DE3816631C2 - Blockiergeschützte Fahrzeugbremse - Google Patents
Blockiergeschützte FahrzeugbremseInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Landscapes
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Description
Die Erfindung betrifft eine blockiergeschützte
Fahrzeugbremse gemäß dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1. Eine solche Bremse
ist in der zu einer Voranmeldung gehörenden, nicht vorveröffentlichten
Schrift DE 37 35 165 A1 beschrieben.
Es ist bereits eine Blockierschutz-Steuereinrichtung zur
Verhinderung des Blockierens von Fahrzeugrädern eines Fahr
zeugbremssystems bekannt (z. B. Bosch. Techn. Berichte, Bd. 7 (1980), H. 2, S. 86/87, die Flüssigkeits
druck-Steuerventileinrichtungen aufweist, welche zwischen
Druckerzeugungskammern eines Tandem-Hauptzylinders und den
Radzylindern der Vorderräder liegen. Ferner ist eine
Steuereinheit vorhanden, die Ausgangssignale von Raddreh
zahlsensoren empfängt, um anhand der empfangenen Ausgangs
signale Gleitzustände der Vorder- und Hinterräder zu messen
bzw. zu beurteilen. Auf der Grundlage dieser Meß- bzw. Be
urteilungsergebnisse werden Befehle zur Steuerung der Ven
tilsteuereinrichtungen erzeugt.
Sind Flüssigkeitsdruck-Ventilsteuereinrichtungen für jedes
von vier Rädern (vier Kanäle) vorhanden und werden die
Flüssigkeitsdrücke in jedem Kanal unabhängig voneinander
gesteuert, so treten beim Regelbetrieb keine Probleme auf.
Dies gilt auch für den Fall, in welchem für beide Vorderrä
der getrennte Ventilsteuereinrichtungen vorhanden sind und
für beide Hinterräder eine gemeinsame Ventilsteuereinrich
tung verwendet wird (Dreikanalsystem). Im zuletzt genannten
Fall wird die Ventilsteuereinrichtung für beide Hinterräder
auf der Grundlage der niedrigeren Raddrehzahl der Hinterrä
der gesteuert.
In den beiden oben beschriebenen Fällen kommen vier bzw.
drei Flüssigkeitsdruck-Steuerventileinrichtungen zum Ein
satz. Die gesamte Blockierschutz-Steuereinrichtung ist so
mit relativ groß und schwer. Sie kostet darüber hinaus re
lativ viel, da die einzelnen Flüssigkeitsdruck-Steuerven
tileinrichtungen teuer sind.
In der japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. 247146/1986 wurde
zur Lösung des obengenannten Problems eine Blockierschutz-
Steuereinrichtung für ein Fahrzeugbremssystem vorgeschla
gen, die vom Zweikanal-Typ sein kann, klein und leicht ist
und ein sicheres Lenkverhalten gewährleistet. Diese Bloc
kierschutz-Steuereinrichtung für ein Fahrzeugbremssystem
mit zwei Vorderrädern und zwei Hinterrädern sowie mit Dreh
zahlsensoren, die mit den Rädern zusammenarbeiten, zeichnet
sich aus durch (C) eine erste Flüssigkeitsdruck-Steuerven
tileinrichtung zur Steuerung des Bremsflüssigkeitsdrucks im
Radzylinder des einen der Vorderräder, die zwischen dem
Radzylinder des einen Vorderrades und einer ersten Druck
kammer eines Tandem-Hauptzylinders zur Erzeugung des Brems
flüssigkeitsdrucks liegt, (D) eine zweite Steuerventilein
richtung zur Steuerung des Bremsflüssigkeitsdrucks im Rad
zylinder des anderen der Vorderräder, die zwischen dem Rad
zylinder des anderen Vorderrades und einer zweiten Druck
kammer des Tandem-Hauptzylinders liegt, und (E) eine Steu
ereinheit, die die Ausgangssignale der Raddrehzahlsensoren
zur Messung oder Beurteilung der Gleitzustände der Vorder-
und Hinterräder empfängt sowie Befehle zur Steuerung der
ersten und zweiten Ventilsteuereinrichtung erzeugt, wobei
die Steuereinheit anhand der Meß- oder Beurteilungsergeb
nisse der Gleitzustände der Hinter- und/oder Vorderräder
die reibungsmäßig niedriger liegende Seite der Straße
("niedrige Seite"), auf der die Räder laufen, erkennt bzw.
die Meß- oder Beurteilungsergebnisse
der Gleitzustände der Hinterräder logisch mit dem
jenigen Meß- oder Beurteilungsergebnis des Gleitzustands
des einen Vorderrades kombiniert, das auf der "niedrigen
Seite" läuft, um den Befehl zur Steuerung der ersten oder
zweiten Ventilsteuereinrichtung für das entsprechende Vor
derrad zu erzeugen, und den Befehl zur Steuerung der zweiten
oder ersten Ventilsteuereinrichtung für das andere Vor
derrad auf der Grundlage des Meß- oder Beurteilungsergeb
nisses des Gleitzustandes des anderen Vorderrades erzeugt,
das auf der reibungsmäßig höher liegenden Seite der Straße
("hohe Seite") läuft, und zwar unabhängig von den Meß- oder
Beurteilungsergebnissen der Hinterräder.
Bei der gattungsgemäßen Fahrzeugbremse gemäß DE 37 35 165 A1
wird das Signal zum Abbau des Bremsdrucks in den
beiden logisch verbundenen Auswertekanälen
durch Bildung der logi
schen Summe (ODER-Verknüpfung) der Bremsentlastungsbefehle
für das eine Vorderrad und das Hinterrad auf derselben
"niedrigen Seite" oder für das eine Vorderrad auf der "nie
drigen Seite" und beide Hinterräder erzeugt.
Insbesondere bei einem Automobil mit Vierradantrieb (4WD-
Typ) treten jedoch Phasendifferenzen ΔT zwischen den Radge
schwindigkeiten der Vorder- und Hinter
räder beim Blockierschutz-Steuerbetrieb auf, und zwar auf
grund von Steifigkeiten bzw. dynamischen Elastizitäten der
hinteren und vorderen Achswellen oder derjenigen Achswelle,
die die vordere und hintere Achswelle miteinander verbin
det. Steigt demzufolge die Rotationsgeschwindigkeit des ei
nen Rades durch Steuerung der Druckabnahme an, so wird das
Drehmoment desselben Rades zum anderen Rad übertragen, wel
ches zum Blockieren neigt, so daß sich die Rotationsge
schwindigkeit des anderen Rades ebenfalls erhöht. Es wird
jedoch eine Phasendifferenz zwischen den Rotationsgeschwin
digkeiten des einen und des anderen Rades beobachtet. Sie
beträgt etwa 100 ms. Wird daher der Bremsflüssigkeitsdruck
durch Bildung der logischen Summe der Beurteilungsergebnis
se abgesenkt, so wird eine zu lange Absenkzeit bzw. Druck
abnahmezeit erhalten. Die Bremse wird daher zu stark entla
stet bzw. zu lange gelöst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine blockiergeschützte
Fahrzeugbremse zu
schaffen, durch die verhindert wird, daß ein Rad zu
stark entlastet bzw. gelöst wird, um dadurch den Bremsweg
bzw. Bremsabstand zu verkürzen.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ist durch Patentanspruch 1 gegeben.
Vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sind in
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Es sei darauf hingewiesen, daß im folgenden statt von
einer "blockiergeschützten Fahrzeugbremse" gleichbedeutend
auch von einer "Blockierschutz-Steuereinrichtung für
ein Fahrzeugbremssystem" gesprochen wird.
Die Zeichnung stellt Ausführungsbeispiele der Erfindung
dar. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Blockierschutz-
Steuereinrichtung nach einem ersten Ausführungs
beispiel der Erfindung,
Fig. 2 ein Schaltungsdiagramm eines Entscheidungsteils
der Steuereinrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Schaltungsdiagramm eines Auswählteils der
Steuereinrichtung nach Fig. 1,
Fig. 4 ein Schaltungsdiagramm eines Logikteils der Steu
ereinrichtung nach Fig. 1,
Fig. 5 eine schematische Ansicht eines Antriebssystems
eines Kraftfahrzeugs oder Automobils mit einer
Steuereinrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbei
spiel,
Fig. 6 eine graphische Darstellung zur Erläuterung der
Betriebsweise des ersten Ausführungsbeispiels der
Erfindung,
Fig. 7 ein Schaltungsdiagramm einer Steuereinheit in ei
nem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 8 ein Schaltungsdiagramm eines wichtigen Teils einer
Steuereinheit in einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Fig. 9 eine schematische Ansicht einer Blockierschutz-
Steuereinrichtung nach einem vierten Ausführungs
beispiel der Erfindung,
Fig. 10 einen vergrößerten Querschnitt durch eine Ventil
einrichtung in der Steuereinrichtung nach Fig. 9,
und
Fig. 11 eine graphische Darstellung zum Vergleich von Be
triebsweise und Wirkung der Ausführungsbeispiele
nach der Erfindung relativ zum Stand der Technik.
Gemäß Fig. 1 ist ein Bremspedal 2 mit einem Tandem-Hauptzy
linder 1 verbunden. Eine Flüssigkeitsdruckkammer des Tan
dem-Hauptzylinders 1 ist mit einem Radzylinder 7a eines
rechten Vorderrades 6a über einen Kanal 3, ein elektroma
gnetisches Dreiwegeventil 4a′ und einen Kanal 5 verbunden.
Der Kanal 5 (Kanal bedeutet Flüssigkeitsleitung, Rohrlei
tung, Schlauchleitung und dergleichen) ist weiterhin mit
einem Radzylinder 12b des linken Hinterrades 11b über eine
Leitung 13 und ein Proportionierungsventil 32b verbunden.
Eine andere Flüssigkeitsdruckkammer des Tandem-Hauptzylin
ders 1 ist mit einem Radzylinder 7b des linken Vorderrades
6b über einen Kanal 16, ein elektromagnetisches Dreiwege
ventil 4b′ und einen Kanal 17 verbunden. Der Kanal 17 ist
weiterhin mit einem Radzylinder 12a des rechten Hinterrades
11a über einen Kanal 15 und ein Proportionierungsventil 32a
verbunden.
Auslaßöffnungen der Ventile 4a′ und 4b′ sind über Kanäle
60a und 60b mit Hydraulikkammern 25a und 25b jeweils ver
bunden. Die Hydraulikkammern 25a und 25b enthalten Kolben
27a und 27b, die jeweils gleitend in ein Gehäuse eingepaßt
sind, sowie relativ schwache Federn 26a und 26b. Reserve
kammern der Hydraulikkammern 25a und 25b sind jeweils mit
einer Ansaugöffnung einer Flüssigkeitsdruckpumpe 20a und
20b verbunden.
Die Flüssigkeitsdruckpumpen 20a und 20b sind nur schema
tisch dargestellt. Jede von ihnen enthält ein Gehäusepaar,
einen gleitend im Gehäusepaar angeordneten Kolben, einen
Elektromotor 22 zur Hin- und Herbewegung des Kolbens sowie
ein Prüfventil. Eine Ausgabeöffnung der Flüssigkeitsdruck
pumpe 20a ist mit dem Kanal 3a verbunden, während eine Aus
gabeöffnung der Flüssigkeitsdruckpumpe 20b mit dem Kanal
16a verbunden ist.
Raddrehzahlsensoren 28a, 28b, 29a und 29b wirken jeweils
mit den Rädern 6a, 6b, 11a und 11b zusammen. Diese Raddreh
zahlsensoren erzeugen Pulssignale mit einer Frequenz, die
proportional zur Rotationsgeschwindigkeit bzw. Drehzahl der
jeweiligen Räder 6a, 6b, 11a und 11b ist. Die Pulssignale
der Raddrehzahlsensoren 28a, 28b, 29a und 29b werden in
Übereinstimmung mit der Erfindung zu einer Steuereinheit
31′ geliefert.
Wie noch im einzelnen genauer beschrieben wird, enthält die
Steuereinheit 31′ einen Entscheidungsteil 31A, einen Aus
wählteil 31B und einen Logikteil 31C. Ausgangsanschlüsse
der Raddrehzahlsensoren 28a, 28b, 29a und 29b sind mit den
Eingangsanschlüssen des Entscheidungsteils 31A verbunden.
Der Entscheidungsteil 31A empfängt die Raddrehzahlsignale,
führt auf der Grundlage dieser Signale eine Entscheidung
durch und liefert das Entscheidungsergebnis zum Auswählteil
31B sowie zum Logikteil 31C. Die Ausgänge des Auswählteils
31B sowie die Entscheidungsergebnisse werden logisch mit
einander kombiniert, und zwar im Logikteil 31C, wie eben
falls noch beschrieben wird.
Steuersignale Sa und Sb sowie Motortreibersignale Qo werden
als Berechnungs- oder Meßergebnisse von der Steuereinheit
31′ erzeugt und jeweils zu Spulenteilen 30a und 30b der
Ventile 4a′ und 4b′ sowie zum Motor 22 abgegeben. Die
strichpunktierten Linien stellen elektrische Leitungsver
bindungen dar.
Die nur schematisch gezeigten elektromagnetischen Ventil
einrichtungen 4a′ und 4b′ weisen eine allgemein bekannte
Konstruktion auf. Die Ventileinrichtungen 4a′ und 4b′ neh
men irgendeine von drei Positionen A, B und C ein, und zwar
in Übereinstimmung mit der momentanen Stärke bzw. Strom
stärke der Steuersignale Sa und Sb.
Weist der momentane bzw. Strompegel der Steuersignale Sa
und Sb den Wert "0" auf, so nehmen die Ventileinrichtungen
4a′ und 4b′ die erste Position A ein, so daß jeweils der
Bremsdruck der Radbremsen erhöht wird. In der ersten Posi
tion A stehen die Hauptzylinderseite und die Radzylinder
seite miteinander in Verbindung. Wenn die Steuersignale Sa
und Sb den Pegel "1/2" aufweisen, nehmen die Ventileinrich
tungen 4a′ und 4b′ die zweite Position B ein, in der der
Bremsdruck der Radbremsen jeweils konstant gehalten wird.
In der zweiten Position B sind die Verbindungen zwischen
der Hauptzylinderseite und der Radzylinderseite sowie zwi
schen der Radzylinderseite und der Reservoir- bzw. Hydrau
likkammerseite unterbrochen. Weisen die Steuersignale Sa
und Sb den Pegel "1" auf, so nehmen die Ventileinrichtungen
4a′ und 4b′ die dritte Position C ein, in der der Brems
druck der Radbremsen abgesenkt wird. In der dritten Posi
tion C ist die Verbindung zwischen der Hauptzylinderseite
und der Radzylinderseite unterbrochen, während die Verbin
dung zwischen der Radzylinderseite und der Hydraulikkammer
seite gegeben ist. Die Bremsflüssigkeit wird von den Radzy
lindern 7a, 7b, 12a und 12b über die Kanäle 60a und 60b in
die Hydraulikkammern 25a und 25b ausgegeben.
Die Steuereinheit 31′ erzeugt ferner ein Treibersignal Qo
für den Motor 22. Nimmt irgendeines der Steuersignale Sa
und Sb anfangs den Wert "1" an, so wird das Treibersignal
Qo erzeugt und während der Blockierschutz-Steueroperation
aufrechterhalten. Das Treibersignal Qo wird zum Motor 22
geliefert.
Im folgenden wird anhand der Fig. 2 der Aufbau des Ent
scheidungsteils 31A der Steuereinheit 31′ näher beschrie
ben.
Der Entscheidungsteil 31A empfängt die Ausgangssignale der
Sensoren 28a, 28b, 29a und 29b, um die Blockierschutzbedin
gungen der Räder 6a, 6b, 11a und 11b zu beurteilen bzw. zu
bestimmen. Die Entscheidungsschaltungen für die jeweiligen
Räder 6a, 6b, 11a und 11b weisen alle den gleichen Aufbau
auf. Die Fig. 2 zeigt daher nur eine Entscheidungsschaltung
für das rechte Vorderrad 6a. Sie wird im folgenden im De
tail beschrieben. Darüber hinaus stimmt sie teilweise mit
der Entscheidungsschaltung für das linke Hinterrad 11b des
selben Leitungs- bzw. Kanalsystems überein. Demzufolge ist
nur ein Teil der Entscheidungsschaltung für das linke Hin
terrad 11b in Fig. 2 gezeigt. Die Signale von den Raddreh
zahlsensoren 28a und 28b werden zu Raddrehzahl-Signalgene
ratoren 61a und 61b geliefert. Digitale oder analoge Aus
gangssignale proportional zu den Raddrehzahlen werden von
den Raddrehzahl-Signalgeneratoren 61a und 61b erhalten.
Diese Ausgangssignale werden Differenzierstufen 62a, 62b,
Schlupf- bzw. Gleitsignalgebern 72a, 72b und einer Gleit
verhältnis-Einstellschaltung 69 zugeführt. Die Gleitver
hältnis-Einstellschaltung 69 wird sowohl für die Entschei
dungsschaltungen des Vorderrades 6a und des Hinterrades 11b
desselben Leitungssystems verwendet. Diese Schaltung 69
enthält einen Fahrzeuggeschwindigkeits-Signalgenerator 66
für eine angenäherte Fahrzeuggeschwindigkeit sowie Multi
plizierstufen 67 und 68. Das höchste Ausgangssignal der
Raddrehzahl-Signalgeneratoren 61a und 61b wird ausgewählt,
wobei im Fahrzeuggeschwindigkeits-Signalgenerator 66 für
eine angenäherte Fahrzeuggeschwindigkeit ein angenähertes
Fahrzeuggeschwindigkeitssignal auf der Basis dieses höch
sten ausgewählten Signals gebildet wird. Beispielsweise
sind in den Multiplizierstufen 67 und 68 Multiplikations
faktoren von 0,85 und 0,70 vorgegeben.
Ausgangsanschlüsse der Gleitverhältnis-Einstellschaltung 69
sind jeweils mit Umschalteinrichtungen 70a und 70b verbun
den. In diesen Umschalteinrichtungen 70a und 70b sind be
wegbare Kontakte normalerweise mit der Ausgangsseite der
Multiplizierstufe 68 verbunden. Die Ausgangsanschlüsse der
Umschalteinrichtungen 70a und 70b sind mit den Gleitsignal
generatoren 72a und 72b verbunden. Die Ausgangssignale der
Umschalteinrichtungen 70a, 70b (also die Werte, die durch
die angenäherte Fahrzeuggeschwindigkeit, multipliziert mit
den Ausgängen 0,85 oder 0,70 der Multiplizierstufen 67 oder
68 erhalten werden) werden mit den Fahrzeuggeschwindigkei
ten, die als Ausgangssignale von den Raddrehzahl-Signalge
neratoren 61a und 61b geliefert werden, in den Gleitsignal
generatoren 72a und 72b miteinander verglichen. Sind die
zuerst genannten kleiner als die zuletzt genannten, so erzeu
gen die Gleitsignalgeneratoren 72a und 72b Schlupf- bzw.
Gleitsignale λ. Da die Entscheidungsschaltungen für das
linke Hinterrad 11b und das rechte Vorderrad 6a gleich
sind, wird im folgenden nur die Entscheidungsschaltung für
das rechte Vorderrad 6a näher erläutert.
Die Differenzierstufe 62a empfängt das Ausgangssignal des
Raddrehzahl-Signalgenerators 61a und differenziert dieses
Signal nach der Zeit. Das Ausgangssignal der Differenzier
stufe 62a wird zu einem Verzögerungssignalgenerator 63a ge
liefert sowie zu einem ersten und zweiten Beschleunigungs
signalgenerator 64a bzw. 65a. Eine vorbestimmte Schwellen
verzögerung (z. B. -1,4 g) ist im Verzögerungssignalgenera
tor 63a voreingestellt. Diese Schwellenverzögerung wird
verglichen mit dem Ausgangssignal der Differenzierstufe
62a. Vorbestimmte Schwellenbeschleunigungen (z. B. 0,5 g
und 7 g) sind im ersten und zweiten Beschleunigungssignal
generator 64a und 65a jeweils eingestellt. Auch diese
Schwellenbeschleunigungen werden mit dem Ausgangssignal der
Differenzierstufe 62a verglichen. Wird die Verzögerung des
Rades größer als die vorbestimmte Schwellenverzögerung
(-1,4 g), so wird ein Verzögerungssignal -b vom Verzöge
rungssignalgenerator 63a erzeugt. Wird die Beschleunigung
des Rades dagegen größer als eine vorbestimmte Schwellenbe
schleunigung (0,5 g oder 7 g), so erzeugen die Beschleuni
gungssignalgeneratoren 64a oder 65a ein Beschleunigungssi
gnal +b1 oder +b2.
Ein Ausgangsanschluß des ersten Beschleunigungssignalgene
rators 64a ist mit den invertierten Eingangsanschlüssen
(durch einen Kreis O bezeichnet) von UND-Gattern 73a und
78a verbunden, sowie mit einem ersten Eingangsanschluß ei
nes ODER-Gatters 82a. Ein Ausgangsanschluß des UND-Gatters
78a ist mit einem Eingangsanschluß eines Pulsgenerators 80a
und mit einem Eingangsanschluß eines UND-Gatters 81a ver
bunden. Ein Ausgangsanschluß des Pulsgenerators 80a ist mit
einem invertierten Eingangsanschluß des UND-Gatters 81a
verbunden. Ein Signalgenerator U zur allmählichen bzw.
schrittweisen Erhöhung des Bremsdrucks wird durch den Puls
generator 80a, das ODER-Gatter 82a und das UND-Gatter 81a
erhalten. Dieser Signalgenerator U erzeugt Pulssignale zur
allmählichen bzw. schrittweisen Erhöhung des Bremsdrucks,
wie erwähnt. Innerhalb des Pulsgenerators 80a ist die Brei
te des ersten Pulses so gewählt, daß sie größer als dieje
nige der nachfolgenden Pulse ist. Hierdurch werden Unzu
länglichkeiten hinsichtlich der Bremskraft vermieden.
Der Ausgangsanschluß des Verzögerungssignalgenerators 63a
ist mit einem zweiten Eingangsanschluß des ODER-Gatters 82a
verbunden. Der Ausgangsanschluß des UND-Gatters 81a ist mit
einem dritten Eingangsanschluß des ODER-Gatters 82a verbun
den. Der Ausgangsanschluß des Gleitsignalgenerators 72a ist
dagegen mit dem anderen Eingangsanschluß des UND-Gatters
73a verbunden. Der Ausgangsanschluß des UND-Gatters 73a ist
mit einem Eingangsanschluß eines ODER-Gatters 76a verbun
den. Der Ausgangsanschluß eines UND-Gatters 75a ist mit ei
nem anderen Eingangsanschluß des ODER-Gatters 76a verbun
den. Der Ausgangsanschluß des Verzögerungssignalgenerators
63a ist mit einem Eingangsanschluß des UND-Gatters 75a ver
bunden, während ein Ausgangsanschluß eines AUS-Verzöge
rungszeitgebers 86a mit dem anderen Eingangsanschluß des
UND-Gatters 75a verbunden ist. Die Verzögerungszeit des
AUS-Verzögerungszeitgebers 86a ist hinreichend lang. Nimmt
der Ausgang des AUS-Verzögerungszeitgebers 86a den Wert "1"
an, so wird dieser Wert während der Antiblockier-Steuerope
ration aufrechterhalten. Ein Ausgangsanschluß des ODER-Gat
ters 76a ist mit einem Eingangsanschluß des AUS-Verzöge
rungszeitgebers 86a sowie weiterhin mit einem Eingangsan
schluß eines ODER-Gatters 87a verbunden. Der Ausgangsan
schluß des AUS-Verzögerungszeitgebers 86a ist ferner mit
einem anderen invertierten Eingang des ODER-Gatters 87a
verbunden.
Ein Ausgangsanschluß des ODER-Gatters 87a ist mit einem
Eingangsanschluß eines Zählers 88a verbunden, während der
Ausgangsanschluß des UND-Gatters 81a des Signalgenerators
U, durch den der Bremsdruck schrittweise erhöht wird, mit
einem anderen Eingangsanschluß des Zählers 88a verbunden
ist. Durch den Zähler 88a werden Pulse vom UND-Gatter 81a
gezählt. Erreicht der Zählwert einen vorbestimmten Wert, so
nimmt der Ausgang des Zählers 88a den Wert "1" an. Nimmt
dagegen der Ausgang des ODER-Gatters 87a den Wert "1" an,
so wird der Inhalt des Zählers 88a zurückgesetzt.
Die Ausgangsanschlüsse des Verzögerungssignalgenerators
63a, des ersten Beschleunigungssignalgenerators 64a und des
Pulssignalgenerators 80a sind weiterhin mit entsprechenden
Eingangsanschlüssen eines ODER-Gatters 71a verbunden. Die
Umschalteinrichtung 70a wird durch das Ausgangssignal des
ODER-Gatters 71a umgeschaltet. Nimmt das Ausgangssignal des
ODER-Gatters 71a den Wert "1" an, so wird der bewegliche
Kontakt der Umschalteinrichtung 70a zur Ausgangsseite der
Multiplizierstufe 67 umgeschaltet.
Der Ausgangsanschluß des ODER-Gatters 82a ist mit einem
Eingangsanschluß eines UND-Gatters 83a verbunden, während
der Ausgangsanschluß des zweiten Beschleunigungssignalgene
rators 65a mit einem invertierten bzw. negierten Eingangs
anschluß dieses UND-Gatters 83a verbunden ist. Der Aus
gangsanschluß des UND-Gatters 83a ist mit einem Eingangsan
schluß eines UND-Gatters 84a sowie mit einem Eingangsan
schluß eines ODER-Gatters 85a verbunden. Der Ausgangsan
schluß des ODER-Gatters 76a ist mit einem anderen inver
tierten bzw. negierten Eingang des UND-Gatters 84a sowie
mit einem anderen Eingangsanschluß des ODER-Gatters 85a
verbunden.
Der Ausgangsanschluß des UND-Gatters 75a ist mit einem AUS-
Verzögerungszeitgeber 77a verbunden. Der Ausgangsanschluß
dieses AUS-Verzögerungszeitgebers 77a ist mit einem vierten
Eingangsanschluß des ODER-Gatters 82a verbunden sowie mit
einem weiteren AUS-Verzögerungszeitgeber 131a (eingangssei
tig) und einem invertierten bzw. negierten Eingangsanschluß
eines UND-Gatters 130a. Der Ausgangsanschluß des AUS-Verzö
gerungszeitgebers 131a ist mit einem anderen Eingangsan
schluß des UND-Gatters 130a verbunden. Der Ausgang des UND-
Gatters 75a ist darüber hinaus mit einem Eingang des ODER-
Gatters 76a verbunden.
Die Entscheidungsschaltung für das rechte Vorderrad 6a
weist den oben beschriebenen Aufbau auf. Von dieser
Schaltung werden zehn verschiedene Signale abgenommen. Sie
sind an der rechten Seite in Fig. 2 im einzelnen bezeich
net. Der zweite Beschleunigungssignalgenerator 65a liefert
das Signal +b2VR, der erste Beschleunigungssignalgenerator
64a das Signal +b1VR, das UND-Gatter 84a das Signal EVVR,
das ODER-Gatter 85a das Signal EAVR, das ODER-Gatter 76a
das Signal AVVR, der AUS-Verzögerungszeitgeber 86a das Si
gnal AVZVR, der Zähler 88a das Signal CEVR, der Verzöge
rungssignalgenerator 63a das Signal -bVR, das UND-Gatter
81a das Signal PLVR und der Gleitsignalgenerator 72a das
Signal λVR. Der Buchstabe V bedeutet Vorderseite, während
der Buchstabe R auf die rechte Seite hindeutet.
Die Entscheidungsschaltung für das linke Hinterrad 11b, das
linke Vorderrad 6b und das rechte Hinterrad 11a sind in
gleicher Weise wie die oben beschriebene Entscheidungs
schaltung für das rechte Vorderrad 6a aufgebaut. Die zehn
Signale +b2HL, +b1HL, EVHL, EAHL, AVZHL, AVHL, CEHL, PLHL,
-bHL und λHL werden von der Entscheidungsschaltung für das
linke Hinterrad 11b geliefert, wobei der Buchstabe H auf
die Rückseite hinweist, während der Buchstabe L die linke
Seite bezeichnet.
In ähnlicher Weise werden Signale +b2VL, +b1VL, EVVL, EAVL,
AVZVL, AVVL, CEVL, PLVL, -bVL und λVL von der Entschei
dungsschaltung für das linke Vorderrad 6b und Signale
+b2HR, +b1HR, EVHR, EAHR, AVZHR, AVHR, CEHR, PLHR, -bHR und
λHR von der Entscheidungsschaltung für das rechte Hinterrad
11a erhalten.
Als nächstes wird unter Bezugnahme auf die Fig. 3 der Aus
wählteil 31B der Steuereinheit 31′ beschrieben.
Bezüglich der Hinterräder 11a und 11b ist der Auswählteil
31B symmetrisch aufgebaut. Die Ausgangssignale EVHR, EVHL,
, (Negierungen der Signale AVZHR, AVZHL), CEHR,
CEHL, AVHR, AVHL, EAHR und EAHL vom Entscheidungsteil 31A
werden zum Auswählteil 31B geliefert. Das Ausgangssignal
EVHR wird einem Eingang eines UND-Gatters 49a und einem
Eingang eines ODER-Gatters 53 zugeführt. Das Ausgangssignal
EVHL wird dagegen einem Eingang eines UND-Gatters 49b und
dem anderen Eingang des ODER-Gatters 53 zugeführt. Das Aus
gangssignal gelangt an einen Eingang eines ODER-Gat
ters 51a, während das Ausgangssignal an einen Eingang
eines ODER-Gatters 51b gelangt. Die Ausgangsanschlüsse der
ODER-Gatter 51a und 51b sind jeweils mit Rücksetzeingängen
R1 und R2 von Flip-Flops 59a und 59b verbunden.
Die Flip-Flops 59a und 59b sind solche vom D-Typ. Die Aus
gangssignale AVHR und AVHL werden jeweils den Setzeingängen
S1, S2 der Flip-Flops 59a und 59b zugeführt. Sie gelangen
ferner an verschiedene Eingänge eines ODER-Gatters 56.
Die Ausgangssignale EAHR und EAHL sind negiert und werden
Takteingängen C1, C2 der Flip-Flops 59a und 59b zugeführt.
Ausgangsanschlüsse Q1, Q2 der Flip-Flops 59a, 59b sind mit
anderen Eingangsanschlüssen der UND-Gatter 49a, 49b verbun
den. Negierte Ausgangsanschlüsse 1, 2 sind jeweils mit
einem Datenanschluß D2 und D1 des jeweils anderen Flip-
Flops 59b und 59a verbunden und weiter mit den Eingangsan
schlüssen eines UND-Gatters 52. Ein Ausgangsanschluß des
ODER-Gatters 53 ist mit dem verbleibenden einen Eingangsan
schluß des UND-Gatters 52 verbunden, das insgesamt drei
Eingangsanschlüsse aufweist. Ausgangsanschlüsse der UND-
Gatter 49a, 49b, 52 sind jeweils mit verschiedenen Ein
gangsanschlüssen eines ODER-Gatters 54 verbunden. Ein Aus
gangsanschluß des ODER-Gatters 54 ist mit einem Eingangsan
schluß eines UND-Gatters 55 verbunden. Der Ausgangsanschluß
des ODER-Gatters 56 ist mit einem anderen negierten bzw.
invertierten Eingangsanschluß des UND-Gatters 55 verbunden.
Ausgangsanschlüsse des UND-Gatters 55 und des ODER-Gatters
56 sind jeweils mit Eingangsanschlüssen eines ODER-Gatters
57 verbunden.
Das Ausgangssignal EVHR wird weiterhin einem negierten Ein
gang eines UND-Gatters 58a und einem anderen Eingang eines
UND-Gatters 58b zugeführt. Dagegen wird das Ausgangssignal
EVHL einem anderen Eingang des UND-Gatters 58a und einem
invertierten Eingang des UND-Gatters 58b zugeführt. Der
Ausgang des UND-Gatters 58a ist mit einem Setzeingang S ei
nes Flip-Flops 50 verbunden. Dagegen ist der Ausgang des
UND-Gatters 58b mit einem Rücksetzeingang R des Flip-Flops
50 verbunden. Am Ausgangsanschluß Q des Flip-Flops 50 wird
ein Signal SLA erhalten, das zum nachfolgenden Logikteil
31C übertragen wird. An einem Ausgang f des UND-Gatters 55
erscheint das Signal EVH, am Ausgang g des ODER-Gatters 57
das Signal EAH und am Ausgang e des ODER-Gatters 56 das Si
gnal AVH. Auch diese Signale werden zum nachfolgenden Lo
gikteil 31C übertragen. Auf diese Weise werden erste ausge
wählte Niedrigsteuersignale (first select-low control
signals) EVH, EAH und AVH anhand der Entscheidungsergebnis
se der Gleitzustände beider Hinterräder 11a und 11b gebil
det.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Fig. 4 der Logik
teil 31C der Steuereinheit 31′ näher erläutert. Der Logik
teil 31C weist einen nahezu symmetrischen Aufbau bezüglich
der rechten und linken Räder auf.
Die Eingangssignale CEVL, CEVR, AVZVL, AVZVR, EVVL, EVVR,
AVVL, AVVR, EAVL, EAVR, CEHL, CEHR, AVHL, AVHR, PLHL, PLHR,
PLVL, PLVR werden vom Entscheidungsteil 31A geliefert. Dar
über hinaus werden die Eingangssignale EVH, AVH, EAH und
SLA vom Auswählteil 31B geliefert.
Die Signale CEVL und CEVR werden zu einem Eingangsanschluß
der ODER-Gatter 205a und 205 geliefert. Dagegen werden die
Signale AVZVL und AVZVR zu einem anderen negierten bzw. in
vertierenden Eingangsanschluß der ODER-Gatter 205a und 205b
übertragen. Ausgangsanschlüsse der ODER-Gatter 205 und 205b
sind jeweils mit einem Rücksetzeingang R von Flip-Flops
201a und 201b verbunden. Die Signale EVVL und EVVR werden
jeweils zu einem Eingangsanschluß von UND-Gattern 203a,
203b und ODER-Gattern 207a und 207b geliefert.
Die Signale AVVL und AVVR werden jeweils einem Setzeingang
S der Flip-Flops 201a und 201b, Setzeingängen von zweiten
Flip-Flops 300a und 300b sowie einem Eingangsanschluß von
UND-Gattern 302a und 302b zugeführt. Q-Anschlüsse der zwei
ten Flip-Flops 300a und 300b sind jeweils mit anderen Ein
gangsanschlüssen der UND-Gatter 302a und 302b verbunden.
Ausgangsanschlüsse der UND-Gatter 302a und 302b sind je
weils mit einem Eingangsanschluß von ODER-Gattern 211a und
211b verbunden. Die Signale EAVL und EAVR werden negiert
und dann jeweils einem Taktanschluß C der Flip-Flops 201a
und 201b zugeführt. Ausgangsanschlüsse Q der Flip-Flops
201a und 201b sind jeweils mit anderen Eingangsanschlüssen
der UND-Gatter 203a und 203b verbunden. -Anschlüsse der
Flip-Flops 201a und 201b sind dagegen jeweils mit ersten
Eingangsanschlüssen von UND-Gattern 208a und 208b sowie
ferner mit Datenanschlüssen D von dritten Flip-Flops 202a
und 202b verbunden. In ähnlicher Weise sind -Anschlüsse der
Flip-Flops 202a und 202b jeweils mit Datenanschlüssen D der
anderen Flip-Flops 201a und 201b verbunden, sowie ferner
mit dritten Eingangsanschlüssen der UND-Gatter 208a und
208b. Ausgangsanschlüsse der ODER-Gatter 207a und 207b sind
jeweils mit zweiten Eingangsanschlüssen der UND-Gatter 208a
und 208b verbunden.
Die Signale AVHL und AVHR werden jeweils Setzanschlüssen S
der Flip-Flops 202a und 202b zugeführt. Q-Ausgangsanschlüs
se der Flip-Flops 202a und 202b sind jeweils mit einem Ein
gangsanschluß der UND-Gatter 204a, 204b und 212a, 212b ver
bunden. Ferner sind diese Q-Ausgangsanschlüsse jeweils mit
dritten Eingangsanschlüssen der ODER-Gatter 206b und 206a
verbunden. Ausgangsanschlüsse der UND-Gatter 204a, 204b
sind mit dritten Eingangsanschlüssen der ODER-Gatter 209a
und 209b verbunden. Dagegen sind die Ausgangsanschlüsse der
UND-Gatter 203a, 203b und 208a, 208b jeweils mit ersten und
zweiten Eingangsanschlüssen der ODER-Gatter 209a, 209b ver
bunden.
Ausgangsanschlüsse der UND-Gatter 212a und 212b sind je
weils mit AUS-Verzögerungszeitgebern 307a, 307b, mit Setz
anschlüssen S von vierten Flip-Flops 301a, 301b und mit je
weils einem Eingangsanschluß von UND-Gattern 303a, 303b
verbunden. Q-Ausgangsanschlüsse der Flip-Flops 301a, 301b
sind jeweils mit anderen Eingangsanschlüssen der UND-Gatter
303a, 303b verbunden. Diese Q-Ausgangsanschlüsse sind fer
ner jeweils mit einem ersten Eingangsanschluß von ODER-Gat
tern 304a, 304b verbunden. Die Ausgangsanschlüsse der AUS-
Verzögerungszeitgeber 307a, 307b sind mit dritten negierten
bzw. invertierten Eingangsanschlüssen von anderen ODER-Gat
tern 305a, 305b verbunden. Ausgangsanschlüsse von UND-Gat
tern 306a, 306b sind mit zweiten Eingangsanschlüssen der
ODER-Gatter 304a, 304b und 305a, 305b verbunden.Die Signa
le PLVL, PLHL und PLHR, PLVR werden jeweils zu Eingangsan
schlüssen der UND-Gatter 306a, 306b geliefert.
Q-Ausgangsanschlüsse der zweiten Flip-Flops 300a, 300b sind
jeweils mit ersten Eingangsanschlüssen der ODER-Gatter
305a, 305b verbunden. Die Signale AVZVL, AVZVR werden zu
dritten negierten bzw. invertierten Eingangsanschlüssen der
ODER-Gatter 304a, 304b geliefert. Q-Ausgangsanschlüsse der
vierten Flip-Flops 301a, 301b sind mit anderen Eingangsan
schlüssen der UND-Gatter 303a, 303b und weiterhin mit er
sten Eingangsanschlüssen der ODER-Gatter 304a, 304b verbun
den. Ausgangsanschlüsse der UND-Gatter 303a, 303b sind mit
anderen Eingangsanschlüssen von ODER-Gattern 211a, 211b je
weils verbunden.
Die AUS-Verzögerungszeitgeber 307a, 307b entsprechen dem
AUS-Verzögerungszeitgeber 86a in Fig. 2. Die Verzögerungs
zeit dieser Verzögerungszeitgeber ist so lang, daß der EIN-
Zustand normalerweise so lange aufrechterhalten werden
kann, solange der Blockierschutz-Steuerbetrieb andauert.
Die zweiten und vierten Flip-Flops 300a, 300b und 301a,
301b sind vom Rücksetz-Prioritätstyp (reset priority type).
Ausgangsanschlüsse der ODER-Gatter 209a, 209b und 211a,
211b sind jeweils mit einem Eingangsanschluß von UND-Gat
tern 210a und 210b sowie mit anderen negierten Eingangsan
schlüssen dieser UND-Gatter 210a, 210b verbunden.
Die Signale AVHL und AVHR werden weiterhin zu dritten Ein
gangsanschlüssen der UND-Gatter 213b und 213a geliefert.
Die Signale PLHL, PLVL und PLHR, PLVR werden dagegen zu er
sten und zweiten Eingangsanschlüssen der UND-Gatter 213a
und 213b jeweils übertragen. Ausgangsanschlüsse der UND-
Gatter 213a und 213b sind jeweils mit einem zweiten Ein
gangsanschluß der ODER-Gatter 206a und 206b verbunden. Die
Signale CEHL und CEHR werden jeweils zu ersten Eingangsan
schlüssen der ODER-Gatter 206a und 206b geliefert.
Das Signal EVH wird jeweils zu einem Eingangsanschluß des
UND-Gatters 214a und des UND-Gatters 214b geliefert und
weiterhin zu den anderen Eingangsanschlüssen der UND-Gatter
204a und 204b. Ausgangsanschlüsse der UND-Gatter 214a und
214b sind jeweils mit den anderen Eingangsanschlüssen der
ODER-Gatter 207a und 207b verbunden. Das Signal SLA wird
so, wie es ist, zum anderen Eingangsanschluß des einen UND-
Gatters 214a geliefert, während es als negiertes Signal zum
anderen Eingangsanschluß des anderen UND-Gatters 214b über
tragen wird. Das Signal AVH wird zu den anderen Eingangsan
schlüssen der UND-Gatter 212a und 212b geliefert. Dagegen
wird das Signal EAH negiert und anschließend zum Taktan
schluß C der Flip-Flops 202a und 202b übertragen.
In der oben beschriebenen Weise werden die ersten ausge
wählten Niedrigsteuersignale (first select-low control
signals) logisch mit den Entscheidungsergebnissen bezüglich
des Vorderrad-Laufverhaltens auf der reibungsärmeren Seite
der Straße kombiniert, um zweite ausgewählte Niedrigsteuer
signale zu bilden.
Ausgangssignale EV′ und EV der UND-Gatter 210a und 210b der
letzten Stufe des Logikteils 31C stimmen mit den Steuersi
gnalen Sb, Sa des Pegels bzw. Strompegels "1/2" überein und
werden den Spulenteilen 30b und 30a der Umschaltventilein
richtungen 4b′ und 4a′ in Fig. 1 jeweils zugeführt. Aus
gangssignale AV′ und AV der ODER-Gatter 211a und 211b in
der letzten Stufe des Logikteils 31C stimmen mit den Steu
ersignalen Sb, Sa des Pegels bzw. Strompegels "1" überein
und werden ebenfalls den Spulenteilen 30b und 30a der Um
schaltventileinrichtungen 4b′ und 4a′ in Fig. 1 zugeführt.
Der Logikteil 31C weist eine Motortreiberschaltung auf.
Diese Motortreiberschaltung enthält AUS-Verzögerungszeitge
ber 144a, 144b, ein ODER-Gatter 145 und einen Verstärker
146, der mit dem Ausgangsanschluß des ODER-Gatters 145 ver
bunden ist. Die Ausgänge der ODER-Gatter 211a, 211b sind
jeweils über die AUS-Verzögerungszeitgeber 144a, 144b mit
den Eingangsanschlüssen der ODER-Gatter 145 verbunden. Ein
Ausgangssignal Qo des Verstärkers 146 wird zum Motor 22 in
Fig. 1 geliefert.
Nachfolgend wird das Antriebssystem unter Bezugnahme auf
die Fig. 5 näher beschrieben. Entsprechend der schemati
schen Darstellung nach Fig. 5 wird die Antriebsenergie von
einer Maschine 42 auf eine Vorderradachse 40 übertragen, an
deren beiden Enden die in Fig. 1 gezeigten Vorderräder 6a
und 6b montiert sind. Die Übertragung der Antriebsenergie
erfolgt über ein im Zentrum liegendes Differential 44, eine
zentrale Achswelle 48 und ein vorderes Differential 43. Die
Antriebsenergie der Maschine 42 wird ferner zu einer Hin
terradachse 41 übertragen, an deren beiden Enden die in Fig.
1 gezeigten Hinterräder 11a und 11b montiert sind. Die
Übertragung der Antriebsenergie erfolgt über das zentrale
Differential 44, die zentrale Achswelle 48 und ein hinteres
Differential 46. Verriegelungseinrichtungen 45, 47 liegen
parallel zum zentralen Differential 44 und zum hinteren
Differential 46. Zum einfacheren Verständnis sind die pa
rallelen Verbindungen gezeigt. Die Differentiale können aber
auch die Verriegelungseinrichtungen jeweils enthalten.
Die Verriegelungseinrichtungen 45, 47 können z. B. soge
nannte Viskositätskupplungen bzw. Flüssigkeitskupplungen
sein oder werden durch ein LS-Differential gebildet (Diffe
rential mit begrenztem Schlupf). Übersteigt die Drehmoment
differenz zwischen den rechten und linken Rädern oder zwi
schen den Rädern auf der Vorder- und der Hinterachse einen
vorbestimmten Wert, so erfolgt ein Drehmomentausgleich,
derart, daß ein Drehmomentbetrag vom größeren Drehmoment
zum kleineren Drehmoment übertragen wird. Statt dessen kann
auch ein Drehmomentbetrag proportional zur Drehmomentdiffe
renz übertragen werden.
Im folgenden wird der Betrieb der oben beschriebenen Bloc
kierschutz-Steuereinrichtung näher erläutert. Es sei ange
nommen, daß beide Leitungs- bzw. Kanalsysteme in Ordnung
sind und die Räder 6a, 6b, 11a und 11b auf einer Straße
laufen, die einen gleichmäßigen Reibungskoeffizienten auf
weist.
Zunächst betätigt der Fahrzeugführer das Bremspedal 2. Zu
Beginn des Bremsvorgangs weisen die von der Steuereinheit
31′ gelieferten Steuersignale Sa und Sb noch den Wert "0"
auf. Dementsprechend befinden sich die Ventileinrichtungen
4a′ und 4b′ in der A-Stellung. Unter Druck stehende Flüs
sigkeit wird vom Hauptzylinder 1 zu den Radzylindern 7a und
7b der Vorderräder 6a und 6b über die Kanäle 3, 16, die
Ventileinrichtungen 4a′, 4b′ und die Kanäle 5, 17 geleitet.
Die unter Druck stehende Flüssigkeit gelangt ferner zu den
Radzylindern 12a und 12b der Hinterräder 11a und 11b, und
zwar über die Kanäle 13 und 15 sowie über die Proportio
nierventile 32a und 32b. Die Räder 6a, 6b, 11a und 11b wer
den daher abgebremst.
Übersteigt die Verzögerung oder das Gleitverhältnis der
Räder 6a, 6b, 11a und 11b einen Wert, der höher ist als ei
ne vorbestimmte Verzögerung oder ein vorbestimmtes Gleit
verhältnis, und zwar bei ansteigendem Bremsflüssigkeits
druck, so nehmen die Steuersignale Sa und Sb den Pegel "1"
oder den mittleren Pegel "1/2" ein. Die Spulenteile 30a und
30b werden dann mit Energie versorgt bzw. aktiviert.
Bevor der Betrieb der Steuereinheit 31′ näher beschrieben
wird, soll zunächst die Arbeitsweise des Ventilgeräts im
einzelnen erläutert werden, wenn Steuersignale Sa, Sb die
Werte "1" und "1/2" annehmen.
Nehmen die Steuersignale Sa, Sb den Wert "1" an, so werden
die Ventileinrichtungen 4a′ und 4b′ in die dritte Position
C überführt. Die Kanäle 3 und 16 werden dann von den Kanä
len 5 und 17 getrennt. Die Kanäle 5 und 17 sind jedoch so
ausgestaltet, daß sie mit den Kanälen 60a und 60b in Ver
bindung stehen. Die einen höheren Druck aufweisende Flüs
sigkeit wird von den Radzylindern 7a und 7b der Vorderräder
6a und 6b in die Hydraulikkammern 25a und 25b über die Ka
näle 5, 17, 60a und 60b jeweils ausgegeben. Die unter Druck
stehende Flüssigkeit von den Radzylindern 12a und 12b der
Hinterräder 11a und 11b wird über die Kanäle 15, 13 und
über die Kanäle 17, 5, 60b und 60a in die Hydraulikkammern
25a und 25b ausgegeben. Die Bremsen der Räder 6a, 6b, 11a
und 11b werden daher entlastet bzw. freigegeben.
Nehmen die Steuersignale Sa und Sb den mittleren Pegel
"1/2" ein, so nehmen die Ventileinrichtungen 4a′ und 4b′
die zweite Position B ein. Die Kanäle 3 und 16 werden dann
von den Kanälen 5 und 17 jeweils getrennt. Darüber hinaus
werden die Kanäle 5 und 17 von den Kanälen 60a und 60b ge
trennt. Der Bremsflüssigkeitsdruck in den Radzylindern 7a,
7b, 12a und 12b bleibt daher konstant. Die Flüssigkeits
druckpumpen 20a und 20b liefern weiterhin Bremsflüssigkeit
in Richtung der Kanäle 3 und 16.
Werden die Blockierschutzbedingungen der Räder 6a, 6b, 11a
und 11b beseitigt, so nehmen die Steuersignale Sa und Sb
wiederum den niedrigen Pegel "0" ein. Die Ventileinrichtun
gen 4a′ und 4b′ werden dann in die Position A überführt.
Die Hauptzylinderseite steht wieder mit der Radzylindersei
te in Verbindung. Das bedeutet, daß auch die Bremskräfte zu
den Rädern 6a, 6b, 11a und 11b wieder ansteigen.
Im Anschluß daran wird der oben beschriebene Betrieb wie
derholt. Wenn die Geschwindigkeit des Fahrzeugs eine ge
wünschte Geschwindigkeit erreicht oder wenn das Fahrzeug
stoppt, wird das Bremspedal 2 freigelassen bzw. nicht mehr
betätigt. Die Bremsflüssigkeit wird von den Radzylindern
7a, 7b, 12a, 12b zurück zum Hauptzylinder 1 über die Kanä
le, die Ventileinrichtungen 4a′ und 4b′ sowie die Prüfven
tile 19a und 19b geleitet. Die Bremse wird entlastet.
Im oben beschriebenen Beispiel nehmen die Steuersignale Sa
und Sb zur selben Zeit die Werte "0", "1" oder "1/2" ein.
Unterscheidet sich jedoch der Reibungskoeffizient auf der
Straße im Bereich der linken Seite erheblich von demjenigen
im Bereich der rechten Seite, so nehmen die Steuersignale
Sa und Sb nicht zur selben Zeit die Werte "0", "1" oder
"1/2" ein. Ist beispielsweise der Reibungskoeffizient auf
der rechten Seite der Straße relativ klein, so nimmt das
Steuersignal Sa als erstes den Wert "1" an. Im folgenden
wird ein solcher Fall im einzelnen beschrieben.
Der Betrieb zu Beginn des Bremsvorgangs ist der gleiche,
der bereits oben erläutert worden ist. Wenn das Signal Sa
den Wert "1" annimmt, wird die Ventileinheit 4a′ in die Po
sition C gebracht. Unter Druck stehende Flüssigkeit wird
von den Radzylindern 7a und 12b in den Hydraulikspeicher
25a (Hydraulikreservoir) ausgegeben. Andererseits wird wei
terhin unter Druck stehende Bremsflüssigkeit vom Hauptzy
linder 1 zu den Radzylindern 7b und 12a geliefert.
Nimmt das Steuersignal Sa den Pegel "1/2" an, so bleiben
die Flüssigkeitsdrücke in den Radzylindern 7a und 12b des
Vorderrades 6a und des Hinterrades 11b konstant. Ist auch
das andere Steuersignal Sb noch auf dem Wert "0", so steigt
der Flüssigkeitsdruck im Radzylinder 7b des anderen Vorder
rades 6b weiter bzw. kontinuierlich an.
Wird der Bremsflüssigkeitsdruck des rechten Vorderrades 6a
abgesenkt, so wird gleichzeitig auch derjenige des linken
Hinterrades 11b desselben Leitungs- bzw. Kanalsystems abge
senkt. Demzufolge steigt die Radgeschwindigkeit bzw. Dreh
zahl des linken Hinterrades 11b an. Andererseits steigt der
Bremsflüssigkeitsdruck für das rechte Hinterrad 11a mit
demjenigen des linken Vorderrades 6b desselben Leitungs-
bzw. Kanalsystems an. Demzufolge neigt das rechte Hinterrad
11a zum Blockieren. Wird jedoch die Drehmomentdifferenz
größer als der vorbestimmte Wert zwischen den Hinterrädern
11a und 11b, so wird ein Drehmomentbetrag vom linken Hin
terrad 11b mit dem größeren Drehmoment durch die Verriege
lungseinrichtung zum rechten Hinterrad 11a übertragen, so
daß sich die Radgeschwindigkeit bzw. Drehzahl des rechten
Hinterrades 11a vergrößert. Das rechte Hinterrad 11a wird
daher vor einem Blockieren geschützt.
Im folgenden wird der Betrieb der Steuereinheit 31′ näher
beschrieben.
Es sei angenommen, daß der Reibungskoeffizient auf der
rechten Seite geringer ist (niedrige Seite). Das Bremspedal
2 wird betätigt. Zum Zeitpunkt t 1 erreicht das rechte Hin
terrad 11a die vorbestimmte Verzögerung, so daß das Signal
-b durch den Verzögerungssignalgenerator erzeugt wird, der
dem Verzögerungssignalgenerator 63a der in Fig. 2 gezeigten
Entscheidungsschaltung für das rechte Hinterrad 11a ent
spricht. Obwohl in Fig. 2 nur die Entscheidungsschaltung
für das rechte Vorderrad 6a dargestellt ist, werden im
folgenden die gleichen Bezugszeichen sowie die gleichen
Schaltungsblöcke der Einfachheit halber nochmals verwendet.
Das Ausgangssignal -b wird zum ODER-Gatter 71a geliefert,
so daß der bewegbare Kontakt der Umschalteinrichtung 70a in
eine Stellung gebracht wird, in der er mit der Ausgangssei
te der Multiplizierstufe 67 verbunden ist. Dies erfolgt mit
Hilfe des Ausgangssignals des ODER-Gatters 71a. Das Signal
-b wird ferner zum dritten Eingangsanschluß des ODER-Gat
ters 82a geliefert. Der Ausgang des ODER-Gatters 82a er
zeugt das Ausgangssignal EVHR über die UND-Gatter 83a und
84a sowie das Ausgangssignal EAHR über das ODER-Gatter 85a.
Wie in Fig. 6(A) gezeigt ist, nimmt das Signal EAHR zum
Zeitpunkt t 1 den Wert "1" an. Gemäß Fig. 3 nehmen die Aus
gänge Q1, Q2 der Flip-Flops 59a, 59b den Wert "1" an, und
das Signal EVHR wird nunmehr zum UND-Gatter 52 geleitet.
Der Ausgang b des UND-Gatters 52 nimmt daher den Wert "1"
an, so daß beide Ausgänge d und f des ODER-Gatters 54 und
des UND-Gatters 55 den Wert "1" annehmen. Daher wird auch
das Signal EVH den Wert "1" annehmen. Zum Zeitpunkt t 1 wei
sen also die Ausgänge b, d und f den Wert "1" auf, wie der
Fig. 6 unter P, R und T zu entnehmen ist. Demzufolge wird
der Ausgang g des ODER-Gatters 57 ebenfalls den Wert "1"
annehmen. Das Signal EAH liegt dann auch auf dem Wert "1",
wie der Fig. 3 zu entnehmen ist.
Ferner wird das Signal EVHR (vgl. Fig. 3) zu den UND-Gat
tern 58a und 58b geliefert. Da das Signal EVHL noch immer
"0" ist, wird der Ausgang des UND-Gatters 58b den Wert "1"
annehmen, während derjenige des anderen UND-Gatters 58a auf
dem Wert "0" verbleibt. Das Signal SLA verbleibt daher
ebenfalls auf dem Wert "0". Die rechte Seite der Straße
wird hierdurch als "niedrige Seite" eingestuft.
Entsprechend der Fig. 4 wird das Signal EVH zu dem einen
Eingangsanschluß des UND-Gatters 204a geliefert. Da jedoch
der Q-Ausgang des Flip-Flops 202a zum anderen Eingangsan
schluß des UND-Gatters 204a immer noch den Wert "0" auf
weist, bleibt auch der Ausgang des UND-Gatters 204a auf dem
Wert "0". Das Signal EVH wird ebenfalls zu dem Eingangsan
schluß des UND-Gatters 204b geliefert. Da aber auch der Q-
Ausgang des Flip-Flops 202b den Wert "0" aufweist, bleibt
auch der Ausgang dieses UND-Gatters 204b auf dem Wert "0".
Das Signal EAH wird zu den negierten bzw. invertierten
Taktanschlüssen C der Flip-Flops 202a, 202b geliefert. Da
es negiert ist, verbleiben auch die Q-Ausgänge der Flip-
Flops 202a, 202b auf dem Wert "0".
Das Signal SLA wird zu den UND-Gattern 214a, 214b geliefert
und nimmt nunmehr den Wert "0" an. Das negierte Signal SLA
wird dagegen zum UND-Gatter 214b geliefert. Demzufolge
nimmt der Ausgang des UND-Gatters 214b den Wert "1" an, so
daß der Ausgang des ODER-Gatters 207b ebenfalls den Wert
"1" annimmt. Der Eingang zum zweiten Eingangsanschluß des
UND-Gatters 208b nimmt ebenfalls den Wert "1" an. Da die -
Ausgänge der Flip-Flops 201b, 202b den Wert "1" aufweisen,
liefert auch der Ausgang des UND-Gatters 208b den Wert "1".
Der Ausgang des ODER-Gatters 209b und daher auch der Aus
gang des UND-Gatters 210b werden auf den Wert "1" gelegt.
Daher wird das Ausgangssignal EV den Wert "1" annehmen. Das
bedeutet, daß das Steuersignal Sa des vorhandenen bzw.
Strompegels "1/2" zum Spulenteil 30a des Umschaltventils
4a′ geliefert wird. Die Bremskräfte zum rechten Vorderrad
6a und zu den Hinterrädern 11a, 11b bleiben daher konstant.
Die Verriegelungs- bzw. Blockiereinrichtung 47 arbeitet.
Zum Zeitpunkt t 2 erreicht das Hinterrad 11b die vorbestimm
te Verzögerung auf der "hohen Seite" der Straße, also auf
der Seite mit höheren Reibungskoeffizienten. Aufgrund des
Signals EVHL wird das Signal EAHL erzeugt, wie in Fig. 6(D)
gezeigt ist. Dieses Signal wird zum anderen Eingangsan
schluß des ODER-Gatters 53 geführt. Das Signal EVHR wurde
bereits zum anderen Eingangsanschluß des ODER-Gatters 53
geliefert. Da es aufrechterhalten bleibt, liefert das ODER-
Gatter 53 ein Ausgangssignal, derart, daß der Ausgang b des
UND-Gatters 52 und das Ausgangssignal d des ODER-Gatters 54
und somit auch die Ausgangssignale EVH, EAH auf dem Wert
"1" ungeändert verbleiben, wie der Fig. 6(D), (R), (T), (U)
zu entnehmen ist. Das Ausgangssignal des UND-Gatters 58b
nimmt den Wert "0" an. Jedoch bleibt der andere Ausgang des
anderen UND-Gatters 58a auf dem Wert "0". Das bedeutet, daß
auch der Q-Ausgang des Flip-Flops 50 auf dem Wert "0" ver
bleibt. Die rechte Seite der Straße wird somit sicher als
die noch "niedrige Seite" eingestuft, also als Seite mit
niedrigerem Reibungskoeffizienten.
Zum Zeitpunkt t 3 erzeugt das rechte Hinterrad 11a das Si
gnal AVHR, wie in Fig. 6(C) gezeigt ist. Es erreicht den
vorbestimmten Gleitwert bzw. Schlupfwert. Das Schlupf- bzw.
Gleitsignal λ wird vom Gleitsignalgenerator 72a der Ent
scheidungsschaltung für das rechte Hinterrad 11a erzeugt.
Es wird zu einem Eingangsanschluß des UND-Gatters 73a ge
liefert. Da das erste Beschleunigungssignal +b1 nicht er
zeugt worden ist, nimmt der Ausgang des UND-Gatters 73a den
Wert "1" an. Daraufhin wird das Signal AVHR erzeugt. Zur
selben Zeit werden der Ausgang des UND-Gatters 84a oder das
Signal EVHR auf den Wert "0" gelegt. Der Ausgang des ODER-
Gatters 85a oder das Signal EAHR verbleiben jedoch weiter
hin auf dem Wert "1", wie die Fig. 6(A) zeigt. In Fig. 3
verbleibt das Signal SLA auf dem Wert "0".
Entsprechend der Fig. 2 wird das Gleit- bzw. Schlupfsignal
zum AUS-Verzögerungszeitgeber 86a geliefert. Das Ausgangs
signal des AUS-Verzögerungszeitgebers 86a wird zu einem
Eingangsanschluß des UND-Gatters 75a geliefert. Demzufolge
wird anschließend, wenn das Verzögerungssignal -b erzeugt
wird, der Ausgang des UND-Gatters 75a auf den Wert "1" ge
legt und somit auch der Ausgang des ODER-Gatters 76a. Daher
wird das Signal AVHR erzeugt. Nachdem das Signal -b wegge
fallen bzw. verschwunden ist, wird der Ausgang des AUS-Ver
zögerungszeitgebers 77a, der mit dem Ausgangsanschluß des
UND-Gatters 75a verbunden ist, auf dem Pegel "1" gehalten,
und zwar für die durch den AUS-Verzögerungszeitgeber 77a
vorbestimmte Verzögerungszeit.
Der Ausgang des ODER-Gatters 76a wird zum AUS-Verzögerungs
zeitgeber 86a geliefert. Demzufolge wird das Signal AVZHR
erzeugt, wie in Fig. 6 zu erkennen ist. In Fig. 4 wird das
Motortreibersignal Qo vom Verstärker 146 erzeugt. Der Motor
22 in Fig. 1 wird somit angetrieben.
Entsprechend der Fig. 3 wird das Signal AVHR zum Setzein
gang S1 des Flip-Flops 59a übertragen. Der Ausgang Q1 des
Flip-Flops 59a nimmt daher den Wert "1" an. Sein Ausgang 1
liegt dann auf dem Wert "0". Entsprechend liegt auch am Da
tenanschluß D2 des anderen Flip-Flops 59b der Wert "0" an,
wie in Fig. 6(J) zu erkennen ist. Der Ausgang des ODER-Gat
ters 56 liefert daher das Signal AVH in Übereinstimmung mit
Fig. 6(S). Das Signal EVH nimmt den Wert "0" an. Das Signal
EAH verbleibt auf dem Wert "1", wie in Fig. 6(U) gezeigt
ist.
In Übereinstimmung mit Fig. 4 wird das Signal AVHR zum
Setzeingang des Flip-Flops 202b geliefert. Sein Q-Ausgang
nimmt daher den Wert "1" an und wird jeweils zu einer der
Eingangsklemmen der UND-Gatter 204b und 212b geliefert. Das
Eingangssignal EVH zum anderen Eingangsanschluß des UND-
Gatters 204b ist "0". Dagegen liegt das andere Eingangssi
gnal AVH des anderen Eingangsanschlusses des UND-Gatters
212b auf dem Wert "1". Daher bleibt der Ausgang des UND-
Gatters 204b auf dem Wert "0", während der Ausgang des UND-
Gatters 212b den Wert "1" annimmt. Auf diese Weise wird das
Ausgangssignal AV erhalten. Dann wird das Steuersignal Sa
mit dem Pegel "1" zum Spulenteil 30a des Umschaltventils
4a′ in Fig. 1 geliefert. Die Bremsen für das rechte Vorder
rad 6a und für die Hinterräder 11b werden somit entlastet
bzw. freigegeben. Der Q-Ausgang des einen Flip-Flops 202b
liegt auf dem Wert "1", während derjenige des anderen Flip-
Flops 202a auf dem Wert "0" liegt. Aufgrund dieser Tatsache
wird entschieden, daß nunmehr die rechte Seite der Straße
die sogenannte "niedrige Seite" ist, also die Seite mit dem
niedrigeren Reibungskoeffizienten.
Auch wenn das rechte Vorderrad 6a das Bremsentlastungssi
gnal AVVR erzeugt, nimmt der Q-Ausgang des zweiten Flip-
Flops 300b nicht den Wert "1" an, solange das vierte Flip-
Flop 301b nicht zurückgesetzt worden ist. Mit anderen Wor
ten wird das Bremsentlastungssignal in Übereinstimmung mit
dem Gleit- bzw. Schlupfzustand des einen oder eines der
beiden Hinterräder 11a, 11b und des Vorderrades 6a auf der
niedrigen Seite gebildet, welches das Bremsentlastungssi
gnal früher als das andere oder die anderen erzeugt hat.
Auch wenn das Vorderrad 6a das Bremsentlastungssignal AVVR
später erzeugt, wird beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
die Bremse des Leitungs- bzw. Kanalsystems des Vorderrades
6a nicht mit dem Bremsentlastungssignal AVVR freigegeben
bzw. entlastet, solange das Flip-Flop 201b nicht zurückge
setzt ist. Andererseits wird das erste Flip-Flop 201b in
den Setzzustand überführt, so daß sein Q-Ausgang den Wert
"1" annimmt. Das Vorderrad 6a erreicht die vorbestimmte
Verzögerung, z. B. bevor das Vorderrad 6a das Bremsentla
stungssignal AVVR erzeugt oder während der Zeit, in der es
das Bremsentlastungssignal AVVR erzeugt, so daß das Verzö
gerungssignal -b vom Verzögerungssignalgenerator 63a er
zeugt wird. Verschwindet daher das Bremsentlastungssignal
AVVR, so wird das Signal EVVR gebildet, wobei dieses Signal
EVVR zum UND-Gatter 203b geliefert wird. Der Ausgang des
UND-Gatters 203b nimmt daher den Wert "1" an, so daß auch
der Ausgang des ODER-Gatters 209b auf den Wert "1" gelegt
wird. Da jedoch der Ausgang des ODER-Gatters 211b jetzt auf
dem Wert "1" liegt, nimmt der Ausgang des Ausgangsstufen-
UND-Gatters 210b nicht den Wert "1" an. Die Bremse ver
bleibt somit weiterhin entlastet.
Zum Zeitpunkt t4 erreicht das andere Hinterrad 11b den vor
bestimmten Schlupf- bzw. Gleitwert während der Dauer des
Signals AVHR gemäß Fig. 6(C). Daher wird das Signal AVHL
gemäß Fig. 6(F) erzeugt. In Übereinstimmung mit Fig. 3 wird
dieses Signal zum Setzeingang S2 des Flip-Flops 59b gelie
fert. Sein Ausgang Q2 nimmt daher den Wert "1" an, während
sein Ausgang 2 den Wert "0" annimmt. Am Eingang des Daten
anschlusses D1 des Flip-Flops 89a liegt daher ebenfalls der
Wert "0" an, wie in Fig. 6(I) zu erkennen ist.
Das Signal AVHL wird zu einem Eingangsanschluß des ODER-
Gatters 56 geliefert. Da das Signal AVHR weiterhin zum an
deren Eingangsanschluß des ODER-Gatters 56 übertragen wird,
bleibt das Signal AVH auf dem Wert "1". Gemäß Fig. 4 wird
das Signal AVHL zum Setzeingang S des Flip-Flops 202a über
tragen. Da jedoch der Q-Ausgang des Flip-Flops 202b über
das ODER-Gatter 206a zum Rücksetzeingang R des Flip-Flops
202a geliefert wird, bleibt der Q-Ausgang des Flip-Flops
202a auf dem Wert "0" aufgrund der Rücksetzpriorität. Der
Ausgang des UND-Gatters 212a verbleibt ebenfalls auf dem
Wert "0". Das Ausgangssignal AV für die linke Seite wird
somit nicht erzeugt. Die Bremsen des linken Vorderrades 6b
werden also nicht entlastet bzw. freigegeben. Erzeugt je
doch das linke Vorderrad 6b das Signal AVVL, so wird es
hinsichtlich der Bremsentlastung bzw. Bremsfreigabe unab
hängig gesteuert, da das Signal AVVL zum zweiten Flip-Flop
300a und sein Q-Ausgang zum ODER-Gatter 211a geliefert wer
den. Daher läßt sich der Bremsabstand in Übereinstimmung
mit dem beschriebenen Ausführungsbeispiel erheblich verkür
zen.
Zum Zeitpunkt t5 wird das Signal AVHL den Wert "0" anneh
men. Dies hat jedoch keinen Einfluß auf die anderen Signa
le.
Zum Zeitpunkt t6 verschwindet das Gleit- bzw. Schlupfsignal
λ des rechten Hinterrades 11a. Demzufolge nimmt das Signal
AVHR den Wert "0" an, wie in Fig. 6(C) gezeigt ist. Ent
sprechend Fig. 2 nimmt der Eingang des einen Eingangsan
schlusses des ODER-Gatters 85a den Wert "0" an. Nachdem das
Signal -b weggefallen bzw. verschwunden ist, bleibt jedoch
der Ausgang des ODER-Gatters 82a noch auf dem Wert "1",
und zwar aufgrund der Verzögerungszeit des AUS-Verzöge
rungszeitgebers 77a. Daher werden der Ausgang des UND-Gat
ters 84a und somit das Signal EVHR wiederum auf den Wert
"1" gelegt, und zwar mit dem Verschwinden des Signals AVHR.
Der Ausgang des ODER-Gatters 85a und das Signal EAHR ver
bleiben auf dem Wert "1", entsprechend Fig. 6(A).
Das in Fig. 3 gezeigte Signal AVHR nimmt den Wert "0" an.
Da der Ausgang des ODER-Gatters 51a noch immer auf dem Wert
"0" liegt, wird das Flip-Flop 59a nicht zurückgesetzt, so
daß sein Q-Ausgang auf dem Wert "1" verbleibt, wie der Fig.
6(L) zu entnehmen ist. Das Signal EVHR nimmt weiterhin den
Wert "1" an. Der Ausgang a des UND-Gatters 49a verbleibt
auf dem Wert "1", wie der Fig. 6(O) zu entnehmen ist. Der
Ausgang e des ODER-Gatters 56 nimmt den Wert "0" an. Daher
nehmen der Ausgang f des UND-Gatters 55 und somit das Si
gnal EVH wiederum vom Zustand "0" ausgehend den Wert "1"
an, wie in Fig. 6(T) zu erkennen ist. Das Ausgangssignal
EAH des ODER-Gatters 57 verbleibt auf dem Wert "1".
Nach Fig. 4 nimmt das Eingangssignal am Setzanschluß des
Flip-Flops 202b den Wert "0" an. Da der Eingang am Rück
setzanschluß R ebenfalls "0" ist, verbleibt der Q-Ausgang
dieses Flip-Flops auf dem Wert "1". Da das Signal EVH wie
derum den Wert "1" annimmt, nehmen der Ausgang des UND-Gat
ters 204b und daher der Ausgang des ODER-Gatters 209b den
Wert "1" an. Andererseits nimmt das Eingangssignal AVH zum
einen Eingangsanschluß des UND-Gatters 212b den Wert "0"
an. Demzufolge wird der entsprechende Ausgang ebenfalls auf
den Wert "0" gelegt. Daher verschwindet das Ausgangssignal
AV. Mit dem Verschwinden des Ausgangssignals AV nimmt das
andere Ausgangssignal EV den Wert "1" an. Entsprechend Fig.
1 wird das Umschaltventil 4a′ auf die Position B umgeschal
tet, so daß die Bremskräfte zum rechten Vorderrad 6a sowie
zu den Hinterrädern 11b konstant bleiben.
Verschwindet in Fig. 2 das Verzögerungssignal -b und ist
die Verzögerungszeit des AUS-Verzögerungszeitgebers 77a ab
gelaufen, so nimmt das Eingangssignal am vierten Eingangs
anschluß des ODER-Gatters 82a den Wert "0" an. Es sei je
doch angenommen, daß das linke Hinterrad 11b die vorbe
stimmte erste Beschleunigung erreicht, bevor die Verzöge
rungszeit des AUS-Verzögerungszeitgebers 77a abgelaufen
ist. Demzufolge nimmt der Eingang zum ersten Eingangsan
schluß des ODER-Gatters 82a den Wert "1" an, wobei das Si
gnal EAHL so lange auf dem Wert "1" verbleibt, wie in Fig.
6(D) gezeigt ist, solange das erste Beschleunigungssignal
+b1 erzeugt wird, obwohl das Ausgangssignal des AUS-Verzö
gerungszeitgebers 77a den Wert "0" annimmt. Zum Zeitpunkt
t7, wenn das erste Beschleunigungssignal +b1 verschwunden
ist, nimmt das Signal EAHL den Wert "0" an.
In Übereinstimmung mit Fig. 3 wird das Eingangssignal am
Taktanschluß C2 des Flip-Flops 59b auf den Wert "0" gelegt.
Es wird invertiert bzw. negiert und dem Taktanschluß C2 zu
geführt. Der Eingang "0" wird zum Datenanschluß D2 gelie
fert, wobei dieser ausgelesen wird mit dem negierten Ein
gang zum Taktanschluß C2. Daher nimmt der Q2-Ausgang den
Wert "0" ein, wie in Fig. 6(N) gezeigt ist. Der 2-Ausgang
nimmt den Wert "1" an. Der 1-Ausgang des anderen Flip-
Flops 59a verbleibt auf dem Wert "0". Demzufolge verbleibt
auch der Ausgang b des UND-Gatters 52 auf dem Wert "0". Der
Ausgang c des UND-Gatters 49b nimmt den Wert "0" an, und
zwar mit dem Verschwinden des Q2-Ausgangs des Flip-Flops
59b, wie die Fig. 6(Q) zeigt.
Andererseits verbleibt der Q1-Ausgang des Flip-Flops 59a
auf dem Wert "1", wobei das rechte Hinterrad 11b weiterhin
das Signal EVHR erzeugt. Der Ausgang a des UND-Gatters 49a
verbleibt auf dem Wert "1", während auch das Signal EVH auf
dem Wert "1" verbleibt, wie in Fig. 6(T) zu erkennen ist.
Sobald entsprechend der Fig. 2 das erste Beschleunigungssi
gnal +b verschwindet, wird der Pulsgenerator 80a über einen
der Verzögerungszeit des AUS-Verzögerungszeitgebers 130a
entsprechenden Zeitraum angetrieben. Die Signale EAHL und
ändern sich pulsartig zwischen den Werten "1", "0", "1",
"0", . . . , und zwar vom Zeitpunkt t8 an, wie in Fig. 6(D)
gezeigt ist. Entsprechend der Fig. 3 werden der eine Ein
gang des ODER-Gatters 53 und der eine Eingang des UND-Gat
ters 49b ebenfalls pulsartig umgeschaltet. Der Q2-Ausgang
des einen Flip-Flops 59b verbleibt jedoch auf dem Wert "0",
während der 1-Ausgang des anderen Flip-Flops 59a ebenfalls
"0" ist. Das bedeutet, daß der Ausgang EAH des ODER-Gatters
57 und der Ausgang EVH des UND-Gatters 55 nicht pulsartig
umgeschaltet werden, so daß sie auf dem Wert "1" mit dem
Signal EVHR verbleiben. Die Bremskräfte zum rechten Vorder
rad 6a und zu den Hinterrädern 11a, 11b bleiben daher wei
terhin konstant.
Erzeugt das rechte Hinterrad 11b das erste Beschleunigungs
signal +b, und zwar nach dem Zeitpunkt t7, so verbleiben
das Signal EVHR und das Signal EAHR auf dem Wert "1", trotz
der Verzögerungszeit des AUS-Verzögerungszeitgebers 77a.
Die Bremskräfte zum rechten Vorderrad 6a und zu den Hinter
rädern 11a, 11b verbleiben daher weiterhin konstant. Ver
schwindet jedoch zum Zeitpunkt t8 das erste Beschleuni
gungssignal +b₁, so wird der Pulsgenerator 80a angetrieben.
In diesem Fall wird das Signal EAHR pulsartig umgeschaltet,
wie die Fig. 6(A) zeigt. Die in Fig. 3 auftretenden Signale
EVH und EAH werden dann ebenfalls pulsartig umgeschaltet.
In Übereinstimmung mit Fig. 4 wird das Ausgangssignal des
UND-Gatters 204b pulsartig umgeschaltet. Die Bremskraft zum
rechten Vorderrad 6a und zu den Hinterrädern 11b wird
schrittweise erhöht.
Vor dieser schrittweisen Erhöhung der Bremskraft erzeugt
das rechte Vorderrad 6a das erste Beschleunigungssignal
+b1, wobei das Signal EVVR pulsartig geändert wird, und
zwar mit dem Verschwinden des ersten Beschleunigungssignals
+b1. Der Ausgang des UND-Gatters 203b ändert sich daher
pulsartig zwischen den Werten "0", "1", "0", . . . Da das
weiterhin auf dem Wert "1" liegende Signal EVH zum ersten
Eingangsanschluß des ODER-Gatters 209b geliefert wird, ver
bleibt der Ausgang dieses ODER-Gatters 209b auf dem Wert
"1", so daß die Bremskraft weiterhin konstant gehalten
wird.
Der langsame Abbremsbetrieb wird durch die schrittweise Ab
bremsung bewirkt. Er erfolgt in Übereinstimmung mit dem
Gleit- bzw. Schlupfzustand des einen oder eines der beiden
Hinterräder 11a, 11b und des rechten Vorderrades 6a, wel
ches den Befehl zur langsamen Erhöhung des Bremsdrucks spä
ter als das andere oder die anderen erzeugt. Der Betrieb
hängt nicht vom Gleit- bzw. Schlupfzustand des anderen oder
der anderen der beiden Hinterräder 11a, 11b und des rechten
Vorderrades 6a ab, welches das Signal zur langsamen Erhö
hung des Bremsdrucks früher als das andere oder die anderen
erzeugt, wobei in diesem Fall die Bremskraft konstant gehal
ten wird.
Wenn die gezählten Pulse den vorbestimmten Wert erreicht
haben, nimmt das Ausgangssignal CEHR des Zählers 88a (vgl.
Fig. 2) in der Entscheidungsschaltung für das rechte Hin
terrad 11a den Wert "1" an. Entsprechend wird in Fig. 4 der
Eingang des dritten Eingangsanschlusses des ODER-Gatters
206b auf den Wert "1" gelegt. Der Ausgang des ODER-Gatters
206b wird zum Rücksetzeingang R des Flip-Flops 202b gelie
fert, um dieses zurückzusetzen. Sein Q-Ausgang nimmt daher
den Wert "0" an. Obwohl die Pulse weiterhin erzeugt werden,
wird die schrittweise Erhöhung der Bremskräfte gestoppt.
Wenn der Q-Ausgang des Flip-Flops 202b den Wert "0" an
nimmt, wird das andere Flip-Flop 202a aus seinem Rücksetz
zustand herausgeführt.
Anschließend wird, wenn die rechte Seite der Straße noch
immer die "niedrige Seite" ist, der oben beschriebene Be
trieb in entsprechender Weise wiederholt. Wenn die "nie
drige Seite" auf der Straße invertiert wird bzw. wechselt
oder wenn die linke Seite der Straße die "niedrige Seite"
wird, so werden die oben beschriebenen Operationen für das
rechte Vorderrad 6a und das linke Hinterrad 11b in entspre
chender Weise für das linke Vorderrad 6b und das rechte
Hinterrad 11a durchgeführt.
Die "niedrige Seite" ist weiterhin so ausgelegt, daß sie
für den Fall umgeschaltet werden kann, in welchem das auf
der "hohen Seite" laufende Hinterrad 11b das Bremsentla
stungs- bzw. -freigabesignal oder Druckverminderungssignal
AVHL erzeugt, während beide Bremskräfte zum Vorderrad 6a
und zum Hinterrad 11a schrittweise erhöht werden. Während
die Signale PLVR und PLHR in Fig. 4 (Ausgänge des Pulsgene
rators 80a) nacheinander die Werte "1", "0", "1", . . . an
nehmen, liegt das Signal AVHL auf dem Wert "1". Der Ausgang
des UND-Gatters 213b und daher der Ausgang des ODER-Gatters
206b nehmen den Wert "1" an, wobei der Ausgang des ODER-
Gatters 206b zum Rücksetzanschluß R des Flip-Flops 202b ge
liefert wird. Sein Q-Ausgang nimmt daher den Wert "0" an.
Dementsprechend nimmt der Ausgang des ODER-Gatters 206a den
Wert "0" an, während der Eingang zum Rücksetzanschluß R des
Flip-Flops 202a den Wert "0" annimmt. Andererseits wird das
Signal AVHL zum Setzanschluß des Flip-Flops 202a geliefert.
Sein Q-Ausgang nimmt daher den Wert "1" an. Auf diese Weise
wird die "niedrige Seite" umgeschaltet bzw. gewechselt.
Die Fig. 7 zeigt ein Schaltungsdiagramm eines Logikteils
31C′ einer Steuereinheit in einem zweiten Ausführungsbei
spiel der Erfindung. Ein Entscheidungsteil dieses Steuer
teils ist in der gleichen Weise wie der Entscheidungsteil
31B beim ersten Ausführungsbeispiel aufgebaut. Im Auswähl
teil sind mit Ausnahme der Schaltung zur Bildung des Si
gnals SLA die restlichen Schaltungen fortgelassen. Das Lei
tungs- bzw. Kanalsystem ist das gleiche wie beim ersten
Ausführungsbeispiel in Fig. 1.
Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel wird ein erstes Nie
drigauswahl-Steuersignal anhand der Entscheidungs- bzw. Be
urteilungsergebnisse für beide Hinterräder 11a, 11b und ein
zweites Niedrigauswahl-Steuersignal anhand des ersten Nie
drigauswahl-Steuersignals sowie anhand des Beurteilungs-
bzw. Entscheidungsergebnisses für das eine Vorderrad auf
der "niedrigen Seite" gebildet. Gemäß dem zweiten Ausfüh
rungsbeispiel wird ein Niedrigauswahl-Steuersignal jedoch
anhand der Beurteilungs- oder Entscheidungsergebnisse für
die Vorder- und Hinterräder auf der "niedrigen Seite" er
zeugt.
In Fig. 7 sind gleiche Teile wie in Fig. 4 mit den gleichen
Bezugszeichen versehen und werden nicht nochmals beschrie
ben. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 werden die
Ausgangssignale EVHL, AVHL, EAHL und EVHR, AVHR und EAHR,
die als Beurteilungsergebnisse der Hinterräder 11a, 11b im
Entscheidungsteil 31A erhalten werden, zum Logikteil 31C′
geliefert, und zwar anstelle der Ausgangssignale EVH, AVH
und EAH (erstes Niedrigauswahl-Steuersignal) des Auswähl
teils 31B beim ersten Ausführungsbeispiel.
Die Ausgangssignale EVHL und EVHR werden jeweils zu einem
Eingangsanschluß von UND-Gattern 214a′, 214b′ geliefert.
Das Signal SLA wird dagegen zu einem anderen Eingangsan
schluß des UND-Gatters 214a′ und zu einem anderen negierten
Eingangsanschluß des UND-Gatters 214b′ übertragen. Die Aus
gangssignale EVHL und EVHR werden weiterhin jeweils zu ei
nem Eingangsanschluß von UND-Gattern 204a′, 204b′ gelie
fert. Die Q-Ausgangsanschlüsse der Flip-Flops 202a, 202b
sind jeweils mit den anderen Eingangsanschlüssen dieser
UND-Gatter 204a′, 204b′ verbunden.
Die Ausgangssignale AVHL und AVHR werden jeweils zu einem
Eingangsanschluß von UND-Gattern 212a′, 212b′ übertragen.
Die Q-Ausgangsanschlüsse der Flip-Flops 202a, 202b sind je
weils mit dem anderen Eingangsanschluß dieser UND-Gatter
212a′, 212b′ verbunden. Die Ausgangssignale EAHL und EAHR
werden ferner zu negierten bzw. invertierten Takteingangs
anschlüssen der Flip-Flops 202a, 202b übertragen.
Bei der Beschreibung des Betriebs des zweiten Ausführungs
beispiels können die Niedrigauswahl-Steuersignale EVH, AVH
und EAH der Hinterräder 11a, 11b durch die Ausgangssignale
EVHL, AVHL und EAHL oder durch die Ausgangssignale EVHR,
AVHR und EAHR vom Hinterrad auf der "niedrigen Seite" er
setzt werden. Der Betrieb der Schaltung 31C′ in Fig. 7 wird
daher nicht nochmals beschrieben.
Die Fig. 8 zeigt einen wichtigen Teil eines Logikteils 31C′′
einer Steuereinheit nach einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die andere Schaltung gleicht der Schaltung
des in Fig. 4 gezeigten ersten Ausführungsbeispiels.
Gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel liegt die Schaltung
nach Fig. 8 zwischen den in Fig. 4 gezeigten UND-Gattern
203a, 203b, 204a, 204b einerseits und den ODER-Gattern
209a, 209b andererseits.
Entsprechend Fig. 8 sind die Ausgangsanschlüsse der UND-
Gatter 203a und 203b jeweils mit einem Eingangsanschluß von
UND-Gattern 402a und 402b verbunden. Q-Ausgangsanschlüsse
von fünften Flip-Flops 400a, 400b sind jeweils mit den an
deren negierten Eingangsanschlüssen der UND-Gatter 402a,
402b verbunden. Ausgangsanschlüsse der UND-Gatter 402a,
402b sind jeweils mit ersten Eingangsanschlüssen von ODER-
Gattern 209a, 209b verbunden.
Die Signale PLHL und PLHR werden jeweils zu Setzanschlüssen
S der fünften Flip-Flops 400a und 400b übertragen. Aus
gangsanschlüsse von ODER-Gattern 404a und 404b sind jeweils
mit den Rücksetzanschlüssen R der Flip-Flops 400a und 400b
verbunden. Die Signale AVHL, AVHR, AVZHL und AVZHR werden
jeweils zu ersten Eingangsanschlüssen der ODER-Gatter 404a
und 404b sowie zu zweiten negierten bzw. invertierten Ein
gangsanschlüssen dieser ODER-Gatter 404a, 404b übertragen.
Ausgangsanschlüsse der UND-Gatter 204a, 204b sind jeweils
mit Eingangsanschlüssen von UND-Gattern 403a, 403b verbun
den, während Q-Ausgangsanschlüsse von sechsten Flip-Flops
401a und 401b jeweils mit den anderen negierten Eingangsan
schlüssen der UND-Gatter 403a, 403b verbunden sind. Aus
gangsanschlüsse der UND-Gatter 403a, 403b sind jeweils mit
dritten Eingangsanschlüssen der ODER-Gatter 209a, 209b ver
bunden.
Die Signale PLVL und PLVR werden jeweils zu Setzanschlüssen
S der sechsten Flip-Flops 401a und 401b geliefert. Aus
gangsanschlüsse der ODER-Gatter 405a und 405b sind jeweils
mit Rücksetzanschlüssen R der Flip-Flops 401a und 401b ver
bunden. Die Signale AVVL, AVVR, AVZVL und AVZVR werden je
weils zu ersten Eingangsanschlüssen der ODER-Gatter 405a
und 405b sowie zu negierten Eingangsanschlüssen dieser
ODER-Gatter 405a, 405b übertragen. Q-Ausgänge der sechsten
Flip-Flops 401a, 401b werden jeweils zu dritten Eingangsan
schlüssen der ODER-Gatter 404a, 404b geliefert. Q-Ausgänge
der fünften Flip-Flops 400a, 400b werden dagegen jeweils zu
dem dritten Eingangsanschluß der anderen ODER-Gatter 405a
und 405b übertragen. Die fünften und sechsten Flip-Flops
400a, 400b und 401a, 401b sind RS-Flip-Flops vom Ruhe- bzw.
Rücksetz-Prioritätstyp.
Beim ersten und zweiten Ausführungsbeispiel wird die Brems
kraft langsam erhöht, und zwar in Übereinstimmung mit dem
Gleitzustand des einen oder eines der beiden Hinterräder
und des Vorderrades auf der "niedrigen Seite" oder des ei
nen der Hinter- und Vorderräder auf der "niedrigen Seite",
das das Signal zur langsamen Erhöhung der Bremskraft später
erzeugt als das andere oder die anderen. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel jedoch wird die Bremskraft langsam erhöht in
Übereinstimmung mit dem Gleitzustand desjenigen Rades, das
das Signal zur langsamen Erhöhung der Bremskraft früher als
das andere erzeugt.
Es sei nun angenommen, daß die rechte Seite der Straße die
"niedrige Seite" ist und daß das Vorderrad 6a das Signal
PLVR zur langsamen Erhöhung der Bremskraft erzeugt hat. Zu
diesem Zeitpunkt nimmt der Q-Ausgang des sechsten Flip-
Flops 401b den Wert "1" an, so daß der Ausgang des UND-Gat
ters 204b daran gehindert ist, durch das UND-Gatter 403b
hindurchzulaufen. Der Q-Ausgang des Flip-Flops 401b führt
ferner dazu, daß das fünfte Flip-Flop 400b zurückgesetzt
wird. Demzufolge liefert der Q-Ausgang des Flip-Flops 400b
den Wert "0", so daß das UND-Gatter 402b geöffnet ist. Der
Ausgang des UND-Gatters 203b oder das Signal EVVR, welches
sich zwischen den Werten "0", "1", "0", "1", . . . ändert,
können somit das UND-Gatter 402b passieren. Auf diese Weise
werden das Vorderrad 6a und die Hinterräder 11a und 11b
schrittweise abgebremst. Selbst wenn sich das Niedrigaus
wahl-Signal EVH der Hinterräder 11a und 11b pulsweise än
dert, verhindert das UND-Gatter 403b ein Hindurchtreten
dieses Signals durch dieses Gatter 403b. Beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel wird daher die Bremskraft langsam er
höht, und zwar in Übereinstimmung mit dem Gleitzustand des
einen Vorderrades auf der "niedrigen Seite" und der Hinter
räder, die den Gleitzustand zur langsamen Erhöhung der
Bremskraft einnehmen, und zwar eher als das andere.
Erzeugt das Vorderrad 6a wiederum das Bremsentlastungssi
gnal AVVR, so ist das sechste Flip-Flop 401b zurückgesetzt.
Um die Flip-Flops 400a, 400b, 401a, 401b sicher in den Ru
he- bzw. Rücksetzzustand zu überführen, und zwar zu Beginn
der Steuerung, werden negierte Signale der Signale AVZHL,
AVZVL, AVZVR und AVZHR jeweils zu den ODER-Gattern 404a,
405a, 404b und 405b geliefert.
Entsprechend der Fig. 8 werden die Signale PLHL, PLVL, PLVR
und PLHR jeweils zu Setzanschlüssen S der Flip-Flops 400a,
400b, 401a und 401b übertragen, um diese Flip-Flops zu set
zen und um die jeweils zugeordneten Flip-Flops (des Zweier
paars) zurückzusetzen. Demzufolge wird die Bremskraft lang
sam erhöht, und zwar in Übereinstimmung mit dem Gleitzu
stand des einen oder eines der Vorderräder auf der "niedri
gen Seite" und beider Hinterräder, welche das Signal zur
langsamen Erhöhung der Bremskraft früher als das andere
oder die anderen erzeugen. Statt der Signale PLHL, PLVL,
PLVR und PLHR können auch Signale verwendet werden, die den
stabilen Bereich der µ-Schlupf- bzw. -Gleitcharakteristik
repräsentieren.
Die Definition des "stabilen Bereichs der µ-Gleit- bzw.
Schlupfcharakteristik" ist z. B. in "These of Automobile
Technology Society", Nr. 31 (1985), Seite 133ff beschrie
ben. Der "stabile Bereich" bedeutet, daß sich das Rad mit
einer geringeren Gleit- bzw. Schlupfrate dreht als die
Gleit- bzw. Schlupfrate beim maximalen µ-Wert (Reibungsko
effizienten) innerhalb der Schlupf- bzw. Gleitraten-Rei
bungskoeffizienten-µ-Charakteristik. Gemäß dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel werden die Signale PLHL, PLVL, . . . als
diejenigen Signale verwendet, die den "stabilen Bereich"
repräsentieren.
Im folgenden wird eine Blockierschutz-Steuereinrichtung
nach einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Fig. 9 und 10 näher beschrieben. In Fig.
9 sind gleiche Teile wie in Fig. 1 mit gleichen Bezugszei
chen versehen und werden nicht nochmals beschrieben.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist eine Ventilanord
nung 90 zwischen den Radzylindern 7a, 7b der Vorderräder
6a, 6b und den Radzylindern 12a, 12b der Hinterräder 11a,
11b angeordnet. Die Pumpen 20a, 20b und Motoren 22a, 22b,
sind in Fig. 9 getrennt dargestellt. Sie können jeweils
aber auch aus einer Einheit bestehen, wie die Fig. 1 zeigt.
Im folgenden wird der Aufbau der Ventilanordnung 90 unter
Bezugnahme auf die Fig. 10 näher beschrieben.
Gemäß Fig. 10 ist ein Gehäuse 91 einer Ventilanordnung 90
mit einer durchgehenden, axialen Bohrung 92 versehen. In
die abgestufte Bohrung 92 ist gleitend verschiebbar eine
Kolbengruppe 93 aus drei Kolbenteilen eingepaßt. Bei den
drei Kolbenteilen handelt es sich um zwei Kolbenteile 94a
und 95b mit größerem Durchmesser und ein mittleres Kolben
teil 101 mit kleinerem Durchmesser. Die Kolbenteile 94a und
94b mit größerem Durchmesser sind jeweils mit einem Dicht
ring 96a und 96b versehen. An den Innenseiten der größeren
Kolbenteile 94a und 94b sind Ausgangskammern 103a und 103b
gebildet. An den Außenseiten der Kolbenteile 94a und 94b
sind Hauptzylinderdruckkammern 104a und 104b gebildet. Der
mittlere Kolbenteil 101 mit kleinerem Durchmesser ist glei
tend verschiebbar in eine Mittelöffnung einer Trennwand 109
des Gehäuses 91 eingepaßt und mit Dichtringen 111a, 111b
abgedichtet. Der Zwischenraum zwischen den Dichtringen
111a und 111b ist über eine Lüftungsbohrung 102 mit der At
mosphäre verbunden. Mit Hilfe von Federn 102a und 102b, die
gleiche Federkräfte aufweisen, werden die größeren Kolben
teile 94a und 94b nach innen vorgespannt. Auf diese Weise
wird die Kolbengruppe 93 normalerweise in der in Fig. 10
gezeigten Neutralstellung gehalten.
Die Hauptzylinderdruckkammern 104a und 104b und die Aus
gangskammern 103a und 103b sind über Anschlüsse 98a und 98b
bzw. Auslässe 99a und 99b mit den in Fig. 9 gezeigten Lei
tungen 3 und 16 bzw. 13 und 15 verbunden.
Ventilstößel 105a und 105b sind gleitend verschiebbar in
axiale Bohrungen 110a und 110b eingepaßt, die in der Trenn
wand 109 des Gehäuses 91 ausgebildet sind. Die äußeren En
den der Ventilstößel 105a und 105b stehen jeweils mit der
inneren Oberfläche eines der Kolbenteile 94a, 94b in Berüh
rung, während die inneren Enden der Ventilstößel an Ventil
kugeln 106a und 106b anliegen, die mit Hilfe von Federn
107a und 107b vorgespannt sind. Wenn sich die Kolbengruppe
93 in der Neutralstellung befindet, sind die Ventilkugeln
106a und 106b von den Ventilsitzen 108a und 108b abgehoben,
wie in Fig. 10 gezeigt ist. Ventilkammern 109a und 109b, in
denen die gespannten Federn 107a und 107b untergebracht
sind, stehen über Einlässe 97a und 97b mit den Leitungen 5a
und 17a in Verbindung.
Nachfolgend soll die Wirkungsweise des oben beschriebenen
vierten Ausführungsbeispiels der Erfindung näher erläutert
werden. Zunächst wird angenommen, daß beide Bremskreise
fehlerfrei arbeiten und die rechten Vorder- und Hinterräder
6a und 11a auf der Fahrbahnseite mit dem kleineren Rei
bungskoeffizienten laufen.
Wenn bei Beginn der Blockierschutzregelung das Drucksteuer
ventil 4a in die Schaltstellung C umgeschaltet wird, wird
die unter Druck stehende Bremsflüssigkeit aus dem Radzylin
der 7a des rechten Vorderrades 6a über die Leitung 60a in
den Hydraulikspeicher 25a abgeleitet und die Bremsflüssig
keit aus dem Radzylinder 12b des linken Hinterrades 11b
wird über die Leitung 13, den Auslaß 99a der Ventilanord
nung 90, den Ventilspalt zwischen der Ventilkugel 106a und
dem Ventilsitz 108a, den Einlaß 97< 16497 00070 552 001000280000000200012000285911638600040 0002003816631 00004 16378/BOL<a und die Leitungen 5a
und 60a in den Hydraulikspeicher 25a abgeleitet. Auf diese
Weise werden die Bremsen der Räder 6a und 11a entlastet
bzw. gelöst.
In der Ventilanordnung 90 nimmt der Flüssigkeitsdruck in
der Ausgangskammer 103a ab, während der Flüssigkeitsdruck
in der anderen Ausgangskammer 103b weiter ansteigt. Folg
lich bewegt sich die gesamte Kolbengruppe 93 nach rechts.
Der rechte Ventilstößel 105b bewegt sich ebenfalls nach
rechts und die Ventilkugel 106b legt sich gegen den Ventil
sitz 108b und geht somit in die Schließstellung über. Der
linke Ventilstößel 105a wird ebenfalls nach rechts bewegt,
so daß die Ventilkugel 106a weiter vom Ventilsitz 108a ab
gerückt wird und im geöffneten Zustand verbleibt.
Mit der Bewegung der Kolbengruppe 93 nach rechts nimmt das
Volumen der Ausgangskammer 103b zu. Diese Ausgangskammer
103b ist nun von dem Radzylinder 7b des linken Vorderrades
6b getrennt. Folglich ergibt sich eine der Volumenvergröße
rung der Ausgangskammer 103b entsprechende Abnahme des
Drucks in dem Radzylinder 12a des rechten Hinterrades 11a,
der ständig mit der Ausgangskammer 103b in Verbindung
steht. Sofern beide Bremskreise intakt sind, entspricht die
Wirkungsweise der oben beschriebenen Ventilanordnung 90 im
übrigen der Wirkungsweise der Ventilanordnung des ersten
Ausführungsbeispiels. Auch die Steuereinheit 31 gleicht
derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels. Ebenso wie dort
ändern sich auch hier die Ausgangssignale Sa, Sb in dersel
ben Weise. Die Kolbengruppe 93 bewegt sich nach rechts oder
links in Abhängigkeit der Pegel dieser Signale Sa, Sb. Der
Bremsdruck der Hinterräder 11a, 11b ändert sich in Überein
stimmung mit dem niedrigeren der Bremsdrücke für die Vor
derräder 6a, 6b. Durch Einsatz der Ventilanordnung 90 kann
verhindert werden, daß beide Hinterräder blockieren.
Im folgenden wird der Fall beschrieben, bei dem eines der
beiden Leitungs- bzw. Kanalsysteme ausgefallen ist. Wenn
beispielsweise Bremsflüssigkeit durch ein Leck in dem
Bremskreis austritt, der die Leitung 3 enthält, so ergibt
sich bei Betätigung des Bremspedals 2 kein Druckanstieg in
den Radzylindern 7a und 12b. Der Druck in dem anderen
Bremskreis, der die Leitung 16 einschließt, steigt jedoch
entsprechend der Betätigung des Bremspedals 2 an. In der
Ventilanordnung 90 nimmt daher der Druck in der einen
Hauptzylinderdruckkammer 104b zu, während der Druck in der
anderen Hauptzylinderdruckkammer 104a den Wert "0" behält.
Somit haben die Drücke auf beiden Seiten des einen Kolben
abschnitts 94a der Kolbengruppe 93 den Wert "0". Die beiden
Seiten des anderen Kolbenabschnitts 94b der Kolbengruppe 93
werden dagegen mit einem von Null verschiedenen, im wesent
lichen übereinstimmenden Druck beaufschlagt. Im Ergebnis
verbleibt die Kolbengruppe 93 daher unbeweglich in der Neu
tralstellung und die Ventilkugel 106b bleibt vom Ventilsitz
108b abgehoben.
In dem einen Bremskreis wird daher in dem Hauptzylinder 1
ein Bremsflüssigkeitsdruck erzeugt, der über die Leitungen
16, 16a, das Drucksteuerventil 4b und die Leitung 17 zu dem
Radzylinder 7b des linken Vorderrades 6b übertragen wird.
Ferner wird dieser Bremsflüssigkeitsdruck über die Leitung
17b, die Eingangskammer 109b der Ventilanordnung 90, die
Ausgangskammer 103b dieser Ventilanordnung (da die Ventil
kugel 106b in der Öffnungsstellung liegt) und die Leitung
15 zu dem Radzylinder 12a des rechten Hinterrades 11a über
tragen. In diesem Bremskreis wird daher zuverlässig die er
forderliche Bremskraft erreicht.
Wenn das Drucksteuerventil 4b in die Schaltstellung B oder
C umgeschaltet wird, weil das Vorderrad 6b oder das Hinter
rad 11a zum Blockieren neigt, so wird der Bremsflüssig
keitsdruck in den Eingangs- und Ausgangskammern 109b und
103b kleiner als der Druck in der Hauptzylinderdruckkammer
104b der Ventilanordnung 90, und die Kolbengruppe 93 bewegt
sich entsprechend der Druckdifferenz zwischen beiden Seiten
des Kolbenabschnitts 94b nach rechts. Folglich bewegt sich
die Ventilkugel 106b weiter nach rechts und bleibt vom Ven
tilsitz 108b abgehoben.
Wenn das Drucksteuerventil 4b in die Schaltstellung B umge
schaltet wird, werden die Radzylinder 7b und 12a der Räder
6b und 11a von dem Hauptzylinder und von dem Hydraulikspei
cher 25b getrennt, so daß der Bremsdruck in den Radzylin
dern 7b und 12a mit der Bewegung der Kolbengruppe 93 nach
rechts zunimmt, da das Volumen der Ausgangskammern 103b bei
dieser Kolbenbewegung verringert wird.
Wenn das Drucksteuerventil 4b in die Schaltstellung C umge
schaltet wird, in der die Radzylinder 7b und 12a der Räder
6b und 11a von dem Hauptzylinder getrennt, jedoch mit dem
Hydraulikspeicher verbunden sind, nimmt die Bremskraft an
den Rädern 6b und 11a ab, so daß ein Blockieren dieser Rä
der verhindert wird.
Vorstehend wurden vier Ausführungsbeispiele der Erfindung
im einzelnen erläutert, deren Gemeinsamkeiten nochmals zu
sammengefaßt werden:
Wie anhand der Fig. 11 zu erkennen ist, ändert sich die
Radgeschwindigkeit V des Vorderrades mit der Zeit, während
die Radgeschwindigkeit V′ des Hinterrades der Radgeschwin
digkeit V des Vorderrades um eine Phasendifferenz ΔT nach
eilt. In einigen Fällen kann es auch vorkommen, daß die
sich mit der Zeit ändernde Radgeschwindigkeit V des Vorder
rades der sich zeitlich ändernden Radgeschwindigkeit V′ des
Hinterrades nacheilt. In allen Fällen wird die Phasendiffe
renz durch eine gewisse Steifigkeit bzw. dynamische Elasti
zität der vorderen und hinteren Achswellen oder derjenigen
Achswelle verursacht, die die vordere und hintere Achswelle
miteinander verbindet.
Demzufolge ändern sich auch die die Beurteilungsergebnisse
darstellenden Ausgangssignale S, S′ (EVVL, EVHL, AVVL,
AVHL, usw.) der Vorder- und Hinterräder mit der Zeit, wie
im mittleren Teil der Fig. 11 zu erkennen ist. Der momenta
ne bzw. Strompegel der Signale EVVL, EVHL, . . . , die die Be
urteilungsergebnisse bilden, ist gleich "1/2", um die Brem
se bzw. Bremskraft zu halten. Die Signale EVVL, EVHL, . . .
werden nachfolgend gemeinsam als "EV-Signal" bezeichnet.
Als Beurteilungsergebnisse dienende momentane bzw. Strompe
gel der Signale AVVL, AVHL, . . . nehmen den Wert "1" an,
wenn die Bremse entlastet bzw. die Bremskraft vermindert
werden soll. Diese Signale AVVL, AVHL, . . . werden nachfol
gend gemeinsam als "AV-Signale" bezeichnet.
Zum Zeitpunkt t0′ wird das Bremspedal 2 betätigt. Der
Bremsflüssigkeitsdruck P erhöht sich mit der Zeit, wie dem
untersten Verlauf in Fig. 11 zu entnehmen ist. Zum Zeit
punkt t1′ wird das EV-Signal vom Vorderrad erzeugt, so daß
der Bremsflüssigkeitsdruck des Kanalsystems für das ent
sprechende Vorderrad konstant gehalten wird, und zwar durch
den Logikteil 31C oder 31C′ der Steuereinheit 31. Zum Zeit
punkt t2′ erzeugt das Vorderrad das AV-Signal. Der Brems
flüssigkeitsdruck des entsprechenden Leitungssystems wird
abgesenkt. Zum Zeitpunkt t4′ wird das AV-Signal auch vom
Hinterrad erzeugt. Der Bremsflüssigkeitsdruck P wird jedoch
weiter abgesenkt, da das AV-Signal weiterhin vom Vorderrad
geliefert wird.
Zum Zeitpunkt t5′ verschwindet das AV-Signal des Vorderra
des, während das EV-Signal vom Vorderrad geliefert wird. Zu
dieser Zeit ist das AV-Signal vom Hinterrad noch vorhanden.
Beim Stand der Technik wird der Bremsflüssigkeitsdruck P
weiter abgesenkt, und zwar infolge der logischen Summe
(ODER-Verknüpfung) der Signale AV der Vorder- und Hinterrä
der, so daß er weiterhin abnimmt, wie anhand der Kurve P1
in Fig. 11 zu erkennen ist. Demgegenüber wird bei den Aus
führungsbeispielen der Erfindung der Bremsflüssigkeitsdruck
in Übereinstimmung mit dem Gleitzustand des einen der Vor
der- und Hinterräder abgesenkt, welches das AV-Signal
früher als das andere erzeugt. Obwohl das AV-Signal zum
Zeitpunkt t5′ vom Hinterrad noch weiterhin erzeugt wird,
wird der Bremsflüssigkeitsdruck konstant gehalten, wie
anhand der Kurven P2 und P3 zu erkennen ist, wenn das AV-
Signal vom Vorderrad verschwindet. Der Bremsflüssigkeits
druck hängt somit nicht vom AV-Signal des Hinterrades ab.
Zum Zeitpunkt t6′ verschwindet das AV-Signal des Hinterra
des, während das EV-Signal dieses Hinterrades erzeugt wird.
Beim Stand der Technik wird von diesem Zeitpunkt ab der
Bremsflüssigkeitsdruck konstant gehalten. Zum Zeitpunkt t7′
ändert sich das EV-Signal des Vorderrades pulsartig zwi
schen den Pegeln "1/2" und "0". In Übereinstimmung mit dem
dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Brems
flüssigkeitsdruck schrittweise erhöht, und zwar in Überein
stimmung mit dem einen der Vorder- und Hinterräder, welches
das Signal zur langsamen Erhöhung der Bremskraft früher als
das andere erzeugt hat. Demzufolge wird ab dem Zeitpunkt
t7′ der Bremsflüssigkeitsdruck schrittweise erhöht, wie an
hand der Kurve P3 in Fig. 11 zu erkennen ist. Zum Zeitpunkt
t8′ ändert sich auch das EV-Signal des Hinterrades pulsar
tig. Jedoch hängt gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel der
Erfindung der Bremsflüssigkeitsdruck nicht vom EV-Signal
des Hinterrades ab, sondern nur vom EV-Signal des Vorderra
des. Mit Ausnahme des dritten Ausführungsbeispiels beginnt
daher bei den anderen Ausführungsbeispielen und beim Stand
der Technik zum Zeitpunkt t8′ die schrittweise Erhöhung des
Bremsflüssigkeitsdrucks.
Wie dargestellt worden ist, existiert eine relativ große
Differenz zwischen den Zeiten, zu denen die AV-Signale der
Vorder- und Hinterräder erzeugt werden. Dies liegt an der
großen Phasendifferenz ΔT zwischen den Änderungen der Rad
geschwindigkeiten der Vorder- und Hinterräder, wie anhand
der Kurven V und V′ zu erkennen ist, wobei die Phasendif
ferenz ΔT infolge der Steifigkeit bzw. dynamischen Elasti
zität der Achswellen auftritt. Da der Bremsflüssigkeits
druck beim Stand der Technik durch die logische Summe der
AV-Signale der Vorder- und Hinterräder abgesenkt wird, wird
infolge der Differenz zwischen den Bremsflüssigkeitsdrücken
P1 und P2 oder P3 die Bremse zu stark entlastet. Demzufolge
verlängert sich beim Stand der Technik der Bremsabstand
bzw. Bremsweg.
Demgegenüber kann bei der Erfindung der Bremsweg bzw.
Bremsabstand in der oben beschriebenen Weise verkürzt wer
den. Gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung
läßt sich der Bremsweg bzw. Bremsabstand noch weiter ver
kürzen, da der Bremsflüssigkeitsdruck in Übereinstimmung
mit demjenigen Vorder- oder Hinterrad erhöht wird, welches
das Bremserhöhungssignal früher als das andere erzeugt.
Beim dritten Ausführungsbeispiel wird z. B. der Bremsflüs
sigkeitsdruck schrittweise in Übereinstimmung mit dem
Gleitzustand des einen oder eines der beiden Hinterräder
und des Vorderrades auf der "niedrigen Seite" erhöht, wel
ches das Signal zur langsamen Erhöhung der Bremskraft frü
her als das andere oder die anderen erzeugt. Dies erfolgt
während des Steuerverfahrens, bei dem das Signal zur Steue
rung der Flüssigkeitsdruck-Steuerventileinrichtung anhand
des Entscheidungsergebnisses des Vorderrades auf der "nie
drigen Seite" und anhand des Niedrigauswahl-Steuersignals
der beiden Hinterräder gebildet wird. Statt dessen läßt
sich der Bremsflüssigkeitsdruck schrittweise in Überein
stimmung mit einem der Vorder- und Hinterräder auf der
"niedrigen Seite" erhöhen, welches das Signal zur langsamen
Erhöhung der Bremskraft früher als das andere erzeugt.
In diesem Fall wird z. B. die in Fig. 8 gezeigte Schaltung
zu der in Fig. 7 gezeigten Schaltung hinzugefügt.
Beim ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der
Bremsflüssigkeitsdruck schrittweise in Übereinstimmung mit
dem Gleitzustand des einen oder eines der beiden Hinterrä
der und des Vorderrades auf der "niedrigen Seite" erhöht,
welches das Signal zur langsamen Erhöhung der Bremskraft
später als das andere oder die anderen erzeugt hat. Statt
dessen kann die Bremskraft schrittweise in Übereinstimmung
mit dem Gleitzustand des einen oder eines der beiden Hin
terräder und des Vorderrades auf der "niedrigen Seite" er
höht werden, welches den stabilen Bereich der µ-Schlupf-
bzw. Gleitcharakteristik später als das andere oder die an
deren erreicht. Bei den oben beschriebenen Ausführungsbei
spielen läßt sich die Bremse schrittweise anziehen bzw. die
Bremskraft schrittweise erhöhen. Die Bremskraft kann aber
auch kontinuierlich erhöht werden.
Wie unter Fig. 11 beschrieben ist, wird die Bremse in Über
einstimmung mit dem Gleitzustand des einen der Vorder- oder
Hinterräder entlastet bzw. freigegeben, welches das Brems
entlastungssignal früher als das andere erzeugt hat. Die
Zeit zur Bremsentlastung bzw. Bremsfreigabe kann aber auch
auf eine vorbestimmte Zeit begrenzt sein.
Der Gleitzustand des einen der Vorder- und Hinterräder,
welches das Bremsentlastungssignal später erzeugt, wird bei
der Bremsentlastung im obigen Ausführungsbeispiel vernach
lässigt. Die Bremse kann aber auch in Übereinstimmung mit
dem einen der Vorder- und Hinterräder entlastet bzw. frei
gegeben werden, welches das Bremsentlastungssignal später
als das andere erzeugt, wenn dasselbe Bremsentlastungssi
gnal im Verlauf einer vorbestimmten Zeit noch vorhanden
ist, nachdem das Bremsentlastungssignal, welches früher er
zeugt worden ist, verschwunden ist.
Die Erfindung kann weiterhin im Zusammenhang mit sogenann
ten allrad- bzw. vierradgetriebenen Fahrzeugen (4WD-Fahr
zeugen) zum Einsatz kommen. Der Allrad- bzw. Vierradantrieb
kann dabei permanent vorhanden sein oder wahlweise ein-
bzw. zugeschaltet werden. Auch läßt sich die Erfindung im
Zusammenhang mit Fahrzeugen verwenden, die einen Vorderrad
antrieb aufweisen und bei denen die Antriebsmaschine vorne
liegt (FF-Typ), die einen Hinterradantrieb aufweisen und
bei denen die Antriebsmaschine vorn liegt (FR-Typ), und
die einen Hinterradantrieb aufweisen, bei denen die An
triebsmaschine hinten liegt (RR-Typ). Selbstverständlich
können auch andere Fahrzeugtypen mit der Blockierschutz-
Steuereinrichtung nach der Erfindung ausgestattet sein. Wie
beschrieben, wird bei den obigen Ausführungsbeispielen ein
Differential mit begrenztem Schlupf (LSD bzw. LS-Differen
tial) oder eine Viskositäts- bzw. Flüssigkeitskupplung ver
wendet, die als Verriegelungseinrichtung oder Einrichtung
zur Drehmomentaufteilung wirkt. Die Viskositätskupplung
weist zwei in Siliconöl rotierende Platten auf, zwischen
denen Scherkräfte auftreten. Statt dessen können auch ande
re bekannte Verriegelungseinrichtungen oder andere Einrich
tungen zur Drehmomentauf- bzw. -verteilung verwendet wer
den.
Die Erfindung kann auch bei einem Automobil zum Einsatz
kommen, bei dem der Verriegelungsmechanismus 47 in Fig. 5
nicht vorhanden ist.
Claims (10)
1. Blockiergeschützte Fahrzeugbremse mit
- A) zwei Vorderrädern (6a, 6b) und zwei Hinter rädern (11a, 11b), denen über zwei diagonal angeordneten Bremskreisen von einem Hauptzylinder (1) Bremsflüssigkeit zugeführt wird,
- B) einem ersten Blockierschutzventil (4a), das zwischen Hauptzylinder (1) und dem Radbremszylinder (7a) des einen Vorderrades (6a) eingeschaltet ist und einem zweiten Blockierschutzventil (4b), das symmetrisch in den anderen Bremskreis einge fügt ist,
- C) Drehzahlfühlern (28a, 28b, 29a, 29b) an je dem Rad, die ihre Signale an ein elektronisches Steuergerät (31) abgeben,
- D) das Steuergerät (31) daraus ein Signal zum Ansteuern der Blockierschutz ventile (4a, 4b) bildet,
- D1) im Steuergerät die Blockiergefährdung an der Hinterräder oder der Vorderräder miteinander verglichen werden und das langsamer laufende Rad als das mit dem niedrigeren Reib beiwert eingestuft wird und daraus die Seite des Fahrzeugs mit der schlechteren Haftung ("niedrige Seite") bestimmt wird,
- D2) der Auswertekanal des Rades mit dem niedrigeren Reibbeiwert mit demjenigen des Vorderrades auf derselben Fahrzeugseite über logische Schaltungen verknüpft ist,
- D3) aus beiden Auswertekanälen ein Signal zum Ab bauen des Bremsdruckes in dem dem einen Vor derrad zugehörigen Blockierschutzventil (4a oder 4b) erzeugt wird,
- D4) ein Signal zum Abbauen des Bremsdrucks am an
deren Vorderrad auf der Seite mit dem besseren Reibbeiwert ("hohe Seite")
allein aus dessen Auswertekanal gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Signal zum Abbau des Bremsdrucks in den logisch verbundenen Auswertekanälen an das Blockierschutzventil (4a oder 4b) weiterge geben wird, das zeitlich als erstes erzeugt wurde (Select-Low-Auswahl).
2. Blockiergeschützte Fahrzeugbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (31) nach
Verschwinden des Bremsentlastungsbefehls einen Bremsver
stärkungsbefehl zur Erhöhung des Bremsflüssigkeitsdrucks
als Befehl zur Steuerung der ersten oder zweiten Flüssig
keitsdruck-Steuerventileinrichtung (4a, 4b) auf der Grund
lage der Meß- oder Beurteilungsergebnisse eines Hinter
rades und des Vorderrades auf der "niedrigen Seite" erzeugt,
wobei das Ergebnis von demjenigen dieser Räder
verwendet wird, welches den stabilen Bereich der µ-Schlupfcharakteristik
früher als das andere dieser Räder erreicht.
3. Blockiergeschützte Fahrzeugbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (31) nach
Verschwinden des Bremsentlastungsbefehls einen Bremsver
stärkungsbefehl zur Erhöhung des Bremsflüssigkeitsdrucks
als Befehl zur Steuerung der ersten oder zweiten Flüssig
keitsdruck-Steuerventileinrichtung (4a, 4b) auf der Grund
lage der Meß- oder Beurteilungsergebnisse eines Hinter
rades und des Vorderrades auf der "niedrigen Seite" erzeugt,
wobei das Ergebnis von demjenigen dieser Räder
verwendet wird, welches ein Bremsverstärkungssignal zur Erhöhung des Brems
flüssigkeitsdrucks früher als das andere dieser Räder er
zeugt.
4. Blockiergeschützte Fahrzeugbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (31) nach
Verschwinden des Bremsentlastungsbefehls einen Bremsver
stärkungsbefehl zur Erhöhung des Bremsflüssigkeitsdrucks
als Befehl zur Steuerung der ersten oder zweiten Flüssig
keitsdruck-Steuerventileinrichtung (4a, 4b) auf der Grund
lage der Meß- oder Beurteilungsergebnisse eines Hinter
rades und des Vorderrades auf der "niedrigen Seite" erzeugt,
wobei das Ergebnis von demjenigen dieser Räder
verwendet wird,
welches den stabilen Bereich der µ-Schlupfcharakteristik
später als das andere dieser Räder erreicht.
5. Blockiergeschützte Fahrzeugbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (31) nach
Verschwinden des Bremsentlastungsbefehls einen Bremsver
stärkungsbefehl zur Erhöhung des Bremsflüssigkeitsdrucks
als Befehl zur Steuerung der ersten oder zweiten Flüssig
keitsdruck-Steuerventileinrichtung (4a, 4b) auf der Grund
lage der Meß- oder Beurteilungsergebnisse eines Hinter
rades und des Vorderrades auf der "niedrigen Seite" erzeugt, wobei
das Ergebnis von demjenigen dieser Räder verwendet wird,
welches ein Bremsverstärkungssignal zur Erhöhung des Brems
flüssigkeitsdrucks später als das andere dieser Räder er
zeugt.
6. Blockiergeschützte Fahrzeugbremse nach einem der Ansprüche
2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Meß- oder Beur
teilungsergebnisse nur diejenigen des Hinterrades und des
Vorderrades auf der "niedrigen Seite" verwendet werden.
7. Blockiergeschützte Fahrzeugbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (31) im Ver
lauf einer vorbestimmten Zeit nach Verschwinden des Brems
entlastungsbefehls einen weiteren Bremsentlastungsbefehl
auf der Grundlage des Meß- oder Beurteilungsergebnisses des
anderen Vorderrades oder Hinterrades auf der "niedrigen
Seite" erzeugt, wenn das andere Rad noch ununterbrochen
ein Bremsentlastungssignal erzeugt.
8. Blockiergeschützte Fahrzeugbremse nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer für den weiteren
Bremsentlastungsbefehl auf eine vorbestimmte Zeitdauer be
grenzt ist.
9. Blockiergeschützte Fahrzeugbremse nach einem der An
sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckaus
wähleinrichtung zur Erzeugung eines Drucks in Übereinstim
mung mit dem niedrigeren der Bremsflüssigkeitsdrücke der
Vorderräder (6a, 6b), die durch die erste und zweite Flüs
sigkeitsdruck-Steuerventileinrichtung eingestellt werden,
zwischen den Radzylindern (7a, 7b) der Vorderräder (6a, 6b)
und den Radzylindern (12a, 12b) der Hinterräder (11a, 11b)
vorhanden ist.
10. Blockiergeschützte Fahrzeugbremse nach einem der An
sprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie zum Einsatz
in einem vierradgetriebenen Fahrzeug (4WD-Fahrzeug) ausge
bildet ist.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
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