DE2750752B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Richten und zur Verbesserung der Qualitatseigenschaften von Metallbändern, insbesondere Elektrobändern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Richten und zur Verbesserung der Qualitatseigenschaften von Metallbändern, insbesondere ElektrobändernInfo
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Description
Dn
12000s
gewählt sind und der Umschlingungswinkel («) der to
letzten Biegerolle (2b) im Bereich von 25° bis 60° einstellbar ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum vom lander unabhängigen
Einstellen des Umschlingungswinkels (λ) die r. Biegerolien (2a. 2b) unter Zwischenschaltung von
Umlenkrollen (3) wahlweise Seiten- und/oder höhenverstellbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Umschlingungs- w
winkel (α) der letzten Biegerolle (2b) mittels einer nachgeordncten seiten- und/oder höhenverstellbaren
Umlenkrolle (4) großen Durchmessers einstellbar ist
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, ti dadurch gekennzeichnet, daß lediglich zwei gegendruckrollenlreie
Biegerollen (2a, 2b) unter Zwischenschaltung bzw. Nachschaltung einer oder
mehrerer Umlenkrollen (3,4) vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, vi dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrolle (4)
großen Durchmessers Teil eines Treibers oder Spannrollensatzes bildet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Richten und zur Verbesserung der
Qualitätseigenschaften von Metallbändern, insbesonde- «>
re Elektrobändern, bei dem das zu behandelnde Metallband gegendruckfrei gebogen und einer plastischen
Wechselbiegung unterworfen wird.
Bei Ripgevorgängen, insbesondere beim Streckbiegerichten,
treten neben Biegespannungen in Längsric'n- ■>"·
tung auch Biegespannungen in Querrichtung auf, die allerdings im elastischen Bereich niedriger als die
Biegespannungen in Längsrichtung sind. Bei plastischen Biegungen jedoch werden die Biegespannungen in
Querrichtung nahezu gleich groß wie die Biegespannungen in Längsrichtung. Sowohl die Biegespannungen in
Längsrichtung als auch die Biegespannungen in Querrichtung hinterlassen nach dem Biegevorgang
Restspannungen.
Verbleibt beim Streckbiegerichten von Metallbändern eine Längsbiegung, so federt das Metal'band so
lange zu einem größeren Biegeradius zurück, bis die Restspannungen und die aus ihnen resultierenden
Momente in Längsrichtung im Gleichgewicht sind. Die Restspannungen in Querrichtung jedoch werden wegen
der Formsteifigkeit des gebogenen Metallbandes daran gehindert, den Gleichgewichtszustand anzunehmen.
Biegt man ein solches noch längsgebogenes Metallband durch äußere Kräfte, z. B. Zugkräfte, gerade, so stellt
sich eine Krümmung in Querrichtung ein, die durch die Restspannungen in Querrichtung hervorgerufen wird.
Es handelt sich um den sogenannten cross bow. Damit dieser unerwünschte Effekt nicht auftritt, muß das
Metallband von vornherein nach mindestens zwei entgegengesetzten plastischen Biegevorgängen absolut
gerade sein, damit sämtliche Restspannungen in Längsund Querrichtung und die daraus resultierenden
Momente um die neutrale Faser im Gleichgewicht stehen. Bei zwei oder mehr plastischen Wechselbiegungen
ist das Biegen in einen planen Zustand bisher ohne zusätzliche Richtvorgänge nicht möglich. Man ordnet
daher den für die Wechselbiegungen vorgesehenen Biegerollen eine c<!er mehrere Richtrollen nach, die das
Metallband nach der letzten plastischen Biegung so weit zurückbiegen, daß es plan wird. Diese Richtrollen
bewirken die Gegenbiegung des Metallbandes in die Planlage durch teilplastische Biegung in Längsrichtung.
So wird z. B. der Querschnitt des Metallbandes zu etwa 10% bis 20% an seiner oberen und unteren Oberfläche
beginnend biegeplastisch verformt. Durch diese Richtvorgänge im teilplastischen Bereich werden die
Restspannungen auch in Querrichtung erheblich verkleinert
Im Rahmen von Untersuchungen hat es sich jedoch herausgestellt, daß eine Verkleinerung der Restspannungen
durch z. B. teilplastisches Biegen im Zuge eines sich an den Streckbiegevorgang anschließenden Richtvorganges
zur Verschlechterung der Qualitätseigenschaften bzw. Materialeigenschaften von Metallbändern
führt, während beim Streckbiegerichten unter Anwendung hoher Biegespannungen die Qualitätseigenschaften
günstig beeinflußt werden. So läßt sich z. B. die Alterungsneigung kohlenstoffarmer unberuhigter Stähle
erheblich verzögern, das unterschiedliche Festigkeitsverhalten in Längs- und Querrichtung, die sogenannte
planare Anisotropie, aufheben und das Formänderungsvermögen erhöhen. — Bei weiteren Untersuchungen
über den Wirkungsmechanismus des Streckbiegerichlens hat sich herausgestellt, daß die Beeinflussung der
Materialeigenschaften und damit Qualitätseigenschaften von Metallbändern im wesentlichen auf zwei, dem
Streckbiegerichten eigentümliche Vorgänge zurückzuführen sind:
1. Auf die Inhomogenität der mehrachsigen Verformung,
die andere und zusätzliche Gleitsysteme innerhalb des Kristallgefüges aktiviert und völlig
andere Restspannungen hinterläßt, als sie durch das bei Metallbändern übliche Walzen hervorgerufen
werden.
2. Auf die hohen Restspannungen, die nach dem
Streckbiegerichten verbleiben.
Daraus folgt, daß der letzte Biegevorgang mit einer
möglichst hohen plastischen Biegeverformung durchgeführt werden soljte, damit hohe Restspannungen
entstehen. Gleichzeitig muß das betreffende Metallband aber in Planlage zurückgebogen werden. Das aber ist
mit den bisher bekannten Streckbiegerichtanlagen nicht möglich, weil den BiegeroJlen Richtrollen nachgeordnet
sind, welche im Zuge des Richtvorganges — wie bereits
erwähnt — Jurch teilplastische Verformung die Restspannungen insbesondere in Längsrichtung erheblich
reduzieren. In Querrichtung dagegen bleiben Restspannungen erhalten, die den unerwünschten cross
bow erzeugen. Im ganzen werden die Auswirkungen des Streckbiegerichtens auf die Qualitätseigenschaften von
Metallbändern auf diese Weise erheblich geringer.
Tatsächlich haben Versuche mit kohlenstoffartigen unberuhigten Stählen gezeigt, daß durch nach dem
Streckbiegen vorgenommene teilplastische Biegungen in einer Rollen-Richtanlage üblicher Bauart die
Alterungsneigung wieder erheblich beschleunigt und die planare Anisotropie wieder auftritt So zeigen Zerreißdiagramme
eines streckbiegegerichteten kolrienstoffarmen
Stahls nach 30 Tagen Alterung bei 2O0C, daß die
ursprünglich im Ausgangszustand vorhandene unterschiedliche Streckgrenzenfestigkeit in Längs- und
Querrichtung mit wachsendem Streckgrad eliminiert wird und daß die Streckgrenzenausbildung auf nur
geringe Alterung hinweist Zerreißdiagramme des gleichen Stahls, welcher zusätzlich einmal teüplastisch
gerichtet wurde, lassen durch die Rückbildung einer oberen und unteren Streckgrenze sowie wegen der
Verzögerung der Streckgrenzendehnung einen deutlichen Alterungszustand erkennen. Ebenso sind die
Unterschiede der Streckgrenzenfestigkeit in Längs- und Querrichtung wieder deutlich ausgeprägt. — Durch
diese Versuche konnten erstmalig die Einflüsse der Restspannungen auf das Materialverhalten und damit
auf die Qualitätseigenschaften nachgewiesen werden.
In vorrichtungsmäßiger Hinsicht ist eine Anlage zum Richten von Metallbändern mit einem Satz gegeneinander
versetzter Richtrollen bekannt, durch die das Metallband mehrfachen abwechselnd gerichteten Biegungen
unterworfen und dabei zusätzlich durch eine Zugkraft gestreckt wird. Ferner ist eine weitere, der
Korrektur von Querspannungen dienende Richtwalzgnippe vorgesehen, die aus einer durch Abstützrollen
abgestützten Korrekturrolle geringen Durchmessers besteht, welche in ihrer Höhenlage versteli- und
einstellbar ist, sowie aus einer Andrückrolle relativ großen Durchmessers. In dieser bekannten Richtanlage
werden die Metallbänder unter Zug und Biegung letztlich im semiplastischen Bereich gelängt und
planiert, was zu der oben erläuterten erheblichen Reduzierung der Restspannungen und den daraus
resultierenden Nachteilen hinsichtlich der Qualitätseigenschaften der Metallbänder führt (vgl. DE-AS
14 52 609). — Die gleichen Nachteile treten bei einer anderen Anlage zum Richten von Metallbändern auf, bei
welcher zwei Biegerollen hintereinander angeordnet und diesen Biegerollen jeweils zwei Gegendruckrollen
zugeordnet sind. In dieser bekannten Richtanlage sollen die Metallbänder nicht nur gelängt, sondern darüber
hinaus soll auch ihre Dicke reduziert werden.
Folglich wird zusätzlich ein Walzeffekt erzeugt. Eine Verstellung einer der beiden Biegerollen zieht zwangsläufig
eine Verstellung des Umschlingungswinkels der nachfolgenden Biegerolle mit sich, d. h.. es ist nicht
möglich, da:1· Metaliband in Planlage /urückzubiegen.
Das Metallband wird vielmehr eine Längsbiegung erhalten, und wenn es durch Zug in die Planlage
gebracht werden soll, wird sich aus den oben erläuterten Gründen cross bow einstellen (vgl, GB-PS 9 12 645).
Im Ergebnis weisen sämtliche bisher bekannten Streckbiegerichtanlagen zwangsläufig eine oder mehrere
den eigentlichen Biegerollen nachgeschaltete RichtroUen auf. Diese Richtrollen aber vermindern die
Restspannungen und damit die Beeinflussung der
ίο Material- bzw. Qualitätseigenschaften der MetaHbänder,
da sie Biegung im teilplastischen Bereich bewirken.
Die gleichen Probleme treten bei einer bekannten
Maschine zum Richten unter Spannung stehender Metallbänder mit einer Korrekturvorrichtung für den
sogenannten Dachziegeleffekt auf. Diese Richtmaschine weist eine Walze kleinen Durchmessers auf, auf der sich
das Metallband abstützt Diese Wabe ist höhenverstellbar gelagert Das Metallband kommt nacheinander mit
einer ersten sich frei um eine ortsfeste Achse drehenden Umlenkwalze und dann mit ei.; Walze kleinen
Durchmessers in Berührung, deren Arhse gegenüber dem Metallband auf der anderen Seite wie die erste
Umlenkwalze angeordnet ist Schließlich kommt das Metallband mit einer zweiten Umlenkwalze analog der
ersten Umlenkwalze auf der gleichen Seite des Metallbandes wie diese in Berührung. Insoweit wird das
Metallband über Biegerollen ohne walzspaltbildende Gegendruckrollen geführt und unter Verzicht auf
nachgeordnete Richtrollen einer Weshselbiegung un-
iii terworfen. Es bleibt jedoch offen, ob das Metallband
einer plastischen Wechselbiegung unterworfen wird, ferner, ob die sich an die letzte Biegung anschließenden
Umlenkungen des Metallbandes im elastischen, semiplastischen oder plastischen Bereich vorgenommen wer-
r. den (vgl. DE-OS 16 52 580).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, bei welchem sich nach dem
Streckbiegerichten hohe Restspannungen einstehen.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem
4(i gattungsgemäßen Verfahren dadurch, daß das Metallband
unter Beibehaltung seines plastischen Biegezustandes in Planlage gebogen wird, und daß die sich an
die letzte Biegung anschließenden Umlerikungen des
Metallbandes ausschließlich im elastischen oder nahezu
Γ) elastischen Bereich vorgenommen werden. — Die
Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Verbesserung der Qualitätseigenschaften von Metallbändern
durch Beeinflussung der Materialeigenschaften erst dann beginnt, wenn die plastische Längung des
■ο betreffenden Metallbandes überwiegend durch Biegespannungen
bewirkt wird. Darüber hinaus muß ein vollplastischer Biegezrstand erreicht und nach der
erste ι vollplastischen Biegung das Metallband in entgegengesetzter Richtung unter nahezu gleichen
■>> plastischen Verfoi mungen gebogen werdrn. Hierbei
wird nunmehr unter Verwirklichung der erfindungsgemäßen Maßnahmen die Gegenbiegung so kontrolliert,
daß ein planem Metallband ohne nachgeschalteteii
Richtprozeß erzeugt und dadurch auf eine teilplastische
Μ- Verformung verzichtet wird. Folglich bleiben hohe
Restspannungen in Längs- und Querrichtung erhalten. Denn nach Lehre der Erfindung wird das Metallband
nun aus dem nahezu vollplastischen Biegezustand nahezu vollplastisch in die Planlage gebogen. - Die
■"' Erfindung läßt sich in vielerlei Hinsicht variieren. Wesentlich jedoch ist stets die Tatsache, daß nach dsr
letzten vollplastischen Biegung - vollphistische Biegung
meint eine biegeplastische Verformung des
Metallbandes über 80'1W seines Querschnittes teilplastische
Biegevorgänge vermieden werden. Das gil·. im übrigen auch für die gesamte weitere Führung
des Metallbandes innerhalb von Prozeßlinien einschließlich des Aufwickelns solcher Metallbänder zu
Coils.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So ist Gegenstand der Erfindung
auch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, mit mehreren Biegeroilen und ggf. Umlenkrollen. Diese Vorrichtung, die sich
durch besonders einfache und funktionsgerechte Bauweise auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Biegerollen wahlweise ortsfest und/oder verstellbar gelagert sind, und daß der Umschlingungswinkel der
letzten Biegerolle unabhängig von den Umschlingungswinkeln der vorgeordneten Biegerollen einstellbar ist.
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung mit selbständiger Bedeutung ist vorgesehen, daß die
Biegerollendurchmesser nach der Fcrmel
1 2 000 · s
gewählt sind und der Umschlingungswinkel λ der letzten Biegerolle im Bereich von 25° bis 60° einstellbar
ist. - In dieser Formel meint Db den Durchmesser der
Biegeroilen in Millimetern, s die Banddicke in Millimeter und o, die .^treckgrenzenfestigkeit in N/mm-'.
Bei dem Umschlingungswinkel λ handelt es sich um jenen Winltel. den ein idealplastisches Metallband beim
Überlaufen über die Biegerollen annehmen würde. Zur
Erzeugung großer Biegespannungen ist nach Lehre der Erfindung ein bestimmter Biegerollendurchmesser jeder
Banddicke und Streckgrenzenfestigkeit des betreffenden Metallbandes zugeordnet. Ferner empfiehlt sich
ein Umschlingungswinkel * für die erste Biegerolle zwischen 40" bis 60" und für die zweite Biegerolle
zwischen 25: bis 40'. um den vollplastischen Biegezustand
zu erreichen. — Vorzugsweise sind zum voneinander unabhängigen Einstellen des Umschlingungswinkels
χ die Biegerollen unter Zwischenschaltung
von Umlenkrollen wahlweise selten- und/oder höhenverstellbar. Auf diese Weise wird eine Beeinflus
sung des vorhergehenden oder nachfolgenden Umschlingungswinkels vermieden, so daß grundsätzlich die
Möglichkeit erhalten bleibt, das betreffende Metallband ir, Planlage zurijckzubiegen. Das kann erfindungsgemäß
auch dadurch erreicht werden, daß der Umschlingungswinkel χ der letzten Biegerolle mittels einer nachgeordneien
Seiten- und/oder höhenverstellbaren Umlenkrolle großen Durchmessers einstellbar ist Diese Umlenkrolle
besitzt also einen so großen Durchmesser, daß das Metallband elastisch oder nahezu elastisch gebogen
wird. Stets sollte der Umienkrollendurchmesser zumindest so groß ausgelegt werden, daß in Querrichtung
keine plastischen Verformungen auftreten. — Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung mit
selbständiger Bedeutung ist vorgesehen, daß lediglich zwei gegendruckrollenfreie Biegerollen unter Zwischenschaltung
bzw. Nachschaltung einer oder mehrerer Umlenkrollen verwirklicht werden. Dabei kann der
Umschlingungswinkel λ der ersten Biegerolle konstant gehalten und der Umschlingungswinkel <x der zweiten
Biegerolle eingestellt werden oder umgekehrt. — Es können durchaus mehrere Biegeroilen vorgesehen
werden. Stets kommt es darauf an, daß die letzte Biegung mit einer möglichst hohen plastischen Biegeverformung
durchgeführt wird und das Metallband anschließend nur noch elastisch oder überwiegend
elastisch gebogen wird. Im übrigen kann die Umlenkrol-
; Ie großen Durchmessers Teil eines Treibers oder Spannrollensatzes sein.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ein Verfahren und eine
Vorrichtung angegeben werden, womit sich die ι Qualitätseigenschaften von Metallbändern durch Beeinflussung
der Materialeigenschaften erheblich verbessern lassen, indem nämlich ein Streckbiegerichtverfahren
angegeben wird, welches ein Biegen von Metallbändern unter Verzicht auf Richtrollen in Planlage derart
ermöglicht, daß sich nach dem Biegevorgang hohe Restspannungen in Längs- und Querrichtung einstellen,
wodurch die Alterungsneigung kohlenstoffarmer unberuhigter Stähle erheblich verzögert, das unterschiedliche
Fesngkeitsverhalten in Längs- und Querrichtung aufgehoben und das Formänderungsvermögen erhöht
wird. Bei elektromagnetischen Blechen werden dessen magnetische Eigenschaften erheblich verbessert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich -Vusführungsbeispiele darstellenden Zeichnung
näher erläutert; es zeigt
Fig 1 ein herkömmlich gerichtetes Metallband im Querschnitt mit vchematischer Darstellung der Restspannufigen.
F i g. 2 ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandeltes Metallband im Querschnitt mit schematischer
Darstellung der Restspannungen.
F i g. 3 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit lediglich zwei Biegerollen und einer höhenverstellbaren Umlenkrolle mit großem Durchmesser,
F i g. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach F i g. 3 mit umgekehrter Rollenanordnung.
F i p. 5 eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 3 mit höhenverstellbaren
Biegerollen unter Zwischenschaltung von Umlenkrollen und mit einer ortsfesten Umlenkrolle großen Durchmessers
und
Fig. 6 bis 10 weitere abgewandelte Ausführungsformen
des Gegenstandes nach F i g. 3.
Die Fig.! und 2 lassen die sich einstellenden Restspannungen or in Längsrichtung von Metallbändern
1 erkennen, wenn die Metallbänder nach F i g. 1 im Anschluß an den Streckbiegevorgang mittels nachgeschalteter
Richtrollen im teilplastischen Bereich gerichtet werden und nach F i g. 2 das Richten unter Verzicht
auf Richtrollen durch Einstellen des Umschlingungswinkels α an der letzten Biegerolle erfolgt. Denn danach
hinterläßt das erfindungsgemäße Streckbiegeverfahren verhältnismäßig hohe Restspannungen Or sowohl in
Längs- als auch in Querrichtung.
In den Fig.3 bis 10 ist eine Vorrichtung mit
verschiedenen Varianten zur Durchführung des Verfahrens zur Verbesserung der Qualitätseigenschaften von
Metallbändern dargestellt, wonach das zu behandelnde Metallband 1 über zwei Biegerollen 2a, 26 ohne
walzspaltbildende Gegendruckrollen geführt und einer plastischen Wechselbiegung unterworfen wird. Bei
dieser Vorrichtung mit lediglich zwei Biegeroilen 2a, 2b
und ggf. Umlenkrollen 3, 4 sind die Biegerollen 2a, 2b
wahlweise ortsfest und/oder verstellbar gelagert und ist der letzten Biegerolle 2b eine versteilbare oder ortsfeste
Umlenkrolle 4 mit einem verhältnismäßig großen
Rollendurchmesser D1, nachgeordnet. Diese Rolle kann
auch eine Rolle eines Spannrollensatzes oder eines Treibers sein. Es kennen lediglich zwei gegendruckrollenfreie
Biegerollen 2a, 2b unmittelbar hintereinander oder unter Zwischenschaltung einer oder mehrerer
Umlenkrollen 3 vorgesehen sein. Die Biegerollendurchmesser rLid nach der Formel
I 2 000 ■ s
gewählt. Die Umschlingungswinkel <x liegen in dem
Bereich von 25° bis 60°, vorzugsweise werden sie bei der vorletzten Biegerolle 2a auf « ca. 40 — 60° und bei
der letzten Biegerolle 2b auf α ca. 25-40° eingestellt. Alle sich an die letzte Biegerolle 2b anschließenden
Umlenkungen des Metallbandes werden unter Verzicht auf Richtrollen im elastischen oder nahezu elastischen
Bereich vorgenommen. Aus diesem Grunde besitzt die stets der letzten Biegerolle 2b nachgeordnete Umlenkrolle
4 einen so großen Umlenkrollendurchmesser D,„ daß plastische Verformungen zumindest in Querrichtung
nicht mehr auftreten. Der Durchmesser der Umlenkrolle 4 bestimmt sich nach der Formel
Die verschiedenen Rollenanordnungen lassen erkennen,
daß der Umschlingungswinkel tx der Biegerolle 2b
unabhängig von dem jeweiligen Umschlingungswinkel ■x der vorhergehenden Biegerolle 2a eingestellt werden
kann. Dazu dient Lei unmittelbar hintereinander angeordneten Biegerollen 2a, 2b die höhenverstellbare
Umlenkrolle 4 mit großem Umlenkrollendurchmesser D1, bei höhenverstellbaren Biegerollen 2a. 2b die
zwischengeschalteten Umlenkrollen 3 mit einem verhältnismäßig kleinen Umlenkrollendurchmesser.
Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, die Biegerollen 2a. 2b und zumindest die I Imlenkrolle 4 nur
seitenverstellbar oder ggf. zusätzlich höhenverstellbar einzurichten.
Jedenfalls kommt es stets auf die letzte plastische
Biegung an. Alle vorhergehenden Biegevorgänge sind in diesem Zusammenhang unbeachtlich, da deren Restspannungen
durch die letzte plastische Biegung wieder aufgehoben werden.
Hierzu 3 HIiUt /.eiihnunnen
Claims (3)
1. Verfahren zum Richten und zur Verbesserung der Quah'tätseigenschaften von Metallbändern, ins- ;
besondere Elektrobändern, bei dem das zu behandelnde Metallband gegendruckfrei gebogen und
einer plastischen Wechselbiegung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband
unter Beibehaltung seines plastischen Biegezu- in Standes in Planlage gebogen wird, und daß die sich
an die letzte Biegung anschließenden Umlenkungen des Metallbandes ausschließlich im elastischen oder
nahezu elastischen Bereich vorgenommen werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ι ΐ
nach Anspruch 1, mit mehreren Biegerollen und ggf. Umlenkrollen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Biegerollen (2a, 2b) wahlweise ortsfest und/oder
verstellbar gelagert sind, und daß der Umschlingungswinkc?(«)
der letzten Biegerolle (2b) unabhängig von den Umschlingungswinkeln («) der vorgeordneten
Biegerollen (2a) einstellbar ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegerollendurchmesser nach der
Formel ■!"'
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