DE938246C

DE938246C - Walzwerk zum Walzen von Profilen mit duennen Wandstaerken

Info

Publication number: DE938246C
Application number: DEM21888A
Authority: DE
Inventors: Erich Howahr
Original assignee: Maschinenfabrik Sack GmbH
Current assignee: Maschinenfabrik Sack GmbH
Priority date: 1954-02-11
Filing date: 1954-02-12
Publication date: 1956-01-26

Description

Das Walzen von I-Trägern mit parallelen Flanschen oder größerer Breite geschieht vorzugsweise auf Straßen in Sonderbauart, bei denen auf ein Duo-Vorgerüst mit anstellbaren Walzen ein Universal-Streckgerüst und in kontinuierlicher Anordnung dahinter ein Stauchgerüst folgt. Auf einer solchen Gerüstgruppe geschieht die Bildung der Stege und Flansche durch mehrmaliges Hindurchführen des Walzgutes in wechselnder Richtung unter jedesmaliger Verstellung der Horizontal- und Vertikalwalzen bei den einzelnen Stichen und unter Umkehrung der Drehrichtung der Walzen. Dabei wird auf dem Universal-Streckgerüst mit den Horizontalwalzen die Stegstärke und mit den in Höhe ihrer Walzebene liegenden Vertikalwalzen die Flanschstärke vermindert, während auf dem dahinter liegenden Stauchgerüst die Flanschkanten gestaucht und geglättet werden.

Auf eine solche Walzgruppe folgt ein Durchlauf-Universal-Poliergerüst, in dem das Walzgut seine Endform erhält.

Da es sich bier um Walzerzeugnisse beträchtlicher Länge handelt, tritt bei dieser Arbeitsweise mit großer Stichzahl, beispielsweise mit neun Stichen während der Bearbeitung, auf der Streck- und Stauchgerüstgruppe eine erhebliche Abkühlung des Walzgutes ein, die die Erzeugung dünner Querschnitte an Stegen und Flanschen begrenzt.

Um dünnere Wandstärken zu erzielen, sind kontinuierliche Walzenstraßen gebaut worden, die aus mehreren einander nachgeordneten Streck- und Stauchgerüstgruppen und einem Fertiggerüst be-

stehen. Derartige Straßen weisen aber für die Erzeugung dünnwandiger !-Profileerhebliche Nachteile insofern auf, als beim' häufig wiederholten Anstich der Stabköpfe auf vielen aufeinanderfolgenden Walzgerüsten diese Stabköpfe zum AudE-klaffen neigen und beim Fassen in den letzten Gerüsten Schrott verursachen. Auch teure Schopfeinrichtungen sind nicht in der Lage, diesen •.Übelstande völlig zu beseitigen.

ίο Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber ein Walzwerk zum Walzen von Profilen, insbesondere von I-Profilen, bei dem das Walzgut in mit wenigen kontinuierlich arbeitenden Walzgerüsten ausgestatteten Gerüstgruppen mit unveränderter Drehrichtung der Walzen in gesetzmäßiger Folge durch Streck- und Stauchstiche so schnell verformt wird, daß es zu keiner unzulässigen Abkühlung kommt, und bei dem abwechselnd beide Stabenden zum Anstich gelangen. Dadurch werden einerseits die Vorteile des kontinuierlichen Walzens erreicht und andererseits dessen Nachteile vermieden.

Dies wird unter Verwendung von zwei oder mehr jeweils aus zwei oder mehr Universal-Walzwerken und einem ihnen nachgeschalteten Stauchgerüst bestehenden, im Arbeitsgang hintereinander angeordneten Gerüstgruppen erreicht, die erfindungsgemäß derart zueinander aufgestellt und derart durch Längs- und Querförderer untereinander verbunden sind, daß das Walzgut jeweils mit seinem zuletzt aus 'einer Gerüstgruppe ausgelaufenen Ende zuerst in die nächste Gerüstgruppe einläuft. Auf diese Weise ergibt sich ein Arbeiten im Kreislauf, bei dem jede Gerüstgruppe je nach Bedarf vom Walzgut ein oder mehrmals durchlaufen werden kann, so lange, bis die gewünschte Querschnittverminderung erreicht ist. Dabei muß selbstverständlich, so wie es auch sonst üblich ist, vor jedem wiederholten Durchlauf jeweils einer Gerüstgruppe für eine entsprechende Anstellung der Kaliberwalzen Sorge getragen werden. Einer dieser Gerüstgruppen kann ein Universal-Poliergerüst nachgeordnet sein, auf dem das Walzgut nach Erreichen der gewünschten Streckung seine Endform erhält.

Die Erfindung sei unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die den Aufbau eines dem Gegenstand der Erfindung entsprechenden Walzwerks zum Walzen von Profilen, insbesondere von I-Profilen, in schematischer Darstellung veranschaulicht.

Mit ι ist ein Vorgerüst und mit 2 eine Schere bezeichnet. Letzterer nachges ehaltet sind eine Querschlepperanlage 3 und ein Nachwärmofen 4. Die Universal-Streckgerüste 5 und 6 arbeiten mit entsprechenden Drehzahlen in kontinuierlicher Folge. Ein Duo-Stauchgerüst 7 dient zum Stauchen und Glätten 'der Flansche eines Profileisens, z. B. eines I-Profils, deren Stärke ebenso wie diejenige des Steges auf den Walzen der Gerüste 5 und 6 vermindert wurde. Die Durchlaufrichtuijg des Walzgutes entspricht der Pfeilrichtung X-X*.

Die seitlich von den Gerüsten 5, 6 angeordneten Gerüste 8, 9 sind gleichfalls Universal-Streckgerüste. Ihnen folgt in Walzrichtung Y-Y¹ wiederum ein Stauchgerüst 10 in kontinuierlicher Folge.

Die Schleppergruppen 11 und 12 bewegen das Walzgut in Richtung der Pfeile U bzw. Z.

Es ist ersichtlich, daß bei unverändertem Drehsinn und entsprechender Drehzahl aller Walzen der Gerüste 5 bis 10 auf je zwei Streckstiche ein Staucbstich folgt und daß bei zweimaligem Durchlauf durch die Gerüstgruppe 5 bis 7 und einmaligem Durchlauf durch die Gerüstgruppe 8 bis 10 sechs Streck- und drei Stauchstiche gemacht werden, während bei dreimaligem Durchlauf durch die Gerüstgruppe 5 bis 7 und zweimaligem Durchlauf durch die Gerüstgruppe 8 bis 10 insgesamt zehn Streck- und fünf Stauchstiche ausgeführt werden.

Auf dem als Universal-Poliergerüst ausgebildeten Gerüst 13 erfolgt die Fertigformung des Profilstabes in einem Durchlauf.

Beim Walzwerk nach der Erfindung gestattet der freie Auslauf, des Walzgutes aus jeder Gerüstgruppe die Anwendung verhältnismäßig hoher Walzgeschwindigkeiten und damit kurzer Walzzeiten, während bei rein kontinuierlichen Walzen die Durchlaufgeschwindigkeit während der ersten Stiche nur gering sein kann. Die Vermeidung des üblichen Reversierbetriebes ergibt eine weitere wesentliche Verkürzung der Walzzeit. Das Walzwerk nach der Erfindung und das mit seiner Hilfe ausführbare Walzverfahren ermöglichen also die Erzielung dünnerer Enddimensionen und damit die Erzeugung von Trägern mit einem besseren Verhältnis zwischen Tragfähigkeit und Gewicht. Naturgemäß können die einzelnen Gerüstgruppen auch aus einer größeren oder kleineren Anzahl kontinuierlich arbeitender Gerüste bestehen. Auch können mehrere Gerüstgruppen 5 bis 7 bzw. 8 bis 10 hintereinandergeschaltet sein, sofern ein mehrmaliger Durchlauf durch alle Gerüste aus Gründen der Leistung nicht tragbar ist.

Claims

Patentansprüche-.

i. Walzwerk zum Walzen von Profilen mit dünnen Wandstärken, insbesondere von I-Profilen mit wechselnder Steg- und Flanschstärke, n₀ mit gruppenweise hintereinandergeschalteten Universal- und Stauchgerüsten, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr jeweils aus zwei oder mehr Universal-Walzwerken und einem ihnen macbgeschalteten Stauchgerüst bestehende Gerüstgruppen derart zueinander aufgestellt und durch Längs- und Querförderer untereinander verbunden sind, daß das Walzgut jeweils mit seinem zuletzt aus einer Gerüstgruppe ausgelaufenen Ende zuerst in die nächste Gerüstgruppe einläuft.
2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei jeweils aus zwei oder mehr Universalgerüsten und einem Stauchgerüst bestehende Gerüstgruppen in umgekehrter Reihenfolge ihrer Gerüste nebeneinander

aufgestellt und die jeder Gruppe vor- und nachgeschalteten Längsförderer durch.Querförderer verbunden sind.
3. Walzwerk nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Gerüstgruppen ein Fertiggerüst nachgeschaltet ist.

Angezogene Druckschriften: Zeitschrift »Stahl umd Eisen«, 1951, S. 354 bis und 409 bis 414;

Buch »Walzwerkswesen«, II. Bd., 1934, S. 320, 10

323, 325> 333 bis 336;

österrreichische Patentschrift Nr. 60 629.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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