DE429542C

DE429542C - Vorrichtung zum Walzen von Baendern auf Umkehrwalzwerken

Info

Publication number: DE429542C
Application number: DEK89613D
Authority: DE
Original assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Current assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority date: 1924-05-15
Filing date: 1924-05-15
Publication date: 1926-05-29

Description

Vorrichtung zum Walzen von Bändern auf Umkehrwalzwerken. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Walzen von langen Bändern auf Umkehrwalzwerken. Bei der Herstellung langer Bänder wurde bisher das Walzgut auf Haspel aufgewickelt und von diesen wieder abgezogen. In vielen Fällen müssen die aufgewickelten Bänder zwischen zwei Stichen geglüht werden. Zu diesem Zweck müssen sie dann vom Haspel abgewickelt und vor dem weiteren Walzen mindestens teilweise wieder aufgewickelt werden. Es ist auch vorgeschlagen worden, unter Verwendung eines Triowalzwerkes das Band zunächst zwischen Mittel- und Unterwalze hindurchzuführen und dann mittels einer Biegemaschine zu einer Spirale zusammenzurollen. Diese Spirale wird aus der Biegemaschine herausgenommen und auf einen darunter angeordneten Haspel aufgesetzt. Von diesem wird die Spirale wieder abgewickelt und zwischen Ober- und Mittelwalze in der der ersten gegenüber umgekehrten Walzrichtung hindurchgeleitet. Diese Einrichtung hat den Nachteil, daB drei Walzen erforderlich sind und daB die Anlage und der Betrieb umständlich sind.
Es ist auch an sich bekannt, auf einer Seite der Walzen eine Biegevorrichtung anzuordnen, die das aus den Walzen herausgetretene Gut vorbiegt, um es dann leicht,auf einen Haspel aufwickeln zu können. Diese Biegevorrichtung hat aber keine umkehrbare Drehrichtung, und es ist zum Aufwickeln des Gutes ein besonderer Haspel erforderlich.
Gemäß der Erfindung soll ebenfalls das gewalzte Band zu einer Spirale zusammengerollt und diese wieder entrollt werden. Die Anwendung dieses an sich bekannten Verfahrens geschieht jedoch in einer neuen Weise, durch die eine erhebliche Vereinfachung der Anlage und des Betriebes erzielt wird. Die Erfindung besteht darin, daß auf beiden Seiten eines Umkehrwalzwerkes eine Biegemaschine mit umkehrbarer Drehrichtung angeordnet ist und daß diese Maschine die Aufgabe hat, in der einen Walzrichtung das gewalzte Band zu einer Spirale zusammenzurollen, in der andern Drehrichtung die Spirale wieder zu entrollen und das Band dem Walzwerk wieder zuzuführen. Das zur Spirale aufgerollte Band kann also, wenn eine Zwischenbehandlung nicht erforderlich ist, in der Biegemaschine verbleiben und wird dann in umgekehrter Richtung erneut durch die gleichen Walzen hindurchgeführt. Ist eine -Zwischenbehandlung, z. B. Glühen, nötig, so wird die Spirale aus der Biegemaschine herausgehoben, dem Glühofen zugeführt und dann wieder in die gleiche Biegemaschine eingelegt. Die Bauart der Biegemaschine kann beliebig sein. Es kann z. B. eine solche Maschine in Verbindung mit Gleit-oder Rollenführung verwendet werden. Zwischen Biegemaschine und Walzenpaar kann eine Richtvorrichtung an sich bekannter Art eingeschaltet werden, die beim Entrollen der Spirale das Band wieder geradegerichtet und durch Erzeugung einer Gegenkrümmung seine Biegungsspannung wieder beseitigt. Sämtliche Biege- und Richtmittel können einstellbar gemacht werden.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der den Erfindungsgegenstand bildenden Vorrichtung ein Umkehrwalzwerk mit beiderseits angeordneten Biegemaschinen in einer Seitenansicht veranschaulicht.
Das aus dem Walzenpaar i z. B. in Pfeilrichtung x heraustretende Band z wird von dem Rollenpaar 3 der Biegemaschine erfaßt und gegen die Biegerolle 4 geschoben. Hierbei wird es nach oben gekrümmt und behält diese Krümmung bei, bis das Ende des Ba4-des auf die muldenförmige Gleitführung 5 trifft. In dieser Mulde wird die Biegung des Bandes fortgesetzt, so daß es sich allmählich, wie veranschaulicht, spiralförmig zusammenrollt. Kehrt man nach Umkehr der Walzrichtung die Drehrichtung der Biegemaschine um, so wird die Spirale durch die Rollen 3, 4 wieder entrollt und das Band erneut den Walzen i zugeführt. Es muß dabei die Richtrollen 6, 7 passieren, durch die die Krümmung wieder beseitigt und das gerollte Band geradegerichtet wird. Es geht dann durch die Walzen i hindurch und wird von der auf der andern Seite des Walzwerkes angeordneten Biegemaschine (3', 4', 5) wieder spiralförmig zusammengerollt. Soll das Band zwischen zwei Stichen geglüht werden, so wird die Bandspirale aus der Biegemaschine herausgehoben und in den Glühofen gebracht. Nach erfolgtem Glühen wird die Spirale wieder in die Biegemaschine 3, 4, 5 oder auf der andern Seite des Walzwerkes in die Maschine 3', 4', 5' eingesetzt, derart, daß das äußere Ende von den Rollen 3 oder 3' erfaßt werden kann. Die Spirale wird dann bei entsprechender Drehrichtung der betreffenden Biegemaschine entrollt und das Band gegen die Walzen i vorgeschoben. An Stelle der Gleitführung 5 kann eine Rollenführung o. dgl. verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Walzen von Bändern auf Umkehrwalzwerken, wobei das aus den Walzen heraustretende Band zu einer Spirale zusammengerollt wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten des Walzenpaares (i) eines Umkehrwalzwerkes eine Biegemaschine (3, 4, 5 bzw. 3', 4', 5') mit umkehrbarer Drehrichtung angeordnet ist und daß diese Maschine in der einen Drehrichtung das Band zur- Spirale zusammen-rollt, in der andern die Bandspirale wieder entrollt und das Band gegebenenfalls unter Zwischenschaltung an, sich bekanntew Richtmittel zwischen die gleichen Walzen (i) einführt.