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Schaltungsanordnung für halbselbsttätige Fernsprechanlage, in der
den Wählern eine Schaltvorrichtung zum Wiederanruf eines angerufenen Teilnehmers
durch die Beamtin zugeordnet ist. Die Erfindung betrifft Schaltungsanordnungen und
Einrichtungen für halbselbsttätige Fernsprechanlagen, in denen die selbsttätigen
Wähler zwecks Herstellung von Sprechverbindungen entweder durch den anrufenden Teilnehmer
oder durch eine Beamtin gesteuert werden.
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Insbesondere betrifft die Erfindung eine Anordnung, durch welche die
anzurufende Station bei Anlagen dieser Art in der üblichen Weise angeläutet wird,
aber in Fällen, wo der Anruf durch eine Beamtin geschieht, der anzurufende Teilnehmer
zuerst selbsttätig angeläutet wird, und der. Anruf später durch eine Beamtin mittels
einer Läutetaste nachträglich wiederholt werden kann.
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Bei Anlagen dieser Art ist es häufig erwünscht, daß die Beamtin den
angeläuteten Teilnehmer nach Abschaltung des selbsttätig angelegten Läutestromes
nochmals anläuten kann, sei es, daß der angerufene Teilnehmer seinen Hörer vorzeitig
bzw. vor Beendigung des Gespräches angehängt oder daß die Beamtin denselben Teilnehmer
gleich nach Schluß eines soeben abgewickelten Gespräches zwecks Herstellung einer
neuen Verbindung nochmals anläuten will.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird dies durch eine den Wählern der
Anlage zugeordnete Schaltvorrichtung erreicht, welche durch Wechselstrom betätigt
wird und so geschaltet ist, daß die Beamtin vor Auslösung einer mit dem angerufenen
Teilnehmer hergestellten Verbindung nach erfolgter Ausschaltung des in üblicher
Weise angelegten selbsttätig wirkenden Läutestromkreises eine erneute Anschaltung
des Läutestromes an die Leitung des betreffenden Teilnehmers veranlassen kann.
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In der Zeichnung ist der Fernamtswähler E (Abb. z) einer Beamtin dargestellt,
durch welchen ein Leitungswähler H (Abb. 2) erreicht werden kann, der seinerseits
auf die Teilnehmerleitungen eingestellt werden kann. Die nach diesem Leitungswähler
H führende Verbindungsleitung ist auch in den Kontaktfeldern von Gruppenwählern
des Ortsamtes vielfach geschaltet. Diese Gruppenwähler werden benutzt, wenn ein
Teilnehmer des Ortsamtes den Leitungswähler gebrauchen will.
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Die Beamtin kann mit Schnurstromkreisen jeder beliebigen Art für Fernverkehr
ausgerüstet sein. Diese besitzen die üblichen Spitzen-und Buchsensprechadern, die
in einem Stöpsel endigen und sind außerdem mit einer Läutetaste und einer durch
ein Überwachungsrelais eingeschalteten Überwachungslampe ausgerüstet. Außerdem ist
noch ein Schalter vorgesehen, der, wenn er umgelegt wird, an Stelle des Überwachungsrelais
den Nummernschalter der Beamtin in die Buchsenader des Schnurstromkreises einschaltet.
Als Nummernschalter wird vorzugsweise ein solcher bekannter Art für Schleifenbetrieb
benutzt.
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Die Wähler sind in ihren Arbeitsstellungen gezeigt, also in den Stellungen,
in denen sie sich befinden, nachdem eine Sprechverbindung von einer Beamtin aus
hergestellt und der angeläutete Teilnehmer sich gemeldet und die Abschaltung des
selbsttätigen Läutestromkreises veranlaßt hat. Dies wird mittels des Differentialrelais
.42 und eines besonders abgestimmten Relais a$ des Leitungswählers H sowie durch
ein besonders abgestimmtes Relais z22 im Gruppenwähler E erreicht. Es ist zu bemerken,
daß das Relais.l2 während desGespräches zwecks Vermeidung eines störenden Widerstandes
in der Sprechleitung während des Gespräches kurzgeschlossen ist und auch dann überbrückt
wird, wenn der Leitungswähler für ein Ortsgespräch benutzt wird.
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Es sollen nun die Schaltungsvorgänge im einzelnen beschrieben werden,
die dann vorkommen, wenn eine Beamtin eine Verbindung mit dem Teilnehmer der Station
A (Abb. 2) herstellt, diesen selbsttätig anruft und nach der selbsttätigen Abschaltung
des Läutestromes
mittels einer besonderen Schaltung das Anläuten
wiederholt.
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Die Beamtin führt zuerst den Verbindungsstöpsel ihres Schnurstromkreises
in die KlinkeK des Gruppenwählers E ein, und schließt bei Kontaktfeder 2 einen das
Stromstoßrelais 5 enthaltenden Stromkreis, der von der Erde über das Überwachungsrelais
der Beamtin, die Buchse des Stöpsels, Klinkenbuchse K, Klinkenfedern2, Kontaktfedern
3 und 4 und über das Relais 5 nach der Batterie verläuft. Das Relais 5 wird in diesem
Stromkreise erregt und schließt einen weiteren Stromkreis, der von der Erde über
die Kontaktfedern 8, g und über das Relais 6 nach der Batterie verläuft. Durch das
Relais 5 wird gleichzeitig ein hochohmiger Nebenschluß zum Kondensator io geschlossen,
welch letzterer zwischen den Wicklungen des Fernsprechübertragers liegt. Der hochohmige
Nebenschluß verläuft von der oberen Seite des Kondensators io über die Kontaktfedern
=_, untere Wicklung des Relais 12, Widerstand 13 nach der unteren Seite des Kondensators.
Durch die Schließung dieses Nebenschlusses wird aber in diesem Augenblick keine
Wirkung ausgelöst, da der Sprechstromkreis noch an den Kontaktfedern 14 und 15 offen
ist. Durch die Erregung des Verzögerungsrelais 6 in der vorbeschriebenen Weise wurde
durch die Kontakte ig und 2o die Erde mit dem Überwachungsstromkreis verbunden und
hierdurch die Besetztlampe 16 und andere ähnliche, damit parallel geschaltete Lampen
zum Aufleuchten -gebracht. Ferner wurde durch das Relais 6 die obere Wicklung des
durch Gleichstrom polarisierten Relais 12 an Erde gelegt. Dieses Relais ist jedoch
so eingerichtet, daß es seine Anker nur anzieht, wenn der Strom in beiden Wicklungen
in gleicher Richtung fließt. Schließlich bereitete das Relais 6 an den Kontaktfedern
18 einen Stromkreis vor, der von dem Ruhekontakt des Relais 5 über das Verzögerungsrelais
16 und den Hubmagneten 17 verläuft.
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Die Beamtin legt nun den Nummernschalterschlüssel um und bewirkt dadurch
eine Abschaltung der durch das Überwachungsrelais in den Stromkreis des Relais 5
eingeschalteten Erde und schaltet dafür eine neue über den Nummernschalter angelegte
Erde in den Stromkreis des Relais 5 ein.
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Wenn die Beamtin nun den Nummernschalter entsprechend der ersten Ziffernstelle
der gewünschten Anrufnummer einstellt, so erfolgt eine entsprechende Anzahl Unterbrechungen
des das Stromstoßrelais 5 enthaltenden Stromkreises. Bei jeder Aberregung schließt
das Relais einen Stromkreis, der von der Erde über die Kontakte 8 und 21, Relais
16 und über den Hubmagneten 17 nach der Batterie verläuft. Per Hubmagnet 17 spricht
auf diese StromstoBreihe an und stellt die Kontaktarme 22, 23 und 24 in, entsprechender
Weise auf eine Reihe des Kontaktfeldes ein, die nach Leitungswählern führt, durch
welche die gewünschte Leitungsgruppe erreicht werden kann. Trotzdem die Relais 6
und 16 bei jeder Bewegung des Ankers des Relais 5 vorübergehend ausgeschaltet werden,
behalten sie ihre Anker während der Stromstoßgabe angezogen. Wenn nach der Beendigung
der Stromstoßreihe das Relais 5 dauernd erregt bleibt, läßt das Relais z6 seinen
Anker zurückfallen, während das Relais 6 seinen Anker angezogen hält. Sobald der
Hubmagnet in Tätigkeit tritt und die Schaltwelle mit den Kontaktarmen um einen Schritt
hebt, wird der Wellenkontakt 25, 26 geschlossen. Der Kontakt 26 bereitet den Stromkreis
des Auslösemagneten 27 vor, während der Kontakt 25 den Stromkreis eines mit dem
Drehmagneten zusammen arbeitenden Unterbrecherrelais 28 vorbereitet. Der Stromkreis
des Auslösemägneten 27 wird an dem Rückkontakt des Relais 6 offengehalten. Das Relais
28 wird jedoch bei der Schließung des Kontaktes 25 in einem Stromkreise erregt,
der von der Erde über die Kontaktfedern ig und 2o des Relais 6 und die Kontaktfedern
29 und 30 des Relais 16, Kontakt 25 und über das Relais 28 nach der Batterie verläuft.
Bei seiner Erregung schließt das Relais 28 am Kontakt 31 einen eigenen Haltestromkreis,
der von der Erde über 31, Unterbrecherfedern 32 des Drehmagneten 33, Kontakt 25,
über Relais 28 nach der Batterie verläuft. Gleichzeitig bereitet das Relais 28 am
Kontakt 34 einen Stromkreis für den Drehmagneten 33 vor. Wird nun das Relais 16
nach Aufhören der Stromstoßreihe für die erste Ziffer der Anrufnummer aberregt,
so wird ein den Drehmagneten enthaltender Stromkreis geschlossen, der von der Erde
über die Kontaktfedern ig, 2o, Kontaktfedern 2g und 35, Kontakt 34, über Magnet
33 nach der Batterie verläuft. Der Magnet 33 zieht daher seinen Anker an und dreht
die Kontaktarme 22, 23 und 24 um .einen Schritt, und stellt sie dadurch auf den
ersten Kontaktsatz der Kontaktreihe, bis zu welcher sie durch den Hubmagneten gehoben
wurden, ein. Durch die Erregung des Drehmagneten wird ferner bewirkt, daß am Kontakt
32 der Haltestromkreis des Relais 28 geöffnet wird. Dieses wird daher aberregt und
öffnet am Kontakt 34 den Strombeis des Drehmagneten und am Kontakt 31 ebenfalls
seinen eigenen Haltestromkreis: Die .Öffnung des Kontaktes 34 verursacht die Aberregung
des Drehmagneten und die Schließung des Kontaktes 32. wird nun angenommen, daß die
Verbindungsleitung, auf die die Kontaktarme eingestellt sind, besetzt ist, so wird
der Prüfkontakt dieser Leitung geerdet sein, so däß der Kontaktarm 24 ebenfalls
geerdet ist. Sobald also die Kontaktfedern 32 sich schließen,, wird ein neuer das
Relais
28 enthaltender Stromkreis geschlossen, der von der Erde über den Kontaktarm 24,
Kontaktfedern 36 und 37, Kontaktfedern 32, Kontaktfedern 25 und über das Relais
28 nach der Batterie verläuft. Das Relais 28 wird nochmals erregt und schließt wiederum
den Stromkreis des Magneten 33 sowie seinen eigenen Stromkreis, wodurch die Kontaktarme
bis zum nächsten Kontaktsatz weiterbewegt werden. Dieses wechselweise Arbeiten des
Relais 28 und des Drehmagneten 33 wird fortgesetzt bis eine freie Verbindungsleitung
erreicht ist, deren Prüfkontakt mit der Erde nicht verbunden sein wird. Das Relais
28 wird dann nach der Schließung der Kontaktfedern 3a aberregt bleiben. Es sei hier
bemerkt, daß während der Erregung des Relais 16 und auch während der Drehung der
Kontaktarme das Relais 38, trotzdem es mit dem Relais 28 in Reihe liegt, kurzgeschlossen
ist, und zwar zunächst durch eine Erdverbindung, die über die Kontakte
19, -20, 29 und 3o hergestellt wird und durch eine solche, die während der
Drehung der Kontaktarme von den Erdverbindungen des Prüfkontaktarmes herrührt. Der
zuletzt genannte kurzgeschlossene Stromkreis erstreckt sich von der mit dem Kontaktarm
24 verbundenen Erde über die Kontaktfedern 36, 37, Wicklung des Relais 38, Kontakte
20, i9 zur Erde. Sobald nun aber eine freie Verbindungsleitung erreicht ist, ist
der Kurzschluß aufgehoben und das Relais 38, das einen hohen Widerstand besitzt,
wird in Reihe mit dem Relais 28 erregt, und zwar durch einen Stromkreis, der sich
von der Erde über die Kontaktfedern t9, 20, Wicklung des Relais 38, Kontaktfedern
32, Kontaktfedern 25, Relais 28 nach der Batterie erstreckt. Das Relais 28 wird
jedoch in diesem Stromkreise wegen des hohen Widerstandes der Wicklung des Relais
38 nicht erregt. Das Relais 38 schaltet bei seiner Erregung den Sprechstromkreis
von den M"icklungen 39 und 4o des Fernsprechübertragers nach den Kontaktarmen 22
und 23 durch und bereitet auch vermittels der Kontaktfedern 36 und 41: einen eigenen
Haltestromkreis vor, der seine Erdverbindung von dem nächsten Wähler, nach welchem
der Gruppenwähler E durchgeschaltet ist, in später zu erläuternder Weise erhält.
Durch die Erregung des Relais 38 wird ferner der Kontakt 7 geöffnet, wodurch das
weitere Arbeiten des Drehmagneten verhindert wird.
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Sobald nun das Relais 38 seine Kontakte 14 und 15 geschlossen
hat, wird ein das Stromstoßrelais 41 des Leitungswählers H und die 'i icklungen
des Differentialrelais 42 enthaltender Stromkreis geschlossen. Hierbei wird das
Relais-12 jedoch nicht erregt, da seine beiden Wicklungen zunächst gegeneinander
geschaltet sind. Der die Relais 4i und 42 enthaltende Stromkreis verläuft von der
Batterie über die obere Wicklung des Relais 4i, Kontaktfedern 43 und 44, obere Wicklung
des Relais 42, KOntaktarm 22, Kontakt 14, MIcklung 39 des Fernsprechübertragers,
Kontaktfedern ii, untere Wicklung des Relais 12, Widerstand 13, der beispielsweise
etwa Zoo Ohm haben kann, Wicklung 40 des Fernsprechübertragers, Kontakte 15, Kontaktarm
23, untere Wicklung des Relais 42, Kontaktfedern 45, 46, untere Wicklung des Relais
41 zur Erde. Das Relais i2 des Gruppenwählers E wird hierbei zunächst noch nicht
erregt, da der in seinen beiden Wicklungen fließende Strom entgegengesetzte Richtungen
hat. Das Relais 41 schließt bei seiner Erregung am Kontakt 53, 54 den Stromkreis
des Verzögerungsrelais 52, und dieses verbindet bei seiner Erregung vermittels der
Kontakte 47, 122 und 121 die Erde mit der Prüfleitung der Verbindungsleitung, um
hierdurch den Leitungswähler anderen Gruppenwählern gegenüber als besetzt zu kennzeichnen
und gleichzeitig die zum Schließen des Haltestromkreises des Relais 38 (Abb. i)
erforderliche Erdverbindung herzustellen.
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Wenn die Beamtin. nun ihren Nummernschalter entsprechend der zweiten
Ziffer der gewünschten Nummer bewegt, so wird das Stromstoßrelais 5 des Gruppenwählers
E ähnlich wie bei der Abgabe der ersten Nummernstromstoßreihe veranlaßt, seinen
Anker anzuziehen und abfallen zu lassen, und zwar in Übereinstimmung mit dei durch
den Nummernschalter bewirkten Anzahl Stromstöße. Hierbei wird die Schließung der
Kontaktfedern 8 und 2i keine Wirkung zur Folge haben, da der Kontakt 7 durch das
Relais 38 offengehalten wird. Die Öffnungen und Schließungen des Kontaktes ii bewirken
jedoch Öffnungen des bereits geschilderten das Relais .4i des Leitungswählers H
enthaltenden Stromkreises. Bei jedem Rückfallen seines Ankers bewirkt das Relais
41 die Schließung des Kontaktes 53, 62 und schließt dabei einen den Hubmagneten
enthaltenden Stromkreis, der von der Erde durch die Kontaktfedern 53, 62, Kontakte
56, 57, Kontaktfedern 63, 64, Verzögerungsrelais 69 und über den Hubmagneten 7o
nach der Batterie verläuft. Der Hubmagnet bewirkt nun einige Hubschritte der Kontaktarme
71, 72 und 73 und stellt diese dadurch auf eine Kontaktreihe bzw. Verbindungsleitungsgruppe
ein, in welcher sich die Kontakte der gewünschten Leitung befinden. Als der erste
Hubschritt der Kontaktarme ausgeführt wurde, wurden gleichzeitig die Wellenkontakte
63 und 64. geöffnet, und die Feder 63 legt sich gegen die Feder 74, während die
Kontaktfedern 75 des Wellenschalters gescl-lossen werden. Obwohl der :;tromkreis
des Hubmagneten durch die Kontaktfedern 63 und 64 geöffnet ist, ist inzwischen durch
die Erregung des Relais 69 ein neuer
Stromkreis geschlossen worden,
der sich von der Erde über die Kontaktfedern 53 und 67" Kontaktfedern 56 und 57,
Kontaktfedern 63 und 74 Kontaktfedern 76, 77 und über den bereits verfolgten Stromkreis
durch den Hubmagneten erstreckt. Es sei hier bemerkt, daß das Verzögerungsrelais
52 während des Arbeitens des Stromstoßrelais 41 dauernd erregt bleibt, trotzdem
kurze Öffnungen seines Stromkreises stattfinden, und daß ferner das Relais
69
während der ersten Stromstoßreihe dauernd erregt bleibt, aber am Ende dieser
Stromstoßreihe während der Ruhepause des Stromstoßrelais aberregt wird. Wenn nun
das Relais 41 nach der Abgabe der Stromstöße an den Hubmagneten zur Ruhe kommt und
dauernd erregt bleibt, findet die Aberregung des Relais 69 statt, und dieses
öffnet an den Kontakten 76 und 77 seinen eigenen Stromkreis und bereitet an dem
Kontakt 76 und 78 an einer Stelle den Stromkreis des Drehmagneten 79 sowie
des Verzögerungsrelais 8o vor. Wenn nun das Stromstoßrelais 41 entsprechend der
dritten bzw. letzten Nummernstromstoßreihe nochmals vermittels des Stromstoßrelais
5 des Gruppenwählers E veranlaßt wird, zu arbeiten, so finden Erregungen des Drehmagneten
79 statt, die zur Folge haben, daß dieser Magnet die Kontaktarme 71, 72 und
73 schrittweise bis zu den Kontakten der gewünschten Leitung herumdreht: Der Stromkreis
des Drehmagneten verläuft von der Erde über die Kontaktfedern 53 und 62, Kontaktfedern
56 und 57, Kontaktfedern 63 und 74, Kontaktfedern 76 und 78, Kontaktfeder 81, Kontaktfedern
82 und. 83, Drehmagnet 79 nach der Batterie. Von diesem Stromleise führt
eine Abzweigung durch die Kontakte 81 und durch das Relais 8o nach der Batterie,
so daß das Relais 8o und der Magnet 79 nebeneinander erregt werden. Das Relais
8o wird bei dem ersten Stromstoß erregt und schließt die Kontaktfedern 84, wodurch
die Kontaktfedern 81 des Relais 85 kurzgeschlossen werden und der Stromkreis des
Relais 8o und des Magneten 79
geschlossen gehalten werden, ganz gleich ob
das Relais 85 während der Stromstoßgabe aberregt ist oder nicht. Eine weitere Folge
der Erregung des Verzögerungsrelais 81 ist, daß an Kontakten 86 und 87 der Stromkreis
des Prüfrelais 85 vorbereitet wird. Da das Relais 8o ein Verzögerungsrelais ist,
hält es die Kontaktfedern 86 und 87 nach dem Zuruhekommen des Stromstoßrelais und
nach der Einstellung der Kontaktarme auf die gewünschte Leitung noch eine kurze
Weile geschlossen.
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Die Beamtin legt nun ihren Schlüssel wieder in die Ruhestellung um,
wodurch das Überwachungsrelais wieder in den Stromkreis des Stromstoßrelais 5 eingeschaltet
wird. Das Überwachungsrelais wird erregt und schaltet eine Überwachungslampe ein.
Wird angenommen, daß die angerufene Leitung durch einen von ihr ausgegangenen Anruf
besetzt ist, so wird der Prüfkontakt geerdet sein. Daher wird vor der Öffnung der
Kontaktfedern 86 und 87 ein das Prüfrelais 85 enthaltender Stromkreis geschlossen,
der von dem geerdeten Kontaktarm 73 über die Kontaktfedern-86, 87, Kontaktfedern
65, über das Relais 85 nach der Batterie verläuft. Das Relais 85 wird hierdurch
erregt und bereitet einen eigenen Haltestromkreis vor. Dieser wird geschlossen,
sobald das Relais 8o seinen Anker zurückfallen läßt, und zwar auf folgendem Wege:
Von der Batterie über die Wicklung 85, Kontaktfedern 65, Kontaktfedern 87, 9g, Kontaktfedern
96 und gi, Kontaktfedern go, 89, Kontakte im, 12? und 47 zur Erde. Das Relais
85 öffnet bei seiner Erregung an den Kontaktfedern 92 und gi den Stromkreis des
Relais 88. Außerdem öffnet es an den Kontaktfedern 81 den ersten Erregerstromkreis
des Drehmagneten sowie des Relais 8o. An den Kontaktfedern 97 legt das Relais 85
einen Nebenschluß bzw. Kurzschluß um die untere Wicklung des Relais 42. Es verbindet
ferner die sekundäre Wicklung der Besetztsignaleinrichtung M mit dem unteren Zweig
der Sprechleitungsschleife und gibt hierdurch der Beamtin ein Besetztsignal.
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Durch das Kurzschließen der unteren Wicklung des Differentialrelais
42 wird dieses erregt, wodurch der Haltestromkreis des Prüfrelais 85 auf den Kontaktarm
73 umgeschaltet wird. Der neue Haltestromkreis erstreckt sich dann von dem geerdeten
Kontaktarm 73 über die Kontaktfedern 98 und go, Kontaktfedern gi und
96, Kontaktfedern 9g und 87, Kontaktfedern 65, über das Relais 85 nach der
Batterie. Hieraus ergibt sich, daß der Haltestromkreis des Relais 85 anstatt dauernd
geschlossen zu sein, nur so lange geschlossen bleibt, als die angerufene Leitung
besetzt ist, also bis die Erdverbindung von dem Prüfkontakt dieser Leitung abgetrennt
wird.
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Sobald diese Erdverbindung von dem Prüfkontaktarm 73 abgeschaltet
wird, wird das Relais 85 aberregt, so daß seine Kontakte in die Ruhestellung zurückgehen.
Da der N ebenschluß zur Wicklung des Relais 42 nun an den Kontakten 97 geöffnet
wird, wird das Relais 42 nach einem kurzen Augenblick aberregt und dadurch veranlaßt,
den Stromkreis des Relais 88 zu schließen. Dieser verläuft von der Erde über die
Kontaktfedern 47, i2z und im und über die Kontaktfedern 89, go, Kontaktfedern gi,
92, untere Wicklung des Relais 88, Kontaktfedern go und 86, Prüfkontaktarm 73, Relais
9q. des Vorwählers G, Magnet 95 zur Batterie. Die Relais 88 und 94 werden durch
diesen Stromkreis erregt. Das .Relais 94 ist mechanisch so eingestellt, daß es bei
Nichterregung des Leitungsrelais
Zoo seine Anker nur teilweise
anzieht und trennt daher das Relais Zoo sowie die Erde von der angerufenen Leitung
ab. Das Relais 88 schließt bei seiner Erregung an den Kontaktfedern 1o1 einen durch
seine obere Wicklung verlaufenden Haltestromkreis. Gleichzeitig öffnet es an den
Kontaktfedern 65 den Stromkreis des Relais 85 und verbindet die Erde unmittelbar
mit dem Prüfkontaktarm 73, um einerseits die angerufene Leitung als besetzt zu kennzeichnen
und gleichzeitig seine eigene untere Wicklung kurzzuschließen. Das Relais 88 schließt
ferner bei seiner Erregung die Kontakte log und 103 und verbindet dadurch den Läutestrom
mit der angerufenen Leitung. Der Läutestromkreis verläuft von der Batterie über
die obere Wicklung des Relais q.8, über die Kontaktfedern lo.I, 1o5, Kontaktfedern
1o2, Kontaktarm 71 nach dem Wecker der Teilnehmerstation A und zurück über den Kontaktarm
72, Kontaktfedern 103, Kontaktfedern loh und 107 und zur Kontaktfeder 1o8. Die Kontaktfeder
lob wird durch das gemeinsame Unterbrecherrelais log gesteuert und verbindet den
soeben verfolgten Lä utestromkreis abwechselnd mit der Batterie B und dem Läutestromgenerator
R.
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Solange der Hörer der angerufenen Station auf dem Hakenumschälter
verbleibt, wird der Wecker in kurzen Zeitabständen erregt, und das Relais 48, das
auf Wechselströme nicht anspricht, bleibt in seiner Ruhelage. Sobald sich aber .der
Teilnehmer meldet, also den Hörer vom Haken abnimmt, wird ein das Relais 48 enthaltender
Gleichstromkreis geschlossen, durch welchen dieses Relais sofort erregt wird. Hierbei
trennt es die von der Kontaktfeder lob ausgehende Rufstromleitung an den Kontakten
107 und loh ab und schaltet die Sprechstromschleife von den Kondensatoren ilo und
lii nach den Kontaktarmen 71 und 72 durch. Durch die Erregung des Relais 48 wird
die über den Kontakt 47 mit dem Kontakt ii2 verbundene Erde vermittels der Kontaktfedern
113 mit der unteren Wicklung des Relais 48 zwecks Herstellung eines Haltestromkreises
für dieses Relais verbunden, und gleichzeitig wird diese Erdverbindung am Kontakt
113 an die untere Wicklung des Brückenrelais 114 angelegt. Sobald die Kontaktfedern
los und loh ihre Arbeitskontakte berühren, wird ein das Brückenrelais 114 enthaltender
Stromkreis geschlossen, der von der Erde 47 über die Kontaktfedern 112, Kontaktfedern
113, untere Wicklung des Relais 11q., Arbeitskontakt der Feder 1o6, Kontakt 1o3,
Kontaktarm 72, Teilnehmerstation A und zurück über die Teilnehmerschleife nach dem
Kontaktarm 71, Kontaktfedern 1o2, Kontaktfeder 105, Arbeitskontakt derselben, obere
Wicklung des Relais 114 nach der Batterie verläuft. Das Relais 114 wird hierbei
erregt und bewegt die Kontaktfedern 115, 116 sowie die diesen Kontakten zugeordneten
Kontaktfedern und bewirkt dadurch eine Umschaltung der Verbindungen des Stromstoßrelais
41 mit der Sprechleitungsschleife. Gleichzeitig schließt es dabei die Wicklungen
des Relais .42 kurz. Durch diese Umschaltung wird eine Umkehrung des in der Sprechleitungsschleife
und in der unteren Wicklung des Brückenrelais 12 des Gruppenwählers E herbeigeführt.
Da die beiden «'icklungen des Relais i2 jetzt einander unterstützen, zieht dieses
Relais seinen Anker an und schließt an den Kontaktfedern z-.i den Stromkreis "des
Relais 120. Dieses wird erregt und öffnet an den Kontaktfedern 123 den Stromkreis
des Relais 122. Gleichzeitig schließt es an den Kontaktfedern 124 einen neuen
Stromkreis für die untere Wicklung des Relais r2 und schaltet das Relais 6 an Stelle
des Relais 5 unmittelbar in den Stromkreis des Überwachungsrelais der Beamtin ein.
Das Relais 5 wird dadurch aberregt. Da das Relais 6 einen höheren Widerstand hat
als das Relais 5, wird das Überwachungsrelais veranlaßt, seinen Anker abfallen zu
lassen und den Stromkreis der Überwachungslampe zu öffnen, wodurch der Beamtin angezeigt
wird, daß der angerufene Teilnehmer seinen Hörer abgenommen hat. Die gleichzeitig
stattfindende Schließung der Kontaktfedern 125 verursacht die Kurzschließung des
Relais 122. Die Kontaktfedern 117 des Relais 114 (Abb. 2) sind auch zwecks Aufrechterhaltung
der Erregung des Leitungswählerrelais 88 geschlossen, für den Fall, daß die Beamtin
den Verbindungsstöpsel aus der Klinke X entfernt, ehe der angerufene Teilnehmer
angehängt hat. Hierdurch wird der Leitungswähler in der Arbeitsstellung gehalten.
Die Kontaktfedern 118 sind geöffnet, um den Stromkreis des Auslösemagneten iig offenzuhalten,
bis der angerufene Teilnehmer anhängt.
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Das Gespräch findet nun mittels der in der Zeichnung stark ausgezogenen
Sprechleitungsschleife statt. Ist das Gespräch beendet, so kann der Leitungswähler
entweder durch die Beamtin oder durch den angerufenen Teilnehmer ausgelöst werden,
d. h. die erste Stelle, die den Hörer wieder anhängt, löst den Leitungswähler aus.
Der Gruppenwähler E wird jedoch nur durch die Beamtin ausgelöst. Wird angenommen,
daß der anrufende Teilnehmer seinen Hörer zuerst anhängt, dann zieht die Beamtin
den Stöpsel aus der Klinke X heraus und öffnet dadurch den Stromkreis des Relais
6 an der Klinke X. Bei seiner Aberregung schließt das Relais 6 den Stromkreis des
Auslösemagneten 27 und öffnet gleichzeitig die Haltestromkreise der Relais 38 und
12. Der Gruppenwähler E wird dann ausgelöst und öffnet dabei den Stromkreis des
Stromstoßrelais 41 des Leitungswählers H. Bei seiner Aberregung öffnet das Relais
4-1
den Stromkreis des Relais 52. Durch die Abcrregung dieser beiden Relais wird ein
Stromkreis vorbereitet für den Auslösemagneten ii9, der aber an den Kontakten 118
des Brückenrelais 114 noch offengehalten wird. Sobald nun der angerufene Teilnehmer
seinen Hörer anhängt, wird der Wähler in der üblichen Weise durch die Aberregung
des Relais 114 und das darauf stattfindende Arbeiten des Auslösemagneten iig ausgelöst.
Hätte der angerufene Teilnehmer zuerst seinen Hörer angehängt, so würde das Relais
114 bei seiner Aberregung den Kontakt 118 schließen und mittels der kelais i12 und
i2o des Gruppenwählers E nochmals das Überwachungssignal in dem Schnürstromkreis
der Beamtin einschalten, worauf die Beamtin den Stöpsel aus der Klinke herauszieht,
das Relais 41 dadurch--aberregt und die Wähler in der üblichen Weise auslöst.
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Wenn eine Beamtin einen Teilnehmer in der obenbeschriebenen Weise
anruft, kommt es häufig vor, daß die Beamtin den angerufenen Teilnehmer nochmals
anrufen muß. Dies könnte beispielsweise deshalb erforderlich sein, weil der angerufene
Teilnehmer zu früh angehängt hat, oder weil die Beamtin eine weitere Verbindung
für den angerufenen Teilnehmer vorgemerkt hat. In einem solchen Falle legt die Beamtin
einen Läuteschlüssel um, wodurch ein Wechselstrom veranlaßt wird, über den Schnürstromkreis
und durch die Wicklungen eines besonders abgestimmten Relais 122 (Abb. i) zu fließen.
Das Relais 122 wird nun durch die Kontaktfedern 125 nicht kurzgeschlossen sein,
da das Relais i2o bei aufgehängtem Hörer in der angerufenen Station aberregt sein
wird. Bei seiner Erregung schließt das Relais 122 an dem Kontakt 126 einen Nebenweg,
wodurch die eine i @N'icklung des Relais ¢2 bzw. 41 (Abb. 2) kurzgeschlossen wird.
Dieser Nebenweg erstreckt sich von der Erde über die Kontaktfedern 126, Wicklung
40 des Fernsprechübertragers, Kon- i taktfedern 15, Kontaktarm 23, untere Wicklung
des Relais 42, Kontaktfedern 45 und 46, untere Wicklung des Relais 41 zur Erde.
- Da das Relais 42 ein Differentialrelais ist, wird es nun seinen Anker anziehen
und den Kontakt ii2, der die Erdverbindung mit dem Läutestromabschaltrelais 48 beherrscht,
öffnen. Das Relais 48 wird daher aberregt und schließt nochmals den im Vorangegangenen
nach der angerufenen Station führenden Läutestromkreis. Die verschiedenen Relais
werden dann in der üblichen Weise durch das Melden des angerufenen Teilnehmers so
beeinflußt, daß der Läutestromkreis abgeschaltet und der Sprechstromkreis wieder
hergestellt wird. Aus dem Vorangegangenen geht hervor, daß eine sehr leistungsfähige
Schaltung geschaffen werden ist, die es gestattet, nach der üblichen Abschaltung
des selbsttätig arbeitenden L'ä.utestromkreises durch das Anhängen des Hörers seitens
des angerufenen Teilnehmers den angerufenen Teilnehmer nochmals anzurufen. i.ie
angewendete Methode ist äußerst einfach und benötigt nur eine Vorrichtung für das
Wiedereinschalten des selbsttätigen Läutestromkreises der durch das Abheben des
Hörers seitens des angerufenen Teilnehmers wieder abgeschaltet wird.