene Bandteil quer aus dem Bandlauf heraustransportiert und neben
dem Bandlauf auf einer Stapelstelle abgelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man den
abzuschneidenden Bandteil im Bandlauf zu einem Ring einrollt und im eingerollten Zustand in der
Querrichtung aus dem Bandlauf bis zur Stapelstelle transportiert, wieder in den gestreckten Zustand
entrollt und den gestreckten Bandteil auf der Stapelstelle ablegt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1. gekennzeichnet durch eine mit
Biegerollen (15, 16, 17) für das Einrollen und Biegeroiien (14,15,16) für das Entrollen ausgerüstete
Biegemaschine (6), die in Querrichtung zum Bandlauf zwischen einer Position (9) im Bandlauf
hinter der Schere (4) und einer Position (10) vor der Stapelstelle (11) verfahrbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Biegemaschine (6) vor der außen angeordneten Entrollbiegerolle (14) eine den Bandlauf
erfassende Meßschranke (19) aufweist, die an den Antrieb der Biegemaschine (6) ein vom Ende des
abgeschnittenen Bandteils ausgelöstes Stop-Signal gibt.
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