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Einrichtung zum IYiessen und Registrieren der auf die einzelnen oder
auf sämtliche Wagenfedern eines Fahrzeuges oder Lastzuges wirkenden Nutzlast. Gemäß
der Einrichtung zum Messen und Registrieren der auf die einzelnen oder auf sämtliche
Wagenfedern eines Fahrzeuges oder Lastzuges wirkendenNutzlast nach dem Hauptpatent
365836 erfolgt das Messen durch ein hydraulisches Gestänge, welches durch die infolge
der Belastung des Wagens eintretenden Änderungen des Abstandes zwischen dem Wagenrahmen
und den Radachsen betätigt wird und im wesentlichen aus einem Zylinder und einem
Kolben besteht, von denen der eine mit clem Wagenrahmen, der andere mit der Radachle
verbunden
ist. Durch die Belastung des Wagens wird ein Teil der in dem Zylinder befindlichen
Druckflüssigkeit verdrängt und in ein beim Führersitz angeordnetes Standglas geleitet,
in welchem sie einen Kolben längs einer Gewichtsskala verschiebt.
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Nach dem Zusatzpatent 365836 ist der die Gewichtsskala tragende Kolben
in einem von Hand in einem Zylinder verstellbaren zweiten Kolben gelagert und zwischen
diesen beiden Kolben eine Feder angeordnet. Der den Skalenkolben umschließende äußere
Kolben ist mit einer Verzahnung versehen, mit welchem ein mittels eines Handhebels
betätigbares und mit einem einseitig wirkenden Gesperre verbundenes Zahnrad in Eingriff
steht. Durch diese Ausgestaltung der Vorrichtung wird der Einfluß der Flüssigkeitsverluste
aus dem hydraulischen Gestänge und den Zylin.. dern der Vorrichtung ausgeschaltet.
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Die Vorrichtung nach dem Hauptpatent und dem ersten Zusatzpatent gestatten
zwar eine vollkommen genaue und von den Flüssigkeitsverlusten unabhängige Feststellung
der auf einen Wagen geladenen Nutzlast; wird jedoch die beim Beginn des Beladens
vorgenommene gegenseitige Einstellung des Skalenkolbens und des äußeren Kolbens
rückgängig gemacht, um das während der Fahrt des Wagens fortdauernde Spiel der Vorrichtung
zu verhindern, so ist es nicht mehr möglich, eine spätere Änderung der auf dem Wagen
befindlichen Nutzlast festzustellen.
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Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine weitere Ausgestaltung
der Vorrichtung nach dem Hauptpatent und dem ersten Zusatzpatent, durch welche in
jedem beliebigen Zeitpunkt die Größe der auf dem Wagen befindlichen Nutzlast kontrolliert
werden kann. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der die Gewichtsskala aufweisende
innere Kolben mit dem in dem Druckzylinder verschiebbaren äußeren Kolben verriegelbar
ist, und daß der äußere Kolben einen verschiebbaren Zeiger trägt, der auf einer
zweiten Skala spielt, welche die durch das hydraulische Gestänge transformierte
Änderung des Abstandes zwischen Wagenrahmen und Radachse bzw. die Durchbiegungen
der Wagenfedern angibt und als eine diesen Änderungen entsprechende empirische Skala
der Belastungen ausgeführt ist.
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Diese zweite Skala ist ebenso wie die Skala des Meßkolbens als verstellbare
Kurvenskala ausgebildet, so daß sie für verschieden starke Federn einstellbar ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und zwar zeigt die Abb. i in schematischer Darstellung die Anordnung der Vorrichtung
auf einem Wagen; die Abb. a zeigt in größerem Maßstabe den Meßzylinder und den in
ihm verschiebbaren Kolben in Seitenansicht; die Abb. 3 stellt die Vorrichtung nach
der Abb. a in Draufsicht dar; die Abb. q. zeigt einen Schnitt nach der Linie A-B
der Abb. 3; die Abb. 5 zeigt die Ausgestaltung der sich auf die Wagenachsen oder
dieWagenfedern abstützenden Abnehmerkolben.
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Mit dem Wagenrahmen in ist beispielsweise mittels eines Kugelgelenkes
n ein mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise mit Glyzerin, gefüllter Zylinder a verbunden,
in welchen ein Kolben t verschiebbar ist, dessen unteres Ende b sich an die Wagenfeder
h anlegt. Zwei Federn c (Abb. 5) suchen den Kolben t stets im Abstand von der Wagenfeder
k zu halten. Eine solche Einrichtung ist jeder der durch die .Nutzlast beeinflußten
Wagenfedern zugeordnet.
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Die Zylinder a sind mittels Röhren o mit einem in der Nähe des Führersitzes
angeordneten Zylinder d verbunden, in welchem ein hohler Kolben f angeordnet ist,
der einen zweiten Kolben g umschließt. Zwischen diesen beiden Kolben f, ä
ist eine Feder i angeordnet. Der äußere Kolben f ist mit einer Verzahnung
j
versehen, in die ein Zahnrad k eingreift, das mittels eines Handhebels p
gedreht werden kann und mit einem Sperrad q verbunden ist, in das eine Sperrklinke
r eingreift. Der innere Kolben g ist .mit einer Gewichtsskala versehen, die in an
sich bekannter Weise als Kurvenskala ausgebildet ist.
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Mittels dieser Vorrichtung wird die Nutzlast in der Weise bestimmt,
daß vor dem Beladen des Wagens der äußere Kolben f mittels des Handhebels p so weit
herabgedrückt wird, daß der Kopf des Abnehmerkolbens t sich auf die Wagenfeder
Na legt und eine an dem Zahnkolben f vorgesehene Marke sich auf den Nullpunkt
der Gewichtsskala des Meßkolbens g einstellt. je nach der Menge der in dem hydraulischen
Gestänge befindlichen Flüssigkeit ist hierbei die Stellung des Zahnkolbens f höher
oder tiefer. Beim Beladen des Wagens wird der Abnehmerkolben t in den Zylinder
a hineingedrückt, und die dadurch verdrängte Flüssigkeit drückt den Meßkolben g
aus -dem Zahnkolben f heraus, welcher durch das Gesperre q, r an einer Änderung
seiner Stellung vermindert wird.
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Nach dem Beladen des Wagens wird die Sperrklinke r ausgelöst,
und die Kolben t, f
und g kehren infolgedessen in ihre ursprünliche Lage zurück.
Durch die Auslösung der Sperrklinker ist jedoch die vor dem Beladen des Wagens vorgenommene
gegenseitige Einstellung des Zahnkolbens f und Meßkolbens a verlorengegangen. Um
nun dessenungeachtet jederzeit die Größe der auf dem Wagen befindlichen Nutzlast
feststellen zu können, ist die im folgenden beschriebene Kontrollvorrichtung vorgesehen.
Äuf
dem Zahnkolben f ist ein federnder Ring 2 angeordnet, der von dem Kolben durch Reibung
mitgenommen und mit der Hand verschoben werden kann. Dieser Ring 2 trägt einen Zeiger
3, .der über einer empirisch ermittelten Skala 4 spielt, welche ebenso wie die Gewichtsskala
des Meßkolbens g als Kurvenskala auf einem Zylinder 5 verzeichnet ist. Der Zylinder
5 ist mittels einer Spindel 6 in einem Fortsatz 9 des Zylinders d befestigt und
kann nach Lockerung der Schraubenmutter 7 gedreht und in einer neuen Stellung festgelegt
werden, so daß je nach der Stärke der Wagenfedern mehr oder weniger starke steigende
Teile Skalenkurven unter den Zeiger 3 gebracht werden können.
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An dem Zylinder d ist ein Riegel 8 drehbar befestigt (Abb. 3), welcher
in der mit vollen Linien gezeichneten Stellung in eine Einschnürung des Meßkolbens
g eingreift und dadurch diesen mit dem Zahnkolben f fest verbindet, dagegen in der
in gestrichelten Linien veranschaulichten Stellung eine freie Bewegung des Meßkolbens
g gestattet.
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Bei der Anbringung der Vorrichtung auf dem Wagen wird folgende dem
Leergewichte des Wagenkastens und der Stärke der Federn Rechnung tragende Einstellung
vorgenommen.
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Bei unbeladenem Wagen und. gegeneinandergesperrten Kolben f, g wird
mittels des Handhebels p der Kolben f so weit in Iden Zylinder
d
hineingedrückt, daß das Ende des Abnehmerkolbens t die Wagenfeder
h berührt. Nun wird der Ring 2 auf dem Kolben f verschoben und derart eingestellt,
daß sein Zeiger 3 auf die Nullinie der Skala 4 einspielt. Hierauf wird die Sperrklinke
y ausgehoben, so daß der Kolben t unter der Wirkung der Federn c (Abb. 5) gehoben
wird, wobei die von ihm verdrängte Flüssigkeit auch den Kolben f hebt. Dieser nimmt
den Ring :2 mit, und jener Punkt der Skala 4, auf welchem der Zeiger 3 stehenbleibt,
wird durch eine besondere, sich deutlich abhebende Marke, z. B. durch einen roten
Strich, dauernd kenntlich gemacht.
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Wenn nun bei unbeladenem Wagen der Ring 2 auf die vorerwähnte rote
Marke eingestellt und hierauf der Kolben f so weit niedergedrückt wird, daß das
Ende des Abnehmerkolbens t die Wagenfeder h berührt, so muß selbstverständlich
der Zeiger 3 des Ringes 2 wieder auf der Nullinie der Skala 4 stehen, d. h. er zeigt
das Ladegewicht Null an. Die Verschiebung,des Ringes :2 entspricht eben der Durchbiegung
der Wagenfeder 1a bzw. dem Abstande des Wagenrahmens m von der Radachse n, und beide
sind der Belastung des Wagens proportional. Wenn daher bei beladenem Wagen der gleiche
Vorgang eingehalten, also zunächst der Ring?, auf die rote Marke der Skala
¢ eingestellt und dann der Kolben f so weit in den Zylinder d hineingedrückt wird,
daß der Abnehmerkolben t die Wagenfeder h berührt, so nimmt der Kolben f .den Ring
2 mit, jedoch um einen der Wagenbelastung entsprechenden kleineren Betrag. Der Zeiger
3 bleibt dann auf der dem Ladegewichte entsprechenden Kurve der Skala 4 stehen.
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Die Ausgestaltung der Skala 4 als Kurvenskala ermöglicht es, gleiche
Apparate für Wagen mit verschiedenen starken Wagenfedern und verschiedenen schweren
Wagenkasten zu verwenden. Die richtige Einstellung des die Skala tragenden Zylinders
5 wird auf die Weise ermittelt, .daß bei der Montierung der Vorrichtung bestimmte
Lasten, z. B. i ooo kg, aufgeladen und der Zylinder 5 so gedreht wird, daß die i
ooo-kg-Kurve unter den Zeiger 3 gelangt, worauf der Zylinder 5 mittels der Schraubenmutter
7 festgeklemmt wird.