DE19939860A1 - Verfahren zur Verbesserung der Planheit von Blechen - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Planheit von BlechenInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung der Planheit von metallischen Blechen, insbesondere von Blechen (1) aus Aluminiumlegierungen, bei welchem ein Blech (1) durch Zug zwischen zwei Spannbacken (2) bis zu einer kontrollierten bleibenden Längung von mehr als 0,5% und vorzugsweise mehr als 1% gestreckt und dabei während wenigstens eines Teils der Dauer dieser Streckung ein Querauflager auf wenigstens einer der Seiten des Blechs (1) aufrechterhalten wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der
Planheit von Blechen, insbesondere aus hochfesten Aluminium
legierungen, durch mechanischen Zug.
Die industrielle Fertigung von Blechen führt trotz aller Vor
sichtsmaßnahmen sehr häufig zu Fehlern in der Planheit, die
zur Erfüllung der in diesem Bereich gültigen Normen und La
stenheften betriebsintern teueren Ausschuß nach sich ziehen.
Diese Fehler können beispielsweise in einer allgemeinen Ver
formung des Blechs bestehen, die gemäß der europäischen Norm
EN 485-3 als "Bogenkrümmung" bezeichnet wird, wenn diese Ver
formung eine Biegung in einer Achse, senkrecht zur Walzrich
tung ist, und als "Dachziegel-Krümmung" bezeichnet wird, wenn
diese Verformung eine Biegung um eine Achse parallel zur
Walzrichtung ist. Die Verformung kann auch lokal sein, entwe
der in einer besonderen Zone des Blechs oder konzentriert in
einem oder mehreren Wellenbergen, die z. B. erhöht sein kön
nen. Es kann sich um "gelängte Säume" handeln, wenn ein Rand
des Blechs länger ist als das Mittelteil oder um beim Walzen
erzeugte Wellen. Die dem Fachmann bekannten Normen spezifi
zieren Toleranzen für die Planheit in Abhängigkeit der Blech
dicke, insbesondere indem sie eine maximale Gesamtbiegung auf
eine bestimmte Länge oder Breite oder auf einen Strang mini
maler Länge definieren. Das ist der Fall, z. B. in der euro
päischen Norm EN 485-3 (Ausgabe Oktober 1993) für warmgewalz
te Aluminiumbleche und in der Norm EN 485-4 (Ausgabe Oktober
1993) für kaltgewalzte Aluminiumbleche.
Die Maßnahme zur Verbesserung der Planheit besteht darin, auf
das Blech oder den Strang eine Zugbelastung auszuüben, die
eine plastische Verformung des Metalls dahingehend bewirkt,
daß die kürzesten Fasern verlängert werden. Es gibt zwei ge
bräuchliche Techniken, solche Fehler zu beheben: Das Planie
ren durch Rollen und die Zugbelastung. Das Planieren durch
Rollen besteht darin, das Blech durch zwei parallel angeord
nete Reihen von Rollen bzw. Walzen zu leiten, die abwechselnd
unter und über dem Blech angeordnet sind, wobei die Rollen
direkt aneinanderliegen. Der Strang oder das Blech wird so
abwechselnd in die eine und die andere Richtungen gebogen, um
eine plastische Verformung zu erhalten. Die Rollenrichtma
schinen können die Planheitsfehler nur dann vollständig behe
ben, wenn die Fehler nicht zu groß sind; im Falle von dicken
Blechen und bei Blechen mit guten mechanischen Eigenschaften
ist die auf diese Weise erreichbare Planierwirkung, oftmals
nicht ausreichend oder sogar gar nicht vorhanden, besonders
nach dem Härten. Aus diesem Grund existieren kaum Maschinen
mit denen Bleche einer Dicke von mehr als 25 oder 30 mm ver
arbeitet werden können. Es gibt mehrere Ausführungen von Rol
lenrichtmaschinen in denen das Blech fixiert bleibt und die
in einem beweglichen Gerüst eingebauten Rollen gemeinsam ge
genüber dem Blech bewegt werden. So ist aus der US-A-3 552 175
eine Technik zur Planierung von Metallsträngen über min
destens drei abwechselnd unterhalb und oberhalb des Strangs
plazierte Rollen bekannt, die garantieren, daß der an seinen
zwei äußersten Rändern fixierte und unter Spannung gesetzte
Strang an jeder Stelle gebogen wird, wenigstens ein Mal ab
wechselnd in die eine und die andere Richtung, wobei jede
Biegung zu einer bleibenden Längung bzw. Verlängerung führt.
Bei dieser Technik ist die bleibende Längung das Resultat der
Biegung, die durch die Wirkung der Rollen erzielt wird und
nicht durch eine an den äußersten Enden des Strangs angrei
fende Zugkraft. Die Beispiele betreffen sehr dünne Stränge
(zwischen 0,08 und 0,13 mm) und es ist zweifelhaft, daß diese
Technik bei gewalzten Produkten aus Aluminiumlegierungen mit
signifikant größerer Dicke eingesetzt werden kann.
In der GB-A-1 179 089 ist eine Maschine beschrieben, die eine
Kombination aus einer Zugvorrichtung und einer Roll- bzw.
Walzmaschine geringer Leistungsfähigkeit ist. Nachdem der
Stahlstrang gerade bis zu seiner Elastizitätsgrenze unter
Spannung gesetzt ist, wird die Walzmaschine von einem der äu
ßersten Ränder des Stranges zum anderen auseinandergezogen.
Diese Technik führt nicht zu einer signifikanten bleibenden
Längung.
Die Zugspannung entsteht durch Strecken des Blechs, dessen
Enden zwischen zwei Spannbacken eingeklemmt sind, um eine
kontrollierte bleibende Längung um einige Prozent zu erhal
ten. Diese Technik wird besonders für dicke Bleche benutzt.
Die Streckmaschine hat ein festes Kopfteil mit einer Spann
backe und ein bewegliches Kopfteil, das die andere Spannbacke
enthält. In speziellen Fällen und besonders bei gehärteten
Blechen ist die Effektivität dieser Technik nicht befriedi
gend. Beispielsweise ist es bei Blechen aus thermisch behan
delten Al-Legierungen, d. h. mit den Bezeichnungen der Alumi
nium Association Legierungen der Serien 2000, 6000 und 7000,
in denen die meisten Fehler in der Planheit verteilt und zu
fällig auftreten, bekannt, daß der Vorgang des Härtens große
Verformungen hervorruft, die eine starke Krümmung um eine
Achse parallel zur Walzrichtung ergeben; diese verschwindet
bei der Behandlung durch Anlegen einer Zugspannung nicht
gleichmäßig.
In der GB-A 2 066 120 ist eine Technik zur Planierung von
Blechen beschrieben, die aus einer Kombination zwischen der
Planierung durch Walzen und durch Streckung besteht: Durch
eine Relativbewegung zwischen dem Blech, das an seinen Enden
zwischen zwei Spannbacken fixiert und einem Satz parallel ab
wechselnd unterhalb und oberhalb des Blechs angeordneten Wal
zen wird einen Planierungseffekt durch Walzen und durch Zug
ausgeübt, von denen jeder auf eine andere Weise zu einer
bleibenden Materialverformung jenseits seiner Elastizitäts
grenze führt. Diese Vorrichtung ist einer Planiermaschine un
ter Spannung mit dicht aneinanderliegenden Planierrollen ähn
licher, ähnlicher als einer Streckung durch Zugspannung. Die
durch diese Technik erzielbare bleibende Verformung des
Blechs ist jedoch sehr gering in der Größenordnung zwischen
0,1 und 0,2% pro Planier-Arbeitsgang, weil sie grundsätzlich
durch die Wirkung der Biegung über die eng benachbarten Wal
zen erzielt wird und der Beitrag der Zugspannung an der Ver
formung gering ist. Das Blech oder der Strang ist entweder an
jedem Ende in einer Spannbacke fixiert, die aus einem Stück
mit dem festen Maschinenoberteil besteht, und der Satz der
Planierrollen wird gegenüber dieser bewegt oder das Blech ist
an einem seiner Enden in einer Spannbacke befestigt, die aus
einem Stück mit einem beweglichen Maschinenkopfteil besteht,
das sich gegenüber der Gruppe der Planierwalzen bewegt.
In zahlreichen Fällen ist die Verbesserung der Planheit nicht
der einzige Zweck den man verfolgt, wenn man ein Blech einer
Zugbehandlung unterzieht. Die Kaltverformung eines Blechs
oder eines Stranges verbessert spezielle mechanische Eigen
schaften, insbesondere die Elastizitätsgrenze, und führt zum
Ausgleich innerer Spannungen, die vom Härten stammen, was be
sonders für Fertigung von dicken Blechen wichtig ist. In die
sem Fall muß die Verformung auf sehr kontrollierte Art durch
geführt werden, um ein Produkt mit reproduzierbaren Eigen
schaften zu erhalten, was wenigstens im Falle durchschnittli
cher und dicker Bleche mit einer Zugmaschine leichter ist,
als mit einer Walzmaschine.
Die in der GB-A 2 066 120 beschriebene Technik leidet demzu
folge unter drei bedeutenden Nachteilen: Da die Zugkraft ein
fach dem Widerstand entspricht, das Blech quer über einen
Satz Planierwalzen zu ziehen, ist der Beitrag der Zugkraft
zur Gesamtverformung des Blechs schwer zu kontrollieren, er
bleibt zu gering um in signifikanter Art und Weise bestimmte
mechanische Eigenschaften des Blechs zu verbessern und er er
laubt nicht in ausreichendem Maße die Beseitigung bestimmter
Defekte in der Planheit und die Beseitigung innerer Spannun
gen, die durch das Härten des Blechs eingebracht werden.
Darüber hinaus verlangen bestimmte Normen, daß das Blech ei
ner kontrollierten Streckung unterzogen wurde; so verlangt
beispielsweise die Norm EN 2126 eine kontrollierte Streckung
zwischen 1,5 und 3% zur Herstellung von Blechen aus der Le
gierung 7075 (Bezeichnung der Aluminium Association) in der
Beschaffenheit T651 (Bezeichnung nach EN 515) der Dicke zwi
schen inklusive 6 und 80 mm. Die Verwendung einer Walzricht
maschine oder einer Vorrichtung nach der GB-A 2 066 120 er
laubt es nicht, diese Verfahrensvorschriften zu erfüllen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Planheit von Blechen und
insbesondere von gehärteten Blechen zu verbessern und insbe
sondere die Biegung um eine Achse parallel zur Walzrichtung
sowie die aus dem Härten resultierenden lokalen Verformungen
in Längs- und Querrichtung zu beseitigen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung
der Planheit von Blechen, bei welchem ein Blech durch Zug
zwischen zwei Spannbacken bis zu einer bleibenden kontrol
lierten Längung um mehr als 0,5%, vorzugsweise um mehr als
1% und ebenfalls vorzugsweise um mehr als 1,5%, gestreckt
und während wenigstens eines Teils der Dauer dieses Zugs eine
Querkraft auf mindestens eine der Flächen des Blechs ausgeübt
wird.
Die Erfindung betrifft in gleicher Weise verschiedene Mög
lichkeiten, diese Querkraft als Auflager bzw. Querstütze zu
realisieren:
- 1. auf wenigstens eine der Flächen des Blechs querabgestützte Rollen, die Applikationsspannung auf das Blech ausüben,
- 2. Stangen, sog. "Anti-Dachziegel-Krümmungs"-Stangen bestehend aus einer Metallstange, die sich quer auf einer der Flächen des Blechs abstützt und mit Hilfe von auf der anderen Flä che des Blechs angreifenden Bügeln gegen diese Seite ge drückt wird,
- 3. die Kombination der beiden oben beschriebenen Mittel,
- 4. eine oder mehrere Walzen bzw. Rollen des oben beschriebenen Typs, die während des Streckvorgangs längs einer Fläche des Blechs bewegt werden. Die Verschiebung kann kontinuierlich oder schrittweise erfolgen.
Die Erfindung hat auch Bleche aus Aluminiumlegierung zum Ge
genstand, insbesondere kaltverfestigte Bleche und durch Lö
sungsglühen und Härten wärmebehandelte Bleche mit verbesser
ter Planheit. Für Bleche mit einer Dicke von mehr als 50 mm
ist die Gesamtbiegung über der Länge gemessen nach der Norm
EN 485-3 (Ausgabe Oktober 1993) stets kleiner als 0,10% und
meist kleiner als 0,05% der Länge des Blechs und die Gesamt
biegung über die Breite ist stets kleiner als 0,15% und
meist kleiner als 0,10% der Breite des Blechs. Die gesamte
Gesamtbiegung, ebenfalls gemessen nach der Norm EN 485-3, für
einen Strang l mit wenigstens 300 mm ist stets kleiner als
0,25 l und meist kleiner als 0,15 l.
Für Bleche der Dicke zwischen inklusive 6 und 50 mm ist die
Gesamtbiegung über die Länge gemessen nach den Normen EN 485-3
und 485-4 (Oktober 1993) stets kleiner als 0,15% und
meist kleiner als 0,10% der Länge des Blechs. Die Gesamtbie
gung über der Breite ist immer kleiner als 0,30% und meist
kleiner als 0,20% der Breite des Blechs. Die Gesamtbiegung,
gemessen nach den Normen EN 485-3 und 485-4 für einen Strang
der Länge l mit wenigstens 300 mm ist stets kleiner als
0,20 l und meist kleiner als 0,15 l.
Für Bleche der Dicke kleiner als 6 mm ist die Gesamtbiegung
über die Länge gemessen nach den Normen EN 485-3 und 485-4
(Oktober 1993) stets kleiner als 0,20% und meist kleiner als
0,15% der Länge des Blechs. Die Gesamtbiegung über die Brei
te ist stets kleiner als 0,35% und meist kleiner als 0,30%
der Blechbreite. Die Gesamtbiegung gemessen nach den Normen
EN 485-3 und 485-4 für einen Strang der Länge l mit wenig
stens 300 mm ist stets kleiner als 0,30 l und meist kleiner
als 0,20 l.
Fig. 1 zeigt ein Schema für eine Streckvorrichtung durch Zug
mit zwei Auflagerrollen.
Fig. 2 zeigt perspektivisch ein Blech, das mit einer Stütz
rolle und einer "Anti-Dachziegel-Krümmungs"-Stange gezogen
wird.
Dicke metallische Bleche werden normalerweise mit Hilfe einer
Zugbank planiert, wie sie in Fig. 1 und 2 dargestellt ist, in
der die beiden Enden des Blechs 1 in Spannbacken 2 einge
klemmt sind, wobei eine der Spannbacken mit einem festen Kopf
3 und die andere mit einem beweglichen Kopf 4 formschlüssig
verbunden ist. Die Verschiebung des beweglichen Kopfes 4
führt zu einer Längung des Blechs, die häufig im Bereich von
1,5 bis 3% liegt. Nach Feststellungen der Anmelderin erlaubt
dieses Vorgehen eine erhebliche Verringerung bestimmter Plan
heitsfehler, wie z. B. die Bogenkrümmung, ist jedoch unzurei
chend, um andere Fehler, insbesondere eine durch das Härten
induzierte Krümmung bzw. Biegung um eine Achse parallel zur
Walzrichtung, auf ein akzeptables Niveau zur Einhaltung der
Norm zu reduzieren.
Gemäß einer ersten bevorzugten Methode zur Durchführung der
Erfindung werden gemäß Fig. 1 eine oder mehrere quer zur Un
terseite des Blechs 1 gelagerte Rollen 5 vorgesehen. Die Rol
len stützen sich mit einer vertikal und aufwärts wirkenden
Kraft auf dem Blech ab, die mittels einer geeigneten Vorrich
tung, z. B. einem Hydraulikzylinder, der mit steuerbarem Druck
P reguliert werden kann. Die Rollen können gegen Ende des
Zugvorgangs abgesenkt werden, so daß die Streckung ohne sie
beendet wird und so die Verformung des Blechs (und wie dies
übertrieben in Fig. 1 dargestellt ist) vermieden wird. Die
von den Rollen auf das Blech ausgeübte Kraft kann entweder
vor Beginn der Streckung angelegt werden oder vorzugsweise
stufenweise, nachdem eine bestimmte Längung des Blechs er
reicht ist.
Die Anmelderin hat beobachtet, daß die Verwendung einer ein
zigen Rolle im Vergleich zu früheren Methoden bereits eine
Verbesserung der Planheit ermöglicht, wobei aber mit zwei
oder mehr Rollen bessere Ergebnisse erzielt werden. Das An
ordnen der Rollen auf der Oberseite des Blechs führt nicht
nur zu einer Modifikation des Ergebnisses; es ergibt sich ei
ne sehr flexible aber sehr komplizierte Vorrichtung.
Eine andere bevorzugte Art zur Verwirklichung der Erfindung
besteht nach Fig. 2 in der Anordnung von einer oder mehreren
"Anti-Dachziegel"-Stangen in Spannrichtung am Blech, deren
Metallstange 6 einen Druck auf die Unterseite des Blechs
durch an der Blechoberseite abgestützte Bügel 7 ausübt. Je
nach Art der zu korrigierenden Fehler sind die Stangen auf
der Oberseite, der Unterseite oder auf beiden Seiten ange
bracht. Eine besonders wirksame Vorrichtung die Krümmung um
eine Achse parallel zur Walzrichtung zu reduzieren, besteht
darin, die zwei Arten der Realisierung zu kombinieren, z. B.
indem man mehrere "Anti-Dachziegel-Krümmungs"-Stangen zwi
schen den beiden Rollen vorsieht.
Eine dritte bevorzugte Methode der Realisierung besteht dar
in, eine oder mehrere Rollen des zuvor beschriebenen Typs zu
verwenden, und diese so in Längsrichtung beweglich zu machen,
daß sie den größten Teil der Unterseite des Blechs entlang
laufen können. Die Verschiebung der beweglichen Rolle kann
diskontinuierlich sein, z. B. indem die Streckung in mehrere
Teilstücke eingeteilt und die Rolle zwischen den Teilstücken
bewegt wird. Sie kann auch kontinuierlich während des gesam
ten Zugvorgangs erfolgen, außer gegen Ende des Arbeitsvor
gangs, wo die Rollen vor dem Ende der Längung durch Zug voll
ständig abgesenkt werden. Diese Lösung führt im allgemeinen
zum besten Ergebnis. Um dies zu erhalten ist es wünschens
wert, die Verschiebung in Längsrichtung und den Auflagerdruck
mit der Steuerung der Streckbank sowie die Beschaffenheit der
Legierung aufeinander abzustimmen. Für Bleche größerer Dicke
und/oder härteren Legierungen werden vorteilhafterweise ge
wölbte Rollen verwendet, z. B. deren Wölbung invers zu der zu
korrigierenden Biegung längs einer Achse parallel zur Walz
richtung ist.
Ein Blech bestehend aus der Aluminiumlegierung 6061 (der Be
zeichnung der Aluminium Association) mit der ungefähren che
mischen Zusammensetzung (in Gew.-%): Si = 0,7, Fe = 0,3, Cu =
0,25, Mn = 0,08, Mg = 0,1, Cr = 0,2, Zn = 0,15 und den Abmes
sungen 7788 × 1896 × 25,4 mm wurde durch halbkontinuierliches
Gießen, Homogenisieren, Warmwalzen und Härten durch Abschrecken
in Wasser hergestellt. Es wurde die Länge und eine posi
tive Biegung um eine Achse parallel zur Walzrichtung (Konka
vität gegen Oberseite) von inklusive 14,5 und 29,5 mm gemes
sen. Darauf wurde das Blech einer einfachen Streckung gemäß
der oben beschriebenen Art unterzogen, ohne eine zusätzliche
"Anti-Dachziegel"-Vorrichtung, bis zu einer Längung von 2,1%
unterworfen und man beobachtet eine positive Krümmung um eine
Achse parallel zur Walzrichtung (Konkavität gegen Höhe) von
inklusive 1,8 bis 11 mm. Dieser Maximalwert von 11 mm liegt
außerhalb der von der Norm EN 485-3 zugelassenen Toleranz,
die bei 0,4% der Länge liegt und damit 7,6 mm beträgt.
3 Bleche aus den Legierungen 7075 der Größe 60,1 × 1290 ×
8449 mm wurde unter den gleichen Bedingungen hergestellt und
gehärtet. Diese zeigten eine Bogenkrümmung gemessen über
2400 mm in der Größenordnung von 5 mm. Das erste Blech wurde
bis zu einer bleibenden Längung von 2, 2% gestreckt, ohne ei
ne andere Vorrichtung zu Hilfe zu nehmen. Das zweite Blech
wurde unter Zuhilfenahme von zwei "Anti-Dachziegel"-Stangen
bis zu einer Längung von 2,1% gestreckt. Das dritte Blech
wurde mit zwei "Anti-Dachziegel"-Stangen und zusätzlich zwei
fest gelagerten Rollen um 2, 2% gestreckt. Die Dachziegel-
Krümmung wurde in Millimetern über die gesamte Länge gemes
sen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt, die
verschiedenen Werte von ti korrespondieren mit 8 Meßpunkten.
Nach der Streckung betrug die Bogenkrümmung auf einer Länge
von 2000 mm 2 mm für das erste und zweite Blech und 1 mm für
das dritte.
Ein Blech aus der gleichen Legierung und der gleichen Größe
wie die Bleche in Beispiel 1 zeigte nach dem Härten eine po
sitive Dachziegel-Biegung von 4 bis 24 mm für den Teil zwi
schen 0 und 6150 mm ab einem Rand, nach der Abmessung 6150 mm
eine W-förmige Welle und eine negative Dachziegel-Krümmung
(Konkavität gegen die Unterseite) zwischen 2,5 und 7 mm über
den Rest des Blechs.
Die Streckung wurde in vier aufeinanderfolgenden Schritten
durchgeführt.
- - der erste Schritt bis zu einer Längung um 0,3% unter Ver wendung von zwei Andruck- bzw. Auflagerrollen, die jeweils bei den Abmessungen 1650 und 6150 mm angebracht waren,
- - der zweite Schritt bis zu einer Längung um 0,9% nachdem die erste Rolle von der Abmessung 1650 mm zur Abmessung 2975 mm verschoben wurde,
- - der dritte Schritt bis zu einer Längung von 1,6% nachdem die erste Rolle bis zur Abmessung 4350 mm verschoben wurde,
- - der vierte Schritt bis zu einer Längung von 2% ohne Rol len.
Die Messung der endgültigen Planheit zeigte eine positive
Dachziegel-Krümmung über die Gesamtheit des Blechs von 1 bis
2,8 mm mit einer sehr starken Verringerung der Fehler an den
Lagerstellen der Rollen. Die Bewegung der Rollen führt zu ei
ner Verbesserung der Planheit im Vergleich zu festen Rollen
und ebenfalls zur Kombination von festen Rollen und "Anti-
Dachziegel-Krümmungs"-Stangen.
Es wurden Zugversuche an 6 identisch gehärteten Blechen aus
der Legierung 6061 der Abmessung 7793 × 1593 × 23,95 mm
durchgeführt und dabei verschiedene "Anti-Dachziegel"-Vor
richtungen verwendet und vor und nach der Streckung die Plan
heit gemessen.
- 1. Das erste Blech zeigte nach dem Härten eine positive Dach ziegel-Krümmung von 8,5 bis 19 mm. Nach der Streckung bis zu einer Längung um 2% ohne "Anti-Dachziegel"-Vorrichtung wurde eine positive Dachziegel-Krümmung von 1,8 bis 11 mm erhalten, also außerhalb der Toleranz der Norm EN 485-3.
- 2. Das zweite Blech zeigt nach dem Härten eine positive Dach ziegel-Krümmung von inklusive 5,2 bis 18,5 mm. Der Zugversuch bis zu einer Längung um 2% wurde unter Verwendung von 2 fe sten Rollen, die 1650 mm von den Zugspannbacken entfernt po sitioniert waren, und vier "Anti-Dachziegel"-Stangen, die gleichmäßig zwischen den Rollen verteilt waren, durchgeführt. Die Dachziegel-Krümmung nach der Streckung beschränkt sich auf 1 mm, außer vor den Spannbacken, wo sie in der Größenord nung von 2 mm lag.
- 3. Das dritte Blech zeigte nach dem Härten eine positive Dachziegel-Krümmung um eine Achse parallel zur Walzrichtung von 4,6 bis 17,5 mm. Der Zugversuch bis zu einer Längung um 2,5% wurde unter Verwendung einer festen Walze, die 1650 mm vom beweglichen Kopfteil der Streckbank positioniert war, und einer beweglichen Rolle, die eine Entfernung bis 1600 mm in Richtung des beweglichen Kopfteils ab einer Entfernung von 1650 mm vom festen Kopfteil durchläuft, realisiert. Der auf die bewegte Rolle ausgeübte Druck, um die Rolle auf das Blech zu drücken, betrug 7 MPa. Die maximale Dachziegel-Krümmung nach der Streckung beträgt 1,8 mm.
- 4. Das vierte Blech zeigte nach dem Härten eine positive Dachziegel-Krümmung von 7 bis 19 mm. Der Zugversuch bis zu einer Längung um 2,4% wurde unter den gleichen Bedingungen wie vorher beschrieben realisiert, mit den Ausnahmen, daß die Verschiebung der beweglichen Rolle 1900 mm und der Auflager druck der beweglichen Rolle 4,5 MPa zu Beginn des Versuchs und 3,5 MPa am Ende des Versuchs betrug. Die Dachziegel-Krüm mung nach der Streckung ist kleiner als 0,7 mm, außer vor den Spannbacken und in der Zone, die nicht von der beweglichen Rolle beeinflußt wurde, wo sie 1,5 mm erreicht.
- 5. Das fünfte Blech zeigte nach dem Härten eine positive Dachziegel-Krümmung von 8 bis 19 mm. Der Zugversuch bis zu einer Längung um 2,5% wurde unter den gleichen Bedingungen wie vorher beschrieben realisiert, mit Ausnahmen, daß die Verschiebung der beweglichen Rolle 2000 mm und der Auflager druck über 5 MPa zu Beginn des Versuchs und 3,5 MPa am Ende des Versuchs betrug. Die Dachziegel-Krümmung nach der Streckung ist kleiner als 0,6 mm, außer vor den Spannbacken und in der Zone, die nicht von der beweglichen Rolle durchlaufen wurde, wo sie 1,9 mm erreicht.
- 6. Das sechste Blech zeigte nach dem Härten eine positive Dachziegel-Krümmung von inklusive 7 bis 19 mm. Der Zugversuch bis zu einer Längung um 2,3% wurde wie vorher beschrieben mit einer beweglichen Rolle, die sich über 2150 mm bewegt, realisiert. Der Auflagerdruck der beweglichen Rolle schwankte zwischen 3 und 5,5 MPa. Die maximale Dachziegel-Krümmung nach der Streckung ist 2,2 mm.
Über alle sechs Bleche wurde gleichermaßen die Bogenkrümmung
über eine Länge von 2400 mm vor und nach der Streckung gemes
sen. Die Bogenkrümmung variierte nach dem Härten und vor der
Streckung zwischen 60 und 70 mm, nach der Streckung zwischen
1 und 2 mm.
Diese Versuche zeigen, daß man mit festen Vorrichtungen, un
ter der Bedingung, daß man Rollen und "Anti-Dachziegel-Krüm
mungs"-Stangen kombiniert, eine exzellente Planheit erhalten
kann. Sie zeigen gleichermaßen, daß die besten Resultate mit
einer beweglichen Rolle erhalten werden, da man unter der Be
dingung, daß man den Druck, der während ihrer Bewegung über
die Rolle ausgeübt wird, in der Zone abbaut, die von der Rol
le durchlaufen wird, eine Dachziegel-Krümmung von praktisch
Null erhält.
Unter den gleichen Bedingungen wurden 2 Bleche aus der Legie
rung 7010 mit den Abmessungen 10 × 1335 × 7899 mm hergestellt
und gehärtet. Nach dem Härten zeigten sie eine Dachziegel-
Krümmung in der Größenordnung von 10 mm und eine Bogenkrüm
mung, gemessen über 2400 mm, in der Größenordnung von 50 mm.
Die zwei Bleche wurden daraufhin bis zu einer dauerhaften
Längung um 2,0% gestreckt, das erste ohne eine besondere
Vorrichtung, das zweite mit sieben Querauflagern (Stangen und
Rollen). Die Dachziegel-Krümmung (in mm) wurde alle 50 cm ge
messen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefaßt, in
der die Nummern 1 bis 18 in der ersten Zeile zu den Dachzie
gel-Krümmungen ti an verschiedenen Meßpunkten gehören.
Man stellt fest, daß der Einsatz von "Anti-Dachziegel-Krüm
mungs"-Vorrichtungen erlaubt, die maximale Krümmung um eine
Achse parallel zur Walzrichtung auf (Werte) von 6,5 bis 2,2 mm
zu reduzieren. Im übrigen ist die Bogenkrümmung, gemessen
über eine Länge von 2400 mm geringer als 0,3 mm für das erste
Blech und geringer als 0,2 mm für das zweite Blech.
Unter den gleichen Bedingungen wurden 2 Bleche aus der Legie
rung 2024 mit den Abmessungen 5 × 1200 × 6557 mm hergestellt
und gehärtet. Nach dem Härten zeigten sie komplexe Verformun
gen mit Biegungen mit Ausschlägen von mehr als 20 mm. Das er
ste Blech wurden ohne eine besondere Vorrichtung bis zu einer
Längung um 1,9% gestreckt. Nach der Streckung zeigte es eine
Dachziegel-Krümmung von 10 mm und eine Bogenkrümmung, gemes
sen über 1200 mm, von 6 mm.
Das zweite Blech wurden unter Verwendung von 5 Querauflagern
(Stangen und Rollen) bis zu einer Längung um 2,7% gestreckt.
Nach der Streckung wurde eine Dachziegel-Krümmung von 3,5 mm
und eine Bogenkrümmung über 2000 mm von 2,5 mm gemessen.
Claims (23)
1. Verfahren zur Verbesserung der Planheit von Blechen,
gekennzeichnet durch
- 1. Strecken des Blechs (1) durch Zug zwischen zwei Spann backen (2) bis zu einer kontrollierten bleibenden Län gung um mehr als 0,5%, vorzugsweise um mehr als 1%, und
- 2. Aufbringen einer quergerichteten Druckkraft auf wenig stens eine Fläche des Blechs (1) während wenigstens ei nes Teils der Dauer der Streckung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die kontrollierte bleibende Längung größer als 1,5% ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Auflager auf einer der Flächen des Blechs mit ei
ner oder mehreren Rollen bzw. Walzen (5) realisiert wird,
die eine Anwendungsbelastung auf das Blech (1) ausüben.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rolle(n) (5) gekrümmt sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rolle(n) (5) in Längsrichtung auf
der Fläche des Blechs (1) beweglich sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Last der Rollen (5) gegen das Blech
(1) schrittweise aufgebracht wird, bevor eine bestimmte
Längung des Blechs (1) erreicht ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rollen (5) vor dem Ende der Streckung
vom Blech (1) getrennt sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stütze auf der Seite des Blechs (1)
durch eine oder mehrere Metallstangen (6) realisiert ist,
die mit Hilfe von auf der anderen Seite des Blechs (1)
fixierten Bügeln (7) gegen diese Seite gedrückt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stangen (6) auf beiden Seiten des Blechs (1) als
Stütze bzw. Auflager angeordnet sind.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stütze zugleich durch Rollen (5)
und Metallstangen (6) realisiert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Blech (1) aus einer Aluminiumlegie
rung besteht.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Blech (1) in einem hart geschmiedeten Zustand ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das Blech (1) wärmebehandelt ist und daß es in gehärtetem
Zustand ist.
14. Blech aus einer Aluminiumlegierung der Dicke größer als
50 mm, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbiegung über
die Länge gemessen nach der Norm EN 485-3 (Oktober 1993)
kleiner als 0,10% ist und vorzugsweise kleiner als 0,05%
der Länge des Blechs (1).
15. Blech aus einer Aluminiumlegierung der Dicke größer als
50 mm, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbiegung über
die Breite gemessen nach der Norm EN 485-3 kleiner als
0,15% ist und vorzugsweise kleiner als 0,10% der Breite
des Blechs (1).
16. Blech nach einem der Ansprüche 14 oder 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gesamtbiegung gemessen nach der
Norm EN 485-3 für einen Strang einer Länge l von wenig
stens 300 mm kleiner ist als 0,25 l und vorzugsweise als
0,15 l.
17. Blech aus einer Aluminiumlegierung der Dicke von inklusi
ve 6 bis 50 mm, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamt
biegung über die Länge gemessen nach den Normen EN 485-3
und 485-4 (Oktober 1993) kleiner als 0,15% ist und vor
zugsweise kleiner als 0,10% der Länge des Blechs (1).
18. Blech aus einer Aluminiumlegierung der Dicke von 6 bis
50 mm, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbiegung über
die Breite gemessen nach den Normen EN 485-3 und 485-4
(Oktober 1993) kleiner als 0,30% ist und vorzugsweise
kleiner als 0,20% der Breite des Blechs (1).
19. Blech nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtbiegung gemessen nach den Normen EN 485-3
und 485-4 (Oktober 1993) für einen Strang einer Länge l
von wenigstens 300 mm kleiner ist als 0,20 l und vorzugs
weise als 0,15 l.
20. Blech aus einer Aluminiumlegierung der Dicke kleiner 6
mm, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbiegung über
die Länge gemessen nach den Normen EN 485-3 und 485-4
(Oktober 1993) kleiner als 0,20% ist und vorzugsweise
kleiner als 0,15% der Länge des Blechs (1).
21. Blech aus einer Aluminiumlegierung der Dicke kleiner 6
mm, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbiegung über
die Breite gemessen nach den Normen EN 485-3 und 485-4
(Oktober 1993) kleiner als 0,35% ist und vorzugsweise
kleiner als 0,30% der Breite des Blechs (1).
22. Blech nach einem der Ansprüche 20 oder 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Gesamtbiegung gemessen nach den
Normen EN 485-3 und 485-4 (Oktober 1993) für einen Strang
einer Länge l von wenigstens 300 mm, kleiner ist als
0,30 l und vorzugsweise als 0,20 l.
23. Blech nach einem der Ansprüche 14 bis 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aluminiumlegierung eine wärmebehandelte
Legierung ist.
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