DE3843174C2 - Antrieb für ein Falttor - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Antrieb für ein Falttor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Falttore werden vorzugsweise dort eingesetzt, wo Tordurchfahrten, (z. B. für Feuerwehren, Industrieanlagen, Krankenhäuser, etc.) in möglichst kurzer Zeit automatisch oder manuell geöffnet und optimal dichtend, automatisch oder manuell geschlossen werden sollen.

Falttore sind zwischen Torrahmen schwenkbar gelagert, innen oder außen stirnseitig geführt und zwischen den Flügeln durch Scharniere schwenkbar verbunden. Der Antrieb mit dazugehörigen Gestängen und Bügeln für die Bewegung der Torflügel ist extern, also außerhalb des Torrahmens innen oder außen montiert - siehe Fig. 1 als Beispiel. Dieser außenliegende Antrieb mit Gestängen und Bügeln bringt bautechnisch häufig Probleme mit sich. Diese Probleme sind u. a.:

Die an den Toren befestigten Schwenkbügel laufen auf die rechts und links begrenzenden Wände auf, so daß diese daher entweder ausgebrochen oder versetzt, oder die Tordurchfahrt verkleinert werden muß.

Der Antrieb ist über den Falttoren bzw. deren Rahmen montiert. Bei tiefliegender Decke muß diese daher entweder ausgebrochen oder angeboben werden, oder eine Montage ist nicht möglich.

Dieser ist in einem Kanal nicht genannter Größe ober- oder unterhalb des Tores angeordnet. An den inneren Falttorelementen greifen nahe der Schließkanten von der Gewindespindel angetriebene Muttern an. Zum Herausdrücken der Falttorelemente aus der Schließlage werden die äußersten Falttorelemente durch Zahnradsegmente verschwenkt. Diese Art des Antriebs erfordert eine aufwendige Kraftübertragung auf Spindel und Zahnradsegmente.

Die GB-PS 10 69 613 offenbart ein Schwingtor mit einem Profilrohrrahmen mit rotierender Gewindespindel und Kettenantrieb und die US-PS 32 02 414 zeigt eine Schwenktüre für ein Auto, die mittels eines elektromotorisch angetriebenen Spindelantriebs betätigt wird und wobei eine Mutter mit elektromagnetischer Kupplung vorgesehen ist. Die DE 26 18 179 A1 und die DE 34 23 715 A1 offenbaren Falttore, die über Gestänge und Fluidzylinder bzw. über einen außenliegenden Antrieb mit Gelenken und Scherenelementen bewegt werden. Diese bekannten Betätigungseinrichtungen weisen einen aufwendigen und komplizierten Antrieb auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Antrieb für ein Falttor so auszugestalten, daß bei einem kompakten Aufbau, bei dem die Antriebselemente soweit wie möglich im Rahmen des Tors untergebracht sind, ein problemloses und kraftsparendes Einziehen und Herausdrücken des bzw. der Mittelscharniere in die bzw. aus der Schließlage bei weichem Endanschlag und einfachem Antriebsmechanismus möglich ist.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale.

Durch die Ausgestaltung der Mitnehmer, insbesondere der Größe der Anstellwinkel der Führung in den Mitnehmern läßt sich die Andrück- bzw. Abdrückgeschwindigkeit der Mittelscharniere einstellen und ein weiches Schließen erreichen.

Bei entsprechender Ausgestaltung der Führung in den Mitnehmern läßt sich ein sicheres Halten der Mittelscharniere in der Schließstellung erreichen.

Dadurch, daß die seitlichen Schwenkbügel entfallen, können Wände, Säulen, Träger usw. links und rechts bis knapp an den Torrahmen geführt werden. Durch den Wegfall des externen Antriebskastens ist es außerdem möglich, die Decke bis zum stirnseitig montierten Querbalken des Torrahmens herunter zu ziehen.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen näher gekennzeichnet.

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert werden.

Es zeigen

Fig. 1, 2 perspektivische Darstellung der Toranlage mit Antrieb nach dem bekannten Stand der Technik und gemäß der Erfindung

Fig. 3 Ansicht des Torrahmens mit Antrieb und perspektivischer Darstellung eines Rahmenprofils

Fig. 4 Draufsicht und Seitenansicht von Rahmen und Falttorflügel

In einem seitlich geschlitzten Profilrohr oder gekantetem Rahmenprofil 0 des gesamten Profilrahmens sind ein oder mehrere Spindeltriebe 1 montiert, die in Außenlagern 2 und mittig 3 gelagert sind. Über einen Winkeltrieb 4 treibt ein motorisches System 5 den Spindeltrieb 1 an.

Der Spindeltrieb 1 bewegt Schleppmuttern 6, 7, wobei die Schleppmutter 6 die axiale Antriebsmutter an einem ersten inneren Falttor F2 und die Schleppmutter 7 die winklige Abdrück- bzw. Anpreßmutter an Lagerstellen Z zwischen Falttoren F1 und F2 ist. Beide Schleppmuttern 6, 7 bestehen aus einer äußeren und inneren Mutter. Die innere Mutter ist konstant im Gewinde der Spindel 1 in Eingriff. Die äußere Mutter stützt sich mit ihrer Außenkontur verdrehungsfrei auf das Innenprofil des Profilrohres 0 ab. Beide Mutterteile sind über Kugellager drehbar miteinander verbunden. Durch eine Elektromagnet-Bremse oder Elektromagnet-Kupplung werden beide Mutterteile miteinander kraftschlüssig gemacht, wobei die innere Mutter mit einem Anker, die äußere Mutter mit der Bremse ausgestattet ist.

Im stromlosen Zustand dreht sich bei laufender Spindel 1 die innere Mutter, bewegt sich jedoch nicht axial, da peripher keine Arretierung vorhanden ist. Erst wenn die Bremse, die mit der äußeren Mutter verbunden ist, mit Spannung beaufschlagt wird, entsteht zwischen innerer und äußerer Mutter ein Kraftschluß und die gesamte Einheit, bestehend aus Innen- und Außenmutter bewegt sich axial, da sich die Außenmutter auf das Profilrohr abstützt und sich somit nicht verdrehen kann.

Die axiale Antriebs-Schleppmutter 6 ist mit einem Lagenfinger 8 ausgerüstet. Die winklige Abdrück- bzw. Anpreßmutter 7 ist mit einem Abdrück- bzw. Anpreßfinger 9 ausgerüstet. An Lagerstellen Z wischen den Falttoren F1 und F2 und an den Außenkanten der Falttore F2 sind Mitnehmerbolzen 10, 11 angebracht. Die Mitnehmerbolzen 10 an den Falttoren F2 greifen in die Lagerfinger 8 ein. Die Mitnehmerbolzen 11 an den Lagerstellen Z tangieren die Abdrück- bzw. Anpreßfinger 9. Alle Mitnehmerbolzen 10, 11 sind nach unten herausziehbar und arretierbar. Die äußeren bzw. inneren Enden der Falttorflügel F1 bzw. F2 sind in Lagerstellen X bzw. Y beweglich. Im herausgezogenen Zustand lassen sich die Falttore manuell öffnen und schließen, was für den Fall eines Stromausfalles oder Versagens des Antriebssystems notwendig ist.

Durch einen beliebigen Schaltimpuls wird der motorische Antrieb 5 in Funktion gesetzt, und über den Winkeltrieb 4 wird der Spindeltrieb 1 angetrieben.

Geht man von einem geschlossenen Falttor aus, so wird zunächst über eine Steuerung bei laufender Spindel 1 die Abdrück-Schleppmutter 7 kraftschlüssig gemacht. Sie bewegt sich demnach in Richtung L bzw. R. Der Abdrückfinger 9 drückt die in den Lagerstellen Z scharniergelagerten Falttore F1 und F2 in Richtung A. Somit wird der tote Punkt in den Lagerstellen Z mit geringem Kraftaufwand überwunden. Die Schleppmuttern 77 laufen so lange funktionslos in Richtung L bzw. R weiter bis sie an den Außenlagern 2 angelangt sind, dort wird der Kraftschluß ausgeschaltet und die Muttern bleiben im Leerlauf drehend stehen. Nach einem individuell festzulegenden Zeitpunkt wird dann über die Steuerung die Antriebsbewegungsmutter 6 kraftschlüssig gemacht. Diese drückt nun die beiden Falttorhälften F1 und F2, die bereits aus dem toten Punkt ausgefahren sind in Richtung L bzw. R so lange bis beide Falttorflügel F1, F2 völlig geöffnet sind. In dieser Situation wird nun bei beiden Schleppmuttern 6, 7 der Kraftschluß über die Steuerung oder mechanisch aufgehoben, d. h. bei laufender Spindel 1 laufen die zweiteiligen Schleppmuttern leer um. Das motorische System 5 ist über die Steuerung derart ausgelegt, das ein weiches Anlaufen, schnelles Öffnen und ein weiches Anlaufen an den senkrechten Profilrohren 12 für die Falttore gewährleistet und somit keine Dämpfung etc. erforderlich ist.

Dasselbe gilt für den Schließvorgang.

Das Anlaufen und Stoppen, bzw. das Leerlaufen und kraftschlüssige Laufen der Schleppmuttern 6, 7 erfolgt steuerungstechnisch stufenlos programmiert oder mechanisch über Kurven, Nocken, Endschalter etc. Bei einer elektronischen Steuerung sind die Beschleunigungs- sowie die Ein- und Abschaltvorgänge regel- und programmierbar. Fällt das Antriebssystem aus irgendwelchen Gründen aus, dann werden die Mitnehmerbolzen 10, 11 aus den Fingern 8, 9 herausgezogen. Somit lassen sich die Falttore manuell öffnen und schließen.

Claims (6)

1. Antrieb für ein Falttor mit mindestens einem Torflügel, der aus mindestens zwei Falttorelementen besteht, welcher Antrieb sich in einem Kanal im Rahmen des Falttores befindet, und eine angetriebene Gewindespindel aufweist sowie Antriebsglieder, die an der Gewindespindel angreifen und über aus dem Kanal vortretende Mitnehmer auf die Falttorelemente einwirken, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal als Profilrohrrahmen (0) ausgebildet ist, daß als Antriebsglieder Antriebsschleppmuttern (6) und Andrück- bzw. Abdrückschleppmuttern (7) vorgesehen sind und der Kraftschluß zwischen Gewindespindel (1) und Mitnehmern (8, 9) durch Elektromagnet-Kupplungen herstellbar ist.

2. Antrieb für ein Falttor nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilrohrrahmen (0) Abmessungen von 100 mm×100 mm aufweist.

3. Antrieb für ein Falttor nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilrohrrahmen (0) im oberen Bereich des Torrahmens angebracht ist.

4. Antrieb für ein Falttor nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Profilrohrrahmen (0) seitlich geschlitzt ist.

5. Antrieb für ein Falttor nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleppmuttern (6, 7) zweiteilig aufgebaut sind und durch eine Elektromagnet-Kupplung jeweils Kraftschluß zwischen innerem und äußerem Mutterteil herstellbar ist.

6. Antrieb für ein Falttor nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die äußeren Mutterteile mit ihrer Außenkontur verdrehungsfrei auf dem Innenprofil des Profilrohrrahmens (0) abstützen.