DE2750752A1 - Verfahren und vorrichtung zur verbesserung der qualitaetseigenschaften von metallbaendern - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur verbesserung der qualitaetseigenschaften von metallbaendern

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DE2750752A1
DE2750752A1 DE19772750752 DE2750752A DE2750752A1 DE 2750752 A1 DE2750752 A1 DE 2750752A1 DE 19772750752 DE19772750752 DE 19772750752 DE 2750752 A DE2750752 A DE 2750752A DE 2750752 A1 DE2750752 A1 DE 2750752A1
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    • B21DWORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21D1/00Straightening, restoring form or removing local distortions of sheet metal or specific articles made therefrom; Stretching sheet metal combined with rolling
    • B21D1/05Stretching combined with rolling
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
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Description

Patentanmeldung
BWG Bergwerk- und Walzwerk-Maschinenbau GmbH
Mercatorstraße 74
4100 Duisburg
Verfahren und Vorrichtung zur Verbesserung der Qualitätseigenschaften von Metallbändern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verbesserung der Qualitätseigenschaften von Metallbändern, bei dem das zu behandelnde Metallband über Biegerollen ohne walzspaltbildende Gegendruckrollen geführt und einer plastischen Wechselbiegung unterworfen wird.
Bei Biegevorgängen, insbesondere beim Streckbiegerichten, tre-
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ten neben Biegespannungen in Längsrichtung auch Biegespannungen in Querrichtung auf, die allerdings im elastischen Bereich niedriger als die Biegespannungen in Längsrichtung sind. Bei plastischen Biegungen jedoch werden die Biegespannungen in Querrichtung nahezu gleich groß wie die Biegespannungen in Längsrichtung. Sowohl die Biegespannungen in Längsrichtung als auch die Biegespannungen in Querrichtung hinterlassen nach dem Biegevorgang Restspannungen.
Verbleibt beim Streckbiegerichten von Metallbändern eine Biegespannung in Längsrichtung, so federt das Metallband so lange zu einem größeren Biegeradius zurück, bis die Restspannungen und die aus ihnen resultierenden Momente in Längsrichtung im Gleichgewicht sind. Die Restspannungen in Querrichtung jedoch werden wegen der Formsteifigkeit des gebogenen Metallbandes daran gehindert, den Gleichgewichtszustand anzunehmen. Biegt man ein solches noch längsgebogenes Metallband durch äußere Kräfte, z. B. Zugkräfte, gerade, so stellt sich eine Krümmung in Querrichtung ein, die durch die Restspannungen in Querrichtung hervorgerufen wird. Es handelt sich um den sogenannten cross bow. Damit dieser unerwünschte Effekt nicht auftritt, muß das Metallband von vornherein nach mindestens zwei entgegengesetzten plastischen Biegevorgängen absolut gerade sein, damit sämtliche Restspannungen in Längs- und Querrichtung und die daraus resultierenden Momente um die neutrale Faser im Gleichgewicht stehen. Bei zwei oder mehr plastischen Wechselbiegungen ist das Biegen in einen planen Zustand bisher ohne zusätzliche Richtvorgänge nicht möglich. Man ordnet daher den für die Wechselbiegungen vorgesehenen Biegerollen eine oder mehrere Richtrollen nach, die das Metallband nach der letzten plastischen Biegung so weit zurückbiegen, daß es plan wird. Diese Rieht-
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G.
rollen bewirken die Gegenbiegung des Metallbandes in die Planlage durch teilplastische Biegung in Längsrichtung. So wird z. B. der Querschnitt des Metallbandes zu etwa 10 % bis 20 % an seiner oberen und unteren Oberfläche beginnend biegeplastisch verformt. Durch diese Richtvorgänge im teilplastischen Bereich werden die Restspannungen auch in Querrichtung erheblich verkleinert.
Im Rahmen von Untersuchungen hat es sich jedoch herausgestellt, daß eine Verkleinerung der Restspannungen durch z. B. teilplastisches Biegen im Zuge eines sich an den Streckbiegevorgang anschließenden Richtvorganges zur Verschlechterung der Qualitätseigenschaften bzw. Materialeigenschaften von Metallbändern führt, während beim Streckbiegerichten unter Anwendung hoher Biegespannungen die Qualitätseigenschaften günstig beeinflußt werden. So läßt sich z. B. die Alterungsneigung kohlenstoffarmer unberuhigter Stähle erheblich verzögern, das unterschiedliche Festigkeitsverhalten in Längs- und Querrichtung, die sogenannte planare Anisotropie, aufheben und das Formänderungsvermögen erhöhen. - Bei weiteren Untersuchungen über den Wirkungsmechanismus des Streckbiegerichtens hat sich herausgestellt, daß die Beeinflussung der Materialeigenschaften und damit Qualitätseigenschaften von Metallbändern im wesentlichen auf zwei, dem Streckbiegerichten eigentümliche Vorgänge zurückzuführen sind:
1. Af die Inhomogenität der mehrachsigen Verformung, die andere und zusätzliche Gleitsysteme innerhalb des Kristallgefüges aktiviert und völlig andere Restspannungen hinterläßt, als sie durch das bei Metallbändern übliche Walzen hervorgerufen werden.
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2. Auf die hohen Restspannungen, die nach dem Streckbiegerichten verbleiben.
Daraus folgt, daß der letzte Biegevorgang mit einer möglichst hohen plastischen Biegeverformung durchgeführt werden sollte, damit hohe Restspannungen entstehen. Gleichzeitig muß das betreffende Metallband aber in Planlage zurückgebogen werden. Das aber ist mit den bisher bekannten Streckbiegerichtanlagen nicht möglich, weil den Biegerollen Richtrollen nachgeordnet sind, welche im Zuge des Richtvorganges - wie bereits erwähnt durch teilplastische Verformung die Restspannungen insbesondere in Längsrichtung erheblich reduzieren. In Querrichtung dagegen bleiben Restspannungen erhalten, die den unerwünschten cross bow erzeugen. Im ganzen werden die Auswirkungen des Streckbiegerichtens auf die Qualitätseigenschaften von Metallbändern auf diese Weise erheblich geringer.
Tatsächlich haben Versuche mit kohlenstoffarmen unberuhigten Stählen gezeigt, daß durch nach dem Streckbiegen vorgenommene teilplastische Biegungen in einer Rollen-Richtanlage üblicher Bauart die Alterungsneigung wieder erheblich beschleunigt und die planare Anisotropie wieder auftritt. So zeigen Zerreißdiagramme eines (lediglich?) streckbiegegerichteten kohlenstoff armen Stahles nach 30 Tagen Alterung bei 20° C, daß die ursprünglich im Ausgangszustand vorhandene unterschiedliche Streckgrenzenfestigkeit in Längs- und Querrichtung mit wachsendem Streckgrad eliminiert wird und daß die Streckgrenzenausbildung auf nur geringe Alterung hinweist. Zerreißdiagramme des gleichen Stahls, welcher zusätzlich einmal teilplastisch gerichtet wurde, lassen durch die Rückbildung einer oberen
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und unteren Streckgrenze sowie wegen der Verzögerung der Streckgrenzendehnung einen deutlichen Alterungszustand erkennen. Ebenso sind die Unterschiede der Streckgrenzenfestigkeit in Längs- und Querrichtung wieder deutlich ausgeprägt. Durch diese Versuche konnten erstmalig die Einflüsse der Restspannungen auf das Materialverhalten und damit auf die Qualitätseigenschaften nachgewiesen werden.
In vorrichtungsmäßiger Hinsicht ist eine Anlage zum Richten von Metallbändern mit einem Satz gegeneinander versetzter Richtrollen bekannt, durch die das Metallband mehrfachen abwechselnd gerichteten Biegungen unterworfen und dabei zusätzlich durch eine Zugkraft gestreckt wird. Ferner ist eine weitere, der Korrektur von Querspannungen dienende Richtwalzengruppe vorgesehen, die aus einer durch Abstützrollen abgestützten Korrekturrolle geringen Durchmessers besteht, welche in ihrer Höhenlage verstell- und einstellbar ist, sowie aus einer Andrückrolle relativ großen Durchmessers. In dieser bekannten Richtanlage werden die Metallbänder unter Zug und Biegung letztlich im semiplastischen Bereich gelängt und planiert, was zu der oben erläuterten erheblichen Reduzierung der Restspannungen und den daraus resultierenden Nachteilen hinsichtlich der Qualitätseigenschaften der Metallbänder führt (vgl. DT-AS 14 52 609). - Die gleichen Nachteile treten bei einer anderen Anlage zum Richten von Metallbändern auf, bei welcher zwei Biegerollen hintereinander angeordnet und diesen Biegerollen jeweils zwei Gegendruckrollen zugeordnet sind. In dieser bekannten Richtanlage sollen die Metallbänder nicht nur gelängt, sondern darüber hinaus soll auch ihre Dicke reduziert werden. Folglich wird zusätzlich ein Walzeffekt erzeugt. Eine Verstellung einer der beiden Biegerollen zieht zwangsläufig eine Ver-
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•3-
Stellung des ümschlingungswinkels der nachfolgenden Biegerolle mit sich, d. h., es ist nicht möglich, das Metallband in Planlage zurückzubiegen. Das Metallband wird vielmehr eine Längsbiegung erhalten, und wenn es durch Zug in die Planlage gebracht werden soll, wird sich aus den oben erläuterten Gründen cross bow einstellen (vgl. GB-PS 912 645).
Im Ergebnis weisen sämtliche bisher bekannten Streckbiegerichtanlagen zwangsläufig eine oder mehrere den eigentlichen Biegerollen nachgeschaltete Richtrollen auf. Diese Richtrollen aber vermindern die Restspannungen und damit die Beeinflussung der
Material- bzw. Qualitätseigenschaften der Metallbänder, da sie Biegung im teilplastischen Bereich bewirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, bei welchem sich nach dem Streckbiegerichten hohe Restspannungen einstellen.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch, daß das Metallband über lediglich zwei Biegerollen geführt wird und die Biegerollendurchmesser nach der
Formel
D,S
^ S
gewählt und die Umschlingungswinkel «*■ im Bereich von 25° bis
60° eingestellt und alle sich an die letzte Biegerolle anschließenden Umlenkungen des Metallbandes unter Verzicht auf
Richtrollen im elastischen oder nahezu elastischen Bereich vorgenommen werden. - In der Formel meint Dn den Durchmesser der
ts
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~y
Biegerollen in mm, s die Banddicke in mm und ö' die Streck-
grenzenfestigkeit in N/mm . Bei dem Umschlingungswinkel oc handelt es sich um jenen Winkel, den ein ideal plastisches Metallband beim Überlaufen über die Biegerollen annehmen würde. - Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Verbesserung der Qualitätseigenschaften von Metallbändern durch Beeinflussung der Materialeigenschaften erst dann beginnt, wenn die plastische Längung des betreffenden Metallbandes überwiegend durch Biegespannungen bewirkt wird. Zur Erzeugung großer Biegespannungen ist nach Lehre der Erfindung ein bestimmter Biegerollendurchmesser jeder Banddicke und Bandstreckgrenzenfestigkeit zugeordnet, wobei Umschlingungswinkel «*· von mehr als 25°, vorzugsweise im Bereich zwischen 40° und 60 erforderlich sind. Im einzelnen empfiehlt sich ein Umschlingungswinkel et für die erste Biegerolle zwischen 40° bis 60 und für die zweite Biegerolle zwischen 25° bis 40°. Erst unter solchen Bedingungen ergibt sich ein vollplastischer Biegezustand. Nun muß aber nach der ersten vollplastischen Biegung das Metallband in entgegengesetzter Richtung unter nahezu gleichen plastischen Verformungen gebogen werden. Hierbei wird nunmehr unter Verwirklichung der erfindungsgemäßen Maßnahmen die Gegenbiegung so kontrolliert, daß ein planes Metallband ohne nachgeschalteten Richtprozeß erzeugt wird, also auf den Einsatz von Richtrollen und damit teilplastische Verformung verzichtet werden kann. Folglich bleiben hohe Restspannungen in Längsund Querrichtung erhalten. Denn nach Lehre der Erfindung wird das Metallband nun aus dem nahezu vollplastischen Biegezustand an der nächsten bzw. letzten Biegerolle durch entsprechende Einstellung des Umschlingungswinkels e*- ebenfalls nahezu vollplastisch in die Planlage gebogen.
überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß auch die magnetischen Eigenschaften von Fe-Si-Bändern, insbesondere in bezug
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• /if
auf ihre Wattverluste und die Anisotropie der Wattverluste, durch Streckbiegerichten im Rahmen der Erfindung beeinflußbar sind. Denn bei der Beeinflussung der Eigenschaften weichmagnetischer Werkstoffe wie z. B. von Fe-Si-Stählen, spielen die Restspannungen in Längs- und Querrichtung ebenfalls eine bedeutende Rolle, und zwar - wie sich herausgestellt hat - bei der Kornneubildung während der Glühprozesse, insbesondere während des Schlußglühens. Die Restspannungen führen nämlich überraschenderweise zu einer gewissen Kornorientierung des kristallinen Gefüges und bewirken eine spannungsinduzierte Kornneubildung während des Glühprozesses. Je größer diese Restspannungen sind, desto stärker wird auch der Einfluß auf die Orientierung und auf das Kornwachstum während des Glühprozesses. Aus diesem Grunde empfiehlt die Erfindung, erfindungsgemäß behandelte Elektrobänder mit einem Ofenzug nahe Null durch eine nachgeordnete Glühanlage hindurchzuführen. Da die Restspannungen bei den streckbiegegerichteten Metallbändern in der Bandebene gleichförmig verteilt sind, bleiben die Elektrobänder während des Glühens plan. - Daraus resultieren verbesserte magnetische Eigenschaften.
Die Erfindung läßt sich in vielerlei Hinsicht variieren. Wesentlich jedoch ist stets die Tatsache, daß nach der letzten vollplastischen Biegung - vollplastische Biegung meint eine biegeplastische Verformung des Metallbandes über 80 % seines Querschnittes - teilplastische Biegevorgänge vermieden werden. Das gilt im übrigen auch für die gesamte weitere Führung des Metallbandes innerhalb von Prozeßlinien einschließlich des Aufwickeins solcher Metallbänder zu Coils.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So lehrt die Erfindung nach einem besonderen Vorschlag,
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daß die Umschlingungswinkelc* der Biegerollen wahlweise voneinander unabhängig eingestellt werden. Auf diese Weise wird eine Beeinflussung des vorhergehenden oder nachfolgenden Umschlingungswinkels vermieden, so daß grundsätzlich die Möglichkeit erhalten bleibt, das betreffende Metallband in Planlage zurückzubiegen. Zum voneinander unabhängigen Einstellen der Umschli ngungswinkcl worden erf indunrjsgemäß die i'iooorollon unter Z'-'i.schen^cIinltuiU' von Ui< lenkrollen wa'ilvoise höhenverteilt. Ks besteht aber auch die Möglichkeit, daß lediglich der Umschlingungswinkel der letzten Biegerolle unabhängig von dem Umschlingungswinkeln der vorgeordneten Biegerolle eingestellt wird. In einem solchen Fall sieht die Erfindung vor, daß der Umschlingungswinkel der letzten Biegerolle mittels einer nachgeordneten höhenverstellbaren Umlenkrolle großen Durchmessers eingestellt wird. Diese Umlenkrolle besitzt einen so großen Durchmesser, daß das Metallband elastisch oder nahezu elastisch gebogen wird. Stets sollte der Umlenkrollendurchmesser zumindest so groß ausgelegt werden, daß in Querrichtung keine plastischen Verformungen auftreten. Der Umlenkrollendurchmesser ist abhängig vom Umschlingungswinkel &· , der Banddicke s, der Zugspannung G1 und der Streckgrenzenfestigkeit & Er bestimmt sich nach der folgenden
»Gfs . s
U 0,6
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung mit selbständiger Bedeutung ist vorgesehen, daß mit lediglich zwei Biegerollen gearbeitet wird, wobei der Umschlingungswinkel ^c der ersten Biegerolle konstant gehalten und der Umschlingungswinkel der
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- *6 -. Al-
zweiten Biegerolle eingestellt wird oder umgekehrt. - Es können durchaus mehrere Biegerollen angeordnet werden. Es kommt dann stets darauf an, daß die letzte Biegung mit einer möglichst hohen plastischen Biegeverformung durchgeführt wird und das Metallband anschließend nur noch elastisch oder überwiegend elastisch gebogen wird.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verbesserung der Qualitätseigenschaften von Metallbändern, mit mehreren Biegerollen und ggf. Umlenkrollen. Diese Vorrichtung, die sich durch besonders einfache und funktionsgerechte Bauweise auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Biegerollen wahlweise ortsfest und/oder höhenverstellbar gelagert sind und der letzten Biegerolle eine höhenverstellbare oder ortsfeste Umlenkrolle mit einem verhältnismäßig großen Umlenkrollendurchmesser nachgeordnet ist. Nach bevorzugter Ausführungsform sind lediglich zwei gegendruckrollenfreie Biegerollen unmittelbar hintereinander oder unter Zwischenschaltung einer Umlenkrolle vorgesehen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist bei Behandlung von Elektroblechen vorzugsweise einer Glühanlage, insbesondere einer Schlußglühanlage vorgeordnet oder im Einlaufteil vor den Glühöfen angeordnet.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ein Verfahren und eine Vorrichtung angegeben werden, womit sich die Qualitätseigenschaften von Metallbändern durch Beeinflussung der Materialeigenschaften erheblich verbessern lassen, indem nämlich ein Streckbiegerichtverfahren angegeben wird, welches ein Biegen von Metallbändern unter Verzicht auf Richtrollen in Planlage derart ermöglicht, daß sich nach dem Biegevorgang hohe Restspannungen in Längs- und Quer-
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richtung einstellen, wodurch die Alterungsneigung kohlenstoffarmer unberuhigter Stähle erheblich verzögert, das unterschiedliche Festigkeitsverhalten in Längs- und Querrichtung aufgehoben und das Formänderungsvermögen erhöht wird. Bei elektromagnetischen Blechen werden dessen magnetische Eigenschaften erheblich verbessert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 ein herkömmlich gerichtetes Metallband im Querschnitt mit schematischer Darstellung der Restspannungen,
Fig. 2 ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandeltes Metallband im Querschnitt mit schematischer Darstellung der Restspannungen,
Fig. 3 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit lediglich zwei Biegerollen und einer höhenverstelibaren Umlenkrolle mit großem Durchmesser,
Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 3 mit umgekehrter Rollenanordnung,
Fig. 5 eine abgewandelte Ausfuhrungsform des Gegenstandes nach Fig. 3 mit höhenverstellbaren Biegerollen unter Zwischenschaltung von Umlenkrollen und mit einer ortsfesten Umlenkrolle großen Durchmessers und
Fig. 6 bis 10 weitere abgewandelte Ausführungsformen des Gegenstandes nach Fig. 3.
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, AS-
Die Figuren 1 und 2 lassen die sich einstellenden Restspannungen GTR in Längsrichtung von Metallbändern 1 erkennen, v/enn die Metallbänder nach Fig. 1 im Anschluß an den Streckbiegevorgang mittels nachgeschalteter Richtrollen im teilplastischen Bereich gerichtet werden und nach Fig. 2 das Richten unter Verzicht auf Richtrollen durch Einstellen des Umschlingungswinkels ·*- an der letzten Biegerolle erfolgt. Denn dann hinterläßt das erfindungsgemäße Streckbiegeverfahren verhältnismäßig hohe Restspannungen 6"R sowohl in Längs- als auch in Querrichtung.
In den Figuren 3 bis 10 ist eine Vorrichtung mit verschiedenen Varianten zur Durchführung des Verfahrens zur Verbesserung der Qualitätseigenschaften von Metallbändern dargestellt, wonach das zu behandelnde Metallband 1 über zwei Biegerollen 2a, 2b ohne walzspaltbildende Gegendruckrollen geführt und einer plastischen Wechselbiegung unterworfen wird. Bei dieser Vorrichtung mit lediglich zwei Biegerollen 2a, 2b und ggf. Umlenkrollen 3, 4 sind die Biegerollen 2a, 2b wahlweise ortsfest und/oder verstellbar gelagert und ist der letzten Biegerolle 2b eine verstellbare oder ortsfeste Umlenkrolle 4 mit einem verhältnismäßig großen Rollendurchmesser D nachgeordnet. Diese Rolle kann auch eine Rolle eines Spannrollensatzes oder eines Treibers sein. Es können lediglich zwei gegendruckrollenfreie Biegerollen 2a, 2b unmittelbar hintereinander oder unter Zwischenschaltung einer oder mehrerer Umlenkrollen 3 vorgesehen sein. Die gesamte Vorrichtung ist bei der Behandlung von Elektroblechen vorzugsweise einer Glühanlage, insbesondere Schlußglühanlage, vorgeordnet. Die Biegerollendurchmesser sind nach der Formel
η , 120OO · s
B or
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• Mo-
gewählt. Die Umschlingungswinkel oc liegen in dem Bereich von 25° bis 60°, vorzugsweise werden sie bei der vorletzten Biege rolle 2a auf rx ca. 40 - 60° und bei der letzten Biegerolle 2b auf o- ca. 25 - 40° eingestellt. Alle sich an die letzte Biegerolle 2b anschließenden Umlenkungen des Metallbandes werden unter Verzicht auf Richtrollen im elastischen oder nahezu elastischen Bereich vorgenommen. Aus diesem Grunde besitzt die stets der letzten Biegerolle 2b nachgeordnete Umlenkrolle 4 einen so großen Umlenkrollendurchmesser Du, daß plastische Verformungen zumindest in Querrichtung nicht mehr auftreten. Der Durchmesser der Umlenkrolle 4 bestimmt sich nach der Formel
D = &S · S
u 0,6
Die verschiedenen Rollenanordnungen lassen erkennen, daß der Umschlingungswinkel oc der Biegerolle 2b unabhängig von dem jeweiligen Umschlingungswinkel ^-der vorhergehenden Biegerolle 2a eingestellt werden kann. Dazu dient bei unmittelbar hintereinander angeordneten Biegerollen 2a, 2b die höhenverstellbare Umlenkrolle 4 mit großem Umlenkrollendurchmesser D bei höhenverstellbaren Biegerollen 2a, 2b die zwischengeschalteten Umlenkrollen 3 mit einem verhältnismäßig kleinen Umlenkrollendurchmesser. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, die Biegerollen 2a, 2b und zumindest die Umlenkrolle 4 nur seitenverstellbar oder ggf. zusätzlich höhenverstellbar einzurichten. Jedenfalls kommt es stets auf die letzte plastische Biegung an. Alle vorhergehenden Biegevorgänge sind in diesem Zusammenhang unbeachtlich, da deren Restspannungen durch die letzte plastische Biegung wieder aufgehoben werden.
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Claims (12)

  1. Andrejewski, Honke, Gesthuysen & Masch, tentanwälte in Essen
    Patentansprüche :
    v'Verfahren zur Verbesserung der Qualitätseigenschaften von Metallbändern, bei dem das zu behandelnde Metallband über Biegerollen ohne walzspaltbildende Gegendruckrollen geführt und einer plastischen Wechselbiegung unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallband über lediglich zwei Biegerollen geführt wird und die Biegerollendurchmesser nach der Formel
    „ < 12OOO. s
    Os
    gewählt und die Umschlingungswinkel (<K) im Bereich von 25 bis 60° eingestellt und alle sich an die letzte Biegerolle (2b) anschileSendeη Umlenkungen des Metallbandes unter Verzicht auf Richtrollen im elastischen oder nahezu elastischen Bereich vorgenommen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschlingungswinkel («K) für die erste Biegerolle (2a) zwischen 40° bis 60° und für die zweite Biegerolle (2b) zwischen 25° bis 40° eingestellt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschlingungswinkel (<X) der Biegerollen (2a,2b) wahlweise voneinander unabhängig eingestellt werden.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum voneinander unabhängigen Einstellen der Umschlingungswinkel fp>c) die Biegerollen (2a,2b) unter Zwischen-
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    •3·
    schaltung von Umlenkrollen (3) wahlweise Seiten- und/oder höhenverstellt werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich der Umschlingungswinkel ( oi. ) der letzten Biegerolle (2b) unabhängig von dem Umschlingungswinkel ( » ) der vorgeordneten Biegerolle (2a) eingestellt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschlingungswinkel ( oi ) der letzten Biegerolle (2b) mittels einer nachgeordneten seiten- und/oder höhenverstellbaren Umlenkrolle (4) großen Durchmessers eingestellt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei lediglich zwei Biegerollen (2a, 2b) der Umschlingungswinkel ( oc ) der ersten Biegerolle (2a) konstant gehalten und der Umschlingungswinkel der zweiten Biegerolle (2b) eingestellt wird oder umgekehrt.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallband ein Elektroband behandelt und anschließend mit einem Ofenzug nahe Null durch eine Glühanlage hindurchgeführt wird.
  9. 9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit mehreren Biegerollen und ggf. Umlenkrollen, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegerollen (2a, 2b) wahlweise ortsfest und/oder verstellbar gelagert sind und der letzten Biegerolle (2b) eine verstellbare oder ortsfeste Umlenkrolle (4) mit einem verhältnismäßig großen Umlenkrollendurchmesser Du nachgeordnet ist.
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    •3.
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich zwei gegendruckrollenfreie Biegerollen (2a, 2b) unmittelbar hintereinander oder unter Zwischenschaltung bzw. Nachschaltung einer oder mehrerer Umlenkrollen (3, 4) vorgesehen sind.
  11. 11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrolle großen Durchmessers (4) Teil eines Treibers oder Spannrollensatzes bildet.
  12. 12. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie bei Behandlung von Elektroblechen einer Glühanlage insbesondere Schlußglühanlage, vorgeordnet oder im Einlaufteil vor dem Glühofen angeordnet ist.
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DE2750752A 1977-11-12 1977-11-12 Verfahren und Vorrichtung zum Richten und zur Verbesserung der Qualitatseigenschaften von Metallbändern, insbesondere Elektrobändern Withdrawn DE2750752B2 (de)

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