DE3838556C2 - Einrichtung für das Auswechseln eines Universalwalzgerüsts in einer Universal-Tandemstraße eines Formstahl-Walzwerkes - Google Patents
Einrichtung für das Auswechseln eines Universalwalzgerüsts in einer Universal-Tandemstraße eines Formstahl-WalzwerkesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für das Auswechseln eines
gesamten Walzgerüsts in einer kontinuierlichen Walzstraße mit
mehreren Walzgerüsten, insbesondere für das Auswechseln eines
Universalgerüstes in einer Universal-Tandemstraße eines Formstahl-
Walzwerks.
Für die rationelle Herstellung von Stahlprofilen unterschiedlicher
Form und Größe in Hochleistungswalzwerken ist es erforderlich, das
Gerüstwechselsystem hochgradig zu mechanisieren. In der Mechanisie
rung des Gerüstwechsels liegt die Voraussetzung für höchstmögliche
Nutzungszeiten der Walzstraße und für die optimale Wirtschaftlich
keit des Walzwerks. Für die rationelle Fertigung von Stahlprofilen
ist aus der DE 25 34 647 C3 eine Universal-Trägerstraße mit minde
stens einer Umkehr-Arbeitsgruppe und mit einem Fertiggerüst bekannt,
wobei das Fertiggerüst in der Walzlinie unmittelbar hinter der
Umkehr-Arbeitsgruppe angeordnet ist. Damit während der Vorstiche,
die für den Fertigstich genau angestellte Einheit der Horizontal-
Vertikalwalzensätze aus der Walzline entfernt und zum Fertigstich
rechtzeitig wieder unverändert bezüglich ihrer Anstellung in dem
Fertiggerüst in Betriebsstellung gebracht werden kann, wird gemäß
dieser Druckschrift vorgeschlagen, daß der aus in einer gemeinsamen
vertikalen Achsebene liegenden Horizontal- und Vertikalwalzenpaaren
gebildete Walzensatz des Fertiggerüstes als Einheit unter Erhalt
der Kalibereinstellung und der Kupplung der Walzensätze mit ihren
Antrieben während der Vorstiche aus der Walzlinie und zum Fertig
stich in die Walzlinie verschoben wird. Der Horizontal- und Ver
tikalwalzensatz ist in einem Innengerüst gelagert, das als Kassette
ausgebildet ist. Hierdurch wird eine erhebliche Raumersparnis der
Anlage und eine Senkung der Investitionskosten erreicht.
Gemäß der DE 33 17 748 C2 wird bei einer kontinuierlichen Walzstraße
mit abwechselnden Vertikal- und Horizontal-Gerüsten, die gemeinsam
auf einem verfahrbaren Halterahmen angeordnet sind, vorgeschlagen,
diesen Halterahmen aus der Walzlinie in eine Wechselposition zu
verfahren und in der Wechselposition das Vertikal-Walzgerüst und
das Horizontal-Walzgerüst jeweils auf Lücke gegeneinander zu ver
setzen. Hierdurch soll die Zugänglichkeit zu den Walzensätzen
und/oder zu den Walzgutführungen so ausreichend bemessen sein, daß
ein schneller Walzenwechselvorgang möglich wird. Die Walzgerüst
anordnung auf einem verfahrbaren Rahmen hat jedoch den Nachteil,
daß der Halterahmen und die darauf angeordneten Walzgerüste zu
schwer sind, um mit vertretbarem Aufwand schnell aus der Walzlinie
verfahren zu werden.
Um schwere Walzgerüste schnell und mit geringem baulichen Aufwand
über lange Verfahrwege beim Gerüstwechsel bewegen zu können, ist
es gemäß der EP 0 002 047 B1 bei einem Universal-Walzgerüst bekannt,
das Walzgerüst mit einem eigenen Antrieb zu versehen, der getriebe
seitig mit den Laufrollen des Walzgerüsts verbunden ist. Durch diese
Maßnahme konnte erreicht werden, daß die Wechselzeiten für die
schweren Walzgerüste deutlich verkürzt wurden. Im praktischen
Betrieb hat sich diese Mechanisierung des Gerüstwechsel bewährt,
obwohl der separate Fahrantrieb des Walzgerüsts im Naßbereich liegt,
und deshalb den Belastungen durch Wasser, durch Emulsion, durch
Sinter sowie durch Walzgrundöl ausgesetzt ist.
Bei der DE 26 09 796 A1 wird der Walzenwechsel in der Weise kon
struktiv gelöst, daß die untere Stützwalze samt ihren Einbaustücken
auf einen verfahrbaren Stützwalzen-Schlitten gesetzt wird und dieser
Stützwalzen-Schlitten die untere Arbeitswalze und die obere Arbeits
walze trägt, welche von hydraulischen Abstandshaltern beabstandet
sind. Diese Walzeneinheit wird aus dem Walzgerüst seitlich her
ausgezogen, wobei die obere Stützwalze im Walzgerüst bleibt. Die
Walzeneinheit wird von einem portalartig ausgestalteten Hub- und
Transportwagen überfahren, der ausschließlich dazu dient, die untere
und die obere Arbeitswalze von dem Stützwalzen-Schlitten aufzuheben
und seitlich vor eine Verschiebeplatte zu fahren und die Walzen dort
abzusetzen. Der vorgeschlagene Walzenwechsel mit Hilfe eines Stütz
walzen-Schlittens ist konstruktiv kompliziert und regelmäßig zu
zeitaufwendig.
Ausgehend von dem eingangs zitierten Stand der Technik ist die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den mechanisierten Gerüstwechsel
in einer Hochleistungs-Walzstraße weiter zu verbessern, indem auf
die Fahrantriebe an den einzelnen Walzgerüsten verzichtet wird, um
dadurch die Gerüste leichter zu bauen, den Gerüstunterbau zu verein
fachen und die Wartung und die Reparatur an dem Walzgerüst leichter
durchzuführen.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen im Oberbegriff des
Patentanspruches 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkma
le des Patentanspruchs 1 gelöst, wonach jedes Walzgerüst von einer
Verschiebeeinheit quer zur Walzlinie auf eine außerhalb der Walzli
nie befindliche Koppelposition verschiebbar ist, in der das Walzge
rüst mit einem selbstfahrenden Gerüstschlepper koppelbar ist; daß
das Walzgerüst von dem Gerüstschlepper von der Koppelposition auf
eine parallel zur Walzlinie bewegbare Wechselbühne verfahrbar ist
und dort mit der Wechselbühne arretierbar und von dem Gerüstschlep
per entkoppelbar ist und daß der vom Walzgerüst entkoppelte Gerüst
schlepper in eine Standposition verfahrbar ist, aus der ein auf die
Wechselbühne gebrachtes Wechselgerüst von dem Gerüstschlepper in
umgekehrter Bewegungsabfolge in die Walzlinie bringbar ist; daß die
Fahrschienen des Gerüstschleppers zugleich die Laufschienen für das
Walzgerüst und das Wechselgerüst sind und daß das Walzgerüst von
einem hydraulisch wirkenden Verschiebezylinder auf Gleitschienen
in die Koppelposition verschiebbar und dort mit den gerüsteigenen
Fahrrollen auf die Fahrschienen absetzbar und von mindestens einem
Hubzylinder des angekoppelten Gerüstschleppers einseitig anhebbar
ist.
Die Vorteile der bezeichneten Gerüstschlepperanordnung liegen
darin:
- - Der Gerüstschlepper arbeitet ausschließlich im Trockenbereich und ist von einem Leitstand aus zu bedienen, so daß die im Naßbereich angeordneten Fahrantriebe am Walzgerüst entfallen können.
- - Das bisher manuell vorgenommene Kabelstecken, wenn die Gerüste mit dem Selbstfahrantrieb verfahren werden sollen, entfällt; ferner entfällt der Kabelaufrollmechanismus im Fahrkanalbe reich; es gibt beim Querfahren des Gerüstes auf der Wechselbüh ne keine Kabelverschlingungen, so daß kein Schlingenleger erforderlich ist.
- - Der Plattenwagen ist während des Querverschiebens des Gerüstes aus der Walzlinie mit dem Walzgerüst gekoppelt.
- - Der Gerüstunterbau wird vereinfacht und damit für das Betrieb spersonal im Hinblick auf Wartung und Reparatur leicht zugäng lich. Infolge der vereinfachten Bauweise des Gerüstunterbaus kann das Walzgerüst leichter gebaut werden, so daß erhebliches Gewicht und damit nennenswerte Herstellungskosten eingespart werden können.
- - Ein Gerüstschlepper für zwei Walzgerüste, die abwechselnd in der gleichen Walzposition arbeiten. Dies führt zu Einsparungen sowohl im elektrischen als auch im mechanischen Bereich.
- - Es wird gewährleistet, daß das schwere Walzgerüst während des gesamten Gerüstwechsels mechanisch zunächst mit dem Verschiebe zylinder, dann mit dem Schleppwagen und schließlich mit der Wechselbühne verbunden ist, so daß der Gerüstwechsel mit kontrollierter Sicherheit und äußerst schnell erfolgen kann.
In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Gerüst
schlepper ein auf Fahrschienen fahrbarer Schleppwagen mit vorzugs
weise elektrischem Selbstfahrantrieb, mit hydraulischem Hubzylinder,
mit Kopplungsvorrichtung und Kabeltrommel ist. Der Schleppwagen
trägt also als ein von einem Leitstand aus zu bedienendes Fahrzeug
alle für die Verschiebung des Walzgerüsts notwendigen Vorrichtungen.
Wird gemäß eines weiteren Vorschlags der Erfindung der Gerüstschlep
per mit Hilfe einer Endschaltersteuerung in die Koppelposition,
Wechselbühnenposition sowie Standposition verfahrbar, z. B. zum
Koppeln mit dem Walzgerüst im Bereich der Endstellung der Verschie
beeinheit bzw. zum Endkoppeln von dem auf der Wechselbühne arretier
ten Walzgerüst gefahren, entsteht ein hochmechanisiertes und automa
tisiertes Gerüstwechselsystem, welches ein schnelles und exaktes
Auswechseln kompletter Walzgerüste bei der Umstellung des Walz
programms zuläßt. Ferner erlaubt dieses Walzenwechselsystem eine
Reduzierung der Betriebsmannschaft bzw. der Wartungsmannschaft, so
daß hierdurch das personelle Gefährdungspotential im unmittelbaren
Arbeitsbereich des Walzgerüstes reduziert wird.
Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Walzposition eines Walzgerüstes, insbesondere eines
Universalgerüstes, die Bauposition des Wechselgerüstes
und die Standposition des Gerüstschleppers,
Fig. 2 die Koppelposition des Universalgerüstes mit dem Gerüst
schlepper,
Fig. 3 die Entkopplungsposition des auf der Wechselbühne arre
tierten Universalgerüstes von dem Gerüstschlepper.
In Fig. 1 ist in einer Seitenansicht die Walzposition eines Walzge
rüstes 1, insbesondere eines Universalgerüstes zum Walzen von
Profilträgern in der Walzlinie 2 zu sehen. Die Horizontalwalzen des
Universalgerüstes 1 sind über die Spindelmuffe 3 und die Gelenkspindel
4 mit einem Antriebsgetriebe 5 verbunden. Das Universalgerüst
1 ruht auf Gleitschienen 6 und ist mit diesen mit Hilfe
einer Verriegelungsvorrichtung 7 verklemmt. Auf dem ge
schnitten dargestellten Fundament 8 ist eine Verschiebeein
heit 9, vorzugsweise ein Verschiebezylinder 30, angeordnet;
das eine Ende der Zylinderstange ist in einem auf der Gleit
schiene 6 gleitenden Stangenkopf 10 gehalten. Das Universalgerüst
1 weist vier Fahrrollen 11 auf und ist mit einem Plattenwa
gen 12 verbunden, der auf den Fahrschienen 13 abrollt. Am
Ende der Fahrschienen 13 ist ein Gerüstschlepper 14 positio
niert, der als Schleppwagen mit Fahrrollen 15 und Antriebs
rädern 16 sowie einem elektrischen Selbstfahrantrieb 17, mit einem
Hubzylinder 18, mit Kopplungsvorrichtung 19 sowie mit einer
Kabeltrommel 20 ausgerüstet ist. Der Schleppwagen ist so
konstruiert, daß dessen Fahrschienen 13 zugleich die Laufschie
nen 13 für das Universalgerüst 1 sein können. Auf einer parallel
zur Walzlinie 2 verfahrbaren Wechselbühne 21, die ebenfalls
Fahrschienen 13 aufweist, ist ein Wechselgerüst 22 mit Hilfe
eines Klemmzylinders 23 arretiert. Die Wechselbühne 21 hat
ein Sicherheitsgeländer 24, das das Wechselgerüst 22 in der
Ansicht teilweise verdeckt.
Fig. 2 zeigt die Koppelposition 25 des Universalgerüsts
1 mit dem Gerüstschlepper 14. Die von dem Universalgerüst
gelösten Gelenkspindeln 4 und Spindelmuffen 3 sind in einem
Spindelhalter 26 gehalten. Das Universalgerüst 1 befindet
sich - von dem Verschiebezylinder mit Stangenkopf 10 ver
schoben - mit seinen Fahrrollen 11 auf den Fahrschienen 13.
Der Gerüstschlepper 14 ist aus der Standposition 27 in die
Koppelposition 25 verfahren und mit Hilfe des Hubzylin
ders 18 und der Kopplungsvorrichtung 19 mit dem Universalge
rüst 1 mechanisch verbunden. Gemäß Fig. 3 befindet sich das
Universalgerüst 1 und der Gerüstschlepper 14 in der Wech
selbühnenposition 28, in welcher das Universalgerüst 1 mit
Hilfe des Klemmzylinders 23 auf der verfahrbaren Wechsel
bühne 21 fest arretiert ist und der Gerüstschlepper 14 durch
Absenken des Hubzylinders 18 und Lösen der Kopplungsvorrich
tung 19 von dem Universalgerüst 1 entkoppelt ist. Aus der
Wechselbühnenposition 28 ist der Gerüstschlepper 14 an
schließend in die Standposition 27 gemäß Fig. 1 verfahrbar.
Der Gerüstwechsel vollzieht sich folgendermaßen: Nach dem
Stillstand der Walzstraße werden die mechanischen Klemmungen
des Universalgerüsts 1 mit der Gleitschiene 6 bzw. der Sohl-
Platte hydraulisch gelöst und die Energie- und Medienkupp
lungen werden entkuppelt. Antriebsseitig werden die Gelenk
spindeln 4 zusammen mit den Spindelmuffen 3 in dem Spindel
halter 26 gehalten. Mit Hilfe der Verschiebeeinheit 9, ge
nauer gesagt durch den die Zylinderstange des Verschiebe
zylinders abschließenden Stangenkopfs 10 wird das Univer
salgerüst auf den Gleitschienen 6 in die Koppelposition
25 gemäß Fig. 2 geschoben. Das Universalgerüst 1 und der
Plattenwagen 12 stehen jetzt quer zur Walzlinie 2 versetzt
zwischen dem ursprünglichen Walzstand und der Wechselbühne
21 auf den Fahrschienen 13. Der Gerüstschlepper 14 wird vom
Leitstand aus angesteuert und wird aus der Standposition 27
in die Koppelposition 25 gefahren. Über eine Endschalter-
Steuerung wird die Bewegung des Gerüstschleppers 14 weitge
hend kontrollierbar, so daß das Andocken von Universalgerüst 1 und
Gerüstschlepper problemlos erfolgt. Der elektrische Antrieb des
Gerüstschleppers 14 wird von außen über Kabel und Kabeltrom
mel 20 mit der entsprechenden Antriebsenergie versorgt. Der
Gerüstschlepper hebt nunmehr mittels seines hydraulischen
Hubzylinders 18 die eine bedienungsseitige Gerüsthälfte um
etwa 10 mm an. Durch das Anheben wird das Universalgerüst 1 auf den
antriebsseitigen Fahrrollen 11 abgestützt und gleichzeitig
wird mit Hilfe der Kopplungsvorrichtung 19 der Gerüstschlep
per mit dem Universalgerüst 1 mechanisch verbunden. Ferner wird der
Kupplungshaken am Stangenkopf 10 des Verschiebezylinders
entriegelt. Nunmehr wird der elektrische Fahrantrieb des
Gerüstschleppers 14 eingeschaltet und das Universalgerüst 1 wird im
Schleichgang auf die Wechselbühne 21 gefahren und dort über
die Endschaltersteuerung des Gerüstschleppers genau positio
niert. Mit Hilfe des hydraulischen Hubzylinders 18 wird die
bedienungssseitige Gerüsthälfte auf die Fahrschiene 13 abge
senkt und mit Hilfe der Klemmzylinder 23 auf der Wechsel
bühne arretiert. Durch das Absenken des Hubzylinders 18 wird
auch die Kopplungsvorrichtung 19 zwischen Universalgerüst 1 und Gerüst
schlepper 14 gelöst, so daß der Gerüstschlepper anschließend in
die Standposition 27 gefahren werden kann.
Die Gerüstwechselbühne 21 ist über eine Energieführungskette
mit dem Stromnetz und der Hydraulik verbunden. Durch Verfah
ren der Wechselbühne 21 parallel zur Walzlinie 2 auf den
Wechselbühnen-Schienen 29 gelangt das Universalgerüst 1 in
eine nicht näher dargestellte Baustandsposition und das
Wechselgerüst 22 gelangt in die Einfahrposition auf der
Wechselbühne 21. Nachdem das Wechselgerüst 22 bzw. die Wech
selbühne 21 genau ausgerichtet und positioniert sind, wird
der Gerüstschlepper 14 vom Leitstand in seiner Standposition
27 angesteuert und von dort aus im Schleichgang fahrend an
das Wechselgerüst 22 angedockt. Mit Hilfe des Hubzylinders
18 wird das Wechselgerüst 22 bedienungsseitig etwas angeho
ben und mit Hilfe der Kopplungsvorrichtung 19 mit dem Ge
rüstschlepper 14 mechanisch verbunden; ferner wird der hy
draulische Klemmzylinder 23 gelöst. Anschließend fährt der
Gerüstschlepper 14 das Wechselgerüst 22 im Schleichgang in die
Koppelposition 25, die von der Endschaltersteuerung sehr
genau vorgegeben wird. Das Wechselgerüst 22 wird abgesenkt, die
Kopplungsvorrichtung 19 gelöst und der Gerüstschlepper 14
wird in die Standposition 27 zurück dirigiert. Gleichzeitig
wird der Verschiebezylinder 30 der Verschiebeeinheit 9 vor
gefahren und der Kupplungshaken des Stangenkopfes 10 wird in
einen entsprechenden Haken am Wechselgerüst 22 eingerastet. Das
Wechselgerüst 22 wird von der Verschiebeeinheit 10 in die Walz
position der Walzlinie 2 gezogen. Entsprechend den neuen
Arbeitswalzen sind die Gelenkspindeln 4 vorher mittels Hy
draulikzylinder des Spindelhalters 26 in die Einfahrposition
gefahren und ausgerichtet worden. Das Wechselgerüst 22 wird in
die Spindelmuffen 3 gezogen und das Antriebsgetriebe 5, die
Gelenkspindeln 4 und die Walzen des Wechselgerüsts werden
miteinander verbunden. Mit dem Schließen der Medien- und
Kabelkupplung sowie mit dem Klemmen des Wechselgerüstes mit
Hilfe der Verriegelungsvorrichtung 7 auf dem Fundament 8 ist
das Wechselgerüst 22 in der Walzposition festgeklemmt und der
Wechselvorgang beendet.
Je nach Walzprogramm ergeben sich eine Reihe von Walzgerüstkom
binationen, die durch das erfindungsgemäße Gerüstwechsel
system sehr schnell und sehr wirtschaftlich eingerichtet
werden können.
Claims (3)
1. Einrichtung für das Auswechseln eines gesamten Walzgerüsts (1) in
einer kontinuierlichen Walzstraße mit mehreren Walzgerüsten,
insbesondere für das Auswechseln eines Universalgerüstes
in einer Universal-Tandemstraße eines Formstahl-Walzwerks,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß jedes Walzgerüst (1) von einer Verschiebeeinheit (9) quer zur Walzlinie (2) auf einen außerhalb der Walzlinie befindliche Koppelposition (25) verschiebbar ist, in der das Walzgerüst (1) mit einem selbstfahrenden Gerüstschlepper (14) koppelbar ist,
- - daß das Walzgerüst (1) von dem Gerüstschlepper (14) von der Koppelposition (25) auf eine parallel zur Walzlinie (2) bewegbare Wechselbühne (21) verfahrbar ist und dort mit der Wechselbühne (21) arretierbar und von dem Gerüst schlepper (14) entkoppelbar ist und
- - daß der vom Walzgerüst (1) entkoppelte Gerüstschlepper (14) in eine Standposition (27) verfahrbar ist, aus der ein auf die Wechselbühne (21) gebrachtes Wechselgerüst (22) von dem Gerüstschlepper (14) in umgekehrter Bewe gungsabfolge in die Walzlinie (2) bringbar ist,
- - daß die Fahrschienen (13) des Gerüstschleppers (14) zugleich die Lauf schienen für das Walzgerüst (1) und das Wechselgerüst (22) sind,
- - daß das Walzgerüst (1) von einem hydraulisch wirkenden Verschiebezylinder (30) auf Gleitschienen (6) in die Koppelposition (25) verschiebbar und dort mit den gerüsteigenen Fahrrollen (11) auf die Fahrschienen (13) absetzbar und von mindestens einem Hubzylinder (18) des angekoppelten Gerüstschleppers (14) einseitig anhebbar ist.
2. Walzwerk-Wechselvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß der Gerüstschlepper (14) ein auf Fahrschienen (13) fahrbarer
Schleppwagen mit vorzugsweise elektrischem Selbstfahrantrieb
(17), mit hydraulischem Hubzylinder (18), mit Kopplungsvor
richtung (19) und Kabeltrommel (20) ist.
3. Walzwerk-Wechselvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gerüstschlepper (14) mit Hilfe einer Endschalter-
Steuerung in die Koppelposition (25), Wechselbühnenposition
(28) sowie Standposition (27) verfahrbar ist.
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