DE1777366C3 - Verfahren zum Herstellen von Profilen mit dünnen Wandstärken - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Profilen, wie Doppel-T-Trägern od. dgl., mit dünnen Wandstärken, bei dem das Walzgut durch aufeinanderfolgende Streck- und Stauchstiche verformt wird und bei dem die beiden Walzgutenden abwechselnd zum Anstich kommen.

Einem derartigen Verfahren wird das Walzgut beim Walzen vermittels des durch die deutsche Patentschrift 928 246 bekannten Walzwerks unterworfen. Das Walzgut wird im ersten Stich zweimal gestreckt, anschließend gestaucht und läuft nach einer Querförderung in den folgenden Stichen mit seinem zuletzt behandelten Ende zuerst ein, um wieder zweimal gestreckt und anschließend gestaucht zu werden. Bei diesem Verfahren treten insofern Schwierigkeiten auf, als insbesondere bei dünnwandigen Profilen, der zunehmende Walzwiderstand und die durch die zwischengeschaltete Querfördrung begünstigte Temperaturabnahme nicht mehr beherrscht werden können, so daß das Walzgut über seine Längserstreckung Unregelmäßigkeiten aufweist, die die Ausschußquote untragbar erhöhen.

Beim Walzen von einfachen Stäben, Bändern oder Rohren ist es durch die Zeitschrift »Journal of Metalls«, September 1954, Seiten 954 bis 958, bekannt, dem Walzgut im Bereich zwischen den beiden einer Verformung unterliegenden Walzgutstellen eine Zugspannung aufzugeben. Hierbei kommt es aber nicht darauf an, Profilträger mit dünnen Wandstärken aus solchem Material zu verformen, bei dem es um die Überwindung eines hohen Walzwiderstandes geht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Walzen von Profilträgern mit dünnen Wandstärken aus solchen Materialien zu ermöglichen, bei denen es um die Überwindung eines hohen Walzwiderstandes geht.

Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß das Walzgut in jedem Walzdurchgang zunächst gestreckt, dann gestaucht und wieder gestreckt wird und daß die beiden reversierend betriebenen Sireckoperationen eines jeden Walzdur'nganges, wie beim Walzen von Stäben, Bändern und Rohren bekannt, unter Aufgabe einer Zugspannung auf das Walzgut im Bereich zwischen den beiden dabei einer Verformung unterliegenden Walzgutstellen durchgeführt werden.

Durch die Erfindung wird der technische Fortschritt erzielt, daß das Walzgut, zumal jegliche Querverschiebung entfällt, im beschleunigten Durchgang durch die Bearbeitungsstationen hindurchgeführt werden kann. Infolge des beschleunigten Durchgangs ist der Temperaturabfall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Anstichen gering, so daß die Streck- und Stauchstiche ohne wesentliche Erhöhung des Walzwiderstandes durchgeführt werden können. Diese Durchführung der aufeinanderfolgenden Streck- und Stauchstiche wird durch die Aufgabe einer Zugspannung auf das Walzgut auch in dem Sinne begünstigt, daß dadurch ein etwa gleicher Verschleiß der Stauch- und der Streckmittel auftritt, wobei für eine vorgegebene, gleich große Antriebsleitung im Vergleich zu der bekannten Anlage ein höherer Walzdruck erzielt werden kann, so daß eine geringere Anzahl von Stichen erforderlich wird, weil je Stich in stärkerem Ausmaße verformt werden kann. Daraus resultiert auch eine vereinfachte Temperaturkontrolle und -steuerung, so daß bei dem Verfahren nach der Erfindung davon auszugehen ist, daß Profile mit guten Qualitätseigenschaften erzielbar sind und daß dazu bei den Arbeiten im Reservierbetrieb und dem zwischengeschalteten Stauchen nur eine Gerüstfolge erforderlich ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Herstellen von Profilen, wie Doppel-T-Trägern od. dgl., mit dünnen Wandstärken, bei dem das Walzgut durch aufeinanderfolgende Streck- und Stauchsüche verformt wird und bei dem die beiden Walzgutenden abwechselnd zum Anstich kommen, dadurch gekennzeichnet, daß das Walzgut in jedem Walzdurchgang zunächst gestreckt, dann ge- ίο staucht und wieder gestreckt wird und daß die beiden reversierend betriebenen Streckoperationen eines jeden Walzdurchgangs, wie beim Walzen von Stäben, Bändern und Rohren bekannt, unter Aufgabe einer Zugspannung auf das Walzgut im Bereich zwischen den beiden dabei einer Verformung unterliegenden Walzgutsteüen durchgeführt werden.