-
Vorrichtung zur Reinigung von Oberflächenkondensatoren mittels Wasser
von höherer Geschwindigkeit. Es ist bekannt, Oberflächenkondensaloren in der Weise
zu reinigen, daß ein Teil des Kondensators während des Betriebes ausges#haltet wird,
um ihn mittels Reinigungswerkzeugen reinigen zu können. Es ist auch bekannt, die
Kühlrohre solcher Kondensatoren dadurch zu reinigen, daß die Durchfluß# gAchwindigkeit
des Wassers vorübergehend gesteigert wird, und zwar dadurch, daß die Wassermenge
vorübergehend vergrößert oder der Kühlrohrquerschnitt verkleinert wird. Während
nach der ersten dies-er beiden Vorschriften die abgeschalteten Rohre für die Kondensationswirkung
überhaupt ausscheiden, muß nach der zweiten Vorschrift entweder ebenfalls mit einer
Verkleinerung -der Kühlflächen gerechnet werden, oder es muß die Pumpenleistung
unverhältnismäßig gestei-ert werden. Nach der Erfindung soll dieser Übelstand dadurch
vermieden werden, daß für das Spülen der Kühlivasserrohre ein Teil vom normalen
Kühlwasserzulauf abgeschaltet und mit einer unter höherem Druch stehenden Wasserleitung
verbunden ist, während die übrigen Kühlrohre mit Wasser von ungefähr der anfänglichen
Geschwindigkeit versorgt werden. Zum Durchtreiben von Wasser im abgeschalteten Teil
kann auch eine Hilfspumpe vorgesehen werden, welche wenilgstens einen Teil des aus
den im normalen Betrieb verbleibenden Kühlrohren austreten-,len Wassers den zu spülenden
Robren unter ,1-rhÖhter Geschwindigkeit zuführt.
-
Die zu der neuen Einrichtung gehörende b zi Armatur ist in
beiliegender Zeichnung dargestellt.
-
Abb. i ist ein senkrechter Längsschnitt durch einen nach der Erfindung
mit einer Reinigungsvorrichtung ausgestatteten liegenden Oberflächenkondensator,
Abb. 2 ein bei 1-II durch die vordere, Abb. 3 ein bei III-IV durch die hintere
Kühlwasserkammer ausgeführter senkrechter Ouerschnitt, je von links gesehen;
Abb.4 zeigZeinen bei V-VI geführten Horizontalschnitt mit der Schaltvorrichtung
im Grundriß.
-
Gemäß Abb. i sind je am Ende des Oberflächenkondensators, in
welchem die Kühlrohre nicht eingezeichnet sind, die Wasserkammern vorgesehen. welche
durch horizontale Wände i bzw. 2 so unterteilt sind, daß das unten durch Stutzen
3 eintretende Wasser
den in Abb. i durch Pfeile angedeuteten
Weg nehmen muß und oben beim Stutzen 4 austritt. -Nach den Abb. 2 und
3 sind die Wasserkammern überdies durch senkrechte Wände 5 und
6 bzw. 7 und 8 unterteilt. Zu den unteren Teilen
A, B" C,. der vorderen Wasserkammer wird das Wasser durch gesonderte
Stutzen 9, 1 o und i i zugeführt und aus den oberen Teilen D, E, F, der hinteren Wasserkammer durch getrennte Stutzen 12, 13, 14
abgeführt. Unten an den Zuführungsstutzen 9, io und ii sind T-förmige Verbindungsstücke
15, 16, 17 angebracht, welche mittels Schieber 18 bis 23 je für sich
abschließbar sind und durch diese Schieber mit zwei gesonderten Zulaufrohren
3 oder 24 in Verbindung gebracht werden können. Dein Zuleitungsstück3 wird
Wasser von der für den normalen Kondensatorbetrieb bestimmten, in der Zeichnung
nicht ersichtlichen Kühlwasserpumpe zugeführt. Das ZuleitungsstÜck 24 steht mit
einer Pumpe in Verbindung, welche einen erheblich höheren Druck zu erzeugen vermag
als die Kühlwasserpumpe. Beim normalen Betrieb sind die Schieber 21, :22 und :23
geschlossen und die Schieber 18, ig und :2o geöffnet, so daß das Kühlwasser sich
aus dem Hauptzuleitungsstutzen 3 durch die T-förmigen Verbindungsstücke
15, 16 und 17 in die drei unteren Teile A, B,
C, der vorderen Wasserkammer gleichmäßig verteilt, alle Kondensatorrohre im Sinne
der in Abb. i ersichtlichen Pfeile gleichmäßig durchströmt, durch die drei auf die
oberen Teile D, E, F, der hinteren Wasserkammer aufgesetzten
Rohrstutzen 12, 13 und 14 in ein SammelstÜck: 4 gelangt und von diesem nach
dein Ablaufkanal abströmt. Sollen nun beispielsweise die mittleren Kühl-' rohre
gereinigt werden, welche in die Teile B, B. der vorderen und in die Teile
E, E.
der hinteren Wasserkammer münden, so schließt man, in
Abb. 4 gesehen, den Schieber ig und öffnet den Schieber:22, so daß Wasser von hohem
Druck aus der Hilfspumpe durch das Zuführungsrohr 24 in das T-förmige Verteilstück
16 und von diesem durch den Stutzen io (Abb.:2) in den zwL-,chen den Wänden
5 und 6 gelegenen unteren Teil B, der vorderen Kühlwasserkammer
eintritt. Wegen seines erheblich höheren Druckes nimmt es in den mittleren Rohren
eine erheblich höhere Geschwindigkeit an, als das Wasser in den übrigen Röhren besitzt,
und ist dadurch befähigt, die Unreinigkeiten in den mittleren Rohren wegzuspülen.
Aus den Wasserkammerteilen E, B, E, kann der sich daselbst
absetzende Schlamm durch besondere verschließbare Hilfsrohre :25, 26, 2,7
abgelassen
werden.
-
Bei dem, in den Abb. 5 bis 9 dargestellten Oberflächenkondensator
sind die Anschlüsse für (las Kühlwaser und das Reinigungswasser #-o vorgesehen,
daß das Kühlwasser unten ,cintritt und oben abläuft, wohingegen das i-nter höherem
Druck stehende Reinigungs-#vasser oben zu- und unten abläuft. Diese Vorrichtung
hat den Vorteil, daß der Schlamm unten besser angeführt werden kann. Abb.
5 ist wiederum ein senkrechter ängsschiiitt durch den liegenden Ober-,lächenkondensator,
Abb. 6 ein Schnitt VII-VIII durch die vordere, Abb. 7 ein Schnitt
IX-X durch die hintere Wasserkammer, in Abb. 5 je von links gesehen, Abb.
8 ist ein Horizontalschnitt XI-XII mit der unteren Umschaltvorrichtung im
Grundriß, Abb. 9 ist eine Ansicht von X aus auf die obere Umschaltvorrichtung,
wobei der darunterliegende Kessel der Deutlichkeit wegen weggelassen wurde. Das
Kühlwasser -#,trömt im normalen Betriebe unten durch den Hauptstutzen
31 zu und oben durch den flauptstutzen 3:2 ab. Das für die Reinigung
jeweils einer Rohrgruppe benötigte Wasser höheren Druckes strömt oben durch den
Stutzen 33 zu und unten durch den Stutzen 34 ab. Während des normalen Betriebes
sind ,lie Schieber 35, 36, 37 einerseits und 38, 39,
4o anderseits
offen, dagegen die Schieber 44 -12, 43 und 44, 45, 46 geschlossen. Sobald beispielsweise'
diejenigen Rohre gereinigt werden müssen, welche im normalen Betriebe Wasser durch
den offenen Schieber 35 erhalten, das sind -also die Rohre, welche, in den
Abb. 6 und 7 gesehen, im rechts gelegenen äußeren Drittel der Wasserkammern
mün-,len, werden die Schieber 35 und 38 geschlossen und die Schieber
41 und 44 geöffnet, und es strömt Wasser mit hoher Ge-
schwindigkeit vom Hilfszulaufstutzen33
aus rückwärts durch den Schieber41 und die zu reinigenden Rohre hindurch und verläßt
den Kondensator durch den Schieber44 und den Hilfsablauf stutzen 34.
-
Wie bereits erwähnt, wird bei deni in den Abb. io bis 14 dargestellten
Ausführungsheispiel das zur Kühlung in den augenblicklich nicht gereinigt-en Rohren
verwendefe Wasser der augenblicklich in Reinigung befindlichen Rohrgruppe zugeführt,
und zwar im umgekehrten Sinne. Abb. io ist ein senkrechter Längsschnitt durch einen
solchen Kondensator, Abb. i i ein bei XIII-XIV geführter senkrechter Querschnitt
durch die vordere, Abb. 1:2 ein bei XV-XVI geführter Querschnitt durch die hintere
Wasserkaminer, je von links gesehen; die Abb. 13 zeigt einen bei XVII-XVIII
gedachten Horizontalschnitt mit Grundriß der unter der vorderen Wasserkammer liegenden
Verteilvorrichtungen. Abb. 14 ist eine Ansicht von XV aus
auf die
obere Verteilvorrichtung mit einem Teil des- darunter befindlichen Kessels. Im normalen,
Betriebe sind die Schieber 5 1 bis 54 am Haupteinlaß stutzen # # für das
ankommende Kühlwasser, ferner der Schieber 56 am oberen Hauptauslaßstutzen
57 offen, dagegen die Schieber 58 bis 61 am Hilfsauslaßstutzen Ü2
geschlossen. Das Kühlwasser tritt, wie bereits angedeutet, durch den Haupteinlaßstutzen
55 unten ein, durchströmt den Kondensator -emäß Abb. io in Richtun- der dort
b ZD eingezeichneten Pfeile dreimal und tritt oben durch den Hauptauslaßstutzen
57 und den augenblicklich offenen Schieber 56 hindurch aus. Soll nun
beispielsweise das hinterste Viertel der Kühlrohre gereinigt werden, welches normalerweise
Wasser durch den kleinen Vertikalstutzen 66 erhält, so wird der Schieber61
geöffnet, und es werden die Schieber 54 und 56 geschlossen. Das durch den
Stutzen 55 ankommende Kühlwasser tritt durch die Schieber 51, 5--1, 53
und die in Abb. 13 im Horizontalschnitt ersichtlichen kurzen Vertikalstutzen
63, 64, 65 in die drei ersten Gruppen der Kühlwasserrohre, um dann
oben durch die in Abh. 12 im Vertikalschnitt ersichtlichen kurzen Vertikalstutzen
67, 68 und 69 hindurch nach wie vor in den Hauptablaufstutzen
57 zu treten. Weil aber der Schieber 56 geschlossen ist, so bleibt
diesem Wasser kein anderer Weg, als durch den Vertikalstutzen 7o hin-unter in die
hinterste der vier Rohrgruppen zu fließen. Diese Gruppe durchströmt es in einem
Sinn, welcher dem in Abb. io durch Pfeile angedeutetem Bewegungssinn entgegengesetzt
ist, verläßt den Kondensator durch den kurz-en Vertikalstutzen 66 und den
augenblicklich offenen Schieber 61 und strömt durch, den Hilfsablaufstutzen
6:2 zum Ablaufkanal. In diesem Augenblick wird die hin-berste Rohrgruppe
von dreimal so viel Wasser durchströmt, wie jede der drei, vorderen Gruppen, es
bildet sich somit in der hintersten Gruppe eine dreimal so große Geschwindigkeit,
und weil die Bewegungsrichtung gegen der normalen die umgekehrte ist, so tritt eine
wirksame Reinigung der hintersten Rohrgruppe ein. Soll nach.,her beispielsweise
die zweithinterste Rohrgruppe gereinigt werden, so werden während der Zeit dieser
Reinigung die Schieber 53 und 56 geschlossen und die Schieber 54
52, 54 sowie 6o offen gehalten. All das durch die Schieber 51,
52 und 54 zu den beiden vordersten und der hintersten Rbhrgruppe strömende
Kühlwasser wird durch den Schieber 56 am Austritt aus dem normalen Austrittsstutzen
57 gehindert und muß durch den Vertikalstutzen 69 zur zweit-1 hinteren,
augenblicklich zu reinigenden Rolirgruppe fließen, diese gegenüber dem normalen
Wasserlauf im umgekehrten Sinne mit etwa dreimal so großer Geschwindigkeit durchströmen
und kann unten durch den Vertikalstutzen 65, den Schieber 6o und den Hilfsablanfstutzen62
abfließen. Wegen der von oben nach unten gerichteten Wasserbewegung wird alle Unreinigkeit
unten weggeschwemmt. Während einer solchen Reinigung hat zwar die Kühl-wasserpumpe
dem Kondensator nur drei Viertel der normalen Wassermenge zuzuführen, weil aber
all dies Wasser schließlich durch eine einzige Rohrgruppe durchgedrängt werden muß,
ist die Gesamtdruckhöhe, auf welche die Kühlwasserpumpe zu fördern hat, eine höhere.
Durch geeignete Bauart der Pumpe, z. B. als Schraubenpumpe, kann diese Bedingung
in den meisten Fällen erfüllt werden. Andernfalls muß beispielsweise bei Anwendung
einer Zentri.fugalpumpd derselben eine höhere Umlaufszahl - eben, oder es
muß ihr eine Hilfse# eg pumpe vorgeschaltet werden. Statt dessen könnte auch das
von den augenblicklich nicht in Reinigung befindlichen Rohren austretende erwärmte
Kühlwasser einer Pumpe zugeführt werden, welche es auf den Druck bringt, der erforderlich
ist, um diese gesamte Wassermenge mit der entsprechend erhöhten Geschwindigkeit
durch die zu reinigende Rohrgruppe hindurchzudrücken.