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Vorrichtung zum Auswechseln und Verschieben von WalzgerUsten
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswechseln und Verschieben
von Walzgerüsten durch seitliches Verfahren quer zur Walzlinie unter Verwendung
von Verschiebemitteln, deren Verschiebegestänge mit dem Ständerflrcs wahlweise kuppel-
oder entkuppelbar sind und seitlich der Walzstrasse parallel zur Walzlinie ein Wechselwagen
verschiebebeweglich angeordnet ist.
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Nach der DT-OS 1 527 706 und dem DT-GM 1 995 009 sind bereits Vorrichtungen
zum Auswechseln und Verschieben von Walzgeriisten der vorerwähnten Gattung bekannt,
bei welchen das Verfahren der Walzgerüste in Teilhaben erfolgt, wodurch auf manuelle
Hilfe nicht verzichtet werden kann. Ausserdem haben die Einrichtungen erfahrungsgemäss
an den Kuppel st ellen zwischen Ständerfuss und Verschiebevorrichtung ein zu grosses
Spiel, so dass beispielsweise das Einstellen der Kaliber bei Kaliberwechsel nursehr
ungenau und zeitaufwendig erfolgen kann. Schliesslich sind die Gerüstwechselzeiten
mit derartigen Einrichtungen bei den von den Kunden geforderten Umbauzeiten noch
zu gross.
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Der Erfinder hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine Einrichtung
zum selbsttätigen Gerüstwechael und zur Gerustverschiebung zwecks Kaliberwechsels
zu schaffen, welche kurze Wechselzeiten (Schnellwechsel) und genaue Kalibereinstellung
bei vollmechanisierter Arbeitsfolge gewährleistet.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird vorgeschlagen, unterhalb der
Hüttenflur in dem Ständerfuss eine Klinke ortsfest, jedoch schwenkbeweglich anzuordnen,
welche mit einem an dem Verschiebegestänge befestigten Mitnehmer spielfrei verspannbar
bzw. kuppelbar ist, der Hubweg des Verschiebegestänges dem grössten Verschiebeweg
des Walzgerüstes entspricht und an der dem Walzgerüst abgeandten Seite des Wechselwagens
in der Fluchtlinie des seitversLLLileDeweges des - -- - - - --- - -lichen/ Mitnehmers
eine lõseetnrtchtung rur die Klinke ortsrest zugeordnet ist.
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Als weitere Merkmale der Erfindung weist der Mitnehmer mindestens
eine umlaufende, im Querschnitt nach innen konische Anlagefläche für die Klinke
auf. Die Klinke liegt gegen einen federbelasteten Druckbolzen auf dem Mitnehmer
auf. Die Klinke besitzt einen Anschlag, welcher im Bereich des Wechselwagens dem
Plunger der Lösevorrichtung als Anlage zup Ausklinken dient.
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Die Steuerung der Verschiebe- und Löseeinrichtung erfolgt als Folgeschaltung.
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Die Vorteile einer derartigen Einrichtung ergeben sich sowohl aus
der einhubtgen zeitsparenden Verschiebebewegung beim Ausfahren des Gerüstes im Schnellgang
als auch aus der sehr präzisen Positionierung des Jeweiligen Walzkalibers auf die
Walzlinie beim Kaliberwechsel. Es ist ein vollmechanischer Verschiebebetrieb des
Walzgerüstes möglich.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung stellt die Zeichnung dar.
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Es zeigen: Fig. 1 das Walzgerüst mit der Verschiebeeinrichtung in
ausgefahrener und in die Walzlinie eingefahrener Stellung in der Seitenansicht,
Fig. 2 die Verschiebeeinrichtung mit eingekuppelter Klinke in der Seitenansicht,
Fig. 3 die Verschiebeeinrichtung mit entkuppelter Klinke in der Seitenansicht und
Fig. 4 und 5 die elektrohydraulische Folgesteuerung im Prinzip.
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In der Fig. 1 ist mit 1 ein Walzgerüst, beispielsweise ein Vertikalwalzgerüst,
bezeichnet. Die zu beschreibende Verschiebeeinrichtung kann jedoch grundsätzlich
auch bei allen anderen Gerüstbauarten wie Horizontalwalzgerüsten oder Kippgerüsten
Anwendung finden.
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Das Walzgerüst 1 liegt mit seinem Gerüstfuss 1a auf quer zur Walzlinie
angeordneten Verschiebebahnen 3 auf, welche bis in den Bereich eines Wechselwagens
5 geführt sind. Der Wechselwagen 5 ist mit Rädern 5a auf einer parallel zur Walzlinie
verlaufenden Schienenbahn 6 verfahrbar und dient zur Aufnahme von neu in die Walzstrasse
einzusetzenden und aus der Walzstrasse auszubauendenWalzgerüsb3BUnter HUttenflur
F ist ein langhubiger Verschiebezylinder 7 angeordnet, dessen das Verschiebegestänge
bildende Kolbenstange 7a an ihrem Kopfende einen als Mitnehmerscheibe 8 ausgebildeten
Mitnehmer trägt. Die Mitnehmerscheibe 8 weist beiderseits, mindestensjedoch an einer
Kreisfläche, einen konischen, sich nach innen verrjungenden Querschnitt 8a auf.
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In dem Gerüstfuss la des Walzgerüstes 1 ist eine Klinke 9 mit einem
Anschlag 9a um einen Festpunkt 10 schwenkbeweglich gelagert. Der Gerüstfuss la weist
eine dem Querschnitt 8a der Mitnehmerscheibe 8 entsprechende Anlagefläche 2 auf.
Die Klinke 9 hat eine hakenformige Nase 9b, dessen Tnnenfläche als Gegenfläche zur
konischen Mitnehmerscheibe 8, beispielsweise ballig, ausgebildet ist und so eine
spielfreie Kuppel verbindung zwischen dem Gerüstfuss la und der Kolbenstange 7a
als Teil der Verschiebeeinrichtung bildet.
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Zum betriebssicheren Verspannen der Klinke 9 mit der Mitnehmerscheibe
8 ist in dem Gerüstfuss la ein mittels einer Feder 11a belasteter Druckbolzen 11
angeordnet dessen Stirnseite sich auf den Rücken der Klinke 9 aurlegt und damit
die Verbindung zwischen Mitnehmerscheibe 8 und Klinke 9 spielfrei verspannt.
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Das Walzgerüst 1 kann bei Beaufschlagen des Verschiebzylinders 7 mittels
der Kolbenstange 7a einhubig in den Bereich des Wechselwagens 5 verschoben werden.
Seitlich des Wechselwagens 5 ist eine Lösevorrichtung ortsfest angeordnet. Diese
besteht aus einem Hilfszylinder 12, dessen Plunger 12a sich bei Beautschlagen gegen
den Anschlag 9a der Klinke 9 legt und diese hochschwenkt, so dass die Mitnehmerscheibe
8 gegenüber dem Gerüstfuss 1a freigegeben wird.
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Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 7 ist die Funktionsweise der Einrichtung
folgende: Mittels Folgeschaltung wird von einem nicht weiter dargestellten Steuerstand
her der Schalter zum Ausfahren der Walzgerüste 1 aus der Walzlinie betätigt. Dadurch
werden die Elektromagnetventile EM 6 und EM 7 der Verschiebezylinder 7 mit Druckmittel
beaufschlagt,
so dass die Kolbenstangen 7a, welche huber ihre Mitnehmerscheiben
8 und die Klinken 9 mit den Gerüstfüssen 1a der Walzengerüste 1 spielfrei gekoppelt
sind, im Schnellgang bei durchgehendem Hub aus der Walzlinie bis auf den bereitstehenden
Wechselwagen 5 gegen eine Enddämpfung bewegt. Das Walzgerüst 1 steht in der Endstellung,
welche durch den Hubweg des Verschiebezylinders 7 vorgegeben ist.
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Durch Betätigen des Endschalters E 3 im Hubweg der Kolbenstange magnet
7a wird dem Elektroventil EM 1 des Hilfszylinders 12 ein Schaltimpuls gegeben, wodurch
der Hilfszylinder 12 mit Druckmittel beaufschlagt wird, so dass dessen Plunger 12a
sich mit seiner Stirnseite gegen den Anschlag 9a der Klinke 9 legt und die Klinke
9 um den Festpunkt 10 hochschwenkt, wodurch die Mitnehmerscheibe 8 von dem Gerüstfuss
1a gelöst wird. Der Plunger 12a betätigt in seiner ausgefahrenen Endstellung einen
Endschalter E 2, welcher einen Schaltimpuls an das Elektromagnetventil EM 5 des
Verschiebezylinders 7 gibt, welches den Verschiebezylinder 7 auf Rückzug umsteuert,
so dass die Kolbenstange 7a soweit aus dem Verfahrweg des Wechselwagens 5 zurückbewegt
wird, dass dieser freigegeben wird.
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Der Endschalter E 4 der Kolbenstange 7a entregt nun die Elektromagnetventile
EM 5 und EM 7 des Verschiebezylinders 7a. Ausserdem gibt der Endschalter E 4 der
Kolbenstange 7a einen Schaltimpuls an das Elektromagnetventil EM 2 desH£fszylinders
12, wodurch der Plunger 12a aus seiner ausgefahrenen Position in seine Rückzugsstellung
gefahren wird, wobei die Klinke 9 unter Wirkung der Druckfeder 11a des Druckbolzens
11 nach unten umklappt.
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Nachdem der Plunger 12a des Hilfszylinders 12seine Ausgangsstellung
wieder erreicht hat, wird der Endschalter E 2 von dem Plunger 12a freigegeben und
der Endschalter E 1 betätigt. Dieser gibt einen
Schaltimpuls an
das Elektromagnetventil EM 3 des Zylinders 15 des Wechselwagens 5 dessen Kolbenstange
15a den Wechselwagen 5 soweit verschiebt, dass die neu in die Walzlinie einzufahrenden
Walzgerüste 1 mit den Verschiebebahnen 3 fluchtend bereitstehen.
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Der Endschalter E 7 wird mittels der Kolbenstange 15a nun betätigt,
der einen Impuls an das Elektromagnetventil EM 1 des Hilrszylinders 12 gibt; gleichzeitig
wird das Elektromagnetventil EM 3 des Zylinders 15 des Wechselwagens 5 entregt.
Der Plunger 12a fährt in seine Betriebsstellung vor und wird mit seiner Stirnseite
gegen den Anschlag 9a der Klinke 9 des neuen Walzgerüstes 1 gedrückt, so dass die
Klinke 9 gegen die Wirkung der Druckfeder 11a des Druckbolzens 11 angehoben wird.
In ausgefahrener Stellung betätigt der Plunger 12a den Endschalter E 2, welcher
einen Schaltimpuls an die Elektromagnetventile EM 6 und EM 7 der Verschiebezylinder
7 gibt, woraurhin die Kolbenstange 7a wieder in ihre Endstellung im Bereich des
Wechselwagen 5 vorgefahren wird und nach Erreichen der Endstellung mittels des Endschalters
E 3 einen Schalt impuls an das Elektromagnetventil EM 2 gibt, wodurch der Hilfszylinder
12 für den Rückzug des Plungers 12a beaufschlagt wird. Dabei gibt die Stirnseite
des Plungers 12a den Anschlag 9a der Klinke 9 frei, so dass diese die Mitnehmerscheibe
8 übergreifend unter des auf dem Rücken der Klinke 9 sich auflegenden Druckbolzen
11 und damit die Kolbenstange 7a mit dem Gerüstfuss 1a spielfrei verspannt.
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Sobald der Plunger 12a des Hilfszylinders 12 die Ausgangslage erreicht
hat, betätigt dieses den Endschalter E 1, der einen Schaltimpuls an die Elektromagnetventile
EM 5 und EM 7 des Verschiebezylinders 7 gibt, wodurch der Verschiebezylinder 7 beaufschlagt
und die Kolbenstange 7a mit einer einhubigen Verschiebewegung das neue Walzgerüst
1 in die Walzlinie einfährt. Der Endschalter E 4 wird dabei überfahren und bleibt
unwirksam, da E 1 betätigt ist, Bei Erreichen des Endschalters E5 wird von diesem
ein Schaltimpuls
an das Elektromagnetventil EM 7 gegeben, wodurch
das Walzgerüst 1 im Schleichgang in die Endstellung verschoben wird. Dort wird der
Endschalter E 6 betätigt, welcher dem Elektromagnetventil EM 4 einen Schaltimpuls
zuführt. Dadurch wird der Zylinder 15 des Wechselwagens 5 beaufschlagt, so dass
der Wechselwagen 5 in seine Ausgangsposition zurückbewegt wird. Gleichzeitig werden
die Elektromagnetventile EM 6 und EM 7 von dem Endschalter E 6 und das Elektromagnetventil
EM 4 von dem Endschalter E 8 entregt.
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Damit ist der selbsttätige Gerüstwechsel in der Walzstrasse beendet.
Die übrigen Walzgerüste 1 der Walzstrasse werden Ubereinstimmend mit der Beschreibung
gleichzeitig in gleicher Weise bewegt.
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Das genaue Einfahren der Walzgerüste 1 in die Mitte" Walzstrasse erfolgt
im Schleichgang. Dabei bleiben die Handkorrekturen an den Elektromagnetventilen
EM 5 oder EM 6 und EM 7 entregt; ebenso sind alle Endschalter funktionslos.
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Beim Verschieben von Duo-Walzgerüsten zwecks Kaliberwechsel werden
die Walzgerüste mittels Handkorrektur auf die Walzlinie ausgerichtet.
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L e e r s e i t e