DE3833068A1 - Verfahren und einrichtung zum strecken von leder - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum strecken von lederInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Strecken von Leder und
ähnlichen Flachmaterialien, wie z. B. Felle, Pelze, gegebenenfalls
aber auch Folienzuschnitte und dergleichen.
Aus der DE-OS 30 10 003 ist es bekannt, Lederstücke - üblicher
weise kurz "Häute" genannt - in einem Spaltraum zwischen zwei
durch Unterdruck gegeneinandergepreßten sowie längs ihres
Umfanges gegeneinander abgedichteten, elastisch dehnbaren
Membranen einzuspannen und den Streckvorgang durch gleichzeitiges
Dehnen der beiden Membranen unter reibungsschlüssiger Mitnahme
der zwischen ihnen eingespannten Membran auszuführen. Auf diese
Weise läßt sich eine über die Fläche des Leders gleichmäßig
verteilte und faltenfreie, bleibende Flächenvergrößerung von
beträchtlichem Ausmaß erreichen. Dazu ist allerdings für beide
Membranen je eine über den Membranumfang verteilt wirkende
Dehnvorrichtung erforderlich. Wegen des Reibungsschlusses
zwischen beiden Membranen und dem Leder ist dabei für eine im
wesentlichen übereinstimmende Dehnung der Membranen zu sorgen.
Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber zunächst die Schaffung
eines Streckverfahrens, das gleichwertige Streckergebnisse ohne
die vergleichsweise aufwendige Dehnbeaufschlagung beider
Lederoberflächen ermöglicht. Die erfindungsgemäße Lösung dieser
Aufgabe ist bestimmt durch die Kombination folgender Merkmale:
- a) wenigstens ein Teil einer ersten Oberfläche eines Lederstückes wird auf einer bezüglich des Leders gleitfreundlichen Auflagefläche zur Anlage gebracht;
- b) das Lederstück wird mit über wenigstens einen Teil der Auflagefläche verteilt in Richtung gegen die Auflage fläche wirkenden Andruckkräften beaufschlagt;
- c) zur Streckung des Leders unter Gleitung relaiv zu der Auflagefläche werden auf mindestens einem Teil der zweiten Oberfläche des Lederstückes wenigstens annähernd tangential bezüglich einer Lederoberfläche sowie wenigstens annähernd allseitig zum Rand des Lederstückes hin gerichtete Streckkräfte zur Einwirkung gebracht.
Durch eingehende Untersuchungen wurde erwiesen, daß mittels
einer solchen einseitigen Oberflächenbeaufschlagung des Leders
hervorragende Ergebnisse hinsichtlich Ausmaß und Gleichförmig
keit der Flächenvergrößerung erzielt werden können.
Dabei kommt es im allgemeinen wesentlich auf die gleichzeitige
und allseitig im wesentlichen gleichmäßige Gleitung des Leders
relativ zur Auflagefläche an. Die erforderliche Gleitfreundlich
keit der Auflagefläche kann im allgemeinen unter Berücksichtigung
der jeweiligen Eigenschaften, insbesondere auch des Feuchtig
keitsgehaltes des Leders durch Auswahl unter handelsüblichen
Materialien ohne Schwierigkeiten sichergestellt werden. Über
raschend hat sich herausgestellt, daß die Andruckkräfte auch
hier - in an sich bekannter Weise - durch Beaufschlagung des
Leders mit Unterdruck bezüglich der Umgebungsatmosphäre erzeugt
werden können. Dieser Unterdruck wird vorteilhaft in einem das
Leder umschließenden Spaltraum zur Wirkung gebracht.
Darüber hinaus befaßt sich die Erfindung mit der Verwirklichung
weiterer Bearbeitungsfunktionen am Leder im Zusammenhang mit der
Streckbearbeitung. Dazu gehört zunächst die Kombination des
Streckvorganges mit einer Aufheizung, die u. a. auch für eine
Verbesserung der Streckergebnisse benutzt werden kann. In diesem
Zusammenhang umfaßt die Erfindung als weiteren wesentlichen
Gegenstand die Kombination des Streckvorganges mit einer
Trocknung. Überraschenderweise hat sich diese Mehrfachbehandlung
als grundsätzlich problemlos durchführbar erwiesen. Im Hinblick
auf die große Bedeutung der Einstellung von bestimmten
Feuchtigkeitswerten im Verlaufe der Lederherstellung und
Lederbearbeitung ergibt sich damit ein überaus bedeutsamer
Rationalisierungsfortschritt. In der Praxis hat es sich dazu als
vorteilhaft erwiesen, das Leder während des Streckvorganges an
seiner zweiten Oberfläche mit Absaug-Unterdruck zu beaufschlagen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer
Streckeinrichtung für Leder und dergleichen, die insbesondere für
die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.
Die Lösung dieser Aufgabe ist bestimmt durch folgende Merkmale:
- a) es ist eine Tragvorrichtung zur Aufnahme des aus gebreiteten Leders mit einer bezüglich der ersten Lederoberfläche gleitfähigen Auflagefläche vorgesehen;
- b) es ist eine Streckvorrichtung mit wenigstens einem der Auflagefläche gegenüberliegend angeordneten, am Leder angreifenden Andruck- und Streckwerkzeug vorgesehen.
Eine derartige Streckeinrichtung zeichnet sich gegenüber dem
Bekannten durch vorteilhaft vereinfachte Konstruktion und
verminderten Bauaufwand sowie erhöhte Robustheit und Betriebs
sicherheit aus. Vorteilhaft wird dabei die Gleitfähigkeit der
Auflagefläche mit Hilfe eines Aufbaues oder einer Beschichtung
aus einem Kunststoff mit selbstschmierender Oberflächen
beschaffenheit erzielt, z. B. Tetrafluoräthylen.
Eine Weiterführung der Erfindungsaufgabe richtet sich auf die
Schaffung einer kombinierten Streck- und Wärmebehandlungs
einrichtung für Flachmaterialien wie Leder und dergleichen. Die
erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe bestimmt sich bei einer
Streckeinrichtung der vorgenannten Art dadurch, daß eine mit dem
in Bearbeitung befindlichen Leder in Wirkverbindung stehende
einer Heizvorrichtung vorgesehen ist. Damit lassen sich nicht nur
kombinierte Behandlungsaufgaben in einer Maschine sowie unter
Einsparung von Handhabungs- und Arbeitsgängen rationell lösen,
sondern in manchen Fällen insbesondere auch die bleibende
Streckung des Leders verbessern. Vorzugsweise wird eine solche
Behandlungseinrichtung derart ausgeführt, daß das die Auflage
fläche bildende Tragorgan wenigstens teilweise aus hoch
wärmeleitendem Material, vorzugsweise Metall, besteht und mit
einer Konduktions- bzw. Konvektions-Heizvorrichtung in Wirk
verbindung steht.
Eine besonders wichtige Weiterführung der Erfindungsaufgabe
zielt ebenfalls auf eine Kombination verschiedener Arbeits
funktionen, und zwar diejenige der Streckung mit einer Trocknung.
Die zugehörige Lösung ist dadurch bestimmt, daß zwischen der
Auflagefläche und dem Streckwerkzeug ein das Lederstück auf
nehmender Spaltraum gebildet ist, der mit einer Absaugvorrichtung
verbunden ist. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, diese Aus
führung mit den bereits erwähnten Merkmalen einer Heizvorrichtung
auszustatten.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden unter
Bezugnahme auf die in den Zeichnungen schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert. Hierin zeigt
Fig. 1 eine Gesamt-Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Leder-Streckmaschine,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen
Streckfunktion,
Fig. 3 einen Teil-Vertikalschnitt in einem Randbereich eines
Membran-Streckwerkzeuges mit Absaugvorrichtung sowie
eines Tragorgans mit Heizvorrichtung, innerhalb einer
Streck-Trocknungsmaschine in größerem Maßstab,
Fig. 4 einen Teil-Vertikalschnitt entsprechend Fig. 3, jedoch
mit abgewandelter Ausbildung des Streckwerkzeugs und
des Tragorgans,
Fig. 5 wiederum einen Teil-Vertikalschnitt entsprechend Fig. 3
für ein mit besonderer Arbeitsflächenstruktur ver
sehenes Membran-Streckwerkzeug und
Fig. 6 eine Gesamt-Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Streck-Trocknungsmaschine mit abgewandelter Trag
vorrichtung.
Bei der Streckmaschine nach Fig. 1 ist eine im ganzen tellerförmig
ausgebildete und längs einer Horizontalebene angeordnete
Streckvorrichtung STV 1 am Kragarm A eines ortsfesten Maschinen
gestells G vertikal verstellbar gelagert. Eine der Einfachheit
halber als Kolben-Zylinderanordnung angedeutete Hub-Senkvorrich
tung HS erlaubt die Verstellung der Streckvorrichtung zwischen
der in Fig. 1 dargestellten, angehobenen Ruhestellung und einer
abgesenkten Arbeitsstellung.
Ein Lederstück (im folgenden kurz "Haut") L ist mit seiner ersten
(unten liegenden) Oberfläche L 1 auf der gegenüber dem Leder
hochgleitfähigen Auflagefläche AF einer Tragvorrichtung TRV 1
faltenfrei ausgebreitet. In der abgesenkten Arbeitsstellung der
Streckvorrichtung STV 1 tritt die untenliegende Arbeitsoberfläche
AO eines Andruck- und Streckwerkzeuges ASW mit der zweiten
(obenliegenden) Oberfläche L 2 der Haut in Berührung. Wie in Fig. 2
vereinfacht angedeutet, wird letztere dabei zunächst mit
gleichförmig verteilten, in Richtung gegen die Auflagefläche AF
wirkenden Andruckkräften Pa und sodann zur Streckung der Haut
unter Gleitung relativ zu der Auflagefläche mit im wesentlichen
tangential bezüglich der Lederoberfläche sowie allseitig zum Rand
der Haut hin gerichteten Streckkräften Ps beaufschlagt.
Wesentlicher Bestandteil des Andruck- und Streckwerkzeuges ASW
ist eine die Haut überdeckende, elastisch dehnbare Membran M 1,
die mittels einer Dehn-Antriebsvorrichtung DAV unter Aufrecht
erhaltung der Andruckkräfte Pa in Normalrichtung zu ihrer
Umfangslinie ausgedehnt wird und dabei durch Reibungsschluß die
tangentialen Streckkräfte Ps erzeugt. Die Dehn-Antriebs
vorrichtung DAV umfaßt eine Vielzahl von parallel zur Membran
ebene sowie über den Membranumfang verteilt angeordneten Kolben-
Zylindereinheiten DZ, deren Kolbenstangen mit Stangenköpfen SK am
Rand der Membran befestigt sind. Eine solche Anordnung ist an
sich aus der DE-OS 30 10 003 bekannt und bedarf daher hier keiner
näheren Darstellung und Erläuterung.
Die Andruckkräfte Pa werden - wie ebenfalls an sich aus der
genannten DE-OS bekannt - mittels Unterdruck in einem die Haut
aufnehmenden Spaltraum SP erzeugt. Dieser Spaltraum ist zwischen
der Auflagefläche AF einerseits und der Arbeitsoberfläche AO der
Membran M 1 andererseits gebildet. Zur Abdichtung des Spaltraumes
ist eine ununterbrochen längs des Umfanges der Membran M 1 ver
laufende, wulstartige Weichkörperdichtung DR vorgesehen, die an
der Auflagefläche AF dichtend anliegt. Diese Verhältnisse sind
im einzelnen aus Fig. 3 ersichtlich.
Wesentlich unterschiedlich von der bekannten Anordnung ist jedoch
der Fortfall einer unten liegenden Streckvorrichtung mit eigener
Membran und zugehörigem Dehnantrieb. Diese vorteilhafte Verein
fachung ergibt sich durch die Anwendung einer gleitfähigen
Auflagefläche AF im Bereich der unten liegenden Tragvorrichtung.
Wesentlich unterschiedlich von der bekannten Anordnung ist jedoch
der Fortfall einer unten liegenden Streckvorrichtung mit eigener
Membran und zugehörigem Dehnantrieb. Diese vorteilhafte Verein
fachung ergibt sich durch die Anwendung einer hochgleitfähigen
Lederauflage.
Darüber hinaus ermöglicht diese Anwendung einer starren, jedoch
den Streckvorgang am Leder nicht beeinträchtigenden Auflage in
besonders einfacher Weise die Ausgestaltung der Maschine als
kombinierte Streck-Wärmebehandlungseinrichtung. Hierzu ist, wie
in Fig. 3 dargestellt, an der Unterseite des Tragorgans TO 1 eine
Konduktions-Heizvorrichtung HV angeordnet, z. B. in der
angedeuteten Form einer mit einem zirkulierenden Heizmedium
gefüllten Hohlplatte, die mit dem Tragorgan TO 1 in gut wärme
leitender Verbindung steht. Das Tragorgan selbst besteht
ebenfalls aus hochwärmeleitendem Material. Die entsprechende
Materialauswahl wird durch die starre Beschaffenheit des
Tragorgans wesentlich erleichtert oder sogar erst ermöglicht,
weil einerseits im Bereich starrer Festkörper - im Gegensatz zu
den für eine Membran erforderlichen, weichflexiblen Materialien -
geeignete Wärmeleitwerte und Wärmeübergangswerte verfügbar sind
und andererseits auf Dehnungseigenschaften keine Rücksicht
genommen werden muß. Insgesamt kann also eine intensive
thermische Wirkverbindung zwischen der Heizvorrichtung und dem
Leder erreicht werden.
Anstelle oder in Kombination mit der im Beispiel angedeuteten
Konduktionsheizung kann gegebenenfalls auch eine Konvektions
heizung zur Anwendung kommen. Dazu wird ein gasförmiges Heiz
medium zur Zirkulation durch den das Leder aufnehmenden Spaltraum
gebracht. Grundsätzlich ist es auch möglich, die Tragvorrichtung
bzw. das Tragorgan mit einer Strahlungsheizung auszustatten, die
auf das Leder einwirkt.
Ein weiterer Erfindungsschritt führt - wie ebenfalls in Fig. 3
dargestellt - zu einer Streck-Trocknungseinrichtung. Dazu ist der
Spaltraum SP mit einer Absaugvorrichtung SV verbunden, die eine
rasche Abführung der verdampften Lederfeuchtigkeit ermöglicht.
Die Verbindung zwischen Absaugvorrichtung SV und Spaltraum SP
wird durch ein Sammelrohr SR mit einer Mehrzahl von schlauch
förmigen, flexiblen Zweigleitungen ZL sowie über zugehörige
Anschlüsse AS und ein Kanalsystem KS der Membran M 1 hergestellt.
Dieses Kanalsystem ist im Beispiel nach Fig. 3 als im Bereich der
Arbeitsoberfläche AO der Membran offene Reliefstruktur RS mit
einem - hier im Querschnitt angedeuteten - flächenhaften Netz von
rinnenförmigen Vertiefungen KV ausgebildet. So ergibt sich eine
gleichmäßig verteilte Saugwirkung und Dampfabführung.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist das Tragorgan TO 1 mit einer
die Auflagefläche AF bildenden Oberflächenschicht OST aus
bezüglich des Leders hochgleitfähigem Material versehen ist.
Dies ermöglicht eine optimale Kombination von Wärmeleitfähigkeit
des Tragorgans mit Gleitfähigkeit der Auflagefläche, wobei die
Dicke der Oberflächenschicht sehr gering gehalten wird. Vor
zugsweise besteht die Oberflächenschicht aus einem hoch
gleitfähigen Kunststoff, insbesondere Tetrafluoräthylen.
Im Interesse hoher Festigkeit und Verschleißbeständigkeit kann
die Oberflächenschicht ferner mit einer Faserarmierung versehen
werden. Dies begünstigt eine wesentliche Weiterbildung der
Erfindung, der zufolge das Tragorgan TO 1 einen Grundkörper
GKM aufweist, mit dem die Oberflächenschicht OST lösbar verbunden
ist. Dies ermöglicht einfachen Verschleißersatz. Bei der
Ausführung nach Fig. 4 ist für diese lösbare Verbindung der
Oberflächenschicht OSM eine Haftklebeschicht vorgesehen.
Auch bei der Ausführung nach Fig. 4 ist eine durchlässige Membran
M 2 mit Anschluß an eine Absaugvorrichtung ähnlich Fig. 3
vorgesehen. Die Membran weist hier jedoch im Bereich ihrer
Arbeitsoberfläche AO eine zur Lederoberfläche hin offene und
durchlässige Porenstruktur PS auf, die über Durchlässe DL und
Anschlüsse AS mit einer Absaugvorrichtung verbunden ist.
Weiterhin ist die Porenstruktur in einer elastisch dehnbaren
Membran-Oberflächenschicht OSM enthalten, die mit einem Membran
grundkörper GKM lösbar verbunden ist, und zwar - wie bei der
Tragorgan-Oberflächenschicht OST - mittels einer Haftklebeschicht
HK. Statt dessen kommt gegebenenfalls auch eine Klettenverschluß
anordnung KV in Betracht, wie sie in Fig. 5 - dort beispielshalber
ohne durchlässige Membranstruktur und Absaugvorrichtung - für die
lösbare Befestigung einer mit verzahnungsartiger Struktur Z
versehenen Oberflächenschicht im Bereich der Membran-Arbeits
oberfläche AO angedeutet ist. Eine solche Oberflächenstruktur
ermöglicht eine formschlüssige Übertragung der Streckkräfte auf
das Leder und damit eine besonders intensive Streckwirkung.
Fig. 6 zeigt eine Variante der erfindungsgemäßen Streck- bzw.
Streck-Trocknungsmaschine mit einer Tragvorrichtung TRV 2, die ein
bandartiges, bezüglich des Andruck- und Streckwerkzeuges ASW in
Richtung parallel zur Auflagefläche AF beweglich gelagertes und
mit einer Vorschub-Antriebsvorrichtung VA verbundenes Tragorgan
TO 2 aufweist. Die Tragvorrichtung und damit die Auflagefläche
sind hier - im Beispiel an einer Seite angedeutet - über den
Grundriß der Streckvorrichtung STV hinausgreifend vergrößert.
Dies erlaubt das Aufbringen einer Haut in einem frei zugänglichen
Bereich neben der Streckvorrichtung und während der Bearbeitung
einer anderen Haut sowie den anschließenden, raschen Transport
der aufgelegten Haut in den Arbeitsbereich. Dies bedeutet einen
erheblichen Rationalisierungsfortschritt.
Claims (22)
1. Verfahren zum Strecken von Leder und ähnlichen Flach
materialien, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) wenigstens ein Teil einer ersten Oberfläche (L 1) eines Lederstückes (L) wird auf einer bezüglich des Leders gleitfreundlichen Auflagefläche (AF) zur Anlage gebracht;
- b) das Lederstück wird mit über wenigstens einen Teil der Auflagefläche verteilt in Richtung gegen die Auflage fläche wirkenden Andruckkräften (Pa) beaufschlagt;
- c) zur Streckung des Leders unter Gleitung relativ zu der Auflagefläche werden auf mindestens einem Teil der zweiten Oberfläche des Lederstückes wenigstens annähernd tangential bezüglich einer Lederoberfläche sowie wenigstens annähernd allseitig zum Rand des Lederstückes hin gerichtete Streckkräfte (Ps) zur Einwirkung gebracht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
auf das Leder wirkenden Andruckkräfte (Pa) durch Beauf
schlagung des Leders mit Unterdruck bezüglich der
Umgebungsatmosphäre erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anpreß-Unterdruck in einem das Leder umschließenden
Spaltraum (SP) erzeugt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Leder während des Streckvorganges
einer Trocknung unterzogen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Leder während des Streckvorganges einer Aufheizung unter
zogen und mindestens an seiner zweiten Oberfläche mit
Absaug-Unterdruck beaufschlagt wird.
6. Einrichtung zum Strecken von Leder und ähnlichen Flach
materialien, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- a) es ist eine Tragvorrichtung (TRV 1, TRV 2) zur Aufnahme des ausgebreiteten Leders (L) mit einer bezüglich der ersten Lederoberfläche (L 1) gleitfähigen Auflagefläche (AF) vorgesehen;
- b) es ist eine Streckvorrichtung (STV) mit wenigstens einem der Auflagefläche (AF) gegenüberliegend angeordneten, am Leder angreifenden Streckwerkzeug (ASW) vorgesehen.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Streckwerkzeug (ASW) in an sich bekannter Weise eine
elastisch dehnbare Membran (M 1, M 2) sowie eine mit dieser
Membran in Wirkverbindung stehende Dehn-Antriebsvorrichtung
(DAV) aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran (M 1) an ihrer mit der zweiten Lederoberfläche
(L 2) in Berührung tretenden Arbeitsoberfläche (AO) eine
reliefartige Struktur (RS) aufweist, die wenigstens
teilweise durchgehend miteinander sowie mit einer
Absaugvorrichtung (SV) verbundene Vertiefungen (KV)
aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran (M 2) wenigstens im Bereich ihrer mit der zweiten
Lederoberfläche (L 2) in Berührung tretenden Arbeits
oberfläche (AO) eine offene und durchlässige Porenstruktur
(PS) aufweist, die mit einer Absaugvorrichtung (SV)
verbunden ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (M 1, M 2) einen Grundkörper (GKM) sowie eine
mit diesem verbundene, ebenfalls elastisch dehnbare
Oberflächenschicht (OSM) aufweist und daß die Relief- bzw.
Porenstruktur (RS, PS) im Bereich der Oberflächenschicht
(OSM) gebildet ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächenschicht (OSM) lösbar mit dem Membrangrund
körper (GKM) verbunden ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (OSM) mit dem
Membrangrundkörper (GKM) durch eine Klettenverschluß
anordnung verbunden ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membran (M 2) an ihrer mit der
zweiten Lederoberfläche (L 2) in Berührung tretenden
Arbeitsoberfläche (AO) eine verzahnungsartig ausgebildete,
beim Streckvorgang formschlüssig am Leder angreifende
Struktur (Z) aufweist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß eine mit dem in Bearbeitung befind
lichen Leder in Wirkverbindung stehende einer Heizvorrich
tung (HV) vorgesehen ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das die Auflagefläche (AF) bildende Tragorgan (TO 1, TO 2)
wenigstens teilweise aus hochwärmeleitendem Material, vor
zugsweise Metall, besteht und mit einer Konduktions- bzw.
Konvektions-Heizvorrichtung in Wirkverbindung steht.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, insbesondere
nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Auflagefläche (AF) und dem Streckwerkzeug (ASW)
ein das Lederstück (L) aufnehmender Spaltraum (SP) gebildet
ist, der mit einer Absaugvorrichtung (SV) verbunden ist.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Tragorgan (TO 1) mit einer die
Auflagefläche (AF) bildenden Oberflächenschicht (OST) aus
bezüglich des Leders hochgleitfähigem Material versehen ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächenschicht (OST) des Tragorgans (TO 1) einen
hochgleitfähigen Kunststoff, insbesondere Tetrafluoräthylen,
aufweist.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächenschicht (OST) des Tragorgans (TO 1) faser
armierten Kunststoff aufweist.
20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das Tragorgan (TO 1) einen Grundkörper
(GKM) aufweist, mit dem die Oberflächenschicht (OST) lösbar
verbunden ist.
21. Einrichtung nach Anspruch 11 oder 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß für die lösbare Verbindung der Oberflächen
schicht (OSM, OST) eine Haftklebeschicht vorgesehen ist.
22. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tragvorrichtung (TRV 2) ein
bandartiges, bezüglich des Andruck- und Streckwerkzeuges
(ASW) in Richtung parallel zur Auflagefläche (AF) beweglich
gelagertes und mit einer Vorschub-Antriebsvorrichtung (VA)
verbundenes Tragorgan (TO 2) aufweist.
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