Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-OS 15 65 803 bekannt Die Veränderung der Querschnittsform des
Elektrodendrahtes erfolgt dort vor dem Einlauf auf die zweite der beiden Elektrodenträgerrollen, und zwar zu
dem Zweck, dem Elektrodendraht eine der Zargenfläche entsprechende, beispielsweise konkave Form
aufzudrücken. Während des Schweißvorganges, bei dem der Elektrodendraht im Schweißpunkt erhöhten Temperaturen
ausgesetzt ist, erfolgt eine Längung des Drahtes und eine entsprechende Querschnittsverminderung.
Dies bringt eine Schlaufenbildung zwischen den beiden Elektrodenträgerrollen mit sich, weil im
Schweißpunkt der von der ersten Elektrodenträgerrolle wegbewegte, ausgewalzte Elektrodendraht bei seiner
Rückkehr auf die zweite Elektrodenträgerrolle im Schweißbereich die gleiche Geschwindigkeit aufweisen
muß wie bei seiner Bewegung über die erste Elektrodenträgerrolle. Es sind deshalb Mittel vorgesehen,
um die während des Schweißens infolge der Längutig des Elektrodendrahtes zwischen den beiden
Elektrodenträgerrollen gebildete Schlaufe aufzunehmen und die Schlaufe nach der Schweißung durch
Nachziehen des Elektrodendrahtes bei unbelasteten Elektrodenträgerrollen wieder aufzulösen. Hierzu ist
nicht nur ein erheblicher mechanischer und steuerungstechnischer Aufwand erforderlich, sondern es treten
beim periodischen Entlasten bzw. Belasten der Elektrodenträgerrollen Einschnürungen des Elektrodendrahtcs
auf, welche entsprechend periodische Unregelmäßigkeiten in der Schweißnaht zur Folge haben, wenn diese
Einschnürungen an der zweiten Elektrodenträgerrolle vorbeilaufen. Dieser nachteilige Effekt kann durch
zusätzliche und damit ebenfalls aufwendige Dämpfungsmittel am schwenkbaren Arm der einen Elektrodenträgerrolle
zwar herabgesetzt, jedoch nicht ganz beseitigt werden. Das periodische Elektrodendraht-
s nachziehen bedeutet auch eine mangelhafte Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Drahtmaterialmenge für
den Schweißvorgang.
Weiter ist es schon bekannt (CH-PS 3 70 175), Elektrodendrähte mit angewalztem, z. B. elliptischem
bzw. linsenförmigem Querschnitt zu verwenden. Jedoch ist bei einer ersten Ausführungsform dieser bekannten
Widerstandsschweißmaschine für jede der beiden Elektrodenträgerrollen ein gesonderter Elektrodendraht
vorgesehen, so daß dort das Problem der Schlaufenbildung nicht auftritt Allerdings erfordert
diese Methode die doppelte Drahtmenge wie das Eindrahtverfahren. Da der Querschnitt eines derartigen
Elektrodendrahtes überdies nicht rotationssymmetrisch ist, besteht bei der Zuführung zu den ElektroJenträgerrollen
die Gefahr einer Verdrillung, zu deren Vermeidung besondere Führungs- und Streckorgane erforderlich
sind.
Bei einer zweiten Ausführungsform dieser vorbekannten Schweißmaschine werden ebenfalls zwei
gesonderte Elektrodendrähte verwendet, welche unter Verwendung einer Reinigungsvorrichtung in mehreren
Durchgängen benutzt werden können und deren Umlenkrollen unter Federvorspannung verschiebbar
angeordnet sind.
Den erwähnten vorbekannten Vorrichtungen ist demnach gemeinsam, daß sie die Schlaufenbildung
hinnehmen und gebildete Schlaufen aufnehmen und beseitigen.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung
darin, bei einem gattungsgemäßen Verfahren eine Schlaufenbildung gar nicht erst eintreten zu lassen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegeben.
Erfindungsgemäß wird also die nachteilige Schlaufen-
*o bildung durch Erhöhung der Festigkeit eines gewöhnlichen
Runddrahtes durch Auswalzen vor der ersten Elektrodenträgerrolle und entsprechende Abstimmung
des Preßdruckes und der Kühlung der Elektrodenträgerrollen vermieden. Es erübrigen sich somit alle
Maßnahmen zur Aufnahme und gegebenenfalls Beseitigung bereits gebildeter Schlaufen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Ansprüchen 2 und 3 gekennzeichnet.
Es ist möglich, den Elektrodendraht unmittelbar vor dem Einlauf in die erste Elektrodenträgerrolle auszuwalzen
oder schon im Werk auf die gewünschten Festigkeitswerte, insbesondere Elastizitätsgrenze, ausgewalzten
Draht zu verwenden. In diesem Sinne zeigt die Figur ein Belastungs-Dehnungsdiagramm mit der
Kurve I für einen Kupferdraht mit 138 mm Durchmesser
mit einer Zugspannung an der Elastizitätsgrenze von 8,5 kp/mm2, während die Kurve 2 den entsprechenden
Runddraht nach Kurve 1 nach dem Auswalzen auf eine Querschnittsform von ungefähr (1,46 χ 1,10) mm2, mit
einer Zugspannung an der Elastizitätsgrenze von 19 kp/mm2 zeigt.
Eine weitere geringfügige Erhöhung der Festigkeit zeigt Kurve 3, bei welcher durch Abwälzen des
Querschnittes auf (1,48 χ 1,09) mm2 die Zugspannung
an der Elastizitätsgrenze auf 20 kp/mm2 gestiegen ist.
Aus dem Diagramm ist ersichtlich, daß die Zugspannung an der Elastizitätsgrenze beim gewalzten und
daher härteren und zugfesteren Draht (Kurven 2 und 3) auf mehr als den doppelten Wert ansteigt. Wenn also
z.B. beim Schweißen ein Rollendruck von 12kp/mm2
zur Anwendung gelangt, wird der Druck gemäß Kurve 1 bleibend deformiert Er bildet mithin eine Schlaufe,
während die gereckten Drähte (Kurven 2 und 3), da sie
im elastischen Gebiet deformiert werden, in ihre ursprüngliche Form zurückkehren, d. h. keine Schlaufe
bilden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen