DE3805476A1 - Walzstrasse, insbesondere walzstrasse in einem formstahl-walzwerk - Google Patents
Walzstrasse, insbesondere walzstrasse in einem formstahl-walzwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Walzstraße, insbesondere eine
Walzstraße in einem Formstahl-Walzwerk mit mindestens einer
Gerüstgruppe bestehend aus n-Gerüsten in einer Gruppe, wobei
die Walzgerüste wenigstens horizontale Führungsarmaturen
aufweisen, die zumindest an den mittleren Gerüsten in Walz
linie mit engem Abstand zueinander angeordnet sind. Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Steuerung des
Gerüstwechsels in der genannten Walzstraße.
Für die rationelle Herstellung von Stahlprofilen unter
schiedlicher Form und Größe in kombinierten Formstahl-Walz
werken ist das technische Gesamtkonzept für die Wirtschaft
lichkeit des Walzwerkes maßgebend, insbesondere sind weit
gehend mechanisierte Wechselsysteme für Walzgerüst, Walzen
und Walzgerüstarmaturen ausschlaggebend für eine kostengün
stige Anpassung der Walzstraße auf verschiedene Walzprogram
me mit unterschiedlichen Losgrößen.
Um die Voraussetzung für höchst mögliche Nutzungszeiten
einer Walzstraße zu schaffen, wurde bereits vorgeschlagen,
komplette Walzgerüste über Verschiebebühnen mit Hilfe von
Schnellkupplungen aus der Walzstraße auf separte Bauplätze
zu verfahren und durch an das jeweilige Walzprogramm ange
paßte Walzgerüste zu ersetzen, die auf dem Bauplatz vorge
richtet wurden und über die Verschiebebühnen in die Walz
straße gefahren werden. Der Einsatz von Wechselgerüsten
erlaubt es ferner, Walzsysteme beliebig aufeinander folgen
zu lassen. Diese Maßnahmen machen es möglich, von einem
Universal-Programm auf ein anderes oder von Universal-Walz
betrieb auf Duo-Walzbetrieb oder jeweils umgekehrt zu wech
seln. Der Zeitaufwand für einen schnellen Programmwechsel
konnte ganz beträchtlich verkürzt werden. Der Nachteil der
Wechselgerüste besteht in den hohen Investitionskosten und
in der Notwendigkeit, sehr viele anfällige Medien- und Elek
trokupplungen zu haben.
Aus der EP-PS 2 047 ist ferner bekannt, auch schwere Walzge
rüste schnell und mit geringem baulichen Aufwand über lange
Verfahrwege beim Gerüstwechsel zu bewegen, wozu das Walzge
rüst einen eigenen Antrieb aufweist, der getrieblich mit
Rollen verbunden ist, auf denen das Gerüst längs Verfahr
bahnen direkt in die Walzlinie bzw. aus dieser bewegbar ist.
Zur Anpassung der Walzgerüste an verschiedene Walzprogramme
ist auch bekannt, komplette Walzensätze aus den in einer
Walzstraße stationären Walzgerüsten quer zur Walzbahn auszu
fahren. Hierzu werden die das Walzgut führenden Armaturen
demontiert. Das geschieht mit Hilfe der Hallen-oder Hilfs
krane. Allerdings ist die Demontage, die Montage und das
Ausrichten der Armaturen sehr zeit- und personalaufwendig.
Nicht zuletzt, weil der Zugang zu den Armaturen durch ge
ringe Platzverhältnisse sehr erschwert wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Walzstraße
der eingangs genannten Gattung noch rationeller an die
verschiedenen Walzprogrammme anpassen zu können, vornehmlich
durch eine weitgehende Mechanisierung des Walzenwechsels und
Armaturenwechsels am Walzgerüst, um den Zeit- und Personal
aufwand zu reduzieren, das für das Personal beim Walzen
wechsel bestehende Gefährdungspotential zu vermindern und
dabei auf Wechselgerüste zu verzichten.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß aus der Gerüstgruppe
jedes zweite Walzgerüst aus der Walzlinie zum Zwecke des
Wechselns der Führungsarmaturen und/oder der Walzen minde
stens um die Breite der Führungsarmatur verschiebbar, ver
fahrbar oder versetzbar ausgebildet ist; die jeweils be
nachbarten Walzgerüste können ortsfest in der Walzlinie
angeordnet sein. So wird z.B. aus einer Gerüstgruppe beste
hend aus drei Walzgerüsten das mittlere Gerüst zur Bedie
nungsseite so weit verschoben, daß genügend Montageraum
entsteht, um die Führungsarmaturen von den Walzgerüsten
abzuziehen, bzw. neue Führungsarmaturen an den Walzgerüsten
zu montieren. Zweckmäßig ist, daß bei einer aus Universal
gerüst, Stauchgerüst und Universalgerüst bestehenden Umkehr-
Tandem-Gerüstgruppe das Stauchgerüst wenigstens um die halbe
Breite des Universalgerüsts zur Bedienungsseite verschiebbar
ausgebildet ist. Hier wird also das kleinste Gerüst, das
Stauchgerüst aus einer Gerüstgruppe mit zwei schweren Uni
versalgerüsten zur Bedienungsseite ebenfalls nur so weit
verschoben, wie die beengten Platzverhältnisse zwischen den
zwei schweren Universalgerüsten dies notwendig machen.
Sobald das Stauchgerüst eine Verschiebeposition erreicht
hat, die außerhalb der halben Breite des Universalgerüstes
liegt, ist das Stauchgerüst von allen Seiten gut zugänglich
und die Führungsarmaturen können schnell und leicht gewech
selt werden. Durch das Verschieben des Stauchgerüstes aus
der Walzlinie ist zwischen den Universalgerüsten ein Frei
raum entstanden, in welchem Montage bzw. Demontageinrich
tungen so eingesetzt werden können, daß auch die Führungs
armaturen der Universalgerüste schnell und kostengünstig
ausgewechselt werden können.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das Stauchgerüst auf einen eigenen Antrieb aufweisenden
Rollen aus der Walzlinie zur Bedienungsseite verschiebbar
ist. Auf diese Weise kann der Verschiebeweg des Walzgerüstes
schnell durchfahren werden, ohne daß es besonderer Verschie
bestangen oder Verschiebehydrauliken bedarf. Zweckmäßig ist,
daß die die Horizontal-Walzen tragenden Einbaustücke der
Walzgerüste auf einen eigenen Antrieb aufweisenden Rollen
aus dem Stauchgerüst bzw. aus dem Universalgerüst verlager
bar. Sobald die Führungsarmaturen von dem Walzgerüst abgezo
gen sind, lassen sich die in den Einbaustücken gelagerten
Walzen ohne großen apparatativen Aufwand aus den Walzgerü
sten zu einem gesonderten Bauplatz verlagern. Zum Einrichten
eines neuen Walzprogramms lassen sich ebenso schnell und
einfach neue Walzen in die Walzgerüste einsetzen und dort
festlegen. In der zueinander versetzten Montageposition der
Walzgerüste können schnell und einfach neue bzw. angepaßte
Führungsarmaturen aufgezogen werden. Es wird deutlich, daß
durch diese Maßnahmen der Montageaufwand ganz erheblich
reduziert wird und daß auf teure Wechselgerüste verzichtet
werden kann.
Zur weiteren Mechanisierung des Armaturenwechsels in einer
Gerüstgruppe wird vorgeschlagen, daß das Stauchgerüst auf
der Antriebsseite mindestens eine verfahrbare Montagebühne
aufweist. Zweckmäßig ist, daß die Montagebühne in Walzlinie
eine Bühnenlänge aufweist, die in etwa dem Abstand zwischen
den Universalgerüsten entspricht und daß die Bühnenbreite
etwa dem Verschiebeweg des Stauchgerüstes entspricht. Durch
diese Maßnahme kann von einer Montagebühne das Abziehen der
Führungsarmaturen von beiden Universalgerüsten erfolgen, da
die Montagebühne in dem Maß zwischen die Universalgerüste
eingeschoben wird, wie das Stauchgerüst aus der Walzlinie
verschoben wird. Auch die Montage der neuen Führungsarmatu
ren an den Universalgerüsten erfolgt in besonders günstiger
Weise von der Montagebühne her. Ferner ist es zweckmäßig,
daß zu beiden Seiten des verschobenen Stauchgerüsts auf der
Bedienungsseite eine ortsfeste Arbeitsbühne angeordnet ist,
so daß das Abziehen der Führungsarmaturen von dem Stauchge
rüst und die Bestückung des Stauchgerüsts mit neuen Arma
turen in besonders günstiger Weise erfolgen kann und zwar
zur gleichen Zeit, zu der der Armaturenwechsel an den Uni
versalgerüsten vorgenommen wird.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Montagebühne und die Arbeitsbühne wenig
stens eine Rüstgruppe aufweisen, bestehend aus mindestens
einer in einem Gerüst vormontierten Führungsarmatur und
einem vorzugsweise nebengeordneten Leergerüst. Durch diese
Maßnahme wird die Zeit zum Armaturenwechsel nochmals ver
kürzt, insbesondere, wenn die Führungsarmaturen auf der
Montagebühne als Baueinheit vormontiert sind. Ohne Hallen
oder Hilfskrane können die Führungsarmaturen auf der Monta
ge- bzw. Arbeitsbühne mit Hilfe des Leergerüstes demontiert
werden und unmittelbar anschließend kann die vormontierte
Führungsarmatur in das Walzgerüst eingefahren werden, wobei
das Leergrüst zum Beispiel als verfahrbarer Wagen ausgebil
det ist.
Eine weitere Rationalisierung des Armaturenwechsels in einer
Gruppe von Walzgerüsten wird dadurch erreicht, daß auf der
Montagebühne und auf der Arbeitsbühne vorzugsweise automa
tisch bedienbare Abziehvorrichtungen bzw. Montagevorrichtun
gen für die Führungsarmaturen angeordnet sind, so daß der
Einsatz von Personal in den sicherheitsgefährdeten Zonen
ganz erheblich eingeschränkt werden kann.
Zur besonderen Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschla
gen, daß das Stauchgerüst mit wenigstens einem den Verschie
beweg begrenzenden Positionsgeber so in Verbindung steht,
daß das Leergerüst auf der Montagebühne den Führungsarmatu
ren des Universalgerüstes und daß das Leergerüst auf der
Arbeitsbühne den Führungsarmaturen des Stauchgerüstes etwa
mittig zubringbar ist. Dies ermöglicht eine weitgehende
Automatisierung des Gerüstwechsels bzw. des Armaturenwech
sels, da über eine automatische Programmsteuerung das Ver
schieben des Stauchgerüstes aus der Walzlinie eingeleitet
werden kann und von dem Positionsgeber genau dort beendet
wird, wo die Demontage der Führungsarmaturen auf der Ar
beitsbühne bzw. Montagebühne mit Hilfe der automatisch ar
beitenden Abziehvorrichtung erfolgen soll. Aus den gleichen
Gründen ist es zweckmäßig, daß das Stauchgerüst mit wenig
stens einem den Verschiebeweg begrenzenden Positionsgeber so
in Verbindung steht, daß die auf der Montagebühne vormon
tierte Führungsarmatur dem Universalgerüst in Walzlinie und
die auf der Arbeitsbühne vormontierte Führungsarmatur dem
Stauchgerüst etwa mittig zubringbar ist.
Das Verfahren zur Steuerung des Gerüstwechsels in einer
Walzstraße zeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch aus,
daß das Stauchgerüst aus der Walzlinie schrittweise verfah
ren wird und daß zunächst der Positionsgeber angesteuert
wird für die Leergerüststellung zwecks Demontage der Führ
ungsarmaturen von den Walzgerüsten und daß anschließend der
Positionsgeber angesteuert wird für die Vormontagestellung
zwecks Montage der vormontierten Führungsarmatur an den
Walzgerüsten, bevor das Stauchgerüst in die Walzlinie zu
rückgefahren wird. Mittels einer geeineten Programmsteuerung
und mit Hilfe der Positionsgeber, die als Endschalter oder
als berührungslos arbeitende Kontaktgeber ausgebildet sein
können, kann eine weitestgehende Automatisierung des Armatu
renwechsels in einer Gerüstgruppe bspw. in einer Universal-
Trägerstraße vorgenommen werden, so daß der Zeitbedarf für
den Wechsel der Führungsarmaturen in den Gerüsten von übli
cherweise einer Stunde auf etwa zehn Minuten reduziert wird.
In weiterer Ausgestaltung des Steuerungsverfahrens wird
vorgeschlagen, daß der Positionsgeber für die Leergerüst
stellung die Verriegelung für die in den Einbaustücken gela
gerten Walzen der Walzgerüste freigibt und der Positionsge
ber für die Vormontagestellung die Verriegelung schließt.
Auf diese Weise ist ein vollautomatisch arbeitendes Wechsel
system für die Walzen und für die Führungsarmaturen in einer
Gerüstgruppe geschaffen, insbesondere in Verbindung mit
angetriebenen Einbaustücken, deren bspw. hydraulische An
triebe in Abhängigkeit von der Verriegelung der Einbaustücke
in den Walzgerüsten eingeschaltet bzw. stillgesetzt werden.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Walzgerüstgruppe einer Universal-Träger
straße mit in Walzlinie angeordnetem Universal
gerüst, mittlerem verschobenen Stauchgerüst und
nachfolgendem Universalgerüst, mit ein- bzw. aus
gefahrenen Führungsarmaturen, teilweise im
Schnitt,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Walzgerüstgruppe gemäß
Fig. 1 mit Montagebühne und Arbeitsbühne für den
Armaturenwechsel und mit Verschiebebühnen für
die Gerüstwalzen, in verkleinerter Darstellung,
und
Fig. 3 einen Schnitt durch das verschobene Stauchgerüst
entlang der Linie III-III in Fig. 2 mit einer
Ansicht auf die aus den Universalgerüsten gefah
renen Walzen.
Fig. 1 zeigt eine aus einem Stauchgerüst 1 und zwei Univer
salgerüsten 2, 3 bestehende Gerüstgruppe 4, die in einer
Formstahl-Walzstraße 5 angeordnet ist. Das kleinere Stauch
gerüst 1 ist zwischen den größeren Universalgerüsten 2, 3
angeordnet. Ein das Walzgut z.B. ein T-förmiger Träger
transportierender Rollengang 6 ist zu beiden Seiten der
Universalgerüste 2, 3 angeordnet.
In den jeweiligen Walzgerüsten 7 der Gerüstgruppe 4 sind in
Einbaustücken 8 die Horizontalwalzen 9 gelagert. Im Bereich
des Walzenspaltes zwischen den Horizontalwalzen sind das
Walzgut führende Führungsarmaturen 10 angeordnet. Die die
Horizontalwalzen tragenden Einbaustücke 8 sind auf Rollen 11
gelagert, die einen eigenen Antrieb aufweisen, wobei der
Antrieb z.B. ein handelsüblicher hydraulischer Radnabenan
trieb sein kann. Das Stauchgerüst 1 und die Universalgerüste
2, 3 sind bezüglich dieser Bauteile typengleich, weswegen
für diese Bauteile die gleichen Bezugsziffern gelten sollen.
Das Stauchgerüst 1 ist auf Tragrollen 12 gelagert, die einen
eigenen Antrieb aufweisen. Dieser Rollenantrieb kann ebenso
wie der Rollenantrieb an den Einbaustücken 8 aus einem han
delsüblichen hydraulischen Radnabenantrieb bestehen. Das
Stauchgerüst 1 und die Universalgerüste 2, 3 sind auf Sohl
platten 13 angeordnet, die ihrerseits mit dem Fundament 14
verbunden sind. Die Walzgerüste innerhalb der Gerüstgruppe 4
stehen in so geringem Abstand zueinander, daß sich deren
Führungsarmaturen in Walzlinie zu berühren scheinen, um dem
Walzgut eine möglichst ununterbrochene Führung zu geben. Am
Universalgerüst 3 sind die Führungsarmaturen 10 von der
Abziehvorrichtung 15 demontiert zu sehen.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die Gerüstgruppe 4 beste
hend aus Universalgerüst 2, Stauchgerüst 1 und Universalge
rüst 3 in verkleinerter Darstellung. Auch hier ist erkenn
bar, daß die Führungsarmaturen 10 in Walzlinie 16 gesehen
in sehr engem Abstand zueinander stehen. Das Stauchgerüst 1
weist auf der Antriebsseite 17 eine vorzugsweise zusammen
mit dem Gerüst verfahrbare Montagebühne 18 auf. In Walzlinie
16 gesehen hat die Montagebühne eine Länge L, die in etwa
dem Abstand zwischen den Universalgerüsten 2, 3 entspricht.
Die Breite B der Montagebühne entspricht etwa dem Verschie
beweg des Stauchgerüstes. Die Universalgerüste 2, 3 der
Gerüstgruppe 4 sind ortsfest in der Walzstraße 5 angeordnet,
während das Stauchgerüst 1 aus der Walzlinie 16 heraus zur
Bedienungsseite 19 verschoben werden kann. Die verschobene
Position des Stauchgerüstes ist in Fig. 2 in gestrichelter
Linienführung dargestellt. Es ist erkennbar, daß das Stauch
gerüst etwa um die halbe Breite U des Universalgerüstes 2
aus der Walzenlinie verschoben ist. Zu beiden Seiten des
verschobenen Stauchgerüstes 1 befindet sich eine Arbeits
bühne 18′.
Auf der Montagebühne 18 ist den jeweiligen Universalgerüsten
2, 3 gegenüberliegend je eine Rüstgruppe 20 für die Füh
rungsarmaturen 10 der Universalgerüste 2, 3 installiert. Die
Rüstgruppe 20 für die Montage und Demontage der Führungsar
maturen 10 und deren Träger 10′ besteht aus einem Leergerüst
21 für eine Führungsarmatur (gestrichelte Linienführung)
und aus einer in einem Gerüst vormontierten Führungsarmatur
22. Auf der Arbeitsbühne 18′ ist jeweils eine Rüstgruppe 23
angeordnet, die eine in einem Gerüst vormontierte Führungs
armatur 24 für das Stauchgerüst 1 und ein entsprechendes
nebengeordnetes Leergerüst 25 enthält. Im Anschluß an die
Arbeitsbühne 18′ ist ein Bauplatz 26 eingerichtet, auf dem
die Walzensätze 27, 28 für die Universalgerüste 2, 3 sowie
der Walzensatz 29 für das Stauchgerüst 1 vorgerüstet werden.
Die Walzensätze 27, 28, 29 der Gerüstgruppe werden von den
Walzgerüsten auf einer mit Schienen 30 versehenen Verschie
bebühne zum Bauplatz 26 verlagert bzw. vom Bauplatz 26 zu
den Walzgerüsten transportiert. Die Verlagerung der Walzen
sätze erfolgt mit Hilfe eigener Rollenantriebe 11.
Wird nun das Stauchgerüst 1 aus der Walzlinie 16 zur Bedie
nungsseite 19 mittels des Positionsgebers 31 um die halbe
Breite U des Universalgerüstes 2 in die gestrichelt markier
te Position in Fig. 2 gefahren, dann stehen die Leergerüste
21 auf der Montagebühne 18 in Längsrichtung zu den Führ
ungsarmaturen 11 der Universalgerüste 2, 3 und das Leerge
rüst 25 auf der Arbeitsbühne 18′ steht in Längsrichtung zu
den Führungsarmaturen 10 des Stauchgerüstes 1. Mit Hilfe der
vorzugsweise automatisch bedienbarer Abziehvorrichtungen 15
können in dieser verschobenen Position des Stauchgerüstes
die Führungsarmaturen aus den Universalgerüsten und zugleich
die Führungsarmaturen aus dem Stauchgerüst abgezogen werden
und auf der Montagebühne 18 bzw. auf der Arbeitsbühne 18′
abgesetzt werden. Die verschobene Montageposition des
Stauchgerüstes 1 ist in Fig. 3 dargstellt. Von den Abzieh
vorrichtungen 15 bzw. Montagevorrichtungen 15 sind die Füh
rungsarmaturen 10 auf der Arbeitsbühne 18′ demontiert bzw.
an den Einbaustücken 8 montiert zu sehen. Die Walzen 9 der
Universalgerüste 2, 3 sind mit Hilfe des Rollenantriebs 11
längs der Arbeitsbühne verlagerbar.
Sofern die Walzensätze 27, 28, 29 der gesamten Gerüstgruppe
4 gewechselt werden sollen , kann von dem Positionsgeber 31
die nicht näher dargestellte Verriegelung für die in den
Einbaustücken 8 gelagerten Walzen der Walzgerüste freige
geben werden, so daß die Walzensätze mit Hilfe der ange
triebenen Rollen 11 auf den Schienen 30 der Verschiebebühne
zu dem Bauplatz 26 gefahren werden können. Von dem Bauplatz
26 werden die neuen und den jeweiligen Walzgerüsten zugeord
neten Walzensätze auf den Schienen 30 der Verschiebebühne in
die Walzgerüste eingefahren und dort in bekannter Weise
justiert. Anschließend wird das Stauchgerüst mit Hilfe des
Tragrollenantriebs 12 in eine neue Montageposition verscho
ben, die von dem Positionsgeber 32 so angesteuert wird, daß
die auf der Montagebühne 18 vormontierte Führungsarmatur 22
in etwa mittig zu den Universalgerüsten 2, 3 gebracht ist
und zugleich die auf der Arbeitsbühne 18′ vormontierte Führ
ungsarmatur 24 in etwa mittig vor den Walzen des Stauchge
rüstes steht. In dieser Montagestellung des Stauchgerüstes
werden die vormontierten Führungsarmaturen 22, 24 mit Hilfe
der automatisch bedienbaren Montagevorrichtungen 15 mit dem
Stauchgerüst 1 bzw. mit den Universalgerüsten 2, 3 verbun
den. Gleichzeitig kann von dem Positionsgeber 32 die jewei
lige Verriegelung der Walzensätze in den Walzgerüsten ange
steuert werden. Anschließend wird das Stauchgerüst 1 aus der
Bedienungsseite 19 zurück in die Walzlinie 16 gefahren, so
daß die gesamte Gerüstgruppe eingerichtet ist, um ein Walz
produkt mit geänderter Profilform zu walzen. Mit den oben
beschriebenen Maßnahmen zur weitgehenden Mechanisierung und
Automatisierung des Walzen-und Armaturenwechsels in einer
Gerüstgruppe in einem Formstahl-Walzwerk ist es möglich, den
Zeit- und den Personalaufwand für die Demontage, für die
Montage und das Ausrichten der Armaturen sowie für den Wal
zenwechsel an den einzelnen Gerüsten auf einen Bruchteil des
bisher bekannten Aufwandes zu reduzieren.
Liste der Bezugszeichen:
1 Stauchgerüst
2 Universalgerüst
3 Universalgerüst
4 Gerüstgruppe
5 Walzstraße
6 Rollgang
7 Walzgerüst
8 Einbaustück
9 Horizontalwalzen
10 Führungsarmatur
10′ Träger der Führungsarmatur
11 Rollenantrieb
12 Tragrollenantrieb
13 Sohlplatte
14 Fundament
15 Abziehvorrichtung bzw. Montagevorrichtung
16 Walzlinie
17 Antriebsseite
18 Montagebühne
18′ Bedienungsseite
20 Rüstgruppe
21 Leergerüst für Universalgerüst
22 Vormontierte Führungsarmatur für Universalgerüst
23 Rüstgruppe
24 Vormontierte Führungsarmatur für Stauchgerüst
25 Leergerüst für Stauchgerüst
26 Bauplatz
27 Walzensatz für Universalgerüst
28 Walzensatz für Universalgerüst
29 Walzensatz für Stauchgerüst
30 Schiene der Verschiebebühne
31 Positionsgeber
32 Positionsgeber
2 Universalgerüst
3 Universalgerüst
4 Gerüstgruppe
5 Walzstraße
6 Rollgang
7 Walzgerüst
8 Einbaustück
9 Horizontalwalzen
10 Führungsarmatur
10′ Träger der Führungsarmatur
11 Rollenantrieb
12 Tragrollenantrieb
13 Sohlplatte
14 Fundament
15 Abziehvorrichtung bzw. Montagevorrichtung
16 Walzlinie
17 Antriebsseite
18 Montagebühne
18′ Bedienungsseite
20 Rüstgruppe
21 Leergerüst für Universalgerüst
22 Vormontierte Führungsarmatur für Universalgerüst
23 Rüstgruppe
24 Vormontierte Führungsarmatur für Stauchgerüst
25 Leergerüst für Stauchgerüst
26 Bauplatz
27 Walzensatz für Universalgerüst
28 Walzensatz für Universalgerüst
29 Walzensatz für Stauchgerüst
30 Schiene der Verschiebebühne
31 Positionsgeber
32 Positionsgeber
Claims (15)
1. Walzstraße, insbesondere Walzstraße in einem Formstahl-
Walzwerk mit mindestens einer Gerüstgruppe bestehend aus
n-Gerüsten in einer Gruppe, wobei die Walzgerüste wenig
stens horizontale Führungsarmaturen aufweisen, die zumin
dest an den mittleren Gerüsten in Walzlinie mit engem
Abstand zueinander angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Gerüstgruppe (4) vorzugsweise jedes zweite
Walzgerüst (1) aus der Walzlinie (16) zum Zwecke des
Wechselns der Führungsarmaturen (10) und/oder der Walzen
(9) mindestens um die Breite der Führungsarmatur (10)
verschiebbar, verfahrbar oder versetzbar ausgebildet
ist.
2. Walzstraße nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer aus Universalgerüst (2), Stauchgerüst (1)
und Universalgerüst (3) bestehenden Umkehr-Tandemgerüst
gruppe das Stauchgerüst (1) wenigstens um die halbe Brei
te (U) des Universalgerüsts (2, 3) zur Bedienungsseite
(19) verschiebbar ausgebildet ist.
3. Walzstraße nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stauchgerüst (1) auf einen eigenen Antrieb auf
weisenden Rollen (12) aus der Walzlinie (16) zur Bedie
nungsseite (19) verschiebbar ist.
4. Walzgerüst nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Horizontal-Walzen (9) tragenden Einbaustücke
(8) der Walzgerüste (3) auf einen eigenen Antrieb aufwei
senden Rollen (11) aus dem Stauchgerüst (1) bzw. aus dem
Universalgerüst (2, 3) verlagerbar sind.
5. Walzstraße nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stauchgerüst (1) auf der Antriebsseite (17) min
destens eine verfahrbare Montagebühne (18) aufweist.
6. Walzstraße nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Montagebühne (18) in Walzlinie (16) eine Bühnen
länge (L) aufweist, die in etwa dem Abstand zwischen den
Universalgerüsten (2, 3) entspricht und daß die Bühnen
breite (B) etwa dem Verschiebeweg des Stauchgerüstes (1)
entspricht.
7. Walzstraße nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu beiden Seiten des verschobenen Stauchgerüstes (1)
auf der Bedienungsseite (19) eine ortsfeste Arbeitsbühne
(18′) angeordnet ist.
8. Walzstraße nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Montagebühne (18) und die Arbeitsbühne (18′)
wenigstens eine Rüstgruppe (20, 23) aufweisen, bestehend
aus mindestens einer in einem Gerüst vormontierten Füh
rungsarmatur (22, 24) und einem vorzugsweise nebengeord
neten Leergerüst (21, 25).
9. Walzstraße nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rüstgruppe (20) auf der Montagebühne (18) die
vormontierte Führungsarmatur (22) für das Universalgerüst
(2, 3) und die Rüstgruppe (23) auf der Arbeitsbühne (18′)
die vormontierte Führungsarmatur (24) für das Stauchge
rüst (1) enthält.
10. Walzstraße nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Montagebühne (18) und auf der Arbeitsbühne
(18′) vorzugsweise automatisch bedienbare Abziehvorrich
tungen bzw. Montagevorrichtungen (15) für die Führungsar
maturen (10, 22, 24) angeordnet sind.
11. Walzstraße nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stauchgerüst (1) mit wenigstens einem den Ver
schiebeweg begrenzenden Positionsgeber (31) so in Ver
bindung steht, daß das Leergerüst (21) auf der Montage
bühne (18) den Führungsarmaturen (10) des Universalgerü
stes (2, 3) und das Leergerüst (25) auf der Arbeitsbühne
(18′) den Führungsarmaturen (10) des Stauchgerüstes (1)
etwa mittig zubringbar ist.
12. Walzstraße nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stauchgerüst (1) mit wenigstens einem den Ver
schiebeweg begrenzenden Positionsgeber (32) so in Ver
bindung steht, daß die auf der Montagebühne (18) vormon
tierte Führungsarmatur (22) dem Universalgerüst (2, 3)
in Walzlinie und die auf der Arbeitsbühne (18′) vormon
tierte Führungsarmatur (24) dem Stauchgerüst (1) etwa
mittig zubringbar ist.
13. Walzstraße nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionsgeber (31, 32) mit der Verriegelung für
die in den Einbaustücken (8) gelagerten Walzen (9) der
Walzgerüste in Verbindung stehen.
14. Verfahren zur Steuerung des Gerüstwechsels in einer Walz
straße nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13,
insbesondere nach Anspruch 11 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stauchgerüst (1) aus der Walzlinie (16) schritt
weise verfahren wird und daß zunächst der Positionsgeber
(31) angesteuert wird für die Leergerüststellung zwecks
Demontage der Führungsarmaturen (10) von den Walzgerüsten
und anschließend der Positionsgeber (32) angesteuert wird
für die Vormontagestellung zwecks Montage der vormontier
ten Führungsarmaturen (22, 24) an den Walzgerüsten, bevor
das Stauchgerüst (1) in die Walzlinie (16) zurückgefahren
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Positionsgeber (31) für die Leergerüststellung
die Verriegelung für die in den Einbaustücken (8) gela
gerten Walzen (9) der Walzgerüste freigibt und der Posi
tionsgeber (32) für die Vormontagestellung die Verriege
lung schließt.
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