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Aus einem Halsstreifenteil und einem damit zusammengewebten Umlegeteil
bestehender Umlegekragen. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom a.
Juni 191i die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika
vom 11. August 1917 beansprucht. Die Erfindung betrifft weiche Umlegekragen, die
nicht gestärkt werden und trotzdem eine genügende Steifigkeit besitzen. Die gebräuchlichen
weichen Umlegekragen, die aus einzelnen Lagen von Stoff hergestellt sind, die zusammengenäht
werden, sind meistens infolge von Faltenbildungen von schlechtem Aussehen, weshalb
es Gebrauch geworden ist, Versteifungsvorrichtungen verschiedener Art zwischen den
Stofflagen anzubringen oder
besondere Versteifungsvorrichtungen
beim Tragen des Kragens zu verwenden.
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Um diese Nachteile zu beseitigen, ist beim Erfindungsgegenstand von
einem aus einem Halsstreifenteil und einem damit zusammengewebten Teil bestehenden
Umlegekragen ausgegangen worden. Gemäß der Erfindung besteht der Umlegekragen aus
zwei Streifen aus niehrlagigem Gewebe und der äußere Streifen aus mehr Gewebelagen
als der den Halsstreifen bildende innere Streifen oder umgekehrt, und nur einzelne
Lagen des Gewebes so verbreitert sind, flaß sie den. anderen Teil bilden. Dadurch
ist erreicht worden, daß der Kragen ohne übermäßige Starrheit einen genügenden Grad
von Steifigkeit besitzt, so daß er sich ohne besondere Versteifungsmittel selbst
aufrechterhalten kann und wie ein gut gestärkter Kragen aussieht.
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In der Zeichnung ist Abb. i eine Ansicht des nach der Erfindung ausgeführten
Kragens; Abb. 2 ist eine Schnittansicht des in Abb. i dargestellten Kragens: Abb.
3 zeigt eines der Enden des Kragens nach Abb. i Abb. 4. ist ein Schnitt durch den
Kragen nach Abb. i in größerem Maßstab und zeigt den nicht umgelegten Kragen; .
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Abb. 5 zeigt einen Streifen von krummlinigem Gewebe, welches sich
zur Herstellung des Kragens nach Abb. i bis .4 eignet; Abb.6 zeigt im Querschnitt
eine andere Ausführungsform des Kragens; Abb.7 eine Schnittansicht in größerem Maßstab
der Kante des Umlegeteiles des Kragens nach Abb. 6, woraus die Wellung zu ersehen
ist; Abb. 8 ist eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform; Abb.9 zeigt
eine vierte Ausführungsform in Schnittansicht; Abb. io ist eine Schnittansicht des
mittleren Teiles eines Kragens nach Abb.9; Abb. i i ist eine Schnittansicht einer
anderen Ausführungsform des Kragens; Abb. 12 ist eine Schnittansicht des Umlegeteiles
des Kragens nach Abb. i i, wobei der Kragen nicht umgelegt ist.
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In einzelnen Abbildungen der Zeichnung sind die Teile zum besseren
Verständnis in größerem Maßstab dargestellt. Der schwere Teil des Gewebes ist als
mehrfaches Gewebe dargestellt, das vorzugsweise verwendet wird, aber es fällt natürlich
in den Bereich der Erfindung, entweder mehrfache Gewebe oder geeignete einfache
Gewebe von geeigneter Webart und von geeigneter Dicke und Steifigkeit zu verwenden,
obgleich, wie oben erwähnt, das mehrfache Gewebe besondere Vorteile hat und für
die dickeren und steiferen Teile besonders empfehlenswert sind.
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Der in den Abb. i bis :4 dargestellte Kragen besteht aus dein Halsstreifenteil
i und dein äußeren umgelegten Teil 2. Der Halsstreifen-'eil hat die äußeren Endlappen,
von denen ein Teil 3 mit dein gebräuchlichen Knopfloch gezeigt ist. Der Halsstreifenteil
i besteht aus rlreifachein Gewebe, während der umgelegte Teil aus zweifachem Gewebe
hergestellt ist und die dickere Lage 5 des Halsstreifenteiles einen Rand 6 bildet,
der auf der Faltlinie des Kragens liegt. Die Anordnung ist derart, ,laß der umgelegte
Teil das Bestreben hat, über den Rand 6 des dickeren und schweren dreifachen Gewebes
zu fallen. Die Kante des mehrfachen Gewebes kann in beliebiger und geeigneter Weise
gesäumt sein, z. B. indem der Rand des Gewebes zu einem Halbsaum umgelegt und mit
einem Band 7 überdeckt wird, welches durch zwei Reihen von Stichen 8 angenäht wird,
wobei eine Reihe von Stichen durch den umgelegten Rand des Gewebes und die andere
Reihe von Stichen durch das Band und das mehrfache Geweberoberhalb des umgelegten
Randes hindurchgeht.
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Der Kragen nach den Abb. i bis d. ist vorzugsweise aus einem krummlinigen
Gewebe ausgeschnitten, welches eine krummlinige Verbindung zwischen dem dickeren
dreifachen und dem dünneren zweifachen Gewebe aufweist.
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Ein Stück Gewebe, aus welchem der Kragen geschnitten werden kann,
ist in Abb. 5 dargestellt, wobei das zweifache Gewebe mit 9 und das dreifache Gewebe
mit io und die Kante der dritten Lage mit 611 bezeichnet sind. Der dünnere zweifache
Teil des Gewebes ist natürlich biegsamer als der dreifache Teil, so daß der Halsstreifen
seine aufrechte Steltung beibehält und der äußere Faltteil das Bestreben haben wird,
sich entlang der Linie 6a umzulegen, die somit die natürliche Faltlinie bildet.
Bei krummlinigen Geweben von geeigneter krummliniger Webart wird die Kante 611 mit
dem oberen gefalteten Rande des Kragens übereinstimmen und somit dazu beitragen,
dem Kragen die gewünschte Form zu geben. Der äußere dünnere Teil des Gewebes wird
ferner länger gewebt als der dreifache Teil io, so daß, wenn der Kragen umgelegt
wird, zwischen dem Halsstreifen und dem umgelegten Teil Raum für die Kravatte bleibt.
Bei der Ausführungsform nach den Abb. i bis 5 wird sowohl der Halsstreifen als auch
der umgelegte Teil dazu beitragen, dem Kragen einen genügenden Grad von Steifigkeit
zu geben, so daß der Kragen eine aufrechte Stellung behält ohne Faltenbildung und
ohne versteifende Hilfsmittel. Solche versteifende
Hilfsmittel
könnten vorgesehen sein, aber wenn das Gewebe von geeigneter Steifigkeit ist, werden
sie nicht nötig sein.
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Bei dem Kragen nach Abb.6 besteht der äußere umgelegte Teil 12 aus
einem zweifachen Gewebe und der Halsstreifenteil i aus einem einfachen Gewebe, aber
diese Anordnung kann auch umgekehrt sein, so daß also das einfache Gewebe den äußeren
umgelegten Teil des Kragens bildet.
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Der Rand des Gewebes hat eine Säumung 7a ähnlich der Säumung 7 der
Abb. 2. Anstatt das zweifache Gewebe als einfaches Gewebe fortzusetzen, wie nach
Abb.6, kann die Webart geändert werden, um einen dünneren Teil des Gewebes zu bilden,
wie dies in Abb.7 dargestellt ist, worin 13 die beiden äußeren Lagen eines zweifachen
Gewebes bezeichnet, zwischen denen die Fäden 14 eingeschlossen sind, während der
dünnere Teil 15 des Kragens in anderer Bindung ausgeführt ist.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 6 kann der umgelegte Teil des Kragens
den dicken und steifen Teil bilden und der obere Rand desselben die Faltlinie bestimmen,
über welche der Halsstreifenteil aus dünnem Gewebe sich umlegt. Dieser Halsstreifenteil
aus einfachem Gewebe kann genügende Steifigkeit besitzen, so daß keine Versteifungsmittel
nötig `werden, aber er kann auch, wie dies in Abb. 8 gezeigt ist, durch eine oder
mehrere Lagen von einfachem Gewebe verstärkt werden. Nach Abb.8 besteht der äußere
umgelegte Teil 15 aus einem zweifachen Gewebe, mit dem der einfache Teil 16 in einem
Stück gewebt ist, so daß er den inneren Teil des Halsstreifens bildet. Ein besonderer
Gewebestreifen 17 ist auf dem Halsstreifenteil durch eine oder mehrere Reihen von
Stichen 18, i9 aufgenäht, wobei die oberen und unteren Ränder des Zusatzstreifens
umgeschlagen und der untere Rand des einfachen Gewebes 16 ebenfalls umgeschlagen
sindl, so daß die gewünschte Einfassung entsteht. Das untere Ende des mehrfachen
Gewebes kann mit einer geeigneten Einfassung 7b, ähnlich wie die in Abb.2 gezeigt,
ausgestattet sein. Bei der Ausführungsform nach Abb. 8 wird derjenige Teil des einfachen
Gewebes 2o, der zwischen dem Rand des :mehrfachen Gewebes und dem Rand des Zusatzstreifens
17 liegt, den Umlegeteil bilden, der biegsamer ist, als der Umlegeteil des Kragens,
so daß der Kragen das natürliche Bestreben hat, sich nach dieser Linie umzufalten.
Bei Verwendung von geeignetem krummlinigen Gewebe, bei dem zier Rand- des mehrfachen
Gewebes von geeigneter krummliniger Form ist, wird diese Faltlinie mit dem Rand
des mehrfachen Gewebes übereinstimmen, welches die Form des Kragens bestimmt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 9 besteht der äußere umgelegte Teilei
aus dreifachem Gewebe. Zwei Lagen dieses Gewebes sind als einfaches Gewebe 22 fortgeführt,
wel--hes den Halsstreifen bildet, wobei natürlich diese Anordnung auch umgekehrt
werden kann, so daß also das mehrfache Gewebe den Halsstreifen und die beiden einfachen
Lagen den umgelegten Teil des Kragens bilden können. Die unteren Ränder dieser beiden
einfachen Gewebelagen können umgeschlagen und vernäht werden, wie dies bei 23 gezeigt
ist. Die untere Kante des mehrfachen Gewebes kann mit einer geeigneten Einfassung
7c, ähnlich wie diejenige der Abb.2, ausgestattet sein.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 9 wird der äußere umgelegte Teil,
wenn derselbe aus mehrfachem Gewebe besteht, die Steifigkeit des Kragens im ganzen
erhöhen, so daß der Kragen ein glattes Aussehen hat. Die beiden einzelnen Lagen
werden das Bestreben haben, sich an dem Rande des dickeren dreifachen Gewebes umzufalten,
der, wenn er von geeigneter krummliniger Form ist, die Faltlinie des Kragens bestimmt
und dazu beiträgt, dem Kragen eine geeignete Form zu geben. Wenn die beiden einzelnen
Lagen des Gewebes nicht von genügender Steifigkeit sind, können diese auf verschiedene
Weise verstärkt werden. Steppreihen können auf verschiedener Höhe des Halsstreifens
durch diese beidenLagen genäht werden. In Abb. 9 sind zwei Stichreihen 2q. angedeutet,
die in einer solchen Entfernung von dem Rande des dreifachen Gewebes angeordnet
sind, daß ein genügender Teil der einfachen Gewebelage übrigbleibt, um die natürliche
Faltlinie zu bilden, wobei die einzelnen Lagen sich über den Rand des dreifachen
Gewebes umlegen.
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Wenn noch eine weitere Versteifung in dem Halsstreifenteil des Kragens
nötig wird, kann diese z. B. wie in Abb. ii und 12 gezeigt ausgeführt sein, wonach
der Umlegeteil25 des Kragens aus einem dreifachen Gewebe besteht, dessen unterer
Rand bei 7d in der gleichen Weise wie in Abb. 2 eingefußt ist und wobei dieser dreifache
Gewebeteil durch zwei Lagen verlängert wird, welche den Halsstreifenteil des Kragens
bilden. Zwischen diesen beiden Gewebelagen 26 ist eine Streifenlage 27 eingeschoben
und mit denselben vernäht. Wie aus Abb. i i zu ersehen ist, ist diese Hilfsstoff-Lage
mit den einfachen Gewebelagen an ihrem oberen Rand bei 29 vernäht, während-der untere
Rand zwischen den nach einwärts umgeschlagenen Kanten der einfachen Gewebelagen
bei 28 eingesäumt ist. Bei dieser Anordnung
ist zwischen der Kante
des dreifachen Gewebes und der Kante des Einlageteiles 27 ein Rauire 30 freigelassen,
welcher den natürlichen Faltteil für den Kragen bildet, wenn der Rand des mehrfachen
Gewebes von geeigneter kruniniliniger Form ist. Wenn die äußeren Lagen des dreifachen
Gewebes als Einzellage fortgesetzt sind, wie in Abb. il' und l'2 gezeigt ist, wird
die Einlage zwischen den beiden einzelnen Gewebelagen verdeckt, und sowohl die Innen-
wie auch die Außenseite des Kragens sind fortlaufend durchgeführt.
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Es ist klar, daß (las mehrfache Gewebe ebenso wie das dünne Gewebe
aus verschiedenen Arten voll 'Material hergestellt sein können und claß auch die
verschiedenen Lagen des gleichen Gewebes aus verschiedenen Materialien sein können.
Ein feineres sowie kostspieligeres Material, wie z. B. Seide, kann als äußere Lage
des Kragens verwendet werden, während die anderen Lagen aus weniger kostspieligerem
-Material bestehen. Das Gewebe kann auch verschieden gefärbt und gemustert sein,
und der Kragen kann in gewissen Fällen funkehrbar sein, wobei er auf der anderen
Seite das gleiche Aussehen oder ein anderes Aussehen hat wie auf der Außenseite.
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Die Erfindung zeichnet sich durch besondere Einfachheit aus, da bei
der Herstellung von Kragen mir eine -Mindestanzahl voll' -Maschinenarbeiten nötig
sind. Die verschiede--neu Typen von mehrfachen Geweben und die verschiedenen Kombinationen
von mehrfachen Geweben mit einer oder mit mehreren dünnen Geweben, die @in einem
Stück mit ihnen hergestellt sind, können auf Webstühlen geeigneter Bauart hergestellt
werden. Die krunimlnige Webart des Gewebes, die von besonderem Vorteil bei der Herstellung
von Kragen ist, kann dadurch erreicht werden, daß die Kettenfäden auf einer Seite
des Gewebes schneller zugeführt werden als auf der anderen, so daß eine Seite des
Gewebes langsamer gewebt wird als die andere und dadurch (las Gewebe im ganzen eine
krummlinige Form aufweist und die Verbindungslinie des Gewebes mit dein dünnen Gewebe
eine entsprechende krummlinige Forin hat. So können z. B. bei der .ltisführung nach
Abb.5 die Längs- oder hetteilfäden dein äußeren Rande des dünnen Teilesq schneller
zugeführt werden als die entsprechenden Fäden auf dem äußeren Rande des Teiles io,
so daß der äußere Teil des Teiles 9 länger «-erden wird als der äußere Rand des
Teiles io, wobei sich die Länge des Gewebes voll der einen Kante zur anderen allinählich
verlängert.
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Der Kragen nach der Erfindung ist vorzugsweise ein weicher Umlegekragen,
der ohne Stärke getragen wird, aber es ist klar. daß er ebenfalls auch als Stärkekragen
verwendet werden kann, falls (lies gewünscht wird, wobei natürlich die eigene Steifigkeit
des Kragens die Versteifungswirkung der Stärke unterstützt, so daß weniger Stärke
nötig wird, um den Kragen eine bestimmte Steifigkeit zu geben, wobei ein dünneres
und weniger steifes Gewebe verwendet werden kann, wenn der Kragen gestärkt wer(len
soll, als wenn der Kragen ohne Stärke getragen wird.