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Kreuzschussspulmaschine, insbesondere für Kunstseide.
Die auf Schussspulen gewickelte Kunstseide ist oft unzulässig verzogen oder überdreht, so dass sie nicht mehr in ihre ursprüngliche Lage zurückgeht. Ausser der Beeinträchtigung der Festigkeit des Fadens tritt als Folge eine Oberflächenänderung ein. die den Glanz des Fadens verändert. In aus solchem Material hergestelltem Gewebe zeigen sich Glanzstellen (Glanzschuss- effekt, Moiréeffekt usw. ), die beim Färben. infolge der ungünstigen Voraussetzungen für die Aufnahme der Farbe, besonders deutlich in Erscheinung treten und dem Wert der Ware abträglich sind.
Ferner wird das Boldern oder Knittern der Kunstseide, das die Fäden mitten im Gewebe unschön aufstehen lässt, im wesentlichen durch die ungleichmässige Spannung der Schussfäden verursacht, was bekanntermassen wieder zum guten Teil von fehlerhaften Spulen herrührt.
Die grundlegenden Ursachen aller dieser Mängel liegen darin, dass die bekannten Schussspulmaschinen den besonderen Eigenschaften der Kunstseide mit Bezug auf Dehnung nicht oder nur. mit ungenügenden Mitteln Rechnung tragen.
Bei einer Art von bekannten Schussspulmaschinen bleibt die Tourenzahl der Spindel immer gleich, so dass die Fadenauflaufgeschwindigkeit entsprechend dem jeweiligen Wicklungsdurchmesser der Kötzerspulen fortwährend zwischen einem kleinsten und grössten Wert schwankt.
Mit der Auflaufgeschwindigkeit wechselt natürlich auch fortwährend die im Faden auftretende Dehnungsbeanspruchung, was bei den heutigen Systemen, bei denen der Faden aus bekannten Gründen hart auf die Schussspule aufgewickelt werden muss, wie bereits eingangs erwähnt, zur Folge hat, dass der Faden stellenweise überdehnt wird.
Bei einer andern bekannten Art von Schussspulmaschinen wird die Spulenspindel mittels konischer Walzen angetrieben, um einen Ausgleich der Umdrehungsgeschwindigkeit zu erzielen.
Durch diesen Reibungsantrieb wird Kunstseide feinerer Art leicht beschädigt, insbesondere dann, wenn die Antriebskonuswalze zum Wicklungskonus ungenau eingestellt ist, was leicht vorkommen kann.
Um die Nachteile dieser Systeme zu beheben, wurde auch bereits vorgeschlagen, in den Spindelantrieb unrunde Räder einzuschalten. Diese Massnahme ist zwar geeignet, eine gleichmässige Fadenauflaufgeschwindigkeit und damit eine gleichmässige Dehnungsbeanspruchung des Fadenmaterials zu erreichen, doch wird dadurch noch nicht der Mangel behoben, dass der Faden und die Wicklungslagen durch die Berührung mit den üblichen Fadenführ-und Fühl- organen bzw. durch Einwirkung der Klemmgesperre oder auf andere Weise beschädigt wird.
Die Erfindung bezweckt nun eine gründliche Beseitigung dieser Übelstände. Dies ist nur dadurch möglich, dass nicht nur die Fadenauflaufgeschwindigkeit konstant gehalten, sondern auch jede Berührung des auflaufenden Fadens mit irgendwelchen Fühl-und Führungsorganen vermieden wird. Nur durch Vereinigung dieser beiden Einrichtungen ist es möglich, den gewünschten Effekt beim Aufspulen empfindlicher Materialien, wie Kunstseide oder aus kurzstapeligen Fasern hergestellter Fäden, zu erreichen.
Die erfindungsgemäss ausgebildete Kreuzschussspulmaschine ist daher so eingerichtet, dass einerseits die Fadenführerstange sich bei ihrer Hubbewegung ohne Berührung der Wicklungslagen durch ein Räderwerk fortschaltet und dass anderseits die Umdrehungsgeschwindigkeit der Spulspindeln durch ein unrundes Getriebe entsprechend dem jeweiligen Wicklungsdurchmesser geregelt wird,
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Auf diese Weise ist es möglich, auch die minderwertigsten Textilfäden unter gleichbleibender mässiger Fadenspannung in weicher Schussspulung mit erhöhter Arbeitsgeschwindigkeit aufzuwickeln, ohne dass der Fadenabzug beim Weben Schwierigkeiten bereitet, Fadenlagen abspringen oder sich die bekannten Nester und Verschlingungen zwischen den Ketten bilden.
Mit dem gleichen Mechanismus lassen sich auch sogenannte Flaschenspulen herstellen, da eine Schussspule im Wicklungsaufbau einer kleinen Flaschenspule entspricht.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes zur Darstellung gebracht, u. zw. zeigt :
Fig. 1 einen Längsschnitt nach der Linie B-B der Fig. 2, Fig. la zeigt eine Einzelheit,
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eine Einzelheit, die Fig. 4-6 zeigen die Fadenführerschaltung von der Seite, von oben und teilweise im Schnitt, Fig. 7 eine Teilansicht der Fadenführerverstellung teilweise im Schnitt, Fig. 8 und 9 eine andere Ausführung des in Fig. 7 Dargestellten.
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wird an einem ihrer Enden durch ein Reibrad 2 angetrieben. Auf der Führungswelle 1 sitzt fest eine Hülse mit Ritzel 3, das in Eingriff mit einem Zahnrad 4 steht.
Das Zahnrad 4 ist auf einer Welle 5 aufgekeilt, auf welcher ferner ein Kurvenzahnrad 6 fest sitzt, welches mit einem Kurvenzahnrad 7, das auf einer Welle 8 aufgekeilt ist, im Eingriff steht. Auf der Welle 8 sitzt fest ein Zahnrad 9, welches im Eingriff mit einem Ritzel 10 steht, das auf einer Welle 11 befestigt ist. Auf der Welle 11 sitzt ferner ein Zahnrad 12, welches mit einem weiteren Zahnrad 13 in Eingriff steht. Mit den Zahnrädern 12 und 13 verzahnen sich die Ritzel 14, 15, welche auf den Spindelwellen 16, 17 aufgekeilt sind.
Mittels der Kurvenräder 6, 7 soll in an sich bekannter Weise den Spindeln ss. 17 pro Fadenführerhub eine veränderliche Umdrehungsgeschwindigkeit erteilt werden, derart, dass dadurch am Basiskonus K der Schussspule S ein gleichmässiger Fadenauflauf pro Fadenführerhub gewährleistet ist.
Die Welle 5 trägt eine Hub- oder Kurvenscheibe 18, welche den auf der Führungswelle 1 lose verschiebbaren Fadenführerteil- hin und her bewegt. Der Fadenführerteil 19 sitzt auf einer Fadenführerstange 21, die mit ihrem einen Ende in einem geschlitzten Rohr 20 mit einer Nase gleitet, während sie anderseits durch eine ihrer Länge nach verschiebbare Hülse 20a geführt wird. Der Fadenführerteil19 ist drehbar mit einem Zahnrad 22 verbunden, in welchem eine loslösbare zweiteilige Wandermutter 23 gelagert ist, deren beide Teile federbelastet sind. Die Wandermutter 23 kann mit einem Gewinde 24 auf der Fadenführerstange 21 in Eingriff gebracht werden.
Die Teile der Wandermutter 23 können anderseits durch einen axialen Druck der in ihrer Längrichtung verschiebbaren keilartig wirkenden Hülse 20a ausser Eingriff mit dem Gewinde 24 gebracht und verstellt werden. Diese Verstellung ist notwendig nach Fertigstellung einer Wicklung auf der Spule S. Das Zahnrad 22 steht in Eingriff mit einer Zahnwalze 25, welche auf einer Welle 26 sitzt und einerseits ein Schneckenrad 27 trägt, das mit einer Schnecke 28 in Eingriff steht. Auf der Welle 29, welche die Schnecke 28 trägt, ist auch ein Schaltrad 30 aufgekeilt, unter dem ein Schalthebel 31 lose gelagert ist, der eine Klinke 32 trägt. Klinke 32 und Schalthebel 31 sind federbelastet.
Der Hebel 31 und dadurch die Klinke 32 werden bei jeder Berührung des hin und her gehenden Fadenführerteils 19 fortgeschaltet. Mit dem Schaltrad 30 dreht sich das auf der gleichen Welle sitzende Schneckenrad 28, das mit Schnecke 27 auf der Welle 26 in Eingriff ist. Auf der Welle 26 sitzt die
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gleitet bei der Bewegung des Fadenführerteils 19 dauernd in den entsprechenden als Nut wirkenden Zähnen der Zahnwalze 25 hin und her. Durch den Anschlag des Fadenführergliedes am Schalthebel 31 wird also letzten Endes über die Zahnwalze 25 das Zahnrad 22 gedreht und damit die Fadenführerstange 21 Im Gewinde 24 verstellt.
Der Schalthebel 31 trägt einen Nocken 33, der vom Stossanschläger 34 des hin und her gehenden Fadenführerteiles 19 getroffen wird und so das Schaltrad 30 schrittweise weiterschaltet. Die Federbelastung führt den Schalthebel 31 stets wieder in die Ausgangsstellung zurück. Die Stange 35, welche in ihrer Längsrichtung verschiebbar ist und dadurch zur Ver- änderung der Schaltgrösse dient, trägt einen Anschlag 36 für den Schalthebel 31. Durch diese in ihrer Längsrichtung verschiebbare Stange 35 kann der Ausschlag des Schalthebels 31 verändert werden, wodurch die schrittweise Schaltung am Schaltrad 30 ebenfalls verändert wird. Dadurch erhält die Schnecke 28 und mit ihr Schneckenrad 27, Zahnwalze 25 und Zahnrad 22 eine grössere oder kleinere Drehbewegung.
Durch diese Schaltbewegung wird die Fadenführerstange 21 mittels der Vorwärtsschaltung der Wandermutter 23, die in Eingriff mit dem Gewinde 24 auf Stange 21 steht, derart in ihrer Längsrichtung langsam vorwärts bewegt, dass sie sich der jeweils aufzuspulenden Fadenstärke anpasst. Der Fadenführerschaltvorgang und der Aufbau der Wicklung erfolgen demnach
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berühren und beschädigen würden. Die Fadenführerstange 21 trägt (Fig. la und 3 a) zwei Fadenlenker 37,38. Diese Fadenlenker 37,38, die schwenkbar auf der Fadenführerstange 21 gelagert sind und durch die dem Basiskonus K parallel laufenden Führungschlitze 39 gleiten, welche sich im Schlitten 40 befinden, werden mittels der Fadenführerstange 21 hin und her geschoben.
Schlitten 40 ist verschiebbar auf einer Stange 41 gelagert und erhält seine Längsverschiebung durch die Vorwärtsbewegung der Fadenführerstange 21, mit welcher er durch den Anschlag 42 in Verbindung steht (s. Fig. la). Die Stange 41 ist mit einer in Fig. la dargestellten Längsnut versehen, in welche eine Arretiervorrichtung 43 eingreift, welche auslösbar mit der Stange 41 verbunden ist. Die Stellung der Führungsschlitze 39 zum Basiskonus K der Schussspule bewirkt, dass die Fadenführer 37,38 mit dem aufzuspulenden Material nie in Berührung kommen und auch hier das aufzuspulende Material geschont wird.
Anstatt der vorbeschriebenen Schaltung für die Vorwärtsbewegung des Fadenführers kann beispielsweise, wie die Fig. 4,5 und 6 zeigen, eine Zahnradschaltung treten, u. zw. trägt in diesem Falle eine Welle 50 ein Schneckenrad 44 in Eingriff mit einer Schnecke 45. Die Schnecke 45 ist mit einer Schnecke 46 durch eine Welle 47 verbunden (Fig. 4). Die Schnecke 46 steht in Eingriff mit einem Schneckenrad 48, welches auf einer Welle 5 aufgekeilt ist. Auf der Welle 50 sind lose eine Anzahl Zahnräder 51, welche verschiedene Durchmesser aufweisen, aufgelagert, die mit einer gleichen Anzahl Zahnräder 52 in Eingriff stehen, die fest auf der die Zahnwalze 25 tragenden Welle 26 sitzen.
Zur wahlweisen Einstellung einer mehr oder weniger grossen Fadenführerfortschaltung dient ein von Welle 5 angetriebenes, im folgenden genauer beschriebenes Stufengetriebe.
Die Zahnräder 51 haben Keilnuten 53, während die Welle 50 mit einer Keilnutenbahn 54 versehen ist. In dieser Keilnutenbahn (Fig. 6) liegt ein verschiebbarer, unter Federdruck stehender Keil 55, welcher an seinem einen Ende einen schmalen Teil 56 trägt, durch den je eines der Zahnräder 51 mit der Welle 50 fest verbunden werden kann, wodurch dann dieses sonst lose auf der Welle 50 gelagerte Zahnrad 51 fest in Eingriff mit dem gegenüberliegenden Zahnrad 52 gebracht werden kann. Durch diesen Vorgang erhält die Welle 26, welche die Zahnwalze 25 trägt und das Zahnrad 22 antreibt, die gewünschte raschere oder langsamere Drehbewegung, und die Vorwärtsbewegung der Fadenführerstange 21 beim Wicklungsvorgang kann der jeweiligen Fadenstärke angepasst werden.
Das Ziehkeilgetriebe wird jeweils vor Beginn des Spulens entsprechend der Garnstärke eingestellt.
In den beiden vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen könnte an Stelle der Fadenführerverschiebung eine Hubscheibenverschiebung treten. In diesem Falle würde der Fadenführerteil19, der mit der Hubscheibe 18 in Verbindung steht, durch diese in seiner Längsrichtung während des Wicklungsvorganges verschoben. Die Hubscheibe 18, die längsverschiebbar auf der Welle 5 gelagert ist. könnte beispielsweise durch eine nicht dargestellte Nut in ihrer Längsrichtung langsam vorwärts geschoben werden. Diese Vorwärtsverschiebung der Hubscheibe 18 könnte auch, wie vorbeschrieben, durch eine Wandermutter auf der Welle 5 vollzogen werden.
Die Fig. 8 und 9 stellen schliesslich eine gegenüber dem Beispiel in Fig. 7 veränderte Fadenführerverstellung dar. Auf dem Gewinde 24 der Stange 20, 21 greift die Halbmutter 23 im Gehäuse des Zahnrades 22 unter Federbelastung an, die in diesem Falle natürlich auch einseitig ist. Die Hülse 20 a hat anstatt eines Ansatzkeils einen muldenförmigen Fortsatz, der bei Verdrehung die Halbmutter 23 gegen die Wirkung ihrer Federbelastung ausser Eingriff bringt.
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