DE3734445C2 - - Google Patents
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- DE3734445C2 DE3734445C2 DE19873734445 DE3734445A DE3734445C2 DE 3734445 C2 DE3734445 C2 DE 3734445C2 DE 19873734445 DE19873734445 DE 19873734445 DE 3734445 A DE3734445 A DE 3734445A DE 3734445 C2 DE3734445 C2 DE 3734445C2
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- Winding Filamentary Materials (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufwickeln
von Fäden oder Bändchen zu Kreuzspulen in Präzisionswicklung,
für Webmaschinen, bei denen die Abwicklung des Fadens von
außen unter ständiger Bewegung der Kreuzspule erfolgt, wobei
die Changiergeschwindigkeit proportional zur Spindeldrehzahl
vermindert (konstantes Spulverhältnis) und zur Erreichung
eines nachfolgend angewendeten kleineren Spulverhältnisses
erhöht wird. Die Erfindung zeigt gleichzeitig eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einer
angetriebenen Spindel und einer in Abhängigkeit davon
angetriebenen Kehrgewindewelle als Antriebsorgan eines
Fadenführers, wobei zwischen dem Antrieb der Spindel und dem
Antrieb der Kehrgewindewelle ein Übersetzungsgetriebe mit
mindestens zwei wahlweise schaltbaren Übersetzungsstufen
vorgesehen ist. Die Erfindung bezieht sich damit auf
Kreuzspulen in Präzisionswicklung, bei denen bekanntlich
das Spul- oder Windungsverhältnis während der
Spulenreise konstant ist, so daß sich ein abnehmender
Steigungswinkel einstellt.
Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist weitgehend
aus der EP-A-1 95 325 bekannt, wobei eine gestufte
Präzisionswicklung Anwendung findet, also das
Spulverhältnis nur in jeder Stufe der Präzisionswicklung
konstant ist, aber von Stufe zu Stufe springt. Dabei
wird die Changiergeschwindigkeit zwischen einer fest
vorgegebenen Obergrenze und einer fest vorgegebenen
Untergrenze in jeder Stufe der Präzisionswicklung
proportional zur Spindeldrehzahl vermindert und sodann
zur Erreichung eines vorgegebenen kleinen
Spulverhältnisses wieder erhöht. Zur Vermeidung von
Wickelfehlern und zum Aufbau einer absolut zylindrischen
Spule ohne schädliche Ausbauchungen ihrer Stirnseiten
wird vorgeschlagen, daß die Ober- und Untergrenze im
Verlauf der Spulreise, insbesondere zum Ende derselben,
gleichsinnig vermindert oder vergrößert wird. Es findet
eine Vielzahl von Stufen innerhalb der
Präzisionswicklung einer Spule an diesem Gerät Anwendung,
so daß sich diese Stufung über den wesentlichen Aufbau
der Spule und damit gleichsam über den gesamten
Durchmesser erstreckt. Auch in der letzten Stufe nimmt
der Steigungswinkel und somit in doppeltem Maße der
Kreuzungswinkel ab, so daß je nach der Größe der letzten
Stufe ein fragiler Spulenaufbau sich ergibt, bei dem die
Gefahr besteht, daß der Faden im Bereich der
Umkehrpunkte an der Spule abrutschen kann. Diese Gefahr
ist umso größer, je kleiner der Steigungswinkel in der
letzten bzw. den letzten Windungslagen der Spule ist.
Mit diesem Verfahren werden allgemein Kreuzspulen in Präzisionswicklung erstellt.
Das Aufwickeln von Bändchen zu Kreuzspulen zur Verwendung in Webmaschinen wie beim
Anmeldungsgegenstand wird nicht angesprochen.
Auch die US-PS 43 71 122 beschäftigt sich bereits mit
einem ähnlichen Verfahren, bei welchem das Spul- oder
Windungsverhältnis in etwa gleichen zeitlichen Schritten
stufenweise vermindert wird. Dies dient jedoch dazu,
die maximal zulässige Changiergeschwindigkeit immer
wieder auszunutzen. Da es andererseits notwendig ist,
gegen Ende einer Spulreise immer noch einen minimalen
Steigungswinkel einzuhalten, ergibt sich durch die
gleichmäßig angeordneten Stufen vorteilhaft die
Möglichkeit, den Spulvorgang mit einem kleineren
Steigungswinkel bei maximaler Drehzahl der Spulspindel
zu beginnen. Insgesamt zielt dies darauf ab, den Faden
mit einer so hoch wie möglich liegenden
Geschwindigkeit aufzuwickeln, also die Leistung
anzuheben. Zur Erreichung dieses Zwecks ist zwischen dem
Antrieb der Spindel und dem Antrieb der
Kehrgewindewelle ein Übersetzungsgetriebe mit drei
jeweils über eine Kupplung wahlweise schaltbaren
Übersetzungsstufen eingeschaltet. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, den Antrieb für die
Kehrgewindewelle nicht von dem die Spindel antreibenden
Motor abzunehmen, sondern für den Antrieb der
Kehrgewindewelle einen gesonderten Motor vorzusehen,
der dann allerdings über eine aufwendige
Steuereinrichtung in Abhängigkeit von dem Motor der
Spindel geregelt und gesteuert werden muß. Der bauliche
Aufwand zur Änderung des Spul- oder Windungsverhältnisses
ist somit beträchtlich. Trotzdem wird auch hier am Ende
jeder Stufe, auch der auf dem größten Durchmesser der
Spule liegenden Stufe, ein sehr kleiner Steigungswinkel
erreicht, so daß sich zwar sehr gute Ablaufeigenschaften
ergeben, jedoch die Gefahr des Herabfallens der
Garnumkehrpunkte im Stirnbereich der Spulen besteht.
Aus der DE-OS 25 32 611 sind Wicklungseinheiten in
trägerloser Kreuzwicklung bekannt, bei denen der Faden von
innen her abgezogen wird, während die Wicklungseinheit
stillsteht. Diese trägerlosen Kreuzspulen neigen zum Brechen,
wenn sie beispielsweise auf Biegung beansprucht werden.
Demgemäß wird dort vorgeschlagen, eine äußere Umhüllung auf
der trägerlosen Kreuzwicklung vor dem Entdornen anzubringen,
mit der die stirnseitigen Polflächen der Kreuzspule in
axialer Richtung gegeneinander verspannt sind. Diese
Umhüllung kann durch eine aufgeschrumpfte Kunststoffolie oder
auch durch einige zusätzliche Fadenwicklungen erreicht
werden, bei denen die Kreuzspule von Polfläche zu Polfläche
umspannt wird. Die Polflächen werden also axial gegeneinander
verspannt und so eine Art Schutzwicklung gebildet. Ein
definitiver Zusammenhang zwischen dem Spulverhältnis der
Hauptwicklung und dem Spulverhältnis der Schutzwicklung wird
nicht gegeben. Es fehlt weiterhin eine Aussage über die
jeweiligen, im Bereich der Hauptwicklung und der
Schutzwicklung angewendeten Steigungswinkel.
Die Anwendung einer Schutzwicklung an sich ist bekannt,
beispielsweise auch aus der AT-PS 1 25 732 oder der AT-PS 1 24
586. Dabei wird die Hauptwicklung einer Kreuzspule mit einer
Schutzwicklung überwickelt, wobei sich die Schutzwicklung
auch über die Polflächen der Kreuzspule erstreckt. Es besteht
kein definitiver Zusammenhang und keine gegenseitige
Abhängigkeit hinsichtlich der angewendeten Steigungswinkel.
Es ist auch nicht erkennbar, ob die dort gezeigten
Kreuzspulen in Präzisionswicklung oder in Wildwicklung
erzeugt werden.
Die GB-PS 7 87 549 zeigt eine Vorrichtung zum Steuern der auf
eine Spule aufzuwickelnden Fadenmenge. Dabei wird eine
Fotozelle eingesetzt, die den erreichten Durchmesser der
Spule überwacht. Mit einer elektromagnetisch betätigbaren
Raste wird in die Ritze eines Differentialgetriebes
eingegriffen, um ausgangsseitig von einer ersten auf eine
zweite Geschwindigkeit einer Gewindewelle umzuschalten. Das
Differentialgetriebe weist einen Überholfreilauf auf. Von
einer Haupt- und einer Schutzwicklung ist hier nicht die
Rede, sondern diese Vorrichtung ist darauf gerichtet, eine
möglichst große Fadenlänge auf eine Spule mit festgelegtem
Umriß unterzubringen.
Es ist allgemein bekannt, daß bei der Handhabung von
Kreuzspulen in Präzisionswicklung, also insbesondere
beim Transport und beim Einlegen der Spule während der
Weiterverarbeitungsschritte, ein möglichst großer
Steigungswinkel vorhanden sein soll, damit die
Windungslagen gut abgebunden sind, und die Spule
unempfindlich gegen Abrutschen von Fäden im Bereich der
Umkehrpunkte ist. Für die Weiterverarbeitung der Spulen
ist jedoch ein möglichst kleiner Steigungswinkel von
Vorteil, damit der Faden von der Spule ruhig abgearbeitet
werden kann. Überschreitet der Steigungswinkel eine
gewisse Größe, so tritt bei aufgespulten Bändchen, die
anschließend zu einem Gewebe verarbeitet werden, der
sogenannte Säbeleffekt auf, d. h. mit größerem
Steigungswinkel auf der Spule aufgewickelte Bändchen
bringen es mit sich, daß der Faden an den Umkehrpunkten
der Lagen der Spule bleibend verformt ist. Diese
Verformung bleibt auch während des Webvorgangs erhalten
und ist sogar noch im fertigen Gewebe an den betreffenden
Stellen sichtbar.
Andererseits verkleinert sich der Steigungswinkel an
Kreuzspulen in Präzisionswicklung - im Gegensatz zu
Wildwicklung - mit wachsendem Spulendurchmesser. Es
wird somit bei der Präzisionswicklung erforderlich, auch
in der äußersten Windung des Fadens auf der Spule einen
minimalen Steigungswinkel einzuhalten, um die Spule noch
handhaben zu können. Daraus ergibt sich zu Beginn eines
Wickelvorgangs einer Spule die Notwendigkeit, einen
großen Steigungswinkel zu verwenden. Dies begrenzt
jedoch die Spulgeschwindigkeit grundsätzlich, die
während der Spulreise konstant ist.
Beispielsweise beim Einsetzen von Spulen in Schiffchen
von Rundwebstühlen besteht die Gefahr, daß der Faden an
den Umkehrpunkten der Windungen abrutscht. Störungen
sind die Folge. Man hat bereits versucht, durch
Verwendung von Schutzscheiben das Abrutschen zu
vermeiden, um auf diese Art und Weise die
Abzugseigenschaften bei kleinem Steigungswinkel zu
verbessern, wobei die schlechten
Handhabungseigenschaften inkauf genommen wurden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art und
zur Durchführung dieses Verfahrens aufzuzeigen, mit
denen gut handhabbare und trotzdem gut abarbeitbare
Spulen erzeugt werden können, bei denen die aufgezeigten
Beschränkungen hinsichtlich des Steigungswinkels nicht
mehr bestehen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zunächst eine
Hauptwicklung mit einem ersten konstanten Spulverhältnis fast
bis zum Erreichen des vorgesehenen maximalen Durchmessers der
Spule gewickelt wird, wobei über den gesamten Bereich der
Hauptwicklung ein die Abzugseigenschaften begünstigender,
vergleichsweise kleiner Steigungswinkel ohne Rücksicht auf
die Handhabungseigenschaften der Kreuzspule Anwendung findet
und dann eine Schutzwicklung mit einem zweiten konstanten
Spulverhältnis in nur wenigen Windungsschichten über die
Hauptwicklung gewickelt wird, wobei das zweite Spulverhältnis
kleiner als das erste Spulverhältnis, und damit mit
vergleichsweise großem, die Handhabung der Kreuzspule
begünstigenden Steigungswinkel auch am Ende der
Schutzwicklung gewählt wird. Da die gesamte Kreuzspule in
Präzisionswicklung erstellt wird, vermindert sich der
vergleichsweise kleine Steigungswinkel über die Spulreise
während der Hauptwicklung entsprechend dem konstanten
Spulverhältnis. Die wesentlichen Laufmeter des Fadens werden
innerhalb der Hauptwicklung aufgenommen bzw. untergebracht,
so daß die Schutzwicklung an sich keine Stufe einer
Präzisionswicklung darstellt, sondern lediglich einen
Abschluß bzw. einen Schutz für die Hauptwicklung bildet.
Die Hauptwicklung selbst kann mit durchgehend konstantem
Spulverhältnis, in Ausnahmefällen selbst aber wiederum
gestuft durchgeführt werden, wobei aber solche Stufen
mit der Schutzwicklung nicht vergleichbar sind. Bei
diesem neuen Verfahren ergibt sich der Vorteil, daß mit
vergleichsweise kleinen Steigungswinkeln im Bereich der
Hauptwicklung gearbeitet werden kann, so daß gute
Abzugseigenschaften resultieren. Die Schutzwicklung
erbringt dagegen die guten Handhabungseigenschaften.
Die Länge des aufgewickelten Fadens der Schutzwicklung kann
entsprechend dem Anlauf einer Webmaschine gewählt werden. Die
Schutzwicklung wird hinsichtlich ihrer Stärke bzw.
der aufgewickelten Laufmeter gegenüber der
Hauptwicklung so dimensioniert, daß die Schutzwicklung
bereits dann abgewickelt ist, wenn die Webmaschine nach
dem Einlegen des Fadens und dem Anfahren ihre vorgesehene
Arbeitsgeschwindigkeit erreicht. Diese Zeit, in der zwar
mit steigender, aber jedoch insgesamt verminderter
Geschwindigkeit abgespult wird, wird zur Entfernung der
Schutzwicklung ausgenutzt. Dabei läßt es sich zwar nicht
vermeiden, daß im Bereich der Schutzwicklung der
Säbeleffekt auftritt. Dieser ist jedoch auf einen sehr
kleinen Bereich des Gewebes reduziert, während er im
Bereich der Hauptwicklung überhaupt nicht auftritt.
Der Übergang von der Hauptwicklung auf die Schutzwicklung
kann laufmeterabhängig oder durchmesserabhängig erfolgen.
Die Schutzwicklung umfaßt nur wenige Windungen, die
gleichsam mit einem Einschlagen oder einer Fixierung
der Hauptwicklung gleichzusetzen ist.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist
eine angetriebene Spindel und eine in Abhängigkeit davon
angetriebene Kehrgewindewelle eines Fadenführers auf,
wobei zwischen dem Antrieb der Spindel und dem Antrieb
der Kehrgewindewelle ein Übersetzungsgetriebe mit
mindestens zwei wahlweise schaltbaren Übersetzungsstufen
vorgesehen ist. Die Vorrichtung kennzeichnet sich
erfindungsgemäß dadurch, daß eine erste
Übersetzungsstufe in einem ersten Spulverhältnis für die
Hauptwicklung und eine zweite, größere
Übersetzungsstufe in einem zweiten Spulverhältnis für
die Schutzwicklung vorgesehen sind. Beide Übersetzungsstufen
weisen je zwei Zahnräder und einen Zahnriemen auf, wobei die
abtriebsseitigen Zahnräder auf der Kehrgewindewelle
angeordnet sind. Das abtriebsseitige Zahnrad der ersten
Übersetzungsstufe steht mittels eines Überhol-Freilaufs mit
der Kehrgewindewelle in Verbindung, während das
abtriebsseitige Zahnrad der zweiten Übersetzungsstufe über
eine schaltbare Kupplung mit der Kehrgewindewelle drehfest
verbindbar bzw. freilaufend angeordnet ist. Damit ist es
möglich, die Hauptwicklung in einem ersten
Spulverhältnis zu wickeln, wobei der Steigungswinkel zu
Beginn der Spulreise und damit das Spulverhältnis
unabhängig von den normalerweise bestehenden
Beschränkungen gewählt werden kann. Der Wickelvorgang
muß also nicht mit einem besonders großen
Steigungswinkel beginnen. Die zweite Übersetzungsstufe
findet nur zur Überwicklung der Hauptwicklung
Verwendung, wird also gleichsam gegen Ende oder im Auslauf
des Wickelvorgangs eingesetzt. Die Stärke oder
Windungszahl dieser Schutzwicklung ist verhältnismäßig
klein gegenüber der Hauptwicklung, eigentlich gar nicht
vergleichbar. Obwohl zwei Übersetzungsstufen vorgesehen sind,
genügt die Anordnung einer Kupplung und eines Überhol-
Freilaufs, so daß der maschinelle Aufwand zur Erreichung
der beiden Spulverhältnisse äußerst klein ist. Wenn die
Kupplung ausgeschaltet ist, arbeitet die andere
Übersetzungsstufe und die Hauptwicklung wird aufgebracht.
Beim Einschalten der Kupplung wird die
Changiergeschwindigkeit sprunghaft erhöht. Die
Antriebsleistung wird dann über diese zweite
Übersetzungsstufe übertragen und der Überhol-Freilauf
ermöglicht dies, wobei der Zahnriemen und die Zahnräder
auch der ersten Übersetzungsstufe natürlich in Eingriff
zueinander bleiben.
Das Übersetzungsgetriebe kann eine Zwischenwelle
aufweisen, auf der die antriebsseitigen Zahnräder der
beiden Übersetzungsstufen drehfest angeordnet sind. Die
antriebsseitigen Zahnräder können allerdings auch auf
der Spindelachse und/oder direkt auf der Achse des
Motors für den Antrieb angeordnet sein.
Wenn eine Zwischenwelle Verwendung findet, so trägt diese
ein weiteres Zahnrad, über welches der Antrieb von der
Spindel abgenommen wird.
Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung
weiter verdeutlicht. Es zeigt
Fig. 1 ein Diagramm für wesentliche Wickelfaktoren
über der Zeit und
Fig. 2 einen Schnitt durch die wesentlichen Teile
einer Vorrichtung.
In Fig. 1 ist ein Diagramm über der Zeit oder auch über
dem wachsenden Spulendurchmesser dargestellt, bei dem
wesentliche Faktoren des Verfahrens verdeutlicht sind.
Die Kreuzspulen werden in Präzisionswicklung erzeugt,
so daß die Spindeldrehzahl in durchgezogener
Linienführung konstant abnehmend gesteuert wird. Diese
konstante Abnahme bleibt über den ganzen Wickelvorgang
erhalten, und zwar bis zum Erreichen des maximalen
Durchmessers der Spule. Wie in Präzisionswicklung üblich,
wird die Drehzahl der Kehrgewindewelle und damit die
Changiergeschwindigkeit proportional dazu erniedrigt,
und zwar in einem ersten konstanten Spul- oder
Windungsverhältnis, in welchem eine Hauptwicklung
gewickelt wird (vgl. die gestrichelte Linie). Beim
Übergang von der Hauptwicklung zu einer Schutzwicklung
kurz vor Erreichen des maximalen Durchmessers der Spule
wird die Changiergeschwindigkeit sprunghaft gesteigert,
wobei es sinnvoll ist, diese Steigerung nicht bis auf
den ursprünglichen Wert zu Beginn der Hauptwicklung
durchzuführen. Andererseits kann es im Einzelfall auch
besonders vorteilhaft sein, diese Steigung über den
ursprünglichen Wert der Changiergeschwindigkeit hinaus
anzuheben, um eine besonders feste Schutzwicklung zu
erreichen. Im Verlauf der Schutzwicklung nimmt die
Changiergeschwindigkeit zwar ebenfalls wieder ab, liegt
jedoch bei Erreichen des maximalen Spulendurchmessers
immer noch wesentlich höher als gegen Ende der
Hauptwicklung. Der Steigungswinkel verläuft gemäß der
strichpunktierten Linie. Er nimmt während der
Hauptwicklung konstant ab, springt dann am Übergang zur
Schutzwicklung auf einen Wert, der gute
Handhabungseigenschaften verspricht und sinkt dann im
Lauf der Schutzwicklung wiederum etwas ab, wobei sein
Wert am Ende der Schutzwicklung erheblich höher ist als
gegen Ende der Hauptwicklung. Die doppelt gepunktete
und gestrichelte Linie zeigt schließlich den Verlauf
des Spulverhältnisses an, läßt also die beiden
angewendeten Spulverhältnisse erkennen, wobei diese
Spulverhältnisse zueinander durchaus im Verhältnis von
2 : 1 bis 3 : 1 stehen können.
Es sei noch hinzugefügt, daß sich die Schutzwicklung nur
auf wenige Windungen oder Lagen beschränkt, während der
bei weitem überwiegende Teil der Laufmeter des Fadens
im Bereich der Hauptwicklung aufgebracht werden. Die
Schutzwicklung nimmt nur den Bruchteil eines Prozents
der Laufmeter der Spule auf.
In Fig. 2 ist eine besonders vorteilhafte
Ausführungsform der Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens dargestellt. Über einen nicht dargestellten
Motor wird eine Spindel 1 entweder direkt oder über
einen Zahnriementrieb angetrieben. Auf der Spindel 1 ist
ein Zahnrad 2 befestigt, über welches der Antrieb über
einen Zahnriemen 3 und ein Zahnrad 4 auf eine
Zwischenwelle 5 übertragen wird, die an einem Ausleger
6 maschinenseitig gelagert ist. Der Ausleger 6 ist mit
einem Rahmen 7 verbunden, in welchem eine
Kehrgewindewelle 8 drehbar gelagert ist. Zwischen der
Zwischenwelle 5 und der Kehrgewindewelle 8 ist ein
Übersetzungsgetriebe 9 gebildet, welches eine erste
Übersetzungsstufe 10 aus einem Zahnrad 11 auf der
Zwischenwelle 5, einem Zahnriemen 12 und einem Zahnrad
13 auf der Kehrgewindewelle 8 besteht. Zu dieser ersten
Übersetzungsstufe 10 gehört auch noch ein Überhol-
Freilauf 14, der so ausgebildet und angeordnet ist, daß
der Zahnriemen 12 über das Zahnrad 13 die
Kehrgewindewelle 8 antreibt, jedoch andererseits die
Möglichkeit besteht, daß sich die Kehrgewindewelle 8
schneller drehen kann als es dem Zahnrad 13 entspricht.
Zwischen der Zwischenwelle 5 und der Kehrgewindewelle 8
ist eine zweite Übersetzungsstufe 15 vorgesehen, die ein
Zahnrad 16 auf der Zwischenwelle 5, einen Zahnriemen 17
und ein Zahnrad 18 auf der Kehrgewindewelle 8 aufweist.
Ein Riemenspanner 19 ist an dem Rahmen 7 schwenkbar bzw.
verstellbar gelagert. Die beiden Zahnräder 13 und 18
sind über Kugellager 20 und 21 auf der Kehrgewindewelle
8 drehbar gelagert. Zu der zweiten Übersetzungsstufe 15
gehört noch eine Kupplung 22, die vorzugsweise als
elektrisch schaltbare Magnetkupplung ausgebildet ist
und die im eingeschalteten Zustand das Zahnrad 18 mit
der Kehrgewindewelle 8 drehfest verbindet, im
ausgerückten Zustand dagegen die freie Drehbeweglichkeit
über das Kugellager 21 gestattet. Mit Hilfe eines
Langlochs 23 läßt sich die Entfernung zwischen der
Zwischenwelle 5 und der Kehrgewindewelle 8 und damit
die Spannung des Zahnriemens 12 einstellen. Der
Riemenspanner 19 dient zur Einstellung der Spannung des
Zahnriemens 17.
Für eine besondere Ausführungsform kann das Zahnrad 11
34 Zähne, das Zahnrad 13 65 Zähne, das Zahnrad 16
49 Zähne und das Zahnrad 18 43 Zähne aufweisen.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 2 wird nun so betrieben,
daß über den gesamten Zeitraum, in welchem die
Hauptwicklung aufgebracht wird, die Kupplung 22
ausgeschaltet ist, so daß der Drehantrieb für die
Kehrgewindewelle 8 allein über die erste
Übersetzungsstufe 10 abläuft. Am Übergang von der
Hauptwicklung zur Schutzwicklung wird lediglich die
Kupplung 22 eingeschaltet, so daß eine drehfeste
Verbindung des Zahnrads 18 mit der Kehrgewindewelle 8
stattfindet. Der Antrieb läuft nun über die zweite
Übersetzungsstufe 15. Da diese Übersetzung größer ist,
erhält die Kehrgewindewelle 8 eine größere Drehzahl.
Obwohl die Übersetzungsstufe 10 hinsichtlich des
Zahnriemens 12 weiterhin in Eingriff bleibt, gestattet
es der Überhol-Freilauf 14, daß die Kehrgewindewelle
8 vergleichsweise schneller angetrieben wird. Durch die
Verwendung nur einer Kupplung und eines Überhol-
Freilaufs anstelle von zwei Kupplungen arbeitet die
Vorrichtung wesentlich verschleißärmer, zuverlässiger
und langlebiger. Sie ist auch einfacher herstellbar
und kann durch ein einziges Signal, d. h. dessen
Auftreten bzw. Nichtauftreten, hin- und hergeschaltet
werden.
Bezugszeichenliste
1 Spindel
2 Zahnrad
3 Zahnriemen
4 Zahnrad
5 Zwischenwelle
6 Ausleger
7 Rahmen
8 Kehrgewindewelle
9 Übersetzungsgetriebe
10 erste Übersetzungsstufe
11 Zahnrad
12 Zahnriemen
13 Zahnrad
14 Überhol-Freilauf
15 zweite Übersetzungsstufe
16 Zahnrad
17 Zahnriemen
18 Zahnrad
19 Riemenspanner
20 Kugellager
21 Kugellager
22 Kupplung
23 Langloch
2 Zahnrad
3 Zahnriemen
4 Zahnrad
5 Zwischenwelle
6 Ausleger
7 Rahmen
8 Kehrgewindewelle
9 Übersetzungsgetriebe
10 erste Übersetzungsstufe
11 Zahnrad
12 Zahnriemen
13 Zahnrad
14 Überhol-Freilauf
15 zweite Übersetzungsstufe
16 Zahnrad
17 Zahnriemen
18 Zahnrad
19 Riemenspanner
20 Kugellager
21 Kugellager
22 Kupplung
23 Langloch
Claims (6)
1. Verfahren zum Aufwickeln von Fäden oder Bändchen zu
Kreuzspulen in Präzisionswicklung für Webmaschinen, bei denen
die Abwicklung des Fadens von außen unter ständiger Bewegung
der Kreuzspule erfolgt, wobei die Changiergeschwindigkeit
proportional zur Spindeldrehzahl vermindert (konstantes
Spulverhältnis) und zur Erreichung eines nachfolgend
angewendeten kleineren Spulverhältnisses erhöht wird, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst eine Hauptwicklung mit einem
ersten konstanten Spulverhältnis fast bis zum Erreichen des
vorgesehenen maximalen Durchmessers der Spule gewickelt wird,
wobei über den gesamten Bereich der Hauptwicklung ein die
Abzugseigenschaften begünstigender, vergleichsweise kleiner
Steigungswinkel ohne Rücksicht auf die
Handhabungseigenschaften der Kreuzspule Anwendung findet, und
dann eine Schutzwicklung mit einem zweiten konstanten
Spulverhältnis in nur wenigen Windungsschichten über die
Hauptwicklung gewickelt wird, wobei das zweite Spulverhältnis
kleiner als das erste Spulverhältnis, und damit mit
vergleichsweise großem, die Handhabung der Kreuzspule
begünstigenden Steigungswinkel auch am Ende der
Schutzwicklung gewählt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Länge des aufgewickelten Fadens der Schutzwicklung
entsprechend dem Anlauf einer Webmaschine gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Übergang von der Hauptwicklung
auf die Schutzwicklung laufmeterabhängig oder
durchmesserabhängig erfolgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 bis 3, mit einer angetriebenen Spindel und
einer in Abhängigkeit davon angetriebenen
Kehrgewindewelle als Antriebsorgan eines Fadenführers,
wobei zwischen dem Antrieb der Spindel und dem Antrieb
der Kehrgewindewelle ein Übersetzungsgetriebe mit
mindestens zwei wahlweise schaltbaren
Übersetzungsstufen vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine erste Übersetzungsstufe (10)
in einem ersten Spulverhältnis für die Hauptwicklung
und eine zweite größere Übersetzungsstufe (15) in
einem zweiten Spulverhältnis für die Schutzwicklung
vorgesehen sind, daß das abtriebsseitige Zahnrad (13) der
ersten Übersetzungsstufe (10) mittels eines Überhol-Freilaufs
(14) mit der Kehrgewindewelle (8) in Verbindung steht,
während das abtriebsseitige Zahnrad (18) der zweiten
Übersetzungsstufe (15) über eine schaltbare Kupplung (22) mit
der Kehrgewindewelle (8) drehfest verbindbar bzw. freilaufend
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Übersetzungsgetriebe (9) eine Zwischenwelle (5) aufweist,
auf der die antriebsseitigen Zahnräder (11, 16) der beiden
Übersetzungsstufen (10, 15) drehfest angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenwelle (5) ein weiteres Zahnrad (4) trägt, über
welches der Antrieb von der Spindel (1) abgenommen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734445 DE3734445A1 (de) | 1987-10-12 | 1987-10-12 | Verfahren und vorrichtung zum aufwickeln von faeden zu kreuzspulen in praezisionswicklung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734445 DE3734445A1 (de) | 1987-10-12 | 1987-10-12 | Verfahren und vorrichtung zum aufwickeln von faeden zu kreuzspulen in praezisionswicklung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3734445A1 DE3734445A1 (de) | 1989-04-27 |
DE3734445C2 true DE3734445C2 (de) | 1990-01-11 |
Family
ID=6338136
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873734445 Granted DE3734445A1 (de) | 1987-10-12 | 1987-10-12 | Verfahren und vorrichtung zum aufwickeln von faeden zu kreuzspulen in praezisionswicklung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3734445A1 (de) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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