DE2537188B2 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von warmband mit verbesserten qualitaetseigenschaften - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von warmband mit verbesserten qualitaetseigenschaftenInfo
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Description
50
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Warmband mit
verbesserten Qualitätseigenschaften durch Walzen und anschließendes Aufwickeln unter geregelter Bandzugspannung. 5S
Warmband wird in sogenannten Warnband- bzw. Warmbreitbandstraßen hergestellt. Dabei wird zunächst in Vorgerüsten aus einer Bramme eine Platine
gewalzt, die dann in einer mehrgerüstigen Warmwalzstaffel zu Warmbändern von 1,5 mm bis 10 mm Dicke 6ü
ausgewalzt wird. Diese Warmbänder werden von Aufwickelhaspeln am Ende der Warmbandstraße zu
Bunden aufgewickelt. Nach Verlassen des letzten Walzgerüstes transportiert ein Auslaufrollgang das
betreffende Warmband zu seinem Aufwickelhaspel, wo h>
es von einem Dorn erfaßt und aufgewickelt wird. Um ein sauberes Aufwickeln zu gewährleisten, ist vor dem
Aufwickelhaspel regelmäßig ein Rückzugtreiber angeordnet, der einen bestimmten Rückzug auch dann
gewährleistet, wenn das Bandende die Warmwalzgerüste verlassen hat. In diesem Zusammenhang ist es
bekannt Warmband zur Verbesserung seiner Qualitätseigenschaften unter geregelter Bandzugspannung aufzuwickeln. .
Dennoch weisen warmgewalzte Bänder in der Regel eine Reihe von Qualitätsfehlern auf, die oft erst
nachträglich durch weitere Verfahren, z. B. Kaltwalzen, beseitigt werden können. Insbesondere handelt es sich
hierbei um Rand- und Mittelwellen. Dickenunterschiede über die Breite des Warmbandes sowie Front- und
Bndsäbel. Darüber hinaus besitzt Warmband im allgemeinen unterschiedliche Festigkeiten in Walzrichtung und Querrichtung. Ferner ist für die Aufrechterhaltung eines ausreichenden Wickelzuges der Rückzugtreiber erforderlich. Schließlich ist es wünschenswert, wenn
die auf dem Auslaufrollgang oft durch Wasserkühlung unterstützte Zunderschicht aufgebrochen und teilweise
entfernt wird.
Zur Behandlung von Metallbändern im kalten Zustand ist das Streckbiege-Richtverfahren bekannt.
Ebenso werden auch schon warmgewalzte Bänder nach dem Abkühlen im Einlaufteil einer Beize im Streckbiege-Richtverfahren gestreckt, wodurch verschiedene
Qualitätsfehler beseitigt werden können. Die Probleme um die Beseitigung von Qualitätsfehlern bei Warmbändern im Zuge ihrer Herstellung sind durch diese
bekannten Maßnahmen bisher jedoch nicht maßgeblich berührt worden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Warmband&traße anzugeben,
wonach sich die Qualitätseigenschaften von Warmband ohne weitere Nachbehandlung am Fertigprodukt
erheblich verbessern lassen, insbesondere hinsichtlich seiner Festigkeitseigenschaften, Kerbschlagzähigkeit,
Walzfehler und Verzunderung.
Diese Auf-jabe löst die Erfindung dadurch, daß das
Warmband nach dem Walzen und vor dem Aufwickeln streckbiebegerichtet wird.
Streckbiegerichten meint das wechselseitige Biegen und dabei Strecken sowie Richten des Warmbandes. Im
Zuge des Streckbiegerichtens wird eine Längung des Warmbandes in erster Linie durch Reduzierung der
Banddicke erreicht. Neben einer gleichmäßigen Längung aller in Walzrichtung verlaufenden Fasern des
Warmbandes wird auch eine Egalisierung vorhandener Dickenunterschiede erzielt. So wird z. B. bei einem im
Querschnitt keilförmigen Band auf der dickeren Seite die Längung überwiegend aus der Dickenreduzierung
erzielt, während auf der dünneren Seite die Längung auch aus der Querkontraktion des Warmbandes
bezogen wird. Ferner werden längs der Walzrichtung verlaufende Dicken, wie sie z. B. durch Ausfall von
Kühlwasserdüsen im Warmwalzbereich hervorgerufen werden, auf diese Weise eliminiert. Auch die sonst so
unangenehmen Endsäbel werden durch das Streckbiegerichten nahezu völlig beseitigt. Die planare
Anisotropie, das ist unterschiedliches Festigkeitsverhalten in Längs- und Querrichtung des Bandes, wird bei
geeigneten Streckgraden völlig beseitigt, wodurch nicht nur die Festigkeitseigenschaften, sondern auch die
Kerbschlagzähigkeit des betreffenden Werkstoffes erheblich verbessert wird. Durch die Biegung und
Streckung des Warmbandes wird schließlich ein Aufbrechen und teilweises Entfernen der Zunderschicht
erreicht, was nachfolgende Bearbeitungsgänge, z. B. das Beizen des Warmbandes beschleunigt und verbessert.
Im Ergebnis wird eine Qualitätsverbesserung ohne weitere Nachbehandlung des Warmbandes im Zuge
seiner Herstellung erreicht, so daß das Warmband als Fertigprodukt Verwendung Finden kann. Darin sind die
wesentlichen, durch die Erfindung erreichten Vorteile >
zu sehen.
Weitere ausgestaltende Merkmale sind im folgenden aufgeführt. Vorzugsweise wird das Warmband unmittelbar
vor dem Aufwickeln bei einer Wickeltemperatur von etwa üOO-800°C streckbiegegerirhtet, also am ·°
Ende des Auslaufrollganges. Dabei kann das Warmband im Zuge des Streckbiegerichtens um 1 % bis 10 %,
vorzugsweise bis 3 % gestreckt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Warmbandstraße mit mindestens einem Walzgerüst, Auslaufrollen- ·
gang, gegebenenfalls Rückzugtreiber und Aufwickelhaspd, die sich durch ihren einfachen und funktionsgerechten
Aufbau auszeichnet. Diese Warmoandstraße ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Auslaufrollgang eine
Streckbiege-Richtstation mit in das die Richtstation 2»
durchlaufende Warmband eintauchenden Biegerollen zugeordnet ist. Die Biegerollen sind durch Stützrollen
gegen Durchbiegung unterstützt. Die Streckbiege-Richtstation ist vorzugsweise am Ende des Auslaufrollganges
unmittelbar vor dem Aufwickelhaspel, gegebe- '5 nenfalls vor dem Rückzugtreiber angeordnet. Sie ist
zweckmäßigerweise aus der Warmbandlinie herausfahrbar und weist ein Wechselgerüst auf, welches mit
neuen Biegerollen in die Warmbandlinie eingefahren werden kann. Regelmäßig sind hinter einer Warmbandstraße
zwei oder drei Aufwickelhaspeln vorgesehen. In einem solchen Fall ist jedem Aufwickelhaspel eine
Streckbiege-Richtstation zugeordnet. Vorzugsweise sind die Biegerollen mittels Bremsantrieben antreibbar
und abbremsbar. Der Antrieb der unteren Biegerollen sorgt für ein besseres Einführen des Frontendes des
Warmbandes in die Haspelführung. Da auch die oberen Biegerollen angetrieben sind, können sie auf die
Geschwindigkeit der Warmbandstraße hochgefahren werden. Hierdurch wird ein Aufstauchen des Warmbandes
und ein zeitweises Schleifen der Biegerollcn verhindert. Zweckmäßigerweise sind die unteren
Biegerollen in der Höhe der Rollen des Auslaufrollganges angeordnet, während die oberen Biegerollen an
Stellzylinder angeschlossen und dadurch heb- und senkbar sind. Diese Biegerollen werden nach dem
Abwickeln des Warmbandes auf dem Aufwickelhaspel zwischen die unteren Biegerollen abgesenkt. Das
Warmband durchläuft dann den Biegerollensatz wellenförmig. Es kann durch die Verstellung der Eintauchtiefe
der Streckgrad und auch der Rückzug für den Aufwickelhaspel eingestellt werden. Bei dünnen Bändern, z.B. 1,2mm bis 2mm werden die Biegerollen
relativ tief eingetaucht, während bei dicken Bändern, z. B 4 mm bis 10 mm die Biegerollen weniger tief
eingetaucht werden. Hierdurch erreicht man, daß bei dem gleichen Biegerollendurchmesser unterschiedliche
Banddicken gefahren werden können. Die Bremsantriebe können für ein kontrolliertes Abbremsen der
Biegerollen sorgen, um einen höheren Rückzug für den Aufwickelhaspel zu erzielen. Zur Kontrolle des
Rückzuges können zwischen Aufwickelhaspel und Streckbiege-Richtstatior. Zugmeßgeräte eingesetzt
sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 eine erfindungsgemäße Warmbandstraße in schematischer Seitenansicht und
Fig.2 den Gegenstand nach Fig. 1 in Aufsicht bei
fortgelassenem Warmband.
In den Figuren ist eine Warmbandstraße zur Verbesserung der Qualitätseigenschaften von Warmband ί im Zuge seiner Herstellung dargestellt, bei
welcher das noch walzheiße Warmband 1 nach dem Walzen bzw. vor dem Aufwickeln streckbiegegerichtet
wird. Das Streckbiegerichten erfolgt bei einer Wickeltemperatur von 600° C—8000C unmittelbar vor dem
Aufwickeln des Warmbandes 1, bei dem das Warmband um 1 % bis 10 %, vorzugsweise bis 3 % gestreckt wird.
In ihrem grundsätzlichen Aufbau weist die Warmbandstraße mindestens ein nicht dargestelltes Armgerüst,
einen Auslaufrollgang 2, gegebenenfalls einen Rückzugtreiber 3 und einen Aufwickelhaspel 4 auf. Dem
Auslaufrollgang 2 ist eine Streckbiegerichtstation 5 mit in das die Richtstation durchlaufende Warmband 1
eintauchenden Biegerollen 6 zugeordnet, die wiederum mittels Stützrollen 7 gegen Durchbiegung abgestützt
sind. Die Streckbiege-Richtstation 5 ist am Ende des Auslaufrollganges 2 unmittelbar vor dem Aufwickelhaspel
4 bzw. vor dem Rückzugtreiber 3 angeordnet. Sie ist aus der Warmbandlinie herausfahrbar und weist ein
Wechselgerüst mit Biegerollen 6 anderer oder gleicher Abmessungen auf. Die Biegerollen 6 sind direkt oder
über ihre Stützrollen 7 mittels Bremsantrieben antreibbar und abbremsbar. Die unteren Biegerollen 6 sind in
der Höhe der Rollen 8 des Auslaufrollganges 2 angeordnet. Die oberen Biegerollen 6 sind an
Stellzylinder 9 angeschlossen und dadurch heb- und senkbar. Zwischen dem Aufwickelhaspel 4 und der
Streckbiege-Richtstation 5 können Zugmeßgeräte eingesetzt sein, was nicht dargestellt ist.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Warmband mit verbesserten Qualitätseigenschaften durch Walzen
und anschließendes Aufwickeln unter geregelter * Bandzugspannung, dadurch gekennzeichnet, daß das Wurmband nach dem Walzen und vor
dem Aufwickeln streckbiegegerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Warmband unmittelbar vor dem
Aufwickeln bei einer Wickeltemperatur von 600" C— 800° C streckbiegegerichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Streckgrad des Warmbandes 1 % bis 10% beträgt. ls
4. Warmbandstraße mit mindestens einem Walzgerüst, Auslaufrollgang, gegebenenfalls Rückzugtreiber und Aufwickelhaspel, dadurch gekennzeichnet, daß dem Auslaufrollgang (2) eine Streckbiege-Richtstation (5) mit in das die Richtstation iü
durchlaufende Warmband (1) eintauchenden Biegerollen (6) zugeordnet ist.
5. Warmbandstraße nach Anspruchs dadurch gekennzeichnet, daß die Streckbiege-Richtstation
(5) am Ende des Auslaufrollganges (2), gegebenen- 2^
falls vor dem Rückzugtreiber (3) angeordnet ist.
6. Warmbandstraße nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckbiege-Richtstation (5) aus der Warrnbandlinie herausfahrbar und
mit einem Wechselgerüst versehen ist.
7. Warmbandstraße nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegerollen
(6) direkt oder über ihre Stützrollen (7) mittels Bremsantrieben antreibbar und abbremsbar sind.
8. Warmbandstraße nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren
Biegerollen (6) in der Höhe der Rollen (8) des Auslaufrollganges (2) angeordnet sind.
9. Warmbandstraße nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen
Biegerollen (β) an Stellzylinder (9) angeschlossen und dadurch heb- und senkbar sind.
10. Warmbandstraße nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Aufwickelhaspel (4) und der Streckbiege-Richtstation (5) Zugmeßgeräte eingesetzt sind.
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