DE2537188C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Warmband mit verbesserten Qualitätseigenschaften - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Warmband mit verbesserten QualitätseigenschaftenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Warmband mit
verbesserten Qualitätseigenschaften durch Walzen und anschließendes Aufwickeln unter geregelter ßandzugspannung.
^1
Warmband wird in sogenannten Warnband- bzw. Warmbreitbandstraßen hergestellt. Dabei wird zunächst
in Vorgerüsten aus einer Bramme eine Platine gewalzt, die dann in einer mehrgerüstigen Warmwalzstaffel
zu Warmbändern von 1,5 mm bis 10 mm Dicke '"'
ausgewalzt wird. Diese Warmbänder werden von Aufwickelhaspeln am Ende der Warmbandstraße zu
Bunden aufgewickelt. Nach Verlassen des let/ten Walzgerü.>tes transportier! ι in Auslaufrollgang das
betreffende Warmband /u seinem Aufwickelhaspel, wo '1^
es von einem Dorn erfaßt und aufgewickelt wird. Um ein sauberes Aufwickeln zu gewahrleisten, ist vor dem
Atifwickelhaspel regelmäßifr ein Rück/ugtreiber angeordnet,
der einen bestimmten Rückzug auch dann gewährleistet, wenn das Bandende die Warmwaizgerüste
verlassen hat. In diesem Zusammenhang ist es bekannt, Warmband zur Verbesserung seinei Qualitätseigenschaften unter geregelter Bandzugspannung aufzuwickeln.
Dennoch weisen wurmgewalzte Bänder in der Regel eine Reihe von Qualitätsfehlern auf, die oft erst
nachträglich durch weitere Verfahren, z. B. Kaltwalzen, beseitigt werden können. Insbesondere handelt es sich
hierbei um Rand- und Mittelwellen, Dickenunterschiede über die Breite des Warmbandes sowie Front- und
Endsäbel. Darüber hinaus besitzt Warmband im allgemeinen unterschiedliche Festigkeiten in Walzrichtung
und Querrichtung. Ferner ist für die Aufrechterhallung eines ausreichenden Wickelzuges der Rückzugtreiber
erforderlich. Schließlich ist es wünschenswert, wenn die auf dem Auslaufrollgang oft durch Wasserkühlung
unterstützte Zundei schicht aufgebrochen und teilweise entfernt wird.
Zur Behandlung von Metallbändern im kalten Zustand ist das Streckbiege-Richtverfahren bekannt.
Ebenso werden auch schon warmgewalzte Bänder nach dem Abkühlen im Einlaufteil einer Beize im Slreckbiege-Richtverfahren
gestreckt, wodurch verschiedene Qualitätsfehler beseitigt werden können. Die Probleme
um die Beseitigung von Qualitätsfehlern bti Warmbändern im Zuge ihrer Herstellung sind durch diese
bekannten Maßnahmen bisher jedoch nicht maßgeblich berührt worden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Warmbandstraße anzugeben,
wonach sich die Qualitätseigenschaften von Warmband ohne weitere Nachbehandlung am Fertigprodukt
erheblich verbessern lassen, insbesondere hinsichtlich seiner Festigkeitseigenschaften, Kerbschlagzähigkeit,
Walzfehler und Verzunderung.
Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß das Warmband nach dem Walzen und vor dem Aufwickeln
streckbiebegerichtet wird.
Streckbiegerichten meint das wechselseitige Biegen und dabei Strecken sowie Richten des Warmbandes. Im
Zuge des .Streckbiegerichtens wird eine Längung des Warmbandes in erster Linie durch Reduzierung der
Banddicke erreicht. Neben einer gleichmäßigen Längung aller in Walzrichtung verlaufenden Fasern des
Warmbandes wird auch eine Egalisierung vorhandener Dickenunterschiede erzielt. So wird z. B. bei einem im
Querschnitt keilförmigen Band auf der dickeren Seite die Längung überwiegend aus der Dickenreduzierung
erzielt, während auf der dünneren Seite die Längung auch aus der Querkontraktion des Warmbandes
bezogen wird. Ferner werden längs der Walzrichtung verlaufende Dicken, wie sie ι. B. durch Ausfall von
Kühlwasserdüsen im Warmwalzbereich hervorgerufen werden, auf diese Weise eliminiert. Auch die sonst so
unangenehmen Endsäbel werden durch das Streckbiegeiiehten nahezu völlig beseitigt. Die planare
Anisotropie, das ist unterschiedliches Festigkeitsverhalten in Längs- und Querrichtung des Bandes, wird bei
geeigneten Streckgraden völlig beseitigt, wodurch nicht nur die Festigkeitseigenschaften, sondern auch die
Kerbschlag/iihigkeit des betreffenden Werkstoffes erheblich verbessert wird. Durch die Biegung und
Streckung des Warmbandes wird schließlich ein Aufbrechen und teilweises Entfernen der Zunderschicht
erreicht, w.is nachfolgende Ilearbeitung.sgänge, /.. B. das
Beizen des Warmbandes beschleunigt und verbessert.
Im Ergebnis wird eine Qualitätsverbesserung ohne weitere Nachbehandlung des Warmbandes im Zuge
seiner Herstellung erreicht, so daß das Warmband als Fertigprodukt Verwendung finden kann. Darin sind die
wesentlichen, durch die Erfindung erreichten Vorteile
zu sehen.
Weitere ausgestaltende Merkmale sind im folgenden aufgeführt. Vorzugsweise wird das Warmband unmittelbar
vor dem Aufwickeln bei einer Wickeltemperatur von etwa 60O-80O"C streckbiegegerichtei. also am
Ende des Ainlaufrollganges. Dabei kann das Warmband
im Zuge des Streckbiegerichtens um 1 % bis 10%, vorzugsweise bis 3 % gestreckt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Warmbandstraße mit mindestens einem Walzgerüst, Auslaufrollengang,
gegebenenfalls Rückzugtreiber und Aufwickelhaspel, die sich durch ihren einfachen und funktionsgerechten
Aufbau auszeichnet. Diese Warmbandstraße ist daüurch gekennzeichnet, daß dem Auslaufrollgang eine
Streckbiege-Richtstation mit in das die tvichtstation
durchlaufende Warmband eintauchenden Biegerollen zugeordnet ist. Die Biegerollen sind durch Stützrollen
gegen Durchbiegung unterstützt. Die Streckbiege-Richtstation ist vorzugsweise am Ende des Auslaufrollganges
unmittelbar vor dem Aufwickelhaspel, gegebenenfalls vor dem Rückzugtreiber angeordnet. Sie ist
zweckmäßigerweise ms der Warmbandlinie herausfahrbar
und weist ein Wechselgerüst auf, weld es mit neuen Biegerollen in die Warmbandlinie eingefahren
werden kann. Regelmäßig sind hinter einer Warmbandstraße zwei oder drei Aufwickelhaspeln vorgesehen. In
einem solchen Fall ist jedem Aufwickelhaspel eine Streckbiege-Richtstation zugeordnet. Vorzugsweise
sind die Biegerollen mittels Bremsantrieben antreibbar und abbremsbar. Der Antrieb der unteren Biegerollen
sorgt für ein besseres Einführen des Frontendes des Warmbandes in die Haspelführung. Da auch die oberen
Biegerollen angetrieben sind, können sie auf die Geschwindigkeit der Warmbandstraße hochgefahren
werden. Hierdurcn wird ein Aufstauchen des Warmbandes und ein zeitweises Schleifen der Biegerollen
verhindert. Zweckmäßigerweise sind die unteren Biegerollen in der Höhe der Rollen des Auslaufrollganges
angeordnet, während die oberen Biegerollen an Stellzylinder angeschlossen und dadurch heb- und
senkbar sind. Diese Biegerollen werden nach dem Abwickeln des Warinbandes auf dem Aufwickelhaspel
zwischen die unteren Biegerollen abgesenkt. Das Warmband durchläuft dann den Biegerollensatz wellenförmig.
Es kann durch die Verstellung der Eintauchtiefe der Streckgrad und auch der Rückzug für den
Aufwickelhaspel eingestellt werden. Bei dünnen Bändern, z. B. 1,2 mm bis 2 mm werden die Biegerollen
relativ tief eingetaucht, während bei dicken Bändern, z. B 4 mm bis 10 mm die Biegerollen weniger tief
eingetaucht werden. Hierdurch erreicht man, daß bei dem gleichen Biegerollendurchmesser unterschiedliche
Banddicken gefahren werden können. Die Bremsantriebe können für ein kontrolliertes Abbremsen der
Biegerollen sorgen, um einen höheren Ruckzug für den Aufwickelhaspel zu erzielen. Zur Kontrolle des
Rückzuges können zwischen Aufwickelhaspel und Streckbiege-Richtstation Zugmeßgeräte eingesetzt
sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Warmbandstraße in schematischer Seitenansicht und
Fig.2 den Gegenstand nach Fig. 1 in Aufsicht bei
fortgelassenem Warmband.
In den Figuren ist eine Warmbandstraße zur Verbesserung der Qualitätseigenschaften von Warmband 1 im Zuge seiner Herstellung dargestellt, bei
welcher das noch walzheiße Warmband 1 nach dem Walzen bzw. vor dem Aufwickeln streckbiegegeriehtet
wird. Das Streckbiegerichten erfolgt bei einer Wickeltemperatur von 600"C-800"C unmittelbar vor dem
Aufwickeln des Warmbandes I, bei dem das Warmband um 1 % bis 10 %, vorzugsweise bis 3 % gestreckt wird.
In ihrem grundsätzlichen Aufbau weist die Warmbandstraße mindestens ein nicht dargestelltes Armgerüst,
einen Auslaufrollgang 2, gegebenenfalls einen Rückzugtreiber 3 und einen Aufwickelhaspel 4 auf. Dem
Auslaufrollgang 2 ist eine Streckbiegerichtstation 5 mit in das die Richtstation durchlaufende Warmband t
eintauchenden Biegerollen 6 zugeordnet, die wiederum mittels Stützrollen 7 gegen Durchbiegung abgestützt
sind. Die Streckbiege-Richtstation 5 ist am Ende des Auslaufrollganges 2 unmittelbar vor dem A jfwickelhaspel
4 bzw. vor dem Rückzugireiber i angeordnet. Sie
ist aus der Warmbandlinie herausfahrbar und weist ein Wechselgerüst mit Biegerollen 6 anderer oder gleicher
Abmessungen auf. Die Biegeroilen 6 sind direkt oder über ihre Stützrollen 7 mittels Bremsanlrieben antreibbar
und abbremsbar. Die unteren Biegerolle!! 6 sind in
der Höhe der Rollen 8 des Auslaufrollganges 2 angeordnet. Die oberen Biegerollen 6 sind an
Stellzylinder 9 angeschlossen und dadurch heb- und senkbar. Zwischen dem Aufwickelhaspel 4 und der
Streckbiege-Richtsuition 5 können Zugmeßger.ite eingesetzt sein, was nicht dargestellt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Warmband mit verbesserten Qualitätseigenschaften durch Walzen
und anschließendes Aufwickeln unter geregelter Bandzugspannung, dadurch gekennzeichnet,
daß das Warmband nach dem Walzen und vor dem Aufwickeln streckbiegegerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Warmband unmittelbar vor dem "
Aufwickeln bei einer Wickeltemperatur von 60O0C-800°C
streckbiegegerichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Streckgrad des Warmbandes
1 % bis 10 % beiragt. ' ■·
4. Warmbandstraße mit mindestens einem Walzgerüst, Auslaufrollgang, gegebenenfalls Rückzugtreiber
und Aufwickelhaspel, dadurch gekennzeichnet, daß dem Auslaufrollgang (2) eine Streckbiege-Richtstation
(5) mit in das die Richtstation -" durchlaufende Warmband (I) eintauchenden Biegerollen
(6) zugeordnet ist.
5. Warmbandstraße nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckbiege-Richtstation
(5) am Ende des Auslaufrollganges (2), gegebenen- -■■>
falls vor dem Rückzugtreiber (3) angeordnet ist.
6. Warnibandstraße nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Streckbiege-Richtstation (5) aus der Warmbandlinie herausfahrbar und
mit einem Wechselgerüst versehen ist. '"
7. Warmbandstraße nach einem der Ansprüche 4 bis b, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegerollen
(6) direkt oder über ihre Stützrollen (7) mittels Bremsantrieben antreibbar und abbremsbar sind.
8. Warmbandstraße nach einem der Ansprüche 4 ts
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Biegerollen (6) in der Höhe der Rollen (8) des
Auslaufrollganges (2) angeordnet sind.
9. Warmbandstraße nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen i"
Biegerollen (6) an Stellzylinder (9) angeschlossen und dadurch heb- und senkbar sind.
K). Warmbandstraße nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Aufwickelhaspel (4) und der Streckbiege-Richtsta- f'
tion (5) Zugmeßgeräte eingesetzt sind.
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