Fadenführer für Spulmaschinen
Die Erfindung betrifft Fadenführer für eine Spulmaschine zum Aufspulen eines Garnfadens auf eine sich drehende Spule mit einer bewegbaren Führungseinrichtung zum Führen des Fadens auf die Spule, wobei die Spule bei sich bewegender Führungseinrichtung aus dem Stillstand auf volle Drehzahl gebracht wird, und einem im Abstand von der Bewegungsbahn der Führungseinrichtung an der Maschine angebrachten drehfähigen, rohrförmigen Führungsglied, welches während seines Umlaufs den Faden in Richtung auf sein eines Ende und über dieses hinaus zu verlagern vermag und welches so angeordnet ist, dass es den Faden im Abstand von der Führungseinrichtung hält, bis er über das Ende des Füh rungsgliedes hinausgelaufen ist.
Aus einer USA-Patentschrift ist eine vollautomatische Spulmaschine zum Aufspulen von Garn oder dergleichen in verschiedenen Aufspulformen, speziell kegel förmigen Kopsen bekannt. Diese Maschine besteht im wesentlichen aus einem Spulabschnitt mit einem Spulkern, der gesteuert zwischen einer Spulstellung, einer Bremsstellung und einer Rücklaufstellung bewegbar ist, und einer Antriebstrommel für den Spulkern, die mit einer endlosen Nut zur Führung des auf den Spulkern aufzuspulenden Garns versehen ist, einem im Fall eines Fadenbruchs wirksam werdenden Abschnitt zum Auffinden der Garnenden und Wiedervereinigen derselben, der einen Knoter und eine getrennte Einrichtung zur Auffindung der betreffenden freien Garnenden des gerissenen Fadens und zur Weiterleitung derselben zwecks Vereinigung an den Knoter aufweist,
einem Garn-Vor bchandlungsabschnitt mit Mitteln zum Auffinden, Spannen und Reinigen des dem Spulkern zugeführten Garns und einem geschlossenen Steuerabsehnitt zur tSberwa- chung der verschiedenen anderen Abschnitte sowie zur Steuerung der Arbeitsweise derselben. Bei dieser Anordnung ist der Garnknoter an einer etwas vor und neben dem einen Ende des Spulkerns und der Antriebstrommel für diesen liegenden Stelle eines Teils des Maschinenrahmens angebracht.
Wie bereits angedeutet, ist diese bekannte Maschine für den Fall eines Fadenbruchs mit einer Einrichtung zum Auffinden der beiden freien Enden des gerissenen
Fadens sowie zur Weiterleitung derselben an den Knoter versellen, welcher das Garn nach dem Wiederverbinden der gerissenen Enden an die Führungsnut der Antriebs trommel abgibt, woraufhin das Aufspulen auf dieselbe
Weise wie vorher fortgesetzt werden kann. Beim Auffin den der Garnenden wird durch diesen Vorgang zunächst der Spulkern in die Bremsstellung gebracht, um seine
Vorwärtsdrehung zu unterbrechen, und danach in die
Stellung für Rückwärtsdrehung gebracht, so dass das hintere Ende des gerissenen Fadens von den bereits auf den Kern aufgespulten Windungen abgezogen, durch eine entsprechende Vorrichtung erfasst und dem Knoter zugeführt werden kann.
Nach dem Wiederverbinden der
Garnenden durch den Knoter wird der Spulkern wieder um zwecks Unterbrechung seiner Rückwärtsdrehung in die Bremsstellung und anschliessend in die Aufspulstel lung gebracht, um das normale Aufspulen des Fadens auf die Kopse wieder einzuleiten. Während dieser ver schiedenen Vorgänge dreht sich die mit der Nut verse zeine Antriebswalze ständig mit voller Drehzahl weiter, so dass das Garn nach der Freigabe durch den Knoter augenblicklich von der Nut erfasst und mit derselben
Geschwindigkeit wie beim normalen Aufspulvorgang über die Kopse hin- und hergeführt wird.
Der Zeitpunkt der Garnfreigabe durch den Knoter fällt jedoch prak tisch mit der Bewegung des Spulkerns in die normale Aufspulstellung zusammen; in diesem Augenblick besitzt der Spulkern praktisch keine Geschwindigkeit, und es vergeht zwangsläufig eine beträchtliche Zeitspanne, be vor der Kern durch die Reibungsberührung mit der Um fangfläche des Antriebstrommel wieder auf normale Be triebsgeschwindigkeit gebracht wird.
Während dieser Zeitspanne wird das Garn mit nor maler Geschwindigkeit hin- und hergeführt, aber zumin dest anfänglich mit stark verringerter Geschwindigkeit aufgespult. Anstatt in den üblichen Windungen auf die
Kopse aufgespult zu werden, wird das Garn somit ledig lich in dicht nebeneinander liegenden Schleifen zickzack artig auf dem Kopsenumfang hin- und hergeführt, d. h. in einem zusammengedrückten Sinuswellenschema aus gelegt, wobei die Schleifen immer grösser werden, bis die
Kopse schliesslich ihre normale Aufspulgeschwindigkeit erreicht hat und die Windungen im normalen Schema aufgespult werden.
Das Vorhandensein derartiger Zick zack-Schleifen auf der Kopse hat sich als sehr nachteilig erwiesen, wenn das Garn anschliessend beispielsweise beim Weben, Rückspulen usw. weiterverarbeitet werden soll, da diese Schleifen ersichtlicherweise dazu neigen, unerwarteten Durchhang oder ein Ablösen der Kopse hervorzubringen und Verwicklungen henorzurufen oder von Teilen der Maschine erfasst zu werden.
Alle automatischen Spulmaschinen müssen mit Ein richtungen zur Berücksichtigung eines Fadenbruchs oder einer anderen Unterbrechung des Fadens während des
Aufspulens ausgerüstet sein. Ungeachtet dessen, wie sorgfältig ein Faden vor dem Rückspulen zu einer han delsüblichen Kopse behandelt wird, was branchenüblich als coding bezeichnet wird, ist es praktisch unmög lich, das Auftreten von Unterbrechungen zu verhindern; zumindest ist eine Fadenunterbrechung zwischen den verschiedenen Vorratskopsen zu erwarten, da die mei sten handelsüblichen Wickel bzw. Kopsen das Garn von mehr als einer Vorratskopse enthalten.
Aus diesem
Grund unterliegen alle automatischen Spulmaschinen dem grundsätzlichen Erfordernis, dass sie mit Mitteln zur Berücksichtigung einer Fadenunterbrechung und automatischen Wiederverbindung des Fadens zwecks
Fortsetzung des Aufspulens ausgerüstet sein müssen.
Aus einer weiteren USA-Patentschrift ist eine Vor richtung beschrieben, welche als Zusatzvorrichtung für
Spulmaschinen, beispielsweise die vorangehend beschrie bene Spulmaschine, verwendet werden kann und welche die vorstehend genannten, während der Zeitspanne, während der der Kopsenkern nebst Kopse auf normale
Betriebsdrehzahl gebracht wird, auftretenden Schwierig keiten auszuschalten vermag. Diese Vorrichtung besteht aus einem Führungsglied, welches den sich bewegenden
Fadenstrang vorübergehend in einer von der normalen
Führungs- bzw. Querführungseinrichtung der Maschine entfernten Stellung festzuhalten vermag. Dieses Füh rungsglied besteht aus einem frei drehfähig gelagerten, länglichen, rohrförmigen Glied mit einer längs seinem
Umfang verlaufenden spiraligen Nut.
Beim Einleiten des
Garn-Aufspulvorgangs wird das Garn vom Knoter frei gegeben und kommt erst auf das eine Ende des rohrför migen Führungsglieds zu liegen, statt dass es unmittelbar mit der Nut der Führungswalze bzw. -trommel in Ein griff gelangt. Bei sich fortlaufend erhöhender Drehzahl der Garnkopse versetzt das über das rohrförmige Füh rungsglied gezogene Garn dieses mit ständig zunehmen der Drehzahl in Drehung. Gleichzeitig führt die Spiralnut das Garn von dem Ende, auf welches es zunächst zu lie gen kam, in Richtung auf das andere Ende des Füh rungsglieds hin.
Wenn das Garn dieses andere Ende des
Führungsglieds erreicht hat, hat auch die Kopse ihre normale Betriebsdrehzahl erreicht, und das Garn läuft über dieses Ende hinweg und fällt in die endlose Nut der
Führungstrommel, um auf normale Weise aufgespult zu werden.
Dieses neuartige Führungsglied ermöglicht es dem
Kopsenkern nebst der auf diesem befindlichen Garn kopse, praktisch aus dem Stillstand auf normale Arbeits drehzahl zu beschleunigen, ohne dass das Garn in Form eng nebeneinander liegender Schleifen zickzackförmig auf die Kopse aufgespult wird. Bei späteren Verarbeitungsschritten unter Verwendung der Garnkopse tritt somit kein unerwarterter Garndurchhang oder Ablösen der Kopse auf, bei welchen sich das Garn verwickeln oder in Teilen der Maschine fangen könnte.
Ein und dieselbe Spulmaschine wird auch häufig dazu benutzt, Garnkopsen unterschiedlicher Dicke aufzuspulen. Darüberhinaus ist in jüngster Zeit eine Tendenz zu beobachten, die Garnkopsen in Form von kegelförmigen Kopsen immer grösseren Durchmessers anzufertigen. Beim Spulen von Kopsen unterschiedlicher Dicke und insbesondere bei der Herstellung derartiger, grösseren Durchmesser besitzender Kopsen tritt mehr und mehr die Schwierigkeit zutage, dass der Kopsenkern eine immer grössere Zeitspanne bis zum Erreichen seiner Betriebsdrehzahl benötigt, bevor das Garn vom rohrförmigen Führungsglied freigegeben wird, was einfach auf die grössere Trägheit dieser grösseren Kopsen zurückzuführen ist.
Es ist dagegen unmöglich, eine längere Rohrführung zu verwenden, da dieses Führungsglied notwendigerweise kürzer sein muss als die Länge der Führungstrommel beträgt, um zu verhindern, dass das Garn am Ende des Führungsglieds ausserhalb der Erstreckung der Führungstrommel herabfällt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen einfachen Fadenführer zu schaffen, welcher das Garn z. B. nach dem Vereinigen seiner gerissenen Enden vom Knoter aufzunehmen und vorübergehend die mit Nuten versehene Antriebstrommel während einer Zeitspanne, die ausreicht, um den Garnwickel seine normale Drehzahl erreichen zu lassen, als Führungsmittel für das Garn zu ersetzen vermag.
Mit anderen Worten schafft also die Erfindung einen mit Verzögerung arbeitenden Fadenführer, auf welchen das Garn z. B. durch den Knoter einer automatischen Spulmaschine aufgelegt wird und welcher das Garn bis zum Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne, die zweckmässig in Abhängigkeit von der Grösse und der Trägheit der aufzuspulenden Kopse ausgewählt wird, festhält, damit die Kopse ihre normale Drehzahl erreichen kann, woraufhin das Garn zwecks Zufuhr zu der mit Normaldrehzahl umlaufenden Kopse auf den Umfang einer Führungstrommel abgegeben wird.
Der erfindungsgemässe Fadenführer ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen das drehfähige, rohrförmige Führungsglied und ein feststehendes Glied eine Bremseinrichtung zur Verringerung der Drehzahl des Füh rlmgsglieds durch Reibungseingriff eingefügt ist, wobei der Faden durch das Führungsglied ausser Berührung mit der Führungseinrichtung gehalten wird, bis der Garnwickel seine normale Aufspuldrehzahl erreicht hat.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht des Fadenführers mit den Merkmalen der Erfindung in betrieblicher Verbindung mit einem Kopsenkern und einer mit Nuten versehenen Kopsen-Antriebs- und Garn-Führungstrommel für den Kopsenkern.
Fig. 2 eine auseinandergezogene Darstellung der dem rohrförmigen Führungsglied zugeordneten Bremseinrichtung, in vergrössertem Massstab,
Fig. 3 einen Querschnitt längs der Linie 3-3 in Fig.
4 durch die Bremseinrichtung gemäss Fig. 2, in weiter vergrössertem Massstab, und
Fig. 4 eine im Schnitt dargestellte Seitenansicht durch die Bremseinrichtung gemäss Fig. 2.
Vor der genauen Beschrefbung des erfindungsgemäs sen Fadenführers sei darauf hingewiesen, dass er sich, obgleich er speziell zur Verwendung bei Spulenmaschinen gemäss der USA-Patentschrift 2 764 362 entwickelt wurde und zum Zweck der Beschreibung in Verbindung mit den zugeordneten Bauteilen einer solchen Maschine dargestellt ist, gleichermassen auch zur Verwendung bei anderen Spulmaschinen eignet und tatsächlich in jeder Anlage zum Aufspulen von Garn verwendet werden kann, die eine sich ständig bewegende Garn-Führungseinrichtung, beispielsweise in Form einer mit Nuten versehenen Trommel bzw.
Walze oder dgl., sowie einen Kopsenkern aufweist, welcher zu irgendeinem Zeitpunkt des Aufspulvo, rg, angs praktisch aus einer Ruhelage bzw. aus dem Stillstand heraus auf Aufspuldrehzahl gebracht werden muss.
Tatsächlich erstreckt sich der Anwendungsbereich des erfindungsgemässen Fadenführers auf alle Fälle, in denen ein sich bewegender bzw. ablaufender Garnfaden vorübergehend in einer gegenüber seiner normalen Bewegungsbahn versetzten Lage gehalten und nach einer gewissen Zeitspanne in seine normale Bewegungsbahn zurückgebracht werden muss.
Zur genauen Erläuterung der Erfindung ist in den Zeichnungen nur ein für das volle Verständnis der Erfindung und ihres Anwendungsgebiets ausreichender Abschnitt der Maschine gemäss den USA-Patentschriften 2 764 362 und 3 055 602 dargestellt. Die Bezugsziffer 10 bezeichnet die auf einen konischen bzw. kegelförmigen Garnhalter bzw. Bobine 12 aufgewickelte Kopse auf einem Spulkern 14. Der Spulkern 14 ist drehfähig auf einer Welle 16 gelagert, die derart mit den nicht dargestellten restlichen Bauteilen der Maschine verbunden ist, dass die Kopse beim Aufspulen des Garns ständig grösser wird.
Gemäss der Zeichnung ist die Maschine für das Aufspulen einer konischen bzw. kegelförmigen Kopse eingerichtet, doch können ersichtlicherweise auch andere Spulformen hergestellt werden, indem der konische Spulkern nebst Garnhalter durch andere Spulkerne und Garnhalter ersetzt wird, die sich für die Herstellung der jeweils gewünschten Spulformationen eignen.
Die Kopse 10, der Garnhalter 12 und der Spulkern 14 werden durch die Reibungsberührung der Spul-Umfangsfläche mit dem Umfang einer länglichen, zylindrischen Antriebstrommel bzw. -walze 18 in Drehung versetzt, die drehfest auf einer Welle 20 angeordnet ist. Wie bereits angedeutet, läuft die Welle 20 ständig um; die Antriebseinrichtung für die Welle ist in den Zeichnungen nicht dargestellt. Die Trommel 18 ist auf ihrem Umfang mit einer endlosen Nut 22 versehen, welche das der Kopse 10 zugeführte Garn zu erfassen und längs der Kopse hin- und herzuführen vermag, wobei die Trommelachse aus diesem Grund im wesentlichen unter einem rechten Winkel zur Bewegungsbahn des zur Kopse 10 laufenden Garns angeordnet ist.
Es sind Mittel vorgesehen, welche der Kopse eine Rückwärtsbewegung aus der Antriebs stellung gemäss Fig. 1 in eine Ruhe- bzw. Stillstandstellung zu erteilen vermögen, um sie bei Unterbrechung der Garnzufuhr zum Stillstand zu bringen. Diese Bewegungseinrichtung ist in der USA-Patentschrift 2 764 362 näher erläutert, liegt jedoch nicht im Bereich der Erfindung und ist aus diesem Grund auch nicht näher beschrieben.
Neben dem gemäss Fig. 1 linken Ende der Kopse 10 und der Trommel 18 ist eine lotrecht angeordnete Halterung 24 vorgesehen, die einen Teil des starren Rahmens der Maschine bildet und von der in der Zeichnung nur das obere Ende veranschaulicht ist. An diesem Ende der
Halterung 24 ist ein Garnknoter 26 angebracht, der ein seine betrieblichen Einrichtungen aufnehmendes kasten artiges Gehäuse aufweist. Die Einzelheiten dieses Kno ters, der vorzugsweise dem in der USA-Patentschrift
2 670 230 offenbarten Knoter entsprechen kann, stellen
Beinen Teil der Erfindung dar.
An der Rahmenhalterung 24 ist ein Halter 30 mit
Hilfe von die Basis des Halters 30 und die Halterung 24 durchsetzenden Schrauben 31 nebst Muttern befestigt.
Eine Stummelwelle 40 ist mit ihrem einen Ende in der
Halterung 24 gelagert und steht mit Abstand zur Achse der Trommel 18 in einer lotrecht über dieser liegenden
Ebene waagerecht von der Halterung 24 ab. Das innere bzw. von der Halterung 24 entfernte Ende der Stummel welle 40 ist waagerecht im Abstand vom Ende des Hal ters 30 angeordnet, wobei sich dieser Abstand bzw.
Zwischenraum vorzugsweise innerhalb der Längserstrek kung der Trommel 18 über den grössten Teil ihrer Länge erstreckt. In dem zwischen dem Halter 30 und der Stum melwelle 40 festgelegten Zwischenraum ist ein längliches rohrförmiges Glied 32 drehfähig gelagert, das beispiels weise aus einem Kunststoff, wie Nylon, besteht und an seinem Umfang mit einer Spiralnut 34 enger Steigung versehen ist. An seinem gemäss Fig. 1 rechten Ende ist das rohrförmige Glied 32 mit einer Ausnehmung zur
Aufnahme eines nicht dargestellten, durch seine Einbau lage verborgenen Schublagers zur Lagerung des Glieds
32 zwecks Drehbewegung auf dem Ende des Halters 30 versehen. Das linke Ende des rohrförmigen Glieds 32 ist auf noch zu beschreibende Weise drehfähig auf der
Stummelwelle 40 gelagert.
Der Zweck des den mit Spiralnut versehenen Um fang aufweisenden rohrförmigen Glieds 32 besteht dar in, den vom Knoter 26 abgegebenen, wiederverbundenen
Faden aufzunehmen, wobei der Faden in einen Ab schnitt der Nut 34 hineingelangt und das Glied 32 in folge der Reibungsberührung zwischen dem Faden und den Seitenflanken der Nut in Drehbewegung versetzt.
Bei dieser Drehbewegung wird der Faden wegen der
Steigung der Nut fortlaufend längs des Glieds 32 weiter geführt, bis er vom rechten Ende des Glieds herabläuft und auf den Umfang der Trommel 18 herabfällt, um von der Nut 22 erfasst und längs der Kopse 10 hin- und her geführt zu werden. Zu diesem Zweck muss der Stei gungswinkel der Spiralnut 34 so gewählt sein, dass der
Faden nach rechts in Richtung auf das freie Ende des
Glieds 32 weitergeführt wird. Bei der dargestellten An ordnung läuft der Faden über das Glied 32 und um die ses herum. Die Nut 34 muss daher rechtsgängig sein, d. h. der Steigungswinkel der Spiralnut 34 verläuft in Be wegungsrichtung des Garns von rechts nach links.
All gemeiner ausgedrückt, muss der Steigungswinkel der Nut stets, in Bewegungsrichtung des Garns gesehen, vom
Ende des rohrförmigen Glieds weg verlaufen, von wel chem das Garn abgegeben werden soll. Wenn der Garn faden gemäss Fig. 1 beispielsweise in entgegengesetzte
Richtung, d. h. in Richtung auf den Betrachter der
Zeichung, verlaufen würde und am selben Ende des
Glieds 32 ablaufen sollte, müsste die-Steigung der Nut entgegengesetzt zur dargestellten Steigung verlaufen; wenn der Faden in diesem Fall dagegen am anderen
Ende ablaufen sollte, wäre die Steigungsrichtung der Nut dieselbe wie dargestellt.
Ersichtlicherweise wird die Zeitspanne, während welcher der Faden am Glied 32 gehalten wird, durch drei Faktoren bestimmt: Erstens durch die Bewegungs geschwindigkeit des Garns, zweitens durch die Steigung der Spiralnut 34 und drittens durch die Effektivlänge des Glieds 32, d. h. den Abstand zwischen dem Punkt, an welchem das Garn auf das Glied 32 gelangt, und dem Ende, an welchem das Garn abgegeben wird. Obgleich das Glied 32 durch verschiedene Kombinationen dieser Faktoren so ausgelegt werden kann, dass das Garn während verschiedener Zeitspannen auf ihm gehalten wird, lassen sich diese Faktoren nicht derart aufeinander abstimmen, dass der Faden während der Zeitspanne, welche bis zum Erreichen der normalen Betriebsdrehzahl einer grossen, schweren Kopse benötigt wird, auf dem Glied 32 gehalten wird.
Obgleich diese Zeitspanne durch Verwendung eines sehr kleinen Steigungswinkels für die Spiralnut 34 verlängert werden kann, unterliegt diese Massnahme beträchtlichen Einschränkungen, da eine gewisse Reibung zwischen dem Garn und der Nut vorhanden sein muss und diese Reibung in erster Linie eine Funktion des Steigungswinkels der Spiralnut 34 ist.
Die vorangehende Beschreibung beschränkt. sich im wesentlichen auf die Teile der in den USA-Patentschriften 2 764 362 und 3 055 602 offenbarten Spulmaschine, welche die Grundlage für die genauere Beschreibung der Erfindung bilden.
Die Hülse bzw. Abschlusskappe 42 ist mittels einer Stellschraube 44 in solcher Lage an. der Stummelwelle 40 befestigt, dass sich das spitz zulaufende Ende der Stummelwelle in die in der Kappe 42 vorgesehene grosse Ausnehmung hineinerstreckt.
Die Bremseinrichtung ist in der grossen Ausnehmung der Kappe angeordnet und erstreckt sich in das eine Ende des rohrförmigen Führungsglieds 32. Sie weist einen zentralen Kern bzw. Sitzglied 46 auf, der bzw. das mit einer durchgehenden Querbohrung 48 zur Aufnahme einer Schraubenfeder 50 und zweier Kugelrasten 52 versehen ist. Eine Arretier- bzw. Klemmhülse 54 weist an vorbestimmten Stellen längs ihrer Innenfläche mehrere flache Kugelpfannen 56 auf und ist über das Sitzglied 46 und die Rasten 52 aufgeschoben. Die Klemmhülse 54 kann um das Sitzglied 46 herum gedreht werden und wird durch ein mit Presssitz auf das dünnere Ende des Sitzglieds 46 aufgepresstes Halteglied 58 an einer Axialverschiebung gehindert.
Am anderen Ende des Sitzglieds 46 sind symmetrisch um seinen Umfang herum verteilt mehrere Taschen bzw. Aussparungen 60 vorgesehen, deren Seiten zur Seitenfläche des Sitzglieds 46 hin offen sind. An derselben Seite des Sitzglieds 46 ist in seiner Mitte ein Schublager 62 angeordnet, über welches ein die offenen Seiten der Aussparungen 60 umschliessender Endflansch 64 mit Presssitz aufgepresst ist.
Die Aussparungen 60 nehmen jeweils ein Bremssegment 68 in Form eines länglichen Glieds mit abgerundeten Enden auf. Diese Segmente sind derart bemessen, dass sie leicht in die Aussparungen einzutreten und aus diesen herauszufallen vermögen, sich jedoch nicht gleichzeitig um eine parallel zur Achse des Sitzglieds verlaufende Achse zu drehen vermögen, wenn sie im Sitzglied gehalten werden. Von der Klemmhülse 54 stehen in Axialrichtung mehrere Arretier- bzw. Klemmklauen 70 ab, deren Anzahl der Anzahl der vorhandenen Aussparungen 60 entspricht. Wenn die Klemmhülse 54 durch einen Satz von Kugelpfannen 56 und Rasten 52 in einer vorbestimmten Stellung gehalten wird, decken die Klemmklauen 70 zumindest teilweise - die Eintrittsenden zu den Aussparungen 60 ab und halten dabei die Bremssegmente 68 in ihren jeweiligen Aussparungen.
Die Klemmklauen 70 sind auf ungleiche Abstände voneinander verteilt, so dass die Eintrittsenden der Aussparungen 60 beim Drehen der Klemmhülse 54 in die eine Richtung um das Sitzglied 46 in durch die anderen Pfannen 56, in welche die Rasten 52 hineingepresst werden, bestimmte aufeinanderfolgende Stellungen nacheinander geöffnet werden und es somit ermöglichen, dass die Bremssegmente 60 aus ihren jeweiligen Aussparungen freizukommen vermögen. Gemäss Fig. 3 sind die vier Klemmklauen 70 beispielsweise so angeordnet, dass beim Drehen der Klemmhülse entgegen dem Uhrzeigersinn zunächst die linke, dann die rechte und schliesslich die obere und die untere Aussparung gleichzeitig geöffnet werden.
Durch Verdrehen der Klemmhülse im Uhrzeigersinn werden die Aussparungen in umgekehrter Reihenfolge verschlossen, so dass die Bremssegmente 68 in ihre jeweiligen Aussparungen 60 zurückgedrängt werden. Dieser Vorgang wird dadurch erleichtert, dass die Vorderkanten der Klemmklauen 70 abgeschrägt sind und somit mit den abgerundeten Kanten der Bremssegmente 62 zusammenzuwirken vermögen.
Die vorstehend beschriebene Einheit ist am Ende des rohrförmigen Führungsglieds 32 befestigt, indem die Aussenfläche des Halteglieds 58 mit Presssitz gegen einen Einsatz 66 in das Führungsglied eingepresst ist.
Bei mit Hilfe der Klemmklauen 70 in ihren jeweiligen Aussparungen gehaltenen Bremssegmenten 68 wird die Bremseinrichtung derart in die bereits an der Spulmaschine angebrachte umhüllende Kappe 42 eingesetzt, dass das spitze Ende der Stummelwelle 40 in das Schublager 62 eingreift. Anschliessend wird das dünnere Ende des Halters 30 in das am anderen Ende des rohrförmigen Führungsglieds 32 vorgesehene Schublager eingesetzt, während die Basis des Halters 30 mittels Schrauben 31 nebst Muttern an der Maschine angebracht wird.
In dieser Stellung vermag sich das rohrförmige Führungsglied 32 frei zu drehen.
Die Arbeitsweise des Führungsglieds 32 nebst zugeordneter Bremseinrichtung hängt hauptsächlich von der Feinheitsnummer des aufzuspulenden Garns ab, obgleich die Grösse und das Gewicht der hergestellten ke gelförmigen Kopsen einen weiteren Faktor darstellen.
Wenn Garne feinerer Feinheitsnummer aufgespult werden, kann es sich herausstellen, dass gar kein Abbremsen des rohrförmigen Führungsglieds 32 erforderlich ist, da dieses feinere Garn einen verhältnismässig niedrigen Reibungskoeffizienten besitzt. Aus diesem Grund kann beim Durchziehen dieses Garns durch die Spiralnut 34 die Masse des rohrförmigen Glieds allein ausreichen, um die Drehbewegung dieses Glieds derart zu verzögern, dass das Garn ausreichend langsam in Axialrichtung des Führungsglieds weiterverlagert wird, um die Kopse 10 ihre Aufspulgeschwindigkeit erreichen zu lassen, bevor das Garn in die Nut 22 herabfällt. Unter diesen Bedingungen arbeitet das Führungsglied auf dieselbe Weise, wie in der USA-Patentschrift 3 055 602 beschrieben.
Falls jedoch ein Garn gröberer Feinheitsnummer aufgespult wird, wird ersichtlicherweise wesentlich mehr Reibung zwischen dem Garn und dem rohrförmigen Glied 32 erzeugt, so dass das Glied 32 wesentlich besser auf den Reibungszug des die Nut 34 durchlaufenden Garns anspricht und sich schneller dreht, um das Garn schneller der Führungstrommel 18 zuzuführen. In diesen Fällen muss die Drehbewegung des rohrförmigen Glieds 32 verzögert werden, sobald das Garn vom Knoter freigegeben worden ist, um das Garn so lange auf dem Führungsglied zu halten, dass die Kopse 10 ihre normale Aufspuldrehzahl erreichen kann, bevor das Garn in die endlose Nut 22 der Trommel 18 hineingelangt.
Diese Verzögerung wird dadurch erreicht, dass mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Bremseinrichtung eine Bremskraft an das sich mit Normaldrehzahl drehende rohrförmige Glied 32 angelegt wird, so dass das Garn eine wesentlich längere Zeit benötigt, um die volle Länge der an der Aussenfläche des rohrförmigen Glieds vorgesehenen Spiralnut abzulaufen. Der kegelförmigen Kopse steht somit genügend Zeit zur Verfügung, um ihre volle Betriebsdrehzahl zu erreichen, bevor das Garn am Ende des Führungsglieds auf die Führungsvorrichtung bzw.
-trommel abläuft. Selbstverständlich steht über den Erwägungen der Feinheitsnummer des jeweils aufzuspulenden Garns der zusätzliche Faktor der Grösse und des Gewichts der Kopse. Da eine massivere Garnkopse ersichtlicherweise eine grössere Trägheit besitzt und daher bis zum Erreichen seiner Aufspuldrehzahl eine längere Zeitspanne benötigt, ist es offensichtlich, dass, wenn das Wiederverbinden eines gerissenen Fadens nur bei Kopsen beträchtlicher Grösse und beträchtlichen Gewichts durchgeführt werden soll, die Bremseinrichtung derart betätigt werden müsste, dass sie eine proportional grössere Kraft anlegt als im Fall von kleineren und leichteren Garnkopsen.
Die Betätigung der Bremseinrichtung erfolgt durch Einführen eines Stifts in eine in der Seitenwand der Abschlusskappe 42 vorgesehene Bohrung 72. Daraufhin wird das rohrförmige Führungsglied 32 von Hand so lange gedreht, bis der Stift in eine im Umfang der Klemmhülse 54 vorgesehene Öffnung 74 hineinfällt, wodurch die Klemmhülse an einer Drehbewegung mit dem rohrförmigen Führungsglied 32 gehindert wird. An diesem Punkt steht eine an der Aussenfläche des Führungsglieds 32 vorgesehene Markierung 76 in tJbereinstim- mung mit der ersten Markierung 78 an der Kappe 42, wobei die Bremssegmente sämtlich in ihren jeweiligen Aussparungen verklemmt sind. Das rohrförmige Führungsglied kann dann von Hand weitergedreht werden, um die Markierung 76 in Übereinstimmung mit einer der anderen Markierungen 78 zu bringen.
Anschliessend wird das Führungsglied 32 durch die in die entsprechenden Kugelpfannen 56 gedrängten Rasten 52 in einer dieser Stellungen festgehalten bzw. arretiert. Beim Weiterdrehen des rohrförmigen Führungsglieds aus seiner anfänglichen Stellung werden fortlaufend mehr Aussparungen 60 freigelegt, wenn sich die Klemruklauen 70 fortlaufend von den Eintritts enden zu diesen Aussparungen wegdrehen. Hierbei gelangen immer mehr Bremssegmente 68 teilweise aus ihren zugeordneten Aussparungen 60 heraus, wobei ihre abgerundeten Vorderenden in Berührung mit der Innenfläche der Abschlusskappe 42 gelangen.
Aus den vorstehenden Ausführungen ist ersichtlich, dass die von der Bedienungsperson auszuwählende An- zahl freizugebender Bremssegmente von der Feinheitsnummer des aufzuspulenden Garns sowie von der Grösse und demzufolge der Trägheit der aufzubauenden kegelförmigen Garnkopse abhängt. Je gröber die Feinheitsnummer des Garns und je grösser und schwerer die Kopse sind, um so grösser muss die Anzahl der freizugebenden Bremssegmente sein. Je feiner das Garn und je kleiner und leichter die aufzubauende Kopse ist, um so kleiner muss umgekehrt die Anzahl der freizugebenden Segmente sein.
Sobald die Bedienungsperson die Klemmhülse in die gewünschte Stellung gebracht hat, wird der Stift aus der Bohrung 72 und der Öffnung 74 herausgezogen, so dass sich das rohrförmige Führungs glied und die Klemmhülse wiederum als Einheit zu dre hen vermögen.
Im Betrieb des rohrförmigen Führungsglieds 32 läuft das Garn in der Spiralnut 34 über dieses Glied hinweg.
Die zwischen dem Garn und der Spiralnut erzeugte Reibung verursacht eine Drehbewegung des Führungsglieds, wobei das Garn in Richtung auf das andere Ende des Führungsglieds bewegt wird. I