DE3738031C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen von Flusen aus einem als Wärmetauscher ausgebildeten Kondenswasser-Abscheider - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zum Entfer­ nen von Flusen aus einem als Wärmetauscher ausgebildeten Kondenswasser-Abschei­ der - im nachfolgenden nur "Wärmetauscher" genannt - eines Wäschetrockners, bei dem die Prozeßluft durch Luftführungskammern geführt und das anfallende Konden­ sat in einem Auffangbehälter aufgefangen sowie von dort über eine Steigleitung ab­ geführt oder in einen im Wäschetrockner höher gelegenen und entnehmbaren Kon­ densat-Sammelbehälter gepumpt wird.

Derartige Wärmetauscher sind bekannt (DE 30 27 900 C2) und bestehen beispiels­ weise aus einem Gehäuse, in dem mit langgestreckten Luftführung-Rinnen versehene Platten im Abstand übereinander angeordnet sind; die Prozeßluft wird zwischen den Platten (innerhalb von Luftführungskammern) hindurch geleitet und die Kühlluft wird senkrecht hierzu durch die Platten im Gehäuse geleitet.

Im Gehäuse sind die Platten in Leisten gehalten und können gelegentlich zum Ent­ fernen der Flusen entnommen werden. Die Tunnelseitenwandungen zwischen den Lei­ sten jedes Paares besitzen Durchbrüche zum Einspeisen der Kühlluft in die Luftfüh­ rungs-Rinnen der Platten. Damit das Kondensat gut abfließen kann, sind die Kanal­ teile quer zur Strömungsrichtung der Abluft geneigt gehalten derart, daß das abge­ schiedene Wasser von den Platten abtropfen und von einer Kondensatsammelrinne in einen Auffangbehälter fließen kann. In der vorgenannten Patentschrift wurde schon zum Ausdruck gebracht, daß die Handhabung der bekannten Platten zum Zwecke der Reinigung unbequem ist, weil alle Platten einzeln entnommen und beim Zusammen­ bau in genau einzuhaltender Reihenfolge wieder eingehängt werden müssen. Dabei kann es vorkommen, daß die Plattenarten leicht zu Verwechselungen und dem­ zufolge zu einer Funktionsstörung des Wärmetauschers führen können.

Es ist daher Zweck der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zu beheben und ei­ nen luftgekühlten Wärmeaustauscher für Haushalts-Wäschetrockner zu schaffen, bei dem das manuelle Entfernen der Flusen vermeidbar wird.

Dies geschieht gemäß der im Patentanspruch 1 beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrensweise. Verfährt man derart, so ist ein gelegentlicher Ausbau der Platten nicht mehr erforderlich, so daß dadurch viel Zeit und Kosten eingespart und Fehl­ funktionen vermieden werden können. Das Abspülen der Wäscheflusen von den Plat­ tenoberflächen der Prozeßluftkanäle kann nach einem weiteren Merkmal des erfin­ dungsgemäßen Verfahrens in einem Zeitintervall kurz vor Beendigung des Wäsche­ trockenprogrammes erfolgen. Der Wäschetrockner ist sodann für den nächsten Troc­ kenprozeß voll einsatzbereit. Es hat sich gezeigt, daß zum Ausspülen der Luftfüh­ rungskammern für einen Haushalts-Wäschetrockner eine Flüssigkeitsmenge von 500 cm³ ausreicht. Im allgemeinen genügt eine Spülzeit zum Abspülen der Wäscheflusen von den Platten von ungefähr 30 Sekunden. Beginn und Ende der Spülzeit können auch während der Trocknungsprozesse liegen.

In unserer prioritätsgleichen Anmeldung "Anzeigevorrichtung für einen Wäschetrock­ ner" wurde eine Schwellwertschaltung für den Wärmetauscher angegeben, die in Funktion tritt, wenn ein Verflusungsgrad überschritten wird und der Wirkungsgrad des Wärmetauschers sinkt. Diese Vorrichtung kann zur Steuerung der Flusenspülung beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden. Man kann die Spüleinrich­ tung als Bestandteil des Wärmetauschers ausbilden, man kann sie aber auch als selbständige Einheit benachbart vom Wärmetauscher anordnen. Vorzugsweise besteht die Spüleinrichtung aus einer Leiste, an welcher in die Zuführungskanäle der Prozeßluft ge­ richtete Düsen angeordnet sind. Derartige Sprühleisten können links oder rechts, waagerecht oder senkrecht bzw. auch beidsei­ tig am oder benachbart vom Wärmetauscher angeordnet sein. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, die Sprühlei­ ste oder -leisten oben oder unten am oder benachbart vom Gehäu­ se anzuordnen. Die Sprühdüsen sind über eine Leitung mit der Steigleitung verbunden, in der mindestens ein elektromagnetisch steuerbares Ventil angeordnet ist. Die Sprühdüsen besitzen eine derartige Weite, daß ein Verstopfen durch Flusen nicht statt­ finden kann.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus den Zeichnungen er­ sichtlich. Es zeigen:

Fig. 1 einen Wärmetauscher mit Spülvorrichtung,

Fig. 2 eine Platte des Wärmetauschers mit Spülvorrichtung und

Fig. 3 den Aufbau der Vorrichtung zum Abspülen der Platten­ oberflächen des Wärmetauschers mit Kondensatwasser.

Der Wärmetauscher gemäß Fig. 1 besteht aus einem Gehäuse 1, in dem im Abstand Leisten 2 angeordnet sind, die zum Einführen von mit langgestreckten Hohlräumen 3 versehenen Platten 4 vorgese­ hen sind. Die feuchte Prozeßluft wird in Richtung des Pfeiles 5 durch die Prozeßluft-Kanäle 6 zwischen den Platten 4 geleitet. In den Seitenwänden 7 des Gehäuses 1 befinden sich Durchbrüche zum Hindurchführen der kühlen Frischluft in Richtung der Pfeile 8. Die Prozeßluft erwärmt so die Oberflächen der Platten 4, 50 daß sich auch die Frischluft in den langgestreckten Hohlräumen 3 der Platten 4 erwärmt. Der Plattenstapel bzw. das Gehäuse 1 ist etwas nach vorne schräg geneigt im Trockner angeordnet, derart, daß das Kondensat 13 von den Platten 4 in eine Rinne 9 abtropft, von wo es in einen in Fig. 3 dargestellten Auf­ fangbehälter 14 fließt. Mit der Prozeßluft setzen sich auch Flusen vornehmlich auf der Oberfläche der Platten 4 ab. Diese Flusen behindern den Wärmeübergang zu den Platten 4 und damit verringert sich die Erwärmung der Frischluft. Der Wirkungsgrad des Wärmetauschers sinkt. Eine Spülvorrichtung 10 mit Düsen 11 wird über eine Leitung 12 mit Kondenswasser beaufschlagt. Die Sprühdüsen 11 sind in die Prozeßluft-Kanäle 6 gerichtet. Beim Betrieb der Spülvorrichtung 10 werden, wie die Fig. 2 zeigt, die Flusen von den Plattenoberflächen 4 abgespült, wobei das Kondensat 13 in die Rinne 9 (Fig. 1) fliegt.

Wie ersichtlich (Fig. 2) sind die Platten 4 etwas nach vorne geneigt, so daß der Abflug des Kondensats 13 dadurch begünstigt wird. Die Sprühdüsen 11 können einen begrenzten Sprühwinkel in der Horizontal- und in der Vertikalachse aufweisen.

Fig. 3 zeigt die Anordnung der gemäß dem Verfahren arbeitenden Vorrichtung. Das Kondensat 13 tropft von den Platten 4 strömt in den Auffangbehälter 14 und wird von dort über die Pumpen­ saugleitung 15 mittels einer Pumpe 16 in den hochgelegenen Kon­ densat-Sammelbehälter 17 gepumpt. Statt dessen kann das Konden­ sat 13 aber auch in eine örtliche Abwasserleitung gefördert werden. In der Leitung 15 befindet sich ein Ventil 18 und in der Leitung 12 ein weiteres Ventil 19. Soll die Spülvorrichtung 10 in Betrieb genommen werden, so schließt das Ventil 18 und das Ventil 19 öffnet, so daß die Leistung der Pumpe 16 voll zum Betrieb der Spülvorrichtung 10 dient.

Es kann aber auch ein Zweiwegeventil 20 vorgesehen sein, wel­ ches die Leitung 15 entweder mit der Leitung 12 oder mit der Leitung 151 zum Sammelbehälter 17 verbindet. Auch besteht die Möglichkeit, das Ventil 18 einzusparen und nur die Leitung 12 mit einem Ventil 19 zu versehen.

Während der Wärmetauscher W während des Trocknungsprozesses der Wäsche ständig in Betrieb bleibt, wird die Spülvorrichtung 10 beispielsweise nur am Schluß des Trocknungsprozesses betrieben, wobei das Ventil 18 in der Leitung 15 schließt und das Ventil 19 in der Leitung 12 öffnet. Dabei werden die Flusen von den Platten 4 abgespült und geraten in den Auffangbehälter 14 bzw. werden über die Pumpenleitungen 15 und 151 in den Sammelbehäl­ ter 17 gepumpt.

Die Düsen 11 in der Spülvorrichtung 10 können jede gewünschte und zweckdienliche Form besitzen. Auch kann die Spülvorrichtung 10 aus mehreren Leisten, Rohren oder dergleichen bestehen, die rechts oder links am Gehäuse 1 angebracht sind. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Spülvorrichtung 10 aus einzelnen Roh­ ren oder Leisten zu bilden, die innerhalb der Prozeßluft-Kanäle 6 verlaufen. Fernerhin besteht die Möglichkeit, an einer zweck­ günstigen Stelle, z. B. zwischen Rinne 9 und Auffangbehälter 14, ein Flusensieb anzuordnen, welches gelegentlich entnommen und gereinigt werden kann. Indessen wird durch eine Flusenfalle die Erfindung nicht überflüssig. Flusen sind oft sehr klein und ge­ raten durch die üblichen Filter, so daß durch eine Flusenfalle das Problem nicht gelöst werden kann. Zum Reinigen der Platten 4 ist - wie schon ausgeführt - nur eine geringe Menge Wasser, nämlich etwa 1/2 Liter erforderlich. Bei einem handelsüblichen Haushalts-Wäschetrockner wird zum einmaligen Abspülen der Plat­ ten 4 eine Zeit von etwa 30 Sekunden benötigt.

Gemäß der gestrichelten Darstellung in Fig. 3 kann die Spülvor­ richtung 10 anstelle über die Speiseleitung 12 über eine Sam­ melbehälter-Abflußleitung 21 und ein elektrisch steuerbares Ventil 22 gespeist werden. Die erforderliche Spülwassermenge kann in Abhängigkeit von der Einschaltdauer des Ventils 22 oder vom Niveau im Auffangbehälter 14 begrenzt werden. Dabei kann je nach Bedarf die Pumpe 16 angehalten werden oder weiter fördern.

Claims (11)

1. Verfahren zum Entfernen von während eines Trocknungs­ prozesses in einem Wäschetrockner anfallenden Flusen aus einem als Wärmetauscher ausgebildeten Kondenswas­ ser-Abscheider, in dem mindestens ein Prozeßluftkanal gegen das Kühlmedium hermetisch abgedichtet und zum Ab­ führen des Kondensats eingerichtet ist, das in einem unter dem Wärmetauscher angeordneten Auffangbehälter bis zum Entleeren gesammelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest mit einem Teil des gesammelten Kondensats (13) während eines zeitlich begrenzten Programmabschnittes mindestens eine Innenfläche des Prozeßluftkanals (6) bespült wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche des Prozeßluftkanals (6) gegen Ende des Trocknungsprozesses bespült wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß ungefähr 30 s lang gespült wird.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 in einem Wäschetrockner mit einem Wärmetauscher, der eine Anzahl übereinander oder neben­ einander angeordnete Prozeßluftkanäle aufweist, mit ei­ ner Pumpe zur Entleerung des Auffangbehälters und einer an die Pumpe angeschlossenen Steigleitung, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Wärmetauscher (W) mit einer Spül­ vorrichtung (10) versehen ist, die mindestens eine auf mindestens eine Innenfläche des Prozeßluftkanals (6) gerichtete Düse (11) aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Prozeßluftkanal (6) eine Düse vorgesehen ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Steigleitung der Spülvorrichtung (10) ein steuerbares Zweiwegeventil (20) enthält, das in ei­ ner seiner Stellungen die Druckleitung (15) der Pum­ pe (16) mit der Spülvorrichtung (10) verbindet.

7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Speiseleitung (12) für die Spülvor­ richtung (10) ein steuerbares Absperrventil (19) auf­ weist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Steigleitung (151) oberhalb eines Abzweigs zur Spülvorrichtung (10) ein steuerbares Ab­ sperrventil (18) aufweist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (11) Sprühdüsen sind und je einen begrenzten Sprühwinkel in der Horizontal- und in der Vertikalachse haben.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülvorrichtung (10) mehrere Reihen von Sprühdüsen (11) aufweist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, wobei die Steigleitung in einem oben im Wäschetrockner ange­ ordneten Kondensat-Sammelbehälter mündet, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Sammelbehälter (17) einen Boden­ ablauf (21) aufweist, der über ein steuerbares Ventil (22) mit der Spülvorrichtung (10, 11) verbunden ist.