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Verfahren und Anlage zur Herstellung von geschweissten Drahtgittern
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zu erreichen, wird der aus dem Walzwerk kommende Draht, der normalerweise nur eine Zerreissfestigkeit von etwa 3000 kg/cm und eine Streckgrenze von etwa 2500 kg/cm2 aufweist, einer veredelden Kaltbearbeitung durch Kaltziehen des Drahtes in einem Drahtzug unterworfen. Nach dem Ziehen verlassen die Drähte normalerweise den Drahtzug in Ringen und werden erst nach einer Zwischenlagerung der Weiterverarbeitung in einem zweiten Arbeitsgang zugeführt. Dabei passieren die gezogenen Drähte vom Ring ablaufend eine Richtvorrichtung, und nach dieser gelangen sie in eine Gitterschweissmaschine, wo in bekarmter Weise die Herstellung des geschweissten Gitters erfolgt.
Dieses Verfahren ist sehr kostspielig, vor allem deshalb, weil der Draht vom Walzzustand bis zur Schweissung zwei vollständig voneinander getrennte Arbeitsgänge durchmachen muss. Schon allein der Umstand, dass jeder Teil der Anlage, also einerseits der Drahtzug für den Walzdraht und anderseits die Richtvorrichtung für die von den Ringen ablaufenden gezogenen Drähte und die damit kombinierte Schweissmaschine, einen eigenen Antrieb benötigt, dass also ingesamt zwei getrennte Antriebe nötig sind, bringt von vornherein ziemlich hohe Anlagekosten mit sich.
Die nach dem bisherigen Verfahren zwischen beiden Arbeitsgängen notwendigen Zwischenmanipulationen, nämlich das Aufwickeln des gezogenen Drahtes, die Lagerung der Ringe mit dem gezogenen Draht, die Zuführung der gezogenen Drähte zur Richtvorrichtung und zur Schweissmaschine, ergeben nicht nur einen erheblichen Platzbedarf, sondern erfordern auch einen höheren Aufwand an Bedienungspersonal und verursachen somit eine sehr beträchtli- che Steigerung der Gestehungskosten.
Die beschriebenen Arbeitsvorgänge müssen bei der Herstellung von Baustahlgittem, die in Richtung der Längs-und Querdrähte gleiche Festigkeitseigenschaften aufweisen sollen, sowohl für die Längsdrähte als auch für die Querdrähte des Gitters angewendet werden, wodurch sich die geschilderten Nachteile vermehren.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, diese Nachteile zu vermeiden oder doch wenigstens weitgehend zu vermindern. Gemäss der Erfindung wird bei der Herstellung von geschweissten Drahtgittern zumindest ein Teil der Gitterdrähte in einem kontinuierlichen Arbeitsgang nach Durchlaufen einer Kaltbearbeitungseinrichtung und einer an diese anschliessenden Richtvorrichtung unmittelbar der Gitterschweissmaschine zugeführt. Üblicherweise wird der Gitterschweissmaschine in Längsrichtung kontinuierlich eine Schar paralleler Drähte zugeführt, welche die Längsdrähte der fertigen Gitterbahn bilden und auf die von der Seite her in Form abgelängter DrahtstUcke der Reihe nach Querdrähte aufgelegt und angeschweisst werden.
Im Sinne der Erfindung werden dabei vorzugsweise die Drähte der in Längsrichtung verlaufenden Drahtschar des Gitters durch voneinander getrennte, in der Zahl der Längsdrähte entsprechender Anzahl vorhandene Kaltbearbeitungseinrichtungen und zugeordnete Richtvorrichtungen zugeführt, wobei nur die Richtvorrichtungen angetrieben und so einerseits die Drähte durch die Kaltbearbeitungseinrichtungen gezogen werden und anderseits der Vorschub der Drähte in die Gitterschweissmaschine bewirkt wird.
Anderseits müssen aber je nach den gewünschten Eigenschaften des fertigen Gitters nicht alle Längs- und Querdrähte erfindungsgemäss einer kontinuierlichen Kaltbeaxbeitung und Geraderichtung vor der Schweissung unterzogen werden, sondern es kann für bestimmte Längsdrähte und/oder auch für die Querdrähte oder einzelne
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Matte herzustellen, die sodann nur in Richnmg derIJ1ngsdrähte die erhöhten Festigkeitseigenschaften aufweist.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dient eine Anlage, die dadurch gekennzeichnet ist. dass zumindest auf einigen DrahtzufUhrungswegen zur Gitterschweissmaschine je eine Kaltbearbeitungseinrichtung, z. B. ein Reckapparat oder ein Drahtzug, und dahinter je eine Richtvorrichtung an-
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Gitterschweissmaschine ein gemeinsamer, vorzugsweise an den Richtvorrichtungen angreifender Antrieb vorgesehen ist.
Es sei erwähnt, dass es bereits bekannt ist, Kaltbearbeitungsvorgänge an Draht- oder Stangenmaterial
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oder RichtvorgängenStangenmaterial das Endprodukt dar, das sodann dem Bedarf entsprechend abgelängt wird. Das Wesen der Erfindung besteht demgegenüber darin, die Vergütung des Rohmaterials durch Kaltbearbeiten und das Geraderichten des Rohmaterials bei der Gitterschweissung unmittelbar mit der Verarbeitung des Rohmaterials zu kombinieren, wodurch die einleitend geschilderten wesentlichen Vorteile erzielt werden.
Bekannte Gitterschweissmaschinen arbeiten entweder von fertig vorgerichteten Stangen oder von Drahtringen, wobei der Schweissmaschine u. a. die Aufgabe zufällt, das geschweisste Gitter vorwärts zu transportieren. Mit solchen Maschinen können nur Drähte von begrenzter Stärke verarbeitet werden, weil sich beim Abziehen der Drähte von den Ringen Widerstände ergeben, welche durch die Schweissmaschine nicht Überwunden werden können, da deren Vorschuborgane am fertigen Gitter angreifen. Aus diesem Grunde besteht bei solchen Maschinen nicht ohne weiteres die Möglichkeit, gleichzeitig mit dem Schwei- ssen Arbeitsgänge zu kombinieren, welche einen gewissen Kraftaufwand erfordern.
Es ist anderseits auch schon eine Gitterschweissanlage bekannt, bei der von Haspeln abgezogene Längsdrähte durch eine Richtvorrichtung geführt werden, hinter der eine spezielle Nachziehmaschine angeordnet ist, von welcher die geradegerichteten Längsdrähte zur Schweissmaschine gelangen. Durch die Anwendung der Nachziehmaschine wird dabei erreicht, dass das geschweisste Gitter nicht mehr an den Querdrähten vorgeschoben werden muss, was insbesondere bei dünnen Drähten zu Deformationen des Gitters führen würde.
Um nun im Sinne der Erfindung die Möglichkeit zu schaffen, die zusätzlichen Arbeitsgänge, also das Veredeln durch Kaltbearbeitung und gegebenenfalls ein Entzundern, in einen kontinuierlichen Gitterschweissvorgang einzubeziehen, erfolgt auch bei der erfindungsgemässen Gitterschweissanlage der Transport durch einen vor der Schweissmaschine liegenden, an den einzelnen Drähten angreifenden Antrieb, der aber nicht nur, wie an sich bekannt, den Transport der Drähte durch die Richtmaschine zur Schweissmaschine, sondern auch den Drahtvorschub durch die Kaltbearbeitungseinrichtung bewirkt.
Durch diese Massnahme ist es möglich, sämtliche Veredelungen des Drahtes, ausgehend vom Walzdraht, in die Maschine selbst zu verlegen und somit die ganze auf kaltem Wege verlaufende Verarbeitung des Drahtma- teriaIs mit der Schweissmaschine zu kombinieren, so dass die mit der Erfindung angestrebten Vorteile, insbesondere eine Steigerung der Streckgrenze, der Bruchfestigkeit und der Bruchdehnung, durch den an sich bekannten Reckvorgang, ferner das anschliessende Geraderichten der Drähte und die für den Verbund mit dem Beton sehr zweckmässige Herstellung von Einprägungen in die Drähte durch das Transportwalz- werk, erzielt werden können.
Vorzugsweise erfolgt der Drahttransport durch eine Art Kaltwalzwerk, welches in den Drähten eine beliebig gemusterte Riffelung einpresst. Durch diese Riffelung erhält der Draht eine so grosse Oberflächenreibung, dass er auch Arbeitsgänge durchmachen kann, welche besonders grosse Kräfte erfordern.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung passieren die vom Walzdrahtring kommenden Drähte zunächst einen nach einem anderweitigen Vorschlag ausgebildeten Reckapparat. In diesem Apparat durchlaufen beispielsweise die Drähte mehrere hintereinandergeschaltete Rollen, welche hinsichtlich ihrer gegenseitigen Lage in weiten Grenzen verstellbar sind. Neben einer kräftigen Streckung des Materials erhalten darin die Drähte durch mehrere Umlenkungen und die dadurch bewirkte Biegungsbeanspruchung nach verschiedenen Richtungen eine Kaltbearbeitung, wodurch die angestrebte Verbesserung der Quasi- tätseigenschaften, also eine Veredelung des Walzdrahtes, erzielt wird.
Die gegenseitige Lage der Walzen lässt sich je nach dem verwendeten Rohdraht, d. h. in Abhängigkeit vom Durchmesser und von den Festigkeitseigenschaften desselben, so wählen, dass der Draht die gewünschten Gütewerte von etwa 6000 kg/cmz Zerreissfestigkeit und etwa 5000 kg/cm2 Streckgrenze erhält. Durch den Reck-und Biegungsvorgang wird auch eine nahezu vollständige Entzunderung'des Walzdrahtes erzielt. Gegebenenfalls können am Reckapparat noch zusätzliche Entzunderungsmittel, wie Bürsten, angeordnet sein.
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Aus dem Reckapparat kommend, laufen die Drähte erfindungsgemäss direkt in eine Richt- oder Dressiervorrichtung ein, die vorzugsweise für jeden Draht aus mehreren hintereinander liegenden und in ihrer gegenseitigen Höhenlage verstellbaren Richtrollen besteht. Die Richtrollen, welche die zweifache Auf-
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ihren Kaliberrillen ausgearbeitete Profile auf, so dass sie eine Art Kaltwalzwerk bilden, welches durch Prägewirkung, z. B durch Einkerbungen oder Vorsprünge, in den durchlaufenden Drähten Unebenheiten erzeugt. Diese eingewalzten Unebenheiten gewährleisten nach Einbetonierung der Drähte bzw. des Gitters eine bessere Haftfestigkeit.
Aus der Richtvorrichtung werden die Drähte direkt der Gitterschweissmaschine zugeführt, u. zw., wie schon erwähnt, in der Regel in der Weise, dass die fertige Gitterbahn durch kontinuierlich zugeführte parallele Längsdrähte und durch seitlich davon zugeführte, abgelängte Querdrahtstueke gebildet wird, welch letztere in der Schweissmaschine schrittweise an die Bahn der Längsdrähte angeschweisst werden, so dass das fertige Gitter die Schweissmaschine in Längsrichtung verlässt. Zur Vorbereitung der Querdrähte kann vor deren Einführung in die Schweiss maschine eine analoge kontinuierlich arbeitende Anlage mit Reckapparat und Richtvorrichtung wie für die Längsdrähte angewendet werden.
Der gesamte Werkstoff transport, beginnend mit dem Abziehen des Walzdrahtes bis zum Vorschub des fertigen Gitters, erfolgt vorzugsweise von einer Stelle aus durch ein einziges Antriebsaggregat. Besonders zweckmässig ist es, wie schon erwähnt, den Antrieb der Richt- oder Dressiervorricht. U11g für den gesamten Werkstofftransport auszunutzen. Es wird somit durch diesen Antrieb zunächst der Draht von einer Walzdrahthaspel abgewickelt und durch den Reckapparat gezogen. Hinter diesem passieren die Drähte die angetriebenen Rollen der Richt- oder Dressiervorrichtung, und sie werden durch diese Rollen in die Schweissmaschine vorgeschoben, aus der nach vollendeter Schweissung durch den gleichen Antrieb der Weitertransport des fertigen Gitters bis zu seinem Austritt aus der Schweissmaschine erfolgt.
Somit besorgt das an die Richt- oder Dressiervorrichtung angeschlossene Antriebsaggregat den gesamten Materialtransport.
In der Zeichnung ist schematisch ein bevorzugtes Beispiel einer Anlage für die Durchführung des er- findungsgem1íssen Verfahrens dargestellt. Mit 1 ist eine Reihe von Walzdrahthaspeln bezeichnet, von denen der Walzdraht 2 abgezogen wird. Die parallelen Drähte der Längsdrahtschar durchlaufen dann getrennte Kaltbearbeitungseinrichtungen 3, z. B. Reckapparate, denen zwecks vollständiger Entzunderung der Drähte Bürsten 4 nachgeschaltet sind. Der aus den Reckapparaten 3 austretende kaltbearbeitete und somit veredelt Stahldraht 5 tritt sodann in eine Richtvorrichtung 6 ein, die zugleich den gesamten Antrieb der Anlage bzw. den gesamten Materialvorschub bewirkt und in die vorgeschobenen Drähte Unebenheiten z. B. ein Riffelmuster, einprägt.
Hinter der Richtvorrichtung treten die veredelten und geradegerichteten Längsdrähte 7 in die Schweissmaschine 9 ein, der von der Seite her, d. h. in Richtung des Pfeiles 12, abgelängte Einzeldrähte 8 zugeführt werden, die in analoger Weise wie die Längsdrähte vorbehandelt worden sind. Das fertige Gitter 10 tritt in der durch den Pfeil 11 angedeuteten Vorschubrichtung der Längsdrähte aus der Schweissmaschine aus.
An Stelle eines Reckapparates kann für die Kaltbearbeitung der Drähte auch ein Drahtzug verwendet werden, in dem die Streckung und Erhöhung der Festigkeitswerte durch Ziehsteine bewirkt wird. In diesem Falle muss die Entzunderung des Drahtes vor dem Eintritt in den Drahtzug angeordnet werden.
Der Hauptvorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt in einer bedeutenden Senkung der Herstellungskosten durch Vermeidung der Zwischenlagerung der kaltbearbeiteten Drähte, der bisher erforderlichen Manipulationen zwischen dem Kaltbearbeitungsvorgang und dem Geraderichten bzw. der Gitterschweissung und der damit erzielten Verminderung des Bedienungspersonals für die gesamte Anlage.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Verminderung der Gesamtkosten der erforderlichen Anlage sowie des gesamten Platzbedarfes. Der verminderte Platzbedarf beruht auf der Vermeidung einer Zwischenlagerung der kaltbearbeiteten Drähte, der Vermeidung von Manipulationsräumen zwischen Kaltbearbeitung und Geraderichten und auf der Möglichkeit der Verwendung eines gemeinsamen Antriebsaggregates für alle Teile der Gesamtanlage. Durch die Verwendung eines gemeinsamen Antriebes, insbesondere des Antriebsaggregates der Richtvorrichtung, werden die Kosten für getrennte Motore und Getriebe eingespart und es wird der Gesamtkraftverbrauch wesentlich herabgesetzt.
Die in der als Kaltwalzwerk wirkenden Richtvorrichtung eingeprägten Riffelungen öd. dgl. erhöhen die Haftfestigkeit des Gitters im Beton.
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