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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Lamelle der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Art.
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Lamellen der in Rede stehenden Art werden insbesondere für Vertikallamellenvorhänge
verwendet. Ein Vertikallamellenvorhang, im Sprachgebrauch häufig auch als "Vertikallamellen-Jalousie"
bezeichnet, ist eine flächige Trennvorrichtung oder Abschirmung, die sowohl dem
Abtrennen von Raumteilen gegeneinander als auch insbesondere dem Abtrennen und/oder
Abschirmen zwischen Fensterflächen und Innenräumen dient. Solche Vertikallamellenvorhänge
sind an sich bekannt und gebräuchlich und bestehen im wesentlichen aus Lamellen,
die an ihrer Oberkante um ihre Längsachse schwenkbar und senkrecht zu ihrer Längsachse
verschiebbar, meist in entsprechenden Schienen geführt, aufgehängt sind. Das Verdrehen
bzw. Verschwenken und Verschieben der so aufgehängten Lamellen erfolgt gebräuchlicherweise
über Zugschnüre oder Zugketten. All solche Aufhängungselemente, Führungselemente
und Bedienungselemente eines Vertikallamellenvorhangs zählen zum landläufigen Stand
der Technik, sind nicht speziell Gegenstand der Erfindung und bedürfen daher an
dieser Stelle nicht der eingehenden Beschreibung.
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Insbesondere bei der Verwendung im Wohnbereich und Bürobereich bestehen
die Lamellen solcher Vertikallamellenvorhänge üblicherweise aus textilem Flächenmaterial.
Bei diesem textilen Flächenmaterial handelt es sich gebräuchlicherweise um relativ
starke Gewebe, die meist durch entsprechende Imprägnierungen weiter versteift sind.
Solche Lamellen sind daher relativ kostenaufwendig und amortisieren die zu ihrer
Herstellung eingesetzten Anlagen nur bei der Produktion größerer Mengen. Dies wiederum
bewirkt eine gewisse Inflexibilität bei der Herstellung
von Vertikallamellen,
die beispielsweise kaum eine Anpassung an schnell wechselnde Modeströmungen zuläßt.
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Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Lamelle der eingangs genannten Art zu schaffen, die preisgünstiger
und mit geringerem Aufwnad herstellbar ist als die gebräuchlichen steifen und starken
Textillamellen und dem Hersteller von Vertikallamellenvorhängen eine raschere Anpassung
an modische Strömungen und ein rascheres Aufgreifen modischer Ideen mit vertretbaren
Kosten ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die Erfindung eine Lamelle der eingangs
genannten Art, die erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten
Merkmale aufweist.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Idee beruht also im wesentlichen
darauf, die Lamelle unter Verwendung eines dünneren Elächenmaterials als bislang
gebräuchlich mehrlagig aus zubilden, und zwar nicht unter flächigem Verbund der
zwei oder mehr Lagen des verwendeten Flächenmaterials, sondern lediglich unter Kantenverbund
entlang der Längskanten.
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Die so hergestellte Lamelle kann je nach der Stärke des verwendeten
Flächenmaterials und der Anzahl der übereinanderliegenden Lagen so ausgelegt werden,
daß sie zumindest im wesentlichen die gleiche Steifigkeit wie eine gebräuchliche
Lamelle aus stärkerem und imprägniertem textilem Material erhält. Dadurch, daß die
beiden Lagen des Flächenmaterials nicht durch eine Klebeverbindung oder in anderer
Weise verbunden werden, wird nicht nur das für den flächigen Verbund erforderliche
Material, beispielsweise ein Klebstoff, eingespart, sondern wird der für solche
Lamellen durchaus angestrebte einerseits zwei steife und formbeständige, andererseits
aber durchaus etwas fließende Charakter der Lamelle erhalten. Bei Verwendung gebräuchlicher
Vorhangdekorationsstoffe
dünnerer bis mittlerer Stärke reichen in aller Regel bereits zwei Lagen dieses textilen
Materials zur Erzielung des gewünschten Effektes, nämlich der gewünschten Steifigkeit,
aus. Solche gebräuchlichen Dekorationsstoffe stehen jedoch in großer Auswahl mit
den verschiedensten Farbgestaltungen und Mustergestaltungen zur Verfügung und ermöglichen
durch diese Verfügbarkeit am Markt dem Hersteller von Vertikallamellenjalousien
eine raschere und flexiblere Anpassung an die Kundenwünsche.
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Als Flächenmaterial zur Herstellung der Lamellen dient vorzugsweise
ein textiles Material, insbesondere ein im Vergleich zu den bislang verwendeten
starken textilen Geweben relativ dünnes textiles Material. Ein solches textiles
Material kann gewebt, gewirkt oder ein ungewebtes fasriges Flächenmaterial sein.
Daneben kann das zur Herstellung der Lamellen dienende Flächenmaterial jedoch beispielsweise
auch eine Kunststoffolie, ein Papier oder Karton oder ein Flächenmaterial aus irgendeinem
anderen beliebigen Werkstoff sein.
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Die Verbindung der mindestens zwei und vorzugsweise nur zwei übereinanderliegenden
Lagen des Flächenmaterials entlang der beiden einander gegenüberliegenden langen
Kanten der Lamelle kann beispielsweise von vornherein vorgesehen sein, indem nämlich
das Flächenmaterial als Schlauch vorliegt und zur Herstellung der Lamelle lediglich
flachgepreßt wird. In aller Regel wird das Flächenmaterial jedoch als einlagige
Bahn zum Einsatz kommen. Ein solches Material wird bei zweilagiger Ausbildung der
Lamelle in doppelter Breite der gewünschten Lamellenbreite, in der Regel meist zwischen
10 und 15 cm, zugeschnitten, entlang der Mittellinie des Zuschnitts übergeschlagen
und anschließend entlang der aufeinanderliegenden offenen Kanten verbunden. Dieser
Kantenverbund kann insbesondere bei textilem Material vorzugsweise durch Nähen erfolgen.
Gleicherweise kann der Kantenverbund jedoch beispielsweise durch Verkleben
oder,
insbesondere bei einem textilen oder nichttextilen Flächenmaterial aus Kunststoff,
durch Verschweißen erfolgen. Die so hergestellte Lamelle enthält also entlang zumindest
einer ihrer beiden langen Kanten eine Naht, die die mindestens zwei Lagen des Flächenmaterials
der Lamelle miteinander verbindet. Wenn dies aus Gründen der weiteren Versteifung
der Lamelle oder aus optischen ästhetischen Gründen gewünscht ist, kann auch entlang
der gegenüberliegenden Kante der Lamelle eine zusätzliche Naht angebracht werden.
Nach dem Schließen bzw. Kantenverbinden der Lagen des Flächenmaterials kann dieses
Flächenmanterial entweder direkt flachgepreßt, beispielsweise gebügelt, werden und
dann in dieser Form direkt als Lamelle für einen Vertikallamellenvorhang eingesetzt
werden, kann aber auch nach dem Kantenverbinden und gegebenenfalls vor oder nach
dem Anbringen einer zweiten Kantennaht gewendet und dann erst anschließend flachgepreßt
werden. Im einzelnen wird dies primär vom angestrebten optischen Eindruck abhängen.
Die Nähte sind vorzugsweise als textile Fadennähte ausgebildet, insbesondere ; Mlaschinennähte,
beispielsweise Kettensticnnähte oder @@@@@@@chnähte oder Doppelsteppstichnähte,
und können fretliegend oder verdeckt ausgebildet sein.
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Wenn bei Verwendung insbesondere von extrem dünnem Flächenmaterial
eine zusätzliche Versteifung der Lamelle gewünscht wird, so kann in den Zwischenraum
zwischen den mindestens zwei übereinanderliegenden Lagen des Flächenmaterials der
lamelle iille Einlage, vorzugsweise aus durchscheinendem oder durchsichtigem Kunststoff,
eingeschoben werden, die sich zuist im wesentlichen über die gesamte Länge und Breite
der Lamelle erstreckt.
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Nach #en Herstellen der Längskantenverbindung bzw. Verbind ~er der
tnehrlagiqen Lamelle wird diese zusätzlich entlang @@@@ r kurzen unteren Querkante
und wahlweise auch ihrer oberc ren Querkante verschlossen, in an sich gebräuchlicher
Weise
unten beschwert und an ihrem oberen Ende in ebenfalls an sich bekannter Weise mit
der eingangs beschriebenen Halterung oder Aufhängung verbunden.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen in
Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in Seitensicht einen
Vertikallamellenvorhang mit einer Lamelle in Querstellung zur Hauptebene des Vorhangs;
Fig. 2 den in Fig. 1 gezeigten Vertikallamellenvorhang mit um 900 verschwenkten
Lamellen; Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel der Lamelle unmittelbar nach dem Nähen;
Fig. 4 die in Fig. 3 gezeigte Lamelle nach dem Wenden und Flachpressen; Fig. 5 ein
zweites Ausführungsbeispiel der Lamelle; Fig. 6 eine vierlagige Lamelle; und Fig.
7 eine Lamelle der in Fig. 4 gezeigten Art mit Versteifungseinlage.
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In der Fig. 1 ist in schematischer Darstellung ein Vertikallamellenvorhang
gebräuchlicher Art in schematischer Darstellung gezeigt, der im wesentlichen eine
Führungsschiene 1 aufweist, in der über Rollen 2 senkrecht zu ihrer Längsachse verschiebbar
und über Zapfen 3 um ihre Längsachse verschwenkbar Lamellen 4 aufgehängt sind. In
der Darstellung der Fig. 1 ist die Lamelle 4 in ihrer geringsten Sperrstelluncj
dargestellt,
in der nämlich die Hauptebene der Lamelle 4 im wesentlichen
senkrecht zur Hauptebene des Vertikallamellenvorhangs steht.
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In der Fig. 2 sind die Lamellen 4 dagegen in einer um 900 verschwenkten
Stellung gezeigt. In dieser Stellung liegt die Hauptebene der Lamellen 4 zumindest
im wesentlichen in der Ebene des durch die Gesamtheit der Lamellen gebildeten Vorhangs.
Die einzelnen Lamellen 4,4' sind dabei in einem solchen Abstand voneinander angeordnet,
daß sie-sich bei der in Fig. 2 gezeigten Stellung überlappen oder zumindest im wesentlichen
unter Bildung einer geschlossenen Fläche berühren.
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Aus Gründen der klareren und einfacheren Darstellung sind die hier
vorliegend nicht erfindungswesentlichen Bedienungs-und Führungselemente des Vertikallamellenvorhangs
in den Figuren 1 und 2 nicht dargestellt.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel der Lamelle gemäß der Erfindung ist
in einem ersten Herstellungsstadium in der Fig. 3 in perspektivischer schematischer
Teildarstellung, bezogen auf die Darstellung der Fig. 2, in einer Sicht von schräg
unten vor dem Schließen der unteren kurzen Kante der Lamelle gezeigt.
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Die in Fig. 3 dargestellte Lamelle besteht aus einem Streifen eines
relativ dünnen fließfähigen Dekorationsstoffes 5, dessen Breite zumindest im wesentlichen
der doppelten Breite der Unterkante 6 (Fig. 1) der herzustellenden Lamelle 4 entspricht
und dessen Länge im wesentlichen gleich der Länge der langen Kanten 7 der herzustellenden
Lamelle 4 ist. Der solcherart zugeschnittene Stoff streifen 5 wird entlang seiner
langen Mittellinie in der Weise umgeschlagen, daß seine beiden langen Kanten 7 kantenbündig
aufeinanderliegen. Die aufeinanderliegenden Kanten werden mit einer Maschinennaht
8 verbunden. Dabei wird das in Fig. 3 schematisch dargestellte schlauchförmige Gebilde
erhdlten. Dieses Produkt kann flachgepreßt und dann direkt als Lamelle eingesetzt
werden. Alternativ kann das in Fig. 3 gezeigte schlauchförmige Vorprodukt durch
sich selbst hindurchgezogen,
also gewendet werden und anschließend
in der Weise flachgepreßt, in der Regel also gebügelt werden, daß die Naht 8 in
der Kante 7 der Lamelle 4 liegt (Fig, 4). Im Gegensatz zu der durch einfaches Flachbügeln
der in Fig. 3 gezeigten Struktur erhaltenen Lamelle weist die in Fig. 4 gezeigte
Lamelle keine sichtbare Naht auf.
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In der Fig. 5 ist eine Lamelle der in Fig. 3 gezeigten Art aus zwei
übereinandergeschlagenen Stofflagen dargestellt, bei der die Kantennaht 8 ebenfalls
sichtbar ist, bei der jedoch die Kanten der Stoffbahn 5 versäubernd nach innen eingeschlagen
sind. Wenn dies aus ästhetischen Gründen oder aus Gründen einer weiteren Versteifung
der Lamelle gewünscht ist, kann die Lamelle, bezogen auf die in Fig. 5 gezeigte
Darstellung, auch auf der rechten Seite mit einer sichtbaren Steppnaht versehen
werden.
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In der Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel der Lamelle gezeigt, bei
dem vier Lagen des Flächenmaterials übereinanderliegen.
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Die Lamelle ist aus einem einzigen Stoffstreifen zugeschnitten, dessen
Breite im wesentlichen die vierfache Breite der Unterkante 6 der Lamelle 4 beträgt.
Die beiden Außenkanten dieses Stoffstreifenzuschnitts werden zunächst auf Stoß zur
Mittellinie hin umgefaltet. Anschließend werden dann die beiden Außenkanten des
so gefalteten Stoffstreifens um die Mittellinie des verbleibenden Streifens herum
gefaltet und aufeinandergelegt. Die so erhaltene vierlagige Struktur wird mit zwei
Steppnähten 8 zu einem Verbund vernäht.
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Wenn zur Herstellung der in Fig. 4 gezeigten Lamelle ein besonders
dünnes und nur wenig steifes Flächenmaterial 5 verwendet wird, kann zur Versteifung
der Lamelle 4 in der in Fig. 7 dargestellten Weise eine Versteifungseinlage 9 in
den zwischen den beiden übereinanderliegenden Lagen der Bahn 5 gebildeten Hohlraum
10 eingeschoben werden. Dieses Einschieben
erfolgt vorzugsweise
gleichzeitig mit dem Wenden der in Fig. 3 gezeigten Struktur, das heißt, zum Zwecke
des Wendens wird die in Fig. 3 gezeigte Struktur unter Umschlagen auf die Einlage
9 aufgezogen. Die Einlage 9 ist in dem in Fig. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel eine
0,8 mm dicke steife durchsichtige Kunststoffolie. Diese Versteifungseinlage 9 hat
eine Länge, die im wesentlichen gleich der Länge der langen Kante 7 der Lamelle
4 ist.
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Die in den Figuren 3 bis 7 gezeigten Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind durch Umschlagen von Stoffbahnzuschnitten hergestellt. Es ist offensichtlich,
daß die gleichen Lamellen auch durch ein tibereinanderlegen separat zugeschnittener
Stoffbahnen und Vernähen entlang beider einander gegenüberliegender langer Kanten
hergestellt werden können.
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