DE3806943A1 - Verfahren und herstellung einer nickelhydroxid-elektrode fuer alkalische speicherzellen - Google Patents
Verfahren und herstellung einer nickelhydroxid-elektrode fuer alkalische speicherzellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Nickelhydroxid-Elektrode der gesinterten Art zum Gebrauch in
alkalischen Speicherzellen, in denen eine poröse, ge
sinterte Nickelplatte mit einem aktiven Material gefüllt
wird durch Imprägnieren der gesinterten Platte mit einem
sauren Nickelsalz wie Nickelnitrat, wobei sie anschließend
einer alkalischen Behandlung ausgesetzt wird.
Bei einem konventionellen Verfahren zur Herstellung einer
Nickelhydroxid-Elektrode der gesinterten Art zum Gebrauch
in alkalischen Speicherzellen wird ein Vorgang zum Ein
füllen eines aktiven Materials durchgeführt. Bei diesem
Vorgang wird die poröse, gesinterte Nickelplatte, die als
Träger für ein aktives Material dient, in eine Lösung eines
sauren Nickelsalzes wie Nickelnitrat eingetaucht, um die
Poren der gesinterten Platte mit dem Nickelsalz zu imprä
gnieren, und anschließend wird das Nickelsalz durch Um
wandlung in Nickelhydroxid durch Kontakt mit einer alka
lischen Lösung aktiviert. Durch einen derartigen Einfüll
vorgang für das aktive Material kann jedoch die gesinterte
Nickelplatte nicht mit einem ausreichenden Anteil von
aktivem Material versehen werden. Dieser Vorgang muß einige
Male wiederholt werden, um die gesinterte Platte mit einem
ausreichenden Anteil von aktivem Material zu füllen, was
zu einer geringen Effektivität bei der Einfüllarbeit für
das aktive Material führt.
Um die Effizienz beim Einfüllen des aktiven Materials zu
verbessern und den Herstellungsvorgang zu vereinfachen
wird eine Salzlösung wie eine wässrige Lösung von Nickel
nitrat mit hoher Temperatur und hoher Konzentration ver
wendet, um während einer reduzierten Anzahl von Imprä
gnierungsschritten einen ausreichenden Anteil von aktivem
Material zu erhalten. In diesem Fall ist jedoch die Imprä
gnierlösung naturgemäß hochkorrosiv und die gesinterte
Platte wird dabei korrodiert. Folglich wird das die ge
sinterte Platte bildende Nickel aufgelöst, so daß die
Elektrode spröde bzw. brüchig wird. Eine eine derartige
Elektrode verwendende Zelle zeigt deshalb eine reduzierte
Zykluslebensdauer.
Andererseits wird in den japanischen Patentveröffent
lichungen Nr. 59-78 457 und 59-96 659 ein Verfahren zur Ver
hinderung der Korrosion der gesinterten Platte vorge
schlagen, in dem bei Anwesenheit von Sauerstoff und bei
hoher Temperatur ein oxidationsresistentes Nickeloxid
auf den Oberflächen der gesinterten Nickelplatte ausge
bildet wird. Entsprechend diesem Verfahren kann jedoch
die Korrosion der gesinterten Platte nicht ausreichend
verhindert werden, falls das Nickeloxid nur zu einem
kleinen Betrag gebildet wird. Andererseits, wenn bei dem
Versuch zufriedenstellende Ergebnisse zu erhalten, ein
erhöhter Anteil von Nickeloxid ausgebildet wird, wird die
Leitfähigkeit zwischen der im aktiven Material der ge
sinterten Platte ernstlich verschlechtert, da Nickel
oxid eine schlechte Leitfähigkeit aufweist. Dies gibt
Anlaß zu dem Problem der Verringerung des Wirkungsgrades
des aktiven Materials.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein
Verfahren zur Herstellung einer Nickelhydroxid-Elektrode
zum Gebrauch in alkalischen Speicherzellen anzugeben, bei
dem die Korrosion einer gesinterten Nickelplatte in einer
heißen Imprägnierungs-Säurelösung wirksam verhindert wird
und bei dem gleichzeitig die Leitfähigkeit zwischen dem
aktiven Material und der gesinterten Platte aufrecht er
halten wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Ver
fahren zur Herstellung einer Nickelhydroxid-Elektrode mit
einem ersten Schritt zur Ausbildung von Kobalthydroxid
auf den Oberflächen auf einer porösen, gesinterten Nickel
platte, einem zweiten Schritt zur Wärmebehandlung der
gesinterten Platte, die mit Kobalthydroxid versehen ist,
in der Anwesenheit einer alkalischen Lösung und Sauer
stoff und einem dritten Schritt zur Ausführung eines Ein
füllvorganges für aktives Material zum Imprägnieren der
wärmebehandelten gesinterten Platte mit einem sauren Nickel
salz.
Das Kobalthydroxid kann im ersten Schritt durch Eintauchen
der gesinterten Platte in eine wässrige Lösung von Kobalt
nitrat und anschließendes Eintauchen der gesinterten Platte
in heißes Atznatron durchgeführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Einfüllvor
gang für das aktive Material im dritten Schritt durchge
führt durch Imprägnieren der porösen, gesinterten Nickel
platte und anschließendes Durchführen einer Alkalibehand
lung an der gesinterten Nickelplatte.
In anderer Weise kann der Einfüllvorgang für das aktive
Material durchgeführt werden durch Eintauchen der gesin
terten Platte in eine geheizte wässrige Lösung von Nickel
nitrat und anschließendes Eintauchen der gesinterten Platte
in eine Ätznatronlösung bzw. Natronlauge.
Die Aufgabe der Erfindung wird ferner durch ein Her
stellungsverfahren gelöst mit einem ersten Schritt zur
Ausbildung von Kobalthydroxid auf den Oberflächen einer
porösen gesinterten Nickelplatte, einem zweiten Schritt
zur Umwandlung des Kobalthydroxids, das auf den Ober
flächen der gesinterten Nickelplatte ausgebildet ist, in
Kobaltoxidhydroxid oder Kobaltoxihydroxid und Kobaltoxid
(Zo3O4) mit einer reduzierten Kristallbildung und einem
dritten Schritt zur Durchführung eines Einfüllvorganges
für das aktive Material für die gesinterte Platte, die mit
Kobaltoxidhydroxid versehen ist.
Bei diesem Verfahren kann das Kobalthydroxid ebenfalls im
ersten Schritt durch Eintauchen der gesinterten Platte in
eine wässrige Lösung von Kobaltnitrat und anschließendes
Eintauchen der gesinterten Platte in geheiztes Ätznatron
ausgebildet werden.
Vorzugsweise wird im zweiten Schritt das Kobaltoxidhydroxid
durch Durchführung einer Wärmebehandlung ohne Entfernen
der im ersten Schritt aufgebrachten Alkalilösung von der
gesinterten Platte durchgeführt.
Der Einfüllvorgang für das aktive Material im dritten
Schritt kann durch Imprägnieren der porösen gesinterten
Nickelplatte mit einem sauren Nickelsalz und anschließende
Durchführung einer Alkalibehandlung an der gesinterten Platte
durchgeführt werden.
In anderer Weise kann der Einfüllvorgang für das aktive
Material im dritten Schritt durch Eintauchen der gesinterten
Platte in eine geheizte wässrige Lösung von Nickelnitrat
und anschließendes Eintauchen der gesinterten Platte in
eine Ätznatronlösung durchgeführt werden.
Das im zweiten Schritt ausgebildete Kobaltoxihydroxid ist
eine Verbindung, die eine größere Oxidationszahl aufweist
und weniger anfällig für Korrosion ist als Kobalthydroxid.
Die Kobaltoxihydroxidschicht auf der Oberfläche der ge
sinterten Platte wirkt als passivierende Schicht zum Schutz
der gesinterten Platte in saurem Nickelsalz. Eine derartige
Schicht zeigt folglich eine zuverlässige Wirkung zur Ver
hinderung der Korrosion oder Abtragung der gesinterten
Nickelplatte, selbst wenn sie in ein hochkonzentriertes
Imprägniermittel mit hoher Temperatur aus saurem Nickel
salz eingetaucht wird. Des weiteren zeigt das Kobaltoxi
hydroxid eine gute Leitfähigkeit verglichen mit Nickel
oxid, wodurch eine zufriedenstellende Leitfähigkeit zwischen
dem aktiven Material und der gesinterten Platte geschaffen
wird. Diese Merkmale tragen bei dem oben genannten Ver
fahren dazu bei die Aufgabe der Erfindung zu lösen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird die Wärmebehandlung im zweiten Schritt bei einer Tempe
ratur von 50°C oder größer durchgeführt. Dies beschleunigt
in großem Maße die Ausbildung von Kobaltoxihydroxid, wodurch
eine drastische Reduktion in den Herstellungskosten der
Elektroden erreicht wird.
Vorteilhafterweise wird diese Wärmebehandlung bei einer
Temperatur durchgeführt, die 250°C nicht überschreitet.
Dies verhindert wirksam, daß das Nickel der gesinterten
Platte in Nickeloxid oxidiert.
Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der beige
fügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Röntgenbeugungsmuster von Hauptoberflächenbe
reichen einer gesinterten Nickelplatte, wobei
(a) das Röntgenbeugungsspektrum nach einer
Wärmebehandlung (b) das Röntgenbeugungsspektrum
vor einer Wärmebehandlung zeigen,
Fig. 2 einen Graphen zur Erläuterung der Beziehungen
zwischen dem Potential der gesinterten Platte
und Eintauchdauern bei einem ersten Eintauchen
in eine wässrige Lösung von Nickelnitrat während
des Einfüllvorganges für aktives Material für
eine Elektrode A, die gemäß einem Verfahren
der Erfindung hergestellt wurde, und Elektroden
B und C, die durch Vergleichsverfahren herge
stellt wurden
Fig. 3 einen Graphen zur Erläuterung der Beziehungen
zwischen den Potentialen einer gesinterten
Platte und Eintauchdauern bei einem zweiten
bis fünften Eintauchen in eine wässrige Lösung
von Nickelnitrat für die Elektroden A und C,
Fig. 4 einen Graphen zur Erläuterung der Zykluseigen
schaften einer die Elektrode A verwendenden
Zelle a, einer die Elektrode B verwendenden
Zelle b und einer die Elektrode C verwendenden
Zelle c und
Fig. 5 Röntgenbeugungsspektren in denen die Wärmebe
dingungen zum Umwandeln des Kobalthydroxids
in Kobaltoxihydroxid und Kobaltoxid verändert
sind, wobei (a) ein Röntgenbeugungsmuster zeigt,
bei dem die Wärmebehandlung bei 80°C unter An
wesenheit von einer alkalischen Lösung und Sauer
stoff durchgeführt wurde, (b) ein Röntgenbeu
gungsspektrum zeigt, in dem die Wärmebehandlung
bei 200°C in Anwesenheit von einer alkalischen
Lösung und Sauerstoff durchgeführt wurde, und
(c) ein Röntgenbeugungsspektrum zeigt, wobei die
Wärmebehandlung bei 200°C unter Anwesenheit von
Sauerstoff durchgeführt wurde.
Zunächst wurde eine gesinterte Platte mit etwa 80% Porösi
tät, die durch Sintern von Nickel in einer reduzierenden
Atmosphäre hergestellt wurde, in eine wässrige Lösung von
Kobaltnitrat mit einem spezifischen Gewicht von 1,2 einge
taucht. Anschließend wird die gesinterte Platte in 25%iges
Ätznatron mit 80°C eingetaucht, um eine Kobalthydroxid
schicht auf den Oberflächen der gesinterten Platte auszu
bilden. Dann wird die gesinterte Platte in Luft von 80%
Feuchtigkeit bei 90°C ohne Entfernen der alkalischen Lösung,
die in der gesinterten Platte enthalten ist, aufgeheizt,
um das Kobalthydroxid in Kobaltdoxihydroxid umzuwandeln,
das die Oberflächen der gesinterten Platte abdeckt. An
schließend wird die gesinterte Platte in ausreichender
Weise mit Wasser gespült, um die alkalische Lösung von
der gesinterten Platte zu entfernen. Darauffolgend wird
die mit einer Kobaltoxihydroxidschicht bedeckte gesinterte
Platte in eine wässrige Lösung von Nickelnitrat mit einer
Temperatur von 80°C und einem spezifischen Gewicht von 1,75
eingetaucht. Eine Nickelhydroxid-Elektrode gemäß der Er
findung wurde hergestellt durch fünfmalige Wiederholung
des Einfüllvorganges für aktives Material, um das Nickel
nitrat in der 25%igen Ätznatronlösung in Nickelhydroxid
umzuwandeln. Die auf diese Weise hergestellte Elektrode
wird im folgenden als erfindungsgemäße Elektrode A be
zeichnet.
Eine Elektrode wurde hergestellt durch Durchführung des
oben genannten Einfüllvorganges für aktives Material an
der gesinterten Platte, die, wie oben, durch Sintern von
Nickel in einer reduzierenden Atmosphäre hergestellt wurde,
aber ohne die anschließende Wärmebehandlung. Die auf
diese Weise hergestellte Elektrode wird im folgenden
als Vergleichselektrode B bezeichnet.
Eine Elektrode wurde hergestellt durch Durchführung des
oben genannten Einfüllvorganges für aktives Material an
der gesinterten Platte, die durch Sintern von Nickel
hergestellt wurde und Kobalthydroxid auf ihrer Ober
fläche trägt, aber ohne sie anschließend einer Sauerstoff
behandlung auszusetzen. Die auf diese Weise hergestellte
Elektrode wird als Vergleichselektrode C bezeichnet.
Die Hauptoberflächenbereiche der gesinterten Nickelplatte
wurden mit Röntgenbeugung nach der Wärmebehandlung und
vor der Wärmebehandlung geprüft. Die Ergebnisse sind als
(a) bzw. (b) in Fig. 1 angegeben. Wie aus Fig. 1a er
sichtlich ist, zeigt 2ϕ nach der Wärmebehandlung Linien
bei 20,2° und bei 38,8°. Dies zeigt an, daß Kobaltoxihydroxid
nach der Wärmebehandlung auf den Oberflächen der gesinterten
Platte gebildet ist. Andererseits ist aus Fig. lb ersichtlich,
daß 2ϕ vor der Wärmebehandlung Linien bei 19,0°, 32,4°
und 37,9° zeigt. Dies zeigt an, daß Kobalthydroxid auf
den Oberflächen der gesinterten Platte vor der Wärmebe
handlung ausgebildet ist.
Des weiteren wurden die erfindungsgemäße Elektrode A und
die Vergleichselektroden B und C hinsichtlich der Be
ziehungen zwischen dem Potential der gesinterten Platte
und der Eintauchdauer bei dem ersten Eintauchen in die
wässrige Lösung von Nickelnitrat während des Einfüllvor
ganges für das aktive Material geprüft. Die Ergebnisse
sind in Fig. 2 dargestellt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, fällt die gesinterte Platte
der Vergleichselektrode B bei etwa fünfminütigem Eintauchen
auf das Nickel-Auflösungspotential, während die gesinterte
Platte der erfindungsgemäßen Elektrode A konstant ein Passiv
potential zeigt, während sie in die Imprägnierlösung mit
hoher Korrosivität eingetaucht ist. Dies zeigt an, daß
die gesinterte Platte der Elektrode A einen exzellenten
Korrosionswiderstand aufweist und nicht das Auflösepotential
erreicht.
Die erfindungsgemäße Elektrode A die beim ersten Eintauchen
exzellente Eigenschaften aufweist, und die Vergleichselek
trode C, die in einem Vergleichsverfahren hergestellt wurde,
würden bezüglich des Potentials der gesinterten Platte beim
zweiten bis fünften Eintauchen geprüft. Die Ergebnisse sind
in Fig. 3 angegeben. In dieser Darstellung ist das zweite
Eintauchen durch die eingekreiste Ziffer 2 bezeichnet, daß
dritte Eintauchen durch die eingekreiste Ziffer 3 usw.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, gelangt die Vergleichselek
trode C zum Nickel-Auflösungspotential beim dritten Ein
tauchen und den folgenden, während die erfindungsgemäße
Elektrode A eine gesinterte Platte aufweist, die ein
Passivpotential selbst bei dem fünften Eintauchen zeigt,
d.h. einen exzellenten Korrosionswiderstand aufweist. Es
wird angenommen, daß die auf den Oberflächen mit Kobalt
oxihydroxid versehene gesinterte Platte einen exzellenten
Korrosionswiderstand deshalb aufweist, weil Kobaltoxi
hydroxyd (CoOOH) eine größere Oxidationszahl von +3 auf
weist und korrosionsresistenter ist als Kobalthydroxid
(Co(OH)2).
Nickel-Cadmium-Zellen mit einer Nominalkapazität von
1,2 Ah wurden hergestellt durch Kombinieren der oben
genannten Elektroden A bis C mit unter gleichen Bedin
gungen hergestellten Cadmiumelektroden. Diese Zellen
werden im folgenden als Zellen a bis c bezeichnet. Die
Zykluseigenschaften der Zellen a bis c wurden getestet,
und die Resultate sind in Fig. 4 angegeben. Die Tests
wurden unter Bedingungen durchgeführt, bei denen die
Zellen mit 1,8 A für eine Stunde geladen und dann mit
1,2 A entladen wurden.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, zeigen die Zellen b und c,
die die mit den Vergleichsverfahren hergestellten Elek
troden aufweisen, einen deutlichen Abfall in der Rest
kapazitätsrate nach dem hundertsten Zyklus, während die
Zelle a, die die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren her
gestellte Elektrode aufweist, eine Restkapazitätsrate auf
weist, die sich auf einem konstanten Pegel selbst nach dem
einhundertsten Zyklus fortsetzt. Der Grund dafür wird in
dem folgenden gesehen. Die erfindungsgemäße Elektrode A
hat eine Schicht aus Kobaltoxihydroxid auf der gesinterten
Nickelplatte, die die Auflösung der gesinterten Nickel
platte, die die Auflösung der gesinterten Platte verhindert,
selbst wenn der Einfüllvorgang für das aktive Material in
einer Imprägnierungslösung mit hoher Korrosivität durch
geführt wird. Dadurch wird die Elektrode mit einer exzel
lenten Widerstandsfähigkeit versehen, die ausreicht, daß
ein Abfallen des aktiven Materials während des wiederholten
Ladens und Entladens verhindert wird. Des weiteren tritt
kein Ansteigen des Widerstandswerts auf, im Unterschied
zu dem Fall, in dem ein großer Anteil Nickeloxid auf
den Oberflächen der gesinterten Platte ausgebildet wird,
da Kobaltoxihydroxid eine gute Leitfähigkeit aufweist.
Eine Röntgenbeugung wurde bei verschiedenen Wärmebedin
gungen für das Umwandeln von Kobalthydroxid in Kobaltoxi
hydroxid und Kobaltoxid durchgeführt. Die Resultate sind
bei a bis c in Fig. 5 angegeben. Fig. 5a zeigt ein Beu
gungsspektrum für den Fall, daß die Wärmebehandlung bei
80°C in Anwesenheit von alkalischer Lösung und Sauerstoff
durchgeführt wurde. Fig. 5b zeigt ein Beugungsmuster für
den Fall, daß die Wärmebehandlung bei 200°C unter Anwesen
heit von alkalischer Lösung und Sauerstoff durchgeführt
wurde. Fig. 5c zeigt ein Beugungsmuster für den Fall, daß
die Wärmebehandlung bei 200°C unter Anwesenheit von Sauer
stoff durchgeführt wurde.
Wie aus Fig. 5a zu ersehen ist, wird beobachtet, daß die
bei 80°C unter Anwesenheit alkalischer Lösung und Sauer
stoff durchgeführte Wärmebehandlung nicht nur Kobaltoxi
hydroxid sondern auch Kobaltoxid (mit X gekennzeichnet)
erzeugt. Es ist experimentell nachgewiesen, daß dieses
Kobaltoxid bei einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur
von 80°C oder höher erzeugt wird. Es wurde ferner heraus
gefunden, daß Kobaltoxid wie Kobaltoxihydroxid in der
Lage ist, das Korrodieren der gesinterten Platte beim
Imprägnieren zu verhindern. Verglichen mit dem Kobaltoxid
(Fig. 2c), das einfach durch eine Wärmebehandlung bei einer
Temperatur von 150°C oder mehr (d.h. unter Abwesenheit von
alkalischer Lösung und Sauerstoff) erhalten wurde, zeigt
das Kobaltoxid (Fig. 2b), daß durch Wärmebehandlung bei
einer Temperatur von 150°C oder mehr unter Anwesenheit von
alkalischer Lösung und Sauerstoff hergestellt wurde eine
geringere Kristallisation. Dementsprechend verbessert daß
durch das erfindungsgemäße Verfahren ausgebildete Kobalt
oxid den Korrosionswiderstand der gesinterten Platte und
die Leitfähigkeit zwischen der gesinterten Platte und dem
aktiven Material. Diese Merkmale ermöglichen eine Verbesse
rung im Wirkungsgrad des aktiven Materials und der Ladungs
effektivität.
Das Kobaltoxihydroxid wird wie oben dargestellt in einfacher
Weise bei relativ niedrigen Temperaturen hergestellt. Der
Grund dafür wird darin gesehen, daß, da Sauerstoff eine
hohe Löslichkeit in alkalischen Lösungen zeigt, der in
der alkalischen Lösung gelöste Sauerstoff die Oxidation von
Kobalthydroxid beschleunigt und das Kobalthydroxid Komplex
ionen bildet, die in der alkalischen Lösung gelöst sind,
wodurch die durch den gelösten Sauerstoff leicht beein
flußt werden.
Des weiteren kann, wenn die Wärmebehandlung wie im oben
stehenden Ausführungsbeispiel in Luft durchgeführt wird,
die Luft feucht sein. Diese Bedingung ist wirksam zur Ver
hinderung des Einflusses von Kohlendioxid und erlaubt eine
ruhige Oxidation von Kobalthydroxid.
Zusätzlich besteht bei dem oben beschriebenen Herstellungs
verfahren bei der Bildung von Kobaltoxihydroxid keine Mög
lichkeit des Eindringens von Verunreinigungen, die sich
schädlich auf die Elektrodeneigenschaften der alkalischen
Zelle auswirken könnten, und die Reaktion und die Prozeß
steuerung werden bei relativ geringen Temperaturen durchge
führt. Aufgrund dessen kann das Herstellungsverfahren für
eine Nickelhydroxid-Elektrode gemäß der Erfindung in ein
facher Weise durchgeführt werden.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung einer Nickelhydroxid-Elek
trode zum Gebrauch in alkalischen Speicherzellen mit
einem ersten Schritt zur Ausbildung von Kobalthydroxid
auf den Oberflächen einer porösen gesinterten Nickel
platte,
einem zweiten Schritt zur Wärmebehandlung der gesinterten Platte, die Kobalthydroxid aufweist, unter Anwesenheit von einer alkalischen Lösung und Sauerstoff, und
einem dritten Schritt zur Durchführung eines Einbringungs vorganges für aktives Material zum Imprägnieren der wärme behandelten gesinterten Platte mit einem sauren Nickelsalz.
einem zweiten Schritt zur Wärmebehandlung der gesinterten Platte, die Kobalthydroxid aufweist, unter Anwesenheit von einer alkalischen Lösung und Sauerstoff, und
einem dritten Schritt zur Durchführung eines Einbringungs vorganges für aktives Material zum Imprägnieren der wärme behandelten gesinterten Platte mit einem sauren Nickelsalz.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die im ersten Schritt verwendete poröse
gesinterte Nickelplatte in einer reduzierenden Atmosphäre
gesintert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß im ersten Schritt das Kobalthydroxid
durch Eintauchen der gesinterten Platte in eine wässrige
Lösung von Kobaltnitrat und anschließendes Eintauchen der
gesinterten Platte in geheiztes Atznatron ausgebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wärmebehandlung im zweiten Schritt
bei einer Temperatur von zumindest 50°C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wärmebehandlung im zweiten Schritt
bei einer 250°C nicht überschreitenden Temperatur durch
geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wärmebehandlung im zweiten Schritt
in Luft bei einer Temperatur von 90°C und einer Feuchtig
keit von 80% durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Einbringungsvorgang für das
aktive Material im dritten Schritt ausgeführt wird durch
Imprägnieren der gesinterten porösen Nickelplatte mit
einem sauren Nickelsalz und anschIießendes Durchführen
einer alkalischen Behandlung an der gesinterten Platte.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Einbringungsvorgang für das
aktive Material im dritten Schritt ausgeführt wird durch Ein
tauchen der gesinterten Platte in eine geheizte wässrige
Lösung von Nickelnitrat und anschließendes Eintauchen der
gesinterten Platte in eine Ätznatronlösung.
9. Verfahren zur Herstellung einer Nickelhydroxid-Elek
trode zum Gebrauch in alkalischen Speicherzellen mit
einem ersten Schritt zur Ausbildung von Kobalthydroxid auf den Oberflächen einer porösen gesinterten Nickelplatte,
einem zweiten Schritt zur Umwandlung des Kobalthydroxids, das auf den Oberflächen der gesinterten Platte ausgebildet ist, in Kobaltoxihydroxid oder Kobaltoxihydroxid und Kobalt oxid mit einer verminderten Kristallinität und
einem dritten Schritt zur Durchführung eines Einbringungs vorganges für aktives Material an der mit Kobaltoxihydroxid versehenden gesinterten Platte.
einem ersten Schritt zur Ausbildung von Kobalthydroxid auf den Oberflächen einer porösen gesinterten Nickelplatte,
einem zweiten Schritt zur Umwandlung des Kobalthydroxids, das auf den Oberflächen der gesinterten Platte ausgebildet ist, in Kobaltoxihydroxid oder Kobaltoxihydroxid und Kobalt oxid mit einer verminderten Kristallinität und
einem dritten Schritt zur Durchführung eines Einbringungs vorganges für aktives Material an der mit Kobaltoxihydroxid versehenden gesinterten Platte.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die im ersten Schritt verwendete
poröse gesinterte Nickelplatte in einer reduzierten Atmo
sphäre gesintert ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kobalthydroxid im ersten Schritt
durch Eintauchen der gesinterten Platte in eine wässrige
Lösung von Kobaltnitrat und anschließendes Eintauchen der
gesinterten Platte in geheiztes Ätznatron ausgebildet
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kobaltoxihydroxid im zweiten
Schritt ausgebildet wird durch Durchführung einer Wärme
behandlung ohne Entfernung von alkalischer Lösung von der
im ersten Schritt behandelten gesinterten Platte.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wärmebehandlung im zweiten
Schritt bei einer Temperatur von zumindest 50°C durchge
führt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wärmebehandlung im zweiten
Schritt bei einer 250°C nicht überschreitenden Temperatur
durchgeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Einbringvorgang für das aktive
Material im dritten Schritt durchgeführt wird durch Imprä
gnieren der porösen gesinterten Nickelplatte mit einem
sauren Nickelsalz und anschließende Durchführung einer
alkalischen Behandlung an der gesinterten Platte.
16. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Einbringvorgang für das aktive
Material im dritten Schritt durchgeführt wird durch Ein
tauchen der gesinterten Platte in eine geheizte wässrige
Lösung von Nickelnitrat und anschließendes Eintauchen
der gesinterten Platte in eine Ätznatronlösung.
Applications Claiming Priority (1)
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