-
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Spritzdüsen an Flaschenreinigungsmaschinen
Bei Flaschenreinigungsanlagen, welche ausschließlich- oder teilweise mit Spritzwirkung
arbeiten, ist es sehr schwierig, die Spritzdüsen dauernd rein zu halten. Diese verstopfen
sich sehr leicht durch Etikettenreste, Gummisplitter, feine Fasern usw. Sobald die
Düsen verstopft sind, ist die Reinigungswirkung stark beeinträchtigt.
-
Man bemüht sich daher, die Düsen dadurch dauernd frei zu halten, daß
man das zufließende Wasser durch Filter reinigt. Die Reinigungswirkung dieser Filter
ist aber begrenzt, weil sich die Filter ebenfalls leicht verstopfen, besonders wenn,
um an Wasser zu sparen, das Reinigungswasser längere Zeit umgepumpt, d. h. wiederholt
verwendet wird. Sind außerdem die Flaschen mit Etiketten beklebt oder an sich sehr
verschmutzt, so werden die Filter stark beansprucht und Häufig schon nach einer
Betriebsdauer von wenigen Stunden unbrauchbar; sie müssen ausgewechselt und gereinigt
werden. Diese iZeinigungsarbeit ist zeitraubend und umständlich. Es kommt noch hinzu,
daß die Filter nicht so fein sein dürfen, daß sie alle Verunreinigungen zurückhalten
können; sie würden sonst bald ganz undurchlässig werden.
-
Es ist daher eine bekannte Erscheinung, daß trotz der Filtrierung
des Reinigungswassers die feinen Spritzdüsen sich allmählich verstopfen und ihrerseits
gereinigt werden müssen. Die eingebauten Filter können diese Verstopfungen wohl
mildern, aber auf die Dauer nicht ganz beseitigen.
-
Die Reinigung der vielen Spritzdüsen mit ihren feinen C)ffnungen ist
ganz besonders beschwerlich und zeitraubend, da jede einzelne Düse mit einem feinen
Draht wieder frei gemacht werden muß und die Düsen in großer Zahl über die ganze
Anlage zerstreut sowie vielfach auch schwer zugänglich angeordnet sind.
-
Zweck der Erfindung ist, die oben geschilderten Nachteile zu vermeiden
und eine einfache und doch wirksame Reinigung der Spritzdüsen sowie gegebenenfalls
auch der zugehörigen Rohrleitungen o. dgl. zu ermöglichen.
-
Dieses Ziel ist gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht,
daß die Reinigung der Düsen u. dgl. durch abwechselndes Eindrücken von Reinigungsflüssigkeit
in die Rohrleitung und anschließendes Rücksaugen gegebenenfalls unter Einziehen
von Luft bewirkt wird. Zu diesem Zweck können bei einer Anlage, die in üblicher
Weise aus einer Spritzvorrichtung, einer Pumpe und einer Entnahmestelle für die
Reinigungsflüssigkeit besteht, erfindungsgemäß ein oder mehrere Hähne oder Ventile
derart eingeschaltet sein, daß dadurch die Saug- und Druckseite der Pumpe wechselweise
mit der Spritzvorrichtung oder der Entnahmestelle verbunden werden können.
-
Auf diese Weise wird eine Reinigung von
Düsen oder
anderen Flüssigkeitsaustrittsstellen in ganz kurzer Zeit ohne umständliche Behandlung
der einzelnen Düse mit Reinigungswerkzeugen erreicht. Außerdem kann die neue Vorrichtung
ohne besondere Schwierigkeit an der bisher üblichen Spritzanordnung angebracht werden,
wobei es sich empfiehlt, für die Reinigung eine besondere Frischwasserleitung mit
der Pumpe zu verbinden.
-
Es ist zwar bereits zum Reinigen von Spritzdüsen und Rohren bekannt,
Flüssigkeiten durch diese hindurchzutreiben, die den an den Düsen oder Rohren anhaftenden
Schmutz u. dgl. fortreißen sollen. Ein solches Verfahren ist aber wenig wirksam,
so daß mit ihm die gewünschte Lösung und Lockerung der Schmutzteile nicht erreicht
wird. Demgegenüber erfolgt, wie oben erwähnt, nach der Erfindung die Reinigung durch
abwechselndes Durchspülen und Ab= saugen -von Flüssigkeit.
-
Auf der Zeichnung ist schematisch in Abb. i die bisher gebräuchliche
Spritzvorrichtung dargestellt, während Abb.2 und 3 je ein Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes veranschaulichen.
-
In Abb. i sind die Flaschen 3 in senkrechter Lage den aus den Spritzdüsen
4 austretenden Reinigungsstrahlen ausgesetzt, wobei die Düsen 4 an zwei gegenüberliegenden
Düsenhaltern 5 in Abständen hintereinander angeordnet sind. Eine Pumpe 6 saugt das
Wasser aus einem Vorratsbehälter 7 durch eine Leitung 8 an und dl ückt es durch
eine Leitung g in die Düsenhalter 5. Das von den Flaschen 3 abrieselnde Spritzwasser
wird in einer Schale io gesammelt und von hier durch eine Überlaufleitung i i in
den Sammelbehälter 7 zurückgeleitet. In diesem Behälter befindet sich ein Filtersieb
i2, das die bei Reinigung der Flasche," 3 entstehenden Abfallstoffe zurückhalten
soll. Bei dieser bekannten Vorrichtung erfolgt das Reinigen der Spritzdüsen in mühsamer
und zeitraubender Arbeit einzeln und von Hand durch besondere Arbeitswerkzeuge.
-
In Abb.2 ist eine Ausführung der nach dem neuen Verfahren arbeitenden
Vorrichtung dargestellt. Wie daraus ersichtlich, sind in die zwischen Sammelbehälter
7 und Spritzvorrichtung 4, 5 befindliche Verbindungsleitung zwei Umschalthähne
13, 14 eingeschaltet, von denen der eine ein mit drei bogenförmigen Durchgangskanälen
16, 17, 18 versehenes Küken ig enthält. In der in Abb.2 gezeichneten Stellung
des Kükens ig ist die eine Kanalbohrung 16 in die vom Sammelbehälter 7 zur Pumpe
6 führende Saugleitung 2o, 21 eingeschaltet, während die zweite,- um i-:2o° versetzt
angeordnete-Bohrung 17 die zur Spritzvorrichtung 4, 5 fÜhrenden Rohrteile 22, 23
verbindet.
-
Die dritte, ebenfalls um i2o° versetzt angeordnete Kanalbohrung i8
ist an einem Ende durch das Hahngehäuse 13 abgeschlossen, während das andere Ende
mit einer Ablaufleitung 25 verbunden ist.
-
Der zweite Hahn 14, dessen Küken 28 eine V-förmige Kanalbohrung a9
enthält, ist in der Nähe des Sammelbehälters in der Saugleitung 2o vorgesehen und
kann diese wahlweise mit -dem Behälter 7 oder einer Frischwasserleitung
30 verbinden.
-
Für gewöhnlich arbeitet die Vorrichtung 4, 5 in den in Abb. 2 dargestellten
Hahnstellungen, d. h. die Flüssigkeit wird aus dem Behälter 7 durch die Leitung
2o, 21 und Kanalbohrung 16 abgesaugt und auf der Druckseite der Pumpe 6 über Leitung
22, Kanalbohrung 17 und Rohr 23 der Spritzvorrichtung 4, 5 zugeführt. Von hier aus
läuft die verbrauchte Flüssigkeit aus der Auffangschale io in den Behälter 7 zurück.
Soll nun eine Reinigung der Spritzdüsen 4 erfolgen, was zweckmäßig in gewissen Zeitabständen
geschieht, so wird das Küken i9 des Mehrwegehahnes 13 um etwa 60° gedreht.
Die Kanalbohrungen 16, 17, 18 nehmen dann die strichpunktiert dargestellte
Stellungen 16a, 17a, 18a ein. Wie aus den den Lauf der Flüssigkeit bezeichnenden
strichpunktierten Pfeilen y ersichtlich, wird auf diese Weise eine teilweise Umkehr
des Flüssigkeitsstromes in den Leitungen bewirkt, und zwar wird der mit der Spritzvorrichtung
4, 5 verbundene Leitungsteil 23 über die Kanalbohrung 17'
unmittelbar an die
Saugleitung 2i der Pumpe 6 angeschlossen. Es wird also die in der Spritzvorrichtung-
4, 5 und in dem zu dieser führenden Leitungsteil 23 enthaltene Flüssigkeit zurückgesaugt,
wobei an den Düsenöffnungen 4 Luft mit in diese und in die Leitung 23 hineingezogen
wird. Die rückgesaugte Flüssigkeit wird über die Pumpe 6, den Rohrteil 22, durch
die Kanalbohrung i8a, durch das Rohr 25 nach außen abgeleitet.
-
Beim Zurückschalten des Kükens i9 in die gezeichnete Stellung wird
die Spritzvorrichtung 4, 5 wieder mit der Druckseite der Pumpe 6 verbunden, und
die dahin führenden Rohrteile 22, 23 werden mit Flüssigkeit gefüllt. Durch mehrfaches
Umschalten des Kükens ig werden also das Rohr 23, die Düsenhalter .5 und die Düsen
4 wechselweise in entgegengesetzter Stromrichtung durchspült, und es wird unter
dem Einfluß der zugleich rückgesaugten Luft eine Entfernung der Abfallstoffe aus
der Leitung und den" Düsen bewirkt.
-
=Um; einemöglichst vollkommene Reinigung
der Spritzvorrichtung
zu erzielen, wird bei dem mehrfachen Durchspülen nicht das verbrauchte und trotz
des Filters 12 mehr oder weniger verunreinigte Wasser des Behälters 7 verwendet,
sondern es wird vorteilhaft unter Umschalten des zweiten Hahnes 28 die Saugleitung
2o der Pumpe 6 mit der Frischwasserzuführung 30 verbunden.
-
Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt,
vielmehr sind auch andere Ausführungen möglich. Insbesondere können an Stelle des
gezeichneten Mehrwegehahnes gegebenenfalls auch mehrere Einzelhähne oder Ventile
verwendet werden, deren Bewegung durch entsprechende Kupplungen des Gestänges in
gegenseitige Abhängigkeit gebracht ist.
-
Ferner kann, wie Abb.3 zeigt, auch ein mit dem Frischwasser
30 verbundener Ejektor 35 an die Spritzvorrichtung ,4, 5 angeschlossen sein,
und zwar sind dabei drei Umschalthähne 37, 38, 39 vorgesehen, von denen der eine,
37, in der Zuführleitung 30 ,ies Frischwassers angeordnet und über eine Umgehungsleitung
4.2 mit dem Hahn 38 verbunden ist, der sich in der zur Druckleitung 9 führenden
Verbindungsleitung 4.o befindet.
-
In der gezeichneten Hahnstellung wird die Reinigungsflüssigkeit in
Pfeilrichtung -- in die Spritzdüsen hineingedrückt, während das Rücksaugen und die
Ableitung unter Wirkung des durch den Ejektor 35 strömenden Frischwassers in der
punktiert gezeichneten Pfeilrichtung .e nach entsprechender Umstellung der Hähne
38 und 39 erfolgt.