EP4001046B1 - Wartungseinrichtung für schienenfahrzeuge, fahrwerk eines schienenfahrzeugs und wartungsverfahren - Google Patents
Wartungseinrichtung für schienenfahrzeuge, fahrwerk eines schienenfahrzeugs und wartungsverfahren Download PDFInfo
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- EP4001046B1 EP4001046B1 EP21207770.5A EP21207770A EP4001046B1 EP 4001046 B1 EP4001046 B1 EP 4001046B1 EP 21207770 A EP21207770 A EP 21207770A EP 4001046 B1 EP4001046 B1 EP 4001046B1
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Wartungseinrichtung mit einem Wartungsgleis und einer Transporteinrichtung für Schienenfahrzeuge, wobei die Transporteinrichtung für eine Demontage eines Fahrwerks aus einem Schienenfahrzeug, für eine Montage des Fahrwerks in das Schienenfahrzeug und für einen Transport des Fahrwerks eingerichtet ist und ein Transportgleis sowie zumindest eine mit dem Transportgleis verbundene und auf dem Transportgleis bewegliche erste Tragevorrichtung umfasst, wobei das Wartungsgleis und das Transportgleis einander kreuzend angeordnet sind.
- Für Schienenfahrzeuge sind technisch aufwendige Wartungseinrichtungen erforderlich, welche meist in Fahrzeugdepots oder Wartungsständen vorgesehen sind. Insbesondere sind für einen Ausbau bzw. Einbau von Fahrwerken aus Schienenfahrzeugen bzw. in Schienenfahrzeuge umfangreiche Vorkehrungen nötig. Häufig werden für derartige Ausbau- und Einbauverfahren Wagenkästen der Schienenfahrzeuge angehoben und die Fahrwerke auf einem Wartungsgleis unter den Wagenkästen herausgerollt, damit sie einem Wartungspersonal zugänglich sind. Für diese Ausbau- und Einbauverfahren sind große Einrichtungen erforderlich, welche einen hohen Platzbedarf aufweisen und zum Anheben großer Massen ausgelegt sein müssen.
- Weiterhin sind Vorrichtungen zum Anheben und Absenken von Fahrwerken sowie Hebebühnen für verschiedene Anwendungen bekannt.
- Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die
CN 111469884 A bekannt. Darin ist eine portalförmige Hebevorrichtung für Fahrwerke von Schienenfahrzeugen gezeigt. Ein Fahrwerk ist auf einer Grundplatte der Hebevorrichtung, welche zwei Führungsschienen aufweist, angeordnet. Räder des Fahrwerks sind in den Führungsschienen geführt. Über Hubmittel, welche von einer oberhalb des Fahrwerks angeordneten Deckplatte der Hebevorrichtung nach unten zu dem Fahrwerk geführt sind, kann ein Fahrwerksrahmen angehoben werden. - Der genannte Ansatz weist in seiner bekannten Form den Nachteil auf, dass die Hebevorrichtung in einen Raum oberhalb des Fahrwerks ragt und ein Einsatz der Hebevorrichtung nur möglich scheint, wenn kein Wagenkasten auf das Fahrwerk aufgesetzt ist.
- Weiterhin zeigt das
KR 10-2114867 B1 - Der genannte Ansatz weist in seiner bekannten Form den Nachteil auf, dass keine Eignung der Scherenhebebühne zum Anheben eines Fahrwerks eines Schienenfahrzeugs ersichtlich ist.
- Ferner zeigt
RU 2 099 222 C1 - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik weiterentwickelte Wartungseinrichtung anzugeben, welche einen Ausbau eines Fahrwerks eines Schienenfahrzeugs von einer Seitenflanke des Schienenfahrzeugs aus ermöglicht.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst mit einer Wartungseinrichtung nach Anspruch 1, bei der die zumindest erste Tragevorrichtung so ausgebildet ist, dass das Fahrwerk über eine als Fahrwerksrahmen ausgebildete Tragestruktur bei oberhalb des Fahrwerks angeordnetem Wagenkasten auf der zumindest ersten Tragevorrichtung abstützbar ist.
- Durch diese Maßnahme wird der Vorteil erzielt, dass ein Ausbau und ein Einbau des Fahrwerks mit geringem Zeitaufwand erfolgen kann. Das Schienenfahrzeug muss während der Demontage oder der Montage des Fahrwerks nicht bewegt werden, d.h. es kann auf seinem Standplatz auf dem Wartungsgleis abgestellt bleiben. Wartungstätigkeiten an dem Wagenkasten können zeitgleich mit dem Einbau oder Ausbau des Fahrwerks, mit dessen Transport auf dem Transportgleis und mit Wartungstätigkeiten an dem Fahrwerk durchgeführt werden.
- Die Wartungseinrichtung ist universell, d.h. für verschiedene Ausführungen von Fahrwerken, sowie für verschiedene Arten von Wartungsgleisen (beispielsweise auch für aufgeständerte Wartungsgleise) einsetzbar.
- Auf baulich aufwendige Anlagen in einem Depot oder einem Wartungsstand (z.B. Portalhebeanlagen mit Fundamenten) kann verzichtet werden. Die erfindungsgemäße Wartungseinrichtung ist einfach und kann in einem bereits vorhandenen Depot oder in einem bereits vorhandenen Wartungsstand nachgerüstet werden. Ein Aufbau und ein Abbau der erfindungsgemäßen Wartungseinrichtung verursachen einen geringen Aufwand.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung erhält man, wenn das Wartungsgleis und das Transportgleis in einem Winkel von größer als 30 ° und kleiner als 150 °, vorzugsweise in einem Winkel von 90 ° zueinander angeordnet sind.
- Dadurch wird eine hohe Flexibilität bei der Demontage und bei der Montage des Fahrwerks aus dem bzw. in das Schienenfahrzeug erzielt. Ein Ausbau und ein Einbau des Fahrwerks aus dem bzw. in das Schienenfahrzeug können quer, aber auch schräg zu dem Wartungsgleis erfolgen.
- Es ist günstig, wenn die zumindest erste Tragevorrichtung als Hebebühne ausgebildet ist.
- Durch diese Maßnahme wird ein Heben großer Lasten bei zugleich kompakter Ausführung der ersten Tragevorrichtung ermöglicht.
- Hilfreich ist es weiterhin, wenn die zumindest erste Tragevorrichtung einen Hubantrieb aufweist.
- Dadurch wird eine Mechanisierung von Hebe- und Senkbewegungen der ersten Tragevorrichtung erreicht.
- Eine günstige Lösung wird ferner erreicht, wenn die zumindest erste Tragevorrichtung über eine Mehrzahl an Rollen mit dem Transportgleis verbunden ist.
- Durch diese Maßnahme wird ein geringer mechanischer Widerstand gegen Bewegungen der ersten Tragevorrichtung auf dem Transportgleis bewirkt.
- Eine vorteilhafte Ausgestaltung wird darüber hinaus erreicht, wenn die zumindest erste Tragevorrichtung einen Fahrantrieb aufweist.
- Dadurch wird eine Mechanisierung von Fahrbewegungen der ersten Tragevorrichtung auf dem Transportgleis erzielt.
- Günstig ist es, wenn zur Steuerung von Bewegungen der zumindest ersten Tragevorrichtung eine Fernbedienung oder eine Funkfernsteuerung vorgesehen ist.
- Durch diese Maßnahme ist eine Steuerung der Wartungseinrichtung durch Wartungspersonal in unmittelbarer Nähe der ersten Tragevorrichtung, aber auch aus weiterer Entfernung (z.B. von einer Kanzel aus) möglich.
- Ein vorteilhafter Einsatz der Wartungseinrichtung wird bei einem auf der zumindest ersten Tragevorrichtung der Wartungseinrichtung über eine als Fahrwerksrahmen ausgebildete Tragestruktur abgestützten Fahrwerk eines Schienenfahrzeugs erzielt.
- In diesem Zusammenhang kann es hilfreich sein, wenn die Tragestruktur in zumindest einem Kontaktbereich zu der zumindest ersten Tragevorrichtung verstärkt ausgebildet ist. Durch diese Maßnahme werden Schäden und übermäßiger Verschleiß des Fahrwerks in dem Kontaktbereich zu der ersten Tragevorrichtung aufgrund des Kontakts zwischen dem Fahrwerk und der ersten Tragevorrichtung bei Hebe- und Senkvorgängen des Fahrwerks vermieden.
- Eine im Hinblick auf den Ausbau des Fahrwerks aus dem Schienenfahrzeug effiziente Vorgehensweise wird mit einem Wartungsverfahren erreicht, bei dem zumindest eine, als Hebebühne ausgebildete und beweglich mit einem unter das Fahrwerk geführten Transportgleis verbundene erste Tragevorrichtung unter das auf einem Wartungsgleis angeordnete Fahrwerk geführt wird, dass eine Hubplattform der zumindest ersten Tragevorrichtung angehoben wird, bis Spurkranzunterseiten von Rädern des Fahrwerks oberhalb von Schienenoberkanten des Wartungsgleises angeordnet sind, dass das Fahrwerk von einem über diesem angeordneten Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs entkoppelt wird, und dass die zumindest erste Tragevorrichtung mit dem darauf abgestützten Fahrwerk auf dem Transportgleis von dem Wartungsgleis weggeführt wird.
- Ein rascher und effizienter Einbau des Fahrwerks in das Schienenfahrzeug wird bewirkt, wenn die zumindest erste Tragevorrichtung mit dem darauf abgestützten Fahrwerk auf dem Transportgleis zu dem Wartungsgleis hingeführt wird, bis die Räder des Fahrwerks mit dem Wartungsgleis fluchten, dass das Fahrwerk mit dem Wagenkasten gekoppelt wird, dass die Hubplattform der zumindest ersten Tragevorrichtung abgesenkt wird, bis das Fahrwerk auf dem Wartungsgleis abgestützt ist, und dass die zumindest erste Tragevorrichtung auf dem Transportgleis von dem Wartungsgleis weggeführt wird. Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
- Es zeigen beispielhaft:
- Fig. 1:
- Einen ersten Seitenriss einer beispielhaften Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Wartungseinrichtung, wobei eine Seitenansicht einer ersten Tragevorrichtung und ein Querträger eines Fahrwerks eines Schienenfahrzeugs dargestellt sind,
- Fig. 2:
- Einen zweiten Seitenriss der beispielhaften Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Wartungseinrichtung, wobei eine Vorderansicht der ersten Tragevorrichtung und das Fahrwerk gezeigt sind, wobei das Fahrwerk in einem angehobenen Zustand ist, und
- Fig. 3:
- Ein Flussdiagramm zu einer beispielhaften Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Wartungsverfahrens für Schienenfahrzeuge.
- Ein in
Fig. 1 dargestellter erster Seitenriss einer beispielhaften Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Wartungseinrichtung zeigt eine Seitenansicht einer ersten Tragevorrichtung 1 und ein Fahrwerk 2 eines Schienenfahrzeugs. - Die Wartungseinrichtung weist ein Wartungsgleis 3 sowie eine Transporteinrichtung auf, wobei die Transporteinrichtung insbesondere für eine Demontage bzw. für einen Ausbau des Fahrwerks 2 aus dem Schienenfahrzeug, für eine Montage bzw. für einen Einbau des Fahrwerks 2 in das Schienenfahrzeug sowie für einen Transport des Fahrwerks 2 (z.B. von dem Wartungsgleis 3 zu einem in
Fig. 1 nicht gezeigten Wartungsplatz und zurück zu dem Wartungsgleis 3) eingerichtet ist. - Die Transporteinrichtung umfasst ein Transportgleis 4 sowie die mit dem Transportgleis 4 verbundene und auf dem Transportgleis 4 bewegliche erste Tragevorrichtung 1.
- Unterhalb des Wartungsgleises 3, welches zwei Schienen aufweist, ist eine Wartungsgrube 5 vorgesehen. Auf dem Wartungsgleis 3 ist das Fahrwerk 2 über dessen in
Fig. 1 nicht dargestellte Räder angeordnet. - Auf das Transportgleis 4 ist die erste Tragevorrichtung 1 über deren Rollen, welche einen ersten Radsatz 6 und einen zweiten Radsatz 7 der ersten Tragevorrichtung 1 bilden, aufgegleist. Der erst Radsatz 6 und der zweite Radsatz 7 sind in einem Grundrahmen 8 der ersten Tragevorrichtung 1 gelagert.
- Das Wartungsgleis 3 und das Transportgleis 4 sind einander überlappend und einander quer kreuzend, d.h. in einem Winkel von 90 ° zueinander angeordnet.
- Erfindungsgemäß ist es jedoch auch vorstellbar, dass das Wartungsgleis 3 und das Transportgleis 4 in einem anderen Winkel als 90 °, in günstiger Weise ist dieser andere Winkel größer als 30 ° und kleiner als 150 °, d.h. schräg zueinander angeordnet sind.
- Die erste Tragevorrichtung 1 ist als spurgeführte Hebebühne ausgebildet und weist einen in
Fig. 2 gezeigten elektrohydraulischen Hubantrieb 9 sowie einen ebenfalls inFig. 2 dargestellten elektrischen Fahrantrieb 10 auf. - Zur Steuerung von Fahrbewegungen der ersten Tragevorrichtung 1 auf dem Transportgleis 4 sowie zur Steuerung von Hebe- und Senkbewegungen einer Hubplattform 11 der ersten Tragevorrichtung 1 durch Wartungspersonal nahe an der ersten Tragevorrichtung 1 ist eine funk- und batteriebasierte Fernbedienung 12 vorgesehen, welche der Transporteinrichtung zugeordnet ist. In
Fig. 1 sind ein Steuersignal 13 von der Fernbedienung 12 an die erste Tragevorrichtung 1 sowie ein Statussignal 14 von der ersten Tragevorrichtung 1 an die Fernbedienung 12 ersichtlich. - Zur Steuerung der ersten Tragevorrichtung 1 aus großer Entfernung kann erfindungsgemäß auch eine Funkfernsteuerung vorgesehen sein.
- Mittels Steuerungsvorgaben über die Fernbedienung 12 wird die erste Tragevorrichtung 1 auf dem Transportgleis 4 unter das Fahrwerk 2 geführt, dieses über einen Hebevorgang der Hubplattform 11 angehoben und anschließend mittels der ersten Tragevorrichtung 1 auf dem Transportgleis 4 zu dem Wartungsplatz abtransportiert.
- Ein Rücktransport des Fahrwerks 2 von dem Wartungsplatz und ein Aufgleisen des Fahrwerks 2 auf das Wartungsgleis 3 wird ebenfalls mittels der ersten Tragevorrichtung 1 durchgeführt, welche hierzu wiederum mittels der Fernbedienung 12 gesteuert wird.
- In jenem in
Fig. 1 dargestellten Zustand ist die erste Tragevorrichtung 1 unterhalb eines Querträgers 15, welcher Teil einer als Fahrwerksrahmen ausgebildeten Tragestruktur 16 des Fahrwerks 2 ist, angeordnet. Die Hubplattform 11 ist mit einem Hubkolben 17 der ersten Tragevorrichtung 1 verbunden, welcher die Hebe- und Senkbewegungen der Hubplattform 11 ermöglicht. Der Hubkolben 17 ist in einem Hubzylinder 18 der ersten Tragevorrichtung 1 geführt. -
Fig. 1 offenbart einen abgesenkten Zustand der Hubplattform 11. - Um das Fahrwerk 2 auf der Hubplattform 11 abzustützen und über das Transportgleis 4 zu dem Wartungsplatz führen zu können, wird die Hubplattform 11 angehoben. Um Schäden und übermäßigen Verschleiß in einem Kontaktbereich zwischen dem Querträger 15 und der Hubplattform 11 zu vermeiden, weist der als Stahlträger ausgeführte Querträger 15 an seiner Unterseite eine gehärtete Materialschicht 19 auf und ist demnach in dem Kontaktbereich zu der ersten Tragevorrichtung 1 verstärkt ausgeführt.
- Die erste Tragevorrichtung 1 weist den mittig angeordneten Hubkolben 17 und die mit dem Hubkolben 17 verbundene Hubplattform 11 auf. Erfindungsgemäß ist es jedoch auch möglich, die erste Tragevorrichtung 1 beispielsweise als Scherenhebebühne mit einem Aktuator, welcher gelenkig mit einem Gestänge der Scherenhebebühne verbunden ist, auszubilden.
- Ferner ist es denkbar, dass neben der ersten Tragevorrichtung 1 auch noch eine konstruktiv und funktionell gleich wie die erste Tragevorrichtung 1 ausgebildete zweite Tragevorrichtung vorgesehen ist, wobei die erste Tragevorrichtung 1 das Fahrwerk 2 im Bereich eines in
Fig. 2 gezeigten ersten Längsträgers 20 und die zweite Tragevorrichtung das Fahrwerk 2 im Bereich eines nicht gezeigten zweiten Längsträgers abstützt. Die erste Tragevorrichtung 1 und die zweite Tragevorrichtung sind sowohl unabhängig voneinander als auch miteinander synchronisiert mittels der Fernbedienung 12 steuerbar. - In
Fig. 2 ist ein zweiter Seitenriss jener beispielhaften Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Wartungseinrichtung, die auch inFig. 1 gezeigt ist, dargestellt. Es werden daher inFig. 2 teilweise gleiche Bezugszeichen wie inFig. 1 verwendet. - Es sind in
Fig. 2 eine Vorderansicht einer ersten Tragevorrichtung 1 und ein Fahrwerk 2 eines Schienenfahrzeugs gezeigt. - Die erste Tragevorrichtung 1 ist über eine Mehrzahl an Rollen, welche einen ersten Radsatz 6 und einen in
Fig. 1 sichtbaren zweiten Radsatz 7 bilden, beweglich mit einem Transportgleis 4, welches zwei Schienen umfasst, verbunden. Das Transportgleis 4 ist quer zu einem Wartungsgleis 3 angeordnet, oberhalb dessen das Fahrwerk 2, auf die erste Tragevorrichtung 1 gestützt, angeordnet ist. - Die erste Tragevorrichtung 1 ist als Hebebühne mit einem Hubkolben 17 und einer Hubplattform 11 ausgebildet.
- Der Hubkolben 17 ist in einem Hubzylinder 18 geführt, welcher von einem als Elektrohydraulikpumpe ausgebildeten Hubantrieb 9 mit Hydraulikflüssigkeit versorgt wird. Durch Einstellung geeigneter Hydraulikdrücke in dem Hubzylinder 18 wird der Hubkolben 17 und die mit diesem verbundene Hubplattform 11 angehoben und abgesenkt. In jenem in
Fig. 2 gezeigten Zustand der Wartungseinrichtung ist die Hubplattform 11 soweit angehoben, dass das Fahrwerk 2 darauf abgestützt ist und Spurkranzunterseiten eines ersten Rads 21 und eines zweiten Rads 22 sowie von zwei weiteren Rädern des Fahrwerks 2 oberhalb von Schienenoberkanten des Wartungsgleises 3 angeordnet sind. - In diesem Zustand kann das Fahrwerk 2 mittels der ersten Tragevorrichtung 1 auf dem Transportgleis 4 von dem Wartungsgleis 3 weggeführt werden.
- Hierzu weist die erste Tragevorrichtung 1 einen mit dem ersten Radsatz 6 gekoppelten elektrischen Fahrantrieb 10 auf, über welchen Antriebsdrehmomente auf den ersten Radsatz 6 übertragen werden.
- Der Fahrantrieb 10 und der Hubantrieb 9 sind zu deren Versorgung mit Elektrizität über Stromleitungen mit einer in der ersten Tragevorrichtung 1 angeordneten Batterie 23 verbunden, welche als Lithium-Ionen-Akkumulator ausgebildet ist.
- Der Hubzylinder 18, der Hubantrieb 9 und die Batterie 23 sind fest mit einer Bodenplatte 24 der ersten Tragevorrichtung 1 verbunden. Die Bodenplatte 24 ist wiederum mit einem Grundrahmen 8 der ersten Tragevorrichtung 1 verbunden. Weiterhin weisen der Fahrantrieb 10 und der Hubantrieb 9 Steuerungen mit funkbasierten Sende- und Empfangseinheiten auf, wodurch der Fahrantrieb 10 sowie der Hubantrieb 9 und somit Fahr-, Hebe- sowie Senkbewegungen der ersten Tragevorrichtung 1 über eine in
Fig. 1 gezeigte Fernbedienung 12 steuerbar sind. - Erfindungsgemäß ist es jedoch auch denkbar, dass die erste Tragevorrichtung 1 manuell gesteuert wird, d.h. dass die erste Tragevorrichtung 1 keinen Fahrantrieb 10 aufweist und von einem Wartungspersonal auf dem Transportgleis 4 geschoben oder gezogen wird und dass die erste Tragevorrichtung 1 als Hubantrieb 9 einen rein mechanischen Kraftübersetzer (z.B. einen manuell von dem Wartungspersonal bedienbaren Kurbeltrieb) aufweist.
- Erfindungsgemäß ist es weiterhin möglich, dass die erste Tragevorrichtung 1 keine Batterie 23 aufweist, sondern dass der Fahrantrieb 10 und der Hubantrieb 9 über ein langes Kabel mit einer Stromversorgungseinheit eines Wartungsstands oder eines Fahrzeugdepots verbunden und darüber mit Elektrizität versorgt sind.
- Das Fahrwerk 2 weist eine als Fahrwerksrahmen aus Stahl ausgebildete Tragestruktur 16 mit einem ersten Längsträger 20, einem in
Fig. 1 sichtbaren Querträger 15 sowie einem nicht sichtbaren zweiten Längsträger auf. Der Querträger 15 ist mit dem ersten Längsträger 20 und dem zweiten Längsträger verschweißt. Der Querträger 15, der erste Längsträger 20 und der zweite Längsträger weisen an Unterseiten, in Kontaktbereichen zu der Hubplattform 11, als gehärtete Materialschichten 19 ausgebildete Verstärkungen auf. -
Fig. 3 zeigt ein Flussdiagramm zu einer beispielhaften Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Wartungsverfahrens für Schienenfahrzeuge, für welches eine Wartungseinrichtung gemäßFig. 1 und Fig. 2 eingesetzt ist und welches an einem inFig. 1 und Fig. 2 gezeigten Fahrwerk 2 eines Schienenfahrzeugs durchgeführt wird. - Bei der in
Fig. 3 gezeigten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Wartungsverfahrens wird zum Ausbau bzw. zur Demontage des Fahrwerks 2 aus dem Schienenfahrzeug zunächst eine, als Hebebühne ausgebildete und beweglich mit einem unter das Fahrwerk 2 geführten Transportgleis 4 verbundene erste Tragevorrichtung 1 ferngesteuert unter das Fahrwerk 2 geführt (erster Fahrschritt 25). Danach wird eine Hubplattform 11 der ersten Tragevorrichtung 1 hydraulisch und ferngesteuert angehoben, bis Spurkranzunterseiten von Rädern des Fahrwerks 2 oberhalb von Schienenoberkanten eines Wartungsgleises 3, auf welchem das Fahrwerk 2 vor einem Hubvorgang abgestützt ist, angeordnet sind (Hebeschritt 29). Anschließend wird das Fahrwerk 2 von einem über diesem angeordneten Wagenkasten des Schienenfahrzeugs entkoppelt. Dann wird die erste Tragevorrichtung 1 mit dem darauf abgestützten Fahrwerk 2 auf dem Transportgleis 4 von dem Wartungsgleis 3 ferngesteuert zu einem Wartungsplatz weggeführt (zweiter Fahrschritt 26). Damit ist der Ausbau bzw. ist die Demontage des Fahrwerks 2 abgeschlossen. An dem Wartungsplatz werden Wartungstätigkeiten an dem Fahrwerk 2 verrichtet (Wartungsschritt 30). - Während das Fahrwerk 2 ausgebaut ist, ist der Wagenkasten des Schienenfahrzeugs durch weitere, in das Schienenfahrzeug eingebaute Fahrwerke abgestützt. Erfindungsgemäß ist es jedoch auch denkbar, dass zusätzliche Stützvorrichtungen für den Wagenkasten vorgesehen sind, welche das Fahrwerk 2 ersetzen, während dieses ausgebaut ist.
- Nach dem Wartungsschritt 30 wird ein Einbau bzw. eine Montage des Fahrwerks 2 in das Schienenfahrzeug durchgeführt.
- Dabei wird zuerst die erste Tragevorrichtung 1 mit dem darauf abgestützten Fahrwerk 2 ausgehend von dem Wartungsplatz auf dem Transportgleis 4 ferngesteuert zu dem Wartungsgleis 3 hingeführt, bis die Räder des Fahrwerks 2 mit dem Wartungsgleis 3 fluchten (dritter Fahrschritt 27).
- Dann wird das Fahrwerk 2 mit dem Wagenkasten gekoppelt und die Hubplattform 11 der ersten Tragevorrichtung 1 wird hydraulisch und ferngesteuert abgesenkt, bis das Fahrwerk 2 auf dem Wartungsgleis 3 abgestützt ist (Senkschritt 31). Abschließend wird die erste Tragevorrichtung 1 auf dem Transportgleis 4 ferngesteuert von dem Wartungsgleis 3 weggeführt (vierter Fahrschritt 28).
-
- 1
- Erste Tragevorrichtung
- 2
- Fahrwerk
- 3
- Wartungsgleis
- 4
- Transportgleis
- 5
- Wartungsgrube
- 6
- Erster Radsatz
- 7
- Zweiter Radsatz
- 8
- Grundrahmen
- 9
- Hubantrieb
- 10
- Fahrantrieb
- 11
- Hubplattform
- 12
- Fernbedienung
- 13
- Steuersignal
- 14
- Statussignal
- 15
- Querträger
- 16
- Tragestruktur
- 17
- Hubkolben
- 18
- Hubzylinder
- 19
- Materialschicht
- 20
- Erster Längsträger
- 21
- Erstes Rad
- 22
- Zweites Rad
- 23
- Batterie
- 24
- Bodenplatte
- 25
- Erster Fahrschritt
- 26
- Zweiter Fahrschritt
- 27
- Dritter Fahrschritt
- 28
- Vierter Fahrschritt
- 29
- Hebeschritt
- 30
- Wartungsschritt
- 31
- Senkschritt
Claims (11)
- Wartungseinrichtung mit einem Wartungsgleis (3) und einer Transporteinrichtung für Schienenfahrzeuge, wobei die Transporteinrichtung für eine Demontage eines Fahrwerks (2) aus einem Schienenfahrzeug, für eine Montage des Fahrwerks (2) in das Schienenfahrzeug und für einen Transport des Fahrwerks (2) eingerichtet ist und ein Transportgleis (4) sowie zumindest eine mit dem Transportgleis (4) verbundene und auf dem Transportgleis (4) bewegliche erste Tragevorrichtung (1) umfasst, wobei die zumindest erste Tragevorrichtung (1) so ausgebildet ist, dass das Fahrwerk (2) über eine als Fahrwerksrahmen ausgebildete Tragestruktur (16) bei oberhalb des Fahrwerks (2) angeordnetem Wagenkasten auf der zumindest ersten Tragevorrichtung (1) abstützbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Wartungsgleis (3) und das Transportgleis (4) einander überlappend und einander kreuzend angeordnet sind.
- Wartungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wartungsgleis (3) und das Transportgleis (4) in einem Winkel von größer als 30 ° und kleiner als 150 °, vorzugsweise in einem Winkel von 90 ° zueinander angeordnet sind.
- Wartungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Tragevorrichtung (1) als Hebebühne ausgebildet ist.
- Wartungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Tragevorrichtung (1) einen Hubantrieb (9) aufweist.
- Wartungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Tragevorrichtung (1) über eine Mehrzahl an Rollen mit dem Transportgleis (4) verbunden ist.
- Wartungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Tragevorrichtung (1) einen Fahrantrieb (10) aufweist.
- Wartungseinrichtung nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung von Bewegungen der zumindest ersten Tragevorrichtung (1) eine Fernbedienung (12) oder eine Funkfernsteuerung vorgesehen ist.
- Wartungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und Fahrwerk (2) eines Schienenfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass auf der zumindest ersten Tragevorrichtung (1) der Wartungseinrichtung über eine als Fahrwerksrahmen ausgebildete Tragestruktur (16) das Fahrwerk (2) abgestützt ist.
- Wartungseinrichtung und Fahrwerk (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragestruktur (16) in zumindest einem Kontaktbereich zu der zumindest ersten Tragevorrichtung (1) verstärkt ausgebildet ist.
- Wartungsverfahren für welches eine Wartungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 eingesetzt ist und welches an der Wartungseinrichtung und einem Fahrwerk (2) nach Anspruch 8 oder 9 durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine, als Hebebühne ausgebildete und beweglich mit einem unter das Fahrwerk (2) geführten Transportgleis (4) verbundene erste Tragevorrichtung (1) unter das auf einem Wartungsgleis (3) angeordnete Fahrwerk (2) geführt wird, dass eine Hubplattform (11) der zumindest ersten Tragevorrichtung (1) angehoben wird, bis Spurkranzunterseiten von Rädern des Fahrwerks (2) oberhalb von Schienenoberkanten des Wartungsgleises (3) angeordnet sind, dass das Fahrwerk (2) von einem über diesem angeordneten Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs entkoppelt wird, und dass die zumindest erste Tragevorrichtung (1) mit dem darauf abgestützten Fahrwerk (2) auf dem Transportgleis (4) von dem Wartungsgleis (3) weggeführt wird.
- Wartungsverfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest erste Tragevorrichtung (1) mit dem darauf abgestützten Fahrwerk (2) auf dem Transportgleis (4) zu dem Wartungsgleis (3) hingeführt wird, bis die Räder des Fahrwerks (2) mit dem Wartungsgleis (3) fluchten, dass das Fahrwerk (2) mit dem Wagenkasten gekoppelt wird, dass die Hubplattform (11) der zumindest ersten Tragevorrichtung (1) abgesenkt wird, bis das Fahrwerk (2) auf dem Wartungsgleis (3) abgestützt ist, und dass die zumindest erste Tragevorrichtung (1) auf dem Transportgleis (4) von dem Wartungsgleis (3) weggeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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ATA50992/2020A AT524401A1 (de) | 2020-11-13 | 2020-11-13 | Wartungseinrichtung für Schienenfahrzeuge, Fahrwerk sowie Fahrwerkskomponente eines Schienenfahrzeugs und Wartungsverfahren |
Publications (2)
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